Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

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agitater

Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

Beitrag von agitater »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
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closs
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Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

Beitrag von closs »

PeB hat geschrieben: von anderen ethnischen Minderheiten - beispielsweise der japanischen - hörst du relativ wenig.
Stimmt - weil es eine Mini-Minderheit ist. - Wenn, dann müsste man mit Russland-Deutschen vergleichen - da gibt es in Ballungs-Zentren sicherlich ebenfalls Ghettos, aber man ist halt orthodox - das ist weltanschaulich näher an unserer Kulturgeschichte.

Andererseits: Würde man dort genauso hingucken wie bei den Muslims, müsste man auch da sämtliche Vorurteile (ob sie zutreffend sind oder nicht) auspacken: Trinkerfamilien, Mann schlägt Frau, Frau hat dem Mann willig zu sein, etc. - Nebenbei: Zwei meiner Söhne sind mit russlanddeutschen Frauen verheiratet - ich habe also KEINE Vorurteile gegenüber Russlanddeutschen (falls jemand auf die Idee käme). ;)

Aber da guckt man nicht hin, weil dieses Thema zur Zeit nicht gehyped ist.
PeB hat geschrieben:Ich bezweifle die These, dass der Fokus durch eine verschwörerische Anti-Islam-Lobby gesetzt wurde.
Glaube ich ebenfalls nicht - es ist viel massen-dynamischer, also tendenziell bewusstlos. - Da hat sich im großen Kontext etwas aufgebaut und wird medial derart hochgekocht, dass jeder mitredet.

Gerade diese Woche steht ein Artikel in der ZEIT (Chr. Lauer), der dementsprechend die deutsche Mediengesellschaft unter die Lupe nimmt - ein Ergebnis: Talkshows und Medienberichte werden zunehmend unter Showaspekten ausgerichtet - noch mehr: Je mehr über etwas geredet wird, desto mehr wird "gemeint" (an sich logisch) - daraus entsteht die Gefahr der Prolokratie.
PeB hat geschrieben:Ich vermute eher, es hat etwas mit dem Wunsch islamischer Gemeinden zu tun, Sonderrechte einzufordern. (übrigens habe ich mir sagen lassen, dass auch Maggi jetzt halal ist)
"Halal" ist kategorial dasselbe wie "kosher" - bei den Juden würde keiner auf die Idee kommen, ihnen das Recht auf koscheres Essen streitig zu machen (was auch richtig so ist).
piscator hat geschrieben: Und da treffe ich auf Gleichgesinnte, die sich auch gerne mal ohne Klamotten bewegen. Wer das nicht teilt, muss da nicht rein.
Sehe ich genauso - deshalb fordert man doch seitens der Moslems separate Schwimmbäder. - Das geht natürlich nicht überall - aber in Brennpunkten (meinetwegen Neukölln) verstehe ich das.
piscator hat geschrieben:Zum Problem wird es, wenn außen im Badebereich Frauen im Burkini sitzen und deren jüngere männliche Begleiter - immer im Rudel - unverblümt gaffen kommen und sich nicht, wie es üblich ist, ausziehen.
Deshalb sollte man FKK- und Normal-Bade-Bereich abtrennen (ist ja auch üblich).

Außerdem: Darum geht es doch nicht - es geht darum, ob man muslimische Frauen zwingen kann, ihre Schamgrenzen zu verschieben, weil sich Deutschland dementsprechend entwickelt hat.
piscator hat geschrieben: Aber ich vermute mal, dir wäre es lieber, wir würden in der Sauna Kleidung tragen, damit geistig-kulturell extrem hoch entwickelte Moslems keine Erektion bekommen, wenn sie da - natürlich ganz aus Versehen :lol: - reinplatzen. :lol:
Mir selber ist das komplett egal - mir geht es um die Umsetzung dessen, was man freiheitliche Gesellschaftsordnung nennt. - Damit ist aus meiner Sicht NICHT gemeint, dass sich die Minderheit der Mehrheit in ihrem Verhalten anpasst.

Was die Mehrheit angeht: Natürlich kann und soll sie mit sich tun, was sie will - die Frage ist, ob sie ihre Mehrheitshaltung von Minderheiten fordern darf.
piscator hat geschrieben:Ich hoffe doch schwer, das man in deinem bayrischen Wohnort keine männliche und weibliche Unterwäsche auf einer gemeinsamen Wäscheleine zum Trocknen aufhängt
SChon dieselbe Leine, aber an verschiedenen Tagen. :lol: - WENN es Muslime so machen würden, geht es uns nichts an.
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Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

Beitrag von agitater »

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closs
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Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

