Was haltet ihr von der Entwicklung an der griechisch- türkischen Grenze?
Droht Deutschland die nächste Asylkrise?
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) äusserte sich zu diesem Thema am Montag erst auf Nachfrage von Journalisten. Bei einer Medienkonferenz zum Integrationsgipfel erklärte sie, an der bisherigen Strategie festhalten zu wollen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Wochenende die Grenze für Migranten aus dem Nahen Osten Richtung Griechenland geöffnet – und damit de facto das Flüchtlingsabkommen mit der EU gekündigt. Ungeachtet dessen will Merkel die Vereinbarung aufrechterhalten. Sie sprach sich dafür aus, den bisherigen Zustand wiederherzustellen und Asylsuchende auf türkischem Boden zu versorgen.
Sie verstehe, dass Erdogan von Europa mehr erwarte. Die Türkei habe sehr viel geleistet und bereits mehr als drei Millionen syrische Asylsuchende aufgenommen. Da sich die Situation wegen der Entwicklung im Syrien-Krieg zuspitze, sei stärkere Unterstützung für die Türkei nun eine Option.
Merkel warf Erdogan allerdings vor, die Migranten zu instrumentalisieren. Er trage den Konflikt nicht mit der EU aus, «sondern auf dem Rücken von Flüchtlingen». Diese seien an der griechischen Grenze «in einer Sackgasse» gelandet.
nzz. ch 02. März 2020
Da muss man ihr Recht geben, bis auf die "Unterstützung für die Türkei"; mit einem Diktator und Verächter der Menschenrechte verhandelt man nicht, der nimmt das Geld und macht, was er will, provoziert neue Konflikte, mit so einem kann man nicht rechnen. An den alten "Flüchtlingsdeal" hält er sich ja auch nicht. Die neue Flüchtlingswelle hat er höchstpersönlich mit seinen militärischen Offensiven verursacht oder zumindest extrem verstärkt.
Und dann schmeißt er die Flüchtlinge- das sind echte Flüchtlinge, keine Wirtschaftsmigranten- noch aus der Türkei raus. Obwohl sie Muslime sind.
Erdogan hatte die Grenze geöffnet, weil es ihm nicht gelungen war, EU und Nato zur Unterstützung seiner Militäraktion in Syrien zu gewinnen. Die Türkei hilft dort Rebellen und Islamisten, die gegen die Armee des syrischen Machthabers Bashar al-Asad kämpfen. Dessen Truppen kooperieren seit Jahren mit russischen Streitkräften und iranischen Milizen. Erdogan hat der EU nun mit einem neuen Massenandrang von Migranten gedroht. «Bald wird man von Millionen sprechen», sagte er am Montag.
nzz. ch 02. März 2020
Eine ganz miese Masche ist das.
Aber...
da sind Menschen in einer akuten Notlage. Familien, Frauen und Kinder.
Ich meine, man könnte jetzt - ausnahmsweise- einmal
wirklich Asyl gewähren, und zwar so,
wie es vom Gesetzgeber vorgesehen ist. DREI Jahre Schutz gewähren, nicht ins Sozialsystem integrieren, sondern mit dem Notwendigen versorgen, dann die Situation in ihrem Herkunftsland checken, und ggf. eine Rückführung veranlassen.
Muß man diesen Menschen, die in der Türkei nicht mehr geduldet werden, nicht helfen? Und zwar
zuerst diesen? dann müsste der Hype um Zuwanderer aus Ländern, in denen sie ihr Auskommen haben und nicht in Lebensgefahr sind, halt einmal zurückstehen.
Es ist gemein, ja, und Erpressung, was Präsident Erdogan tut. Aber da sind diese Menschen, die mit falschen Versprechungen an die Grenze gelockt wurden und keine Wahl haben.
Frauen, Kinder, Familien und alleinstehende Jugendliche wären zuerst dran. Finde ich.
Die Single- Männer sollen sich irgendwo in den Lagern nützlich machen oder zurückgehen, um denen zu helfen, die in Syrien Hilfe brauchen. Ich glaube nicht, dass die alle zu denjenigen zählen, die von Assad verfolgt werden.
LG