Beitrag von closs »

piscator hat geschrieben:Dann sollen die ihre Halal-Schwimmhalle bauen, aber nicht mit öffentlichen Mitteln.
Nachdem Muslims aufgrund ihres Glaubens in Deutschland von jeglicher Steuer befreit sind, kann man Dir nur zustimmen. :devil:
piscator hat geschrieben:Und jetzt mach den zweiten Schritt und verstehe, dass in diesem Sauna-Bereich niemand was suchen hat, der dort nicht hingehört.
Wer entscheidet, wer wohin gehört? - Ist Komplett-Nacktsein in deutschen Saunen vorgeschrieben? - Von Finnland weiß ich, dass es dort NICHT vorgeschrieben ist, Badebekleidung anzuziehen, die meisten es aber tun. - Geht man dort nackt rein, wird man angeguckt wie jemand hier, der/die mit Badebekleidung reingeht - aber verboten ist es nicht.
piscator hat geschrieben:Diese Frauen sollten selbst darauf kommen, dass Burkinis und normale Badeanzüge nichts mit Scham zu tun haben, sondern mit der offenen Präsentation einer fundamentalistischen Religion.
Das ist falsch - natürlich ist das Schamgefühl der eigentliche Grund bei ihnen.
piscator hat geschrieben:Allerdings hat das auch Grenzen. Frage einen Staatsrechtler.
ICh glaube nicht, dass ein Staatsrechtler die Frage ernst nimmt, ob man aus Mehrheitsgründen Muslime nötigen oder zwingen kann, statt Burkini Bikini anzuziehen. - Im Gegenteil fände ich es bedenklich, wenn sich hier die Mehrheit das Recht nehmen würde, dies für die Minderheit zu entscheiden.
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PeB
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Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

Beitrag von PeB »

closs hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:Ich bezweifle die These, dass der Fokus durch eine verschwörerische Anti-Islam-Lobby gesetzt wurde.
Glaube ich ebenfalls nicht - es ist viel massen-dynamischer, also tendenziell bewusstlos. - Da hat sich im großen Kontext etwas aufgebaut und wird medial derart hochgekocht, dass jeder mitredet.
Kann man so ausdrücken, wenn man es negativ darstellen möchte.
Man kann aber auch sagen, dass ein Großteil der Mehrheitsgesellschaft diese Form der Einwanderungspolitik inzwischen ablehnt. Klingt freundlicher. ;)
closs hat geschrieben:"Halal" ist kategorial dasselbe wie "kosher" - bei den Juden würde keiner auf die Idee kommen, ihnen das Recht auf koscheres Essen streitig zu machen (was auch richtig so ist).
Maggi ist nicht koscher - aber halal.
Wir bauen keine Synagogen - aber Moscheen.
Wir diskutieren nicht über jüdischen Religionsunterricht - aber über Islamunterricht.
Wir reden nicht über die Kippa - aber über Kopftücher.
Wir erfahren nichts über Wahlkampf in Israel - aber in der Türkei.
Wir haben nicht in jeder Talkrunde einen jüdischen Experten - aber einen islamischen.
Wir hören nichts über palästinensische Gewalt - aber über israelische.
etc.
Es kommt immer darauf an, welche gesellschaftliche Gruppe sich in den Vordergrund drängt.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
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closs
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Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

Beitrag von closs »

PeB hat geschrieben:Man kann aber auch sagen, dass ein Großteil der Mehrheitsgesellschaft diese Form der Einwanderungspolitik inzwischen ablehnt.
Stimmt - aber WARUM? - In Bayern (!!!) haben sich die Leute 2016 beschwert, dass niemand mehr kommt, nachdem sie soviel Infrastruktur aufgebaut haben - fast nur Ehrenamtliche und meistens CSU-ler.

Übrigens: Mit unserem Landratsamt habe ich beste Erfahrungen bei "meinen" Flüchtlingen gemacht - aktiv, großzügig, menschlich. - Das sind nicht "die Leute", sondern das ist eine aufgebauschte öffentliche Meinung (mit "öffentliche Meinung" meine ich "gemachte öffentliche Meinung").
PeB hat geschrieben:Es kommt immer darauf an, welche gesellschaftliche Gruppe sich in den Vordergrund drängt.
Nein - die thematisiert WIRD. - Und dazu kommt in der Tat noch was anderes:

Juden sind in der Regel sehr europäisch formatiert - Moslems nicht. --- Darf man deshalb zwischen beiden Gruppen rechtstaatliche Unterschiede machen?
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Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

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closs
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Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

Beitrag von closs »

piscator hat geschrieben: In Badeanstalten, wie dem Leuze in Stuttgart oder der bekannten Therme in Erding, gibt es textilfreie Bereiche, die gekennzeichnet sind, dort bewegt man sich ohne Badekleidung, aber je nach Bedarf mit Handtuch um die Hüften oder einen Bademantel. Das Ganze regelt die Hausordnung. Da gibt es nichts zu diskutieren, wer sich nicht daran hält, hat keinen Zutritt oder fliegt raus.
Absolut richtig - wenn es zwei Bereiche gibt, ist jeder verpflichtet, sich daran zu halten. - Ich dachte die ganze Zeit, es geht um Saunas, wo es nur EINEN Bereich gibt.
piscator hat geschrieben:Was du als Schamgefühl bezeichnest, nenne ich verklemmt oder abartig.
Sehe ich anders - so was gibt es wirklich.
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Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik

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