Die Sache mit Özil

Politik und Weltgeschehen
SilverBullet
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Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von SilverBullet »

Magdalena61 hat geschrieben:Ich kann dir auch erzählen, warum ich im T-Shirt badete. Damals war ich 15 oder 16 und hatte nur einen einzigen Bikini. Geerbt von meiner älteren Schwester. Dieses blöde Oberteil ging immer auf, wenn ich ins Wasser sprang.
„Au wie gemein“, jetzt hast du meine Phantasie noch weiter angestachelt, ich versuche gerade meine Äuglein offen zu halten – echt schwer :-)

Zitat-Magdalena61
Das "Freibad" war ein Naturschwimmbad, also ein See mit Eintritt, da ging das mit dem T-Shirt.
Interessanterweise taten andere es mir nach. Für diesen Sommer hatte ich die Idee zu einer neuen Bademode angestoßen.


Hast du prima gemacht - bist ein Juwel!

(kann man das als Kompliment durchgehen lassen?)
Magdalena61 hat geschrieben:Da haben die "Spaghettifresser" euch deutschen Mannsleuten etwas voraus.
„Ach, wir wollen doch nur, dass die anderen sich auch mal so gut fühlen dürfen, wie wir es gewohnt sind“ :-)
Magdalena61 hat geschrieben:Ein Arbeitskollege, gebürtiger Italiener, verbesserte die Atmosphäre am Arbeitsplatz, indem er zu allen Leuten sehr freundlich war und den Frauen immer wieder Komplimente machte.
Das kann ich bestätigen, unter Deutschen kann Arbeit oftmals sehr, sehr sachlich sein.
„Jux und Dollerei“ führt natürlich auch zu nichts, aber das Optimum liegt bestimmt irgendwo in der Mitte, also einer guten Mischung.
Magdalena61 hat geschrieben:Probier's doch mal mit einigen netten Bemerkungen... du musst es ja nicht gleich übertreiben.
Das habe ich vermutlich gerade sogar irgendwie geschafft, denn immerhin hast du mir von deinem Badeanzug erzählt.

Insgesamt finde ich es sehr schön mich mit dir zu unterhalten, was mir die Last dieser heissen Tage erheblich erleichtert.
Magdalena61 hat geschrieben:Und das tun die Charmyboys, wenn auch vermutlich mehrheitlich aus anderen Gründen
Ja, man steckt halt nicht drin – so manch ein Märchenprinz entpuppt sich als Stratege mit Paschaabsichten.
Deine Idee „sie nicht gleich zu heiraten“ war bestimmt nicht ganz verkehrt.
Magdalena61 hat geschrieben:Die Ausgangslage war eine andere gewesen. Im ersten Thread hatte ich das kollektive Verhalten von "Gastarbeitern" der 70er mit dem kollektiven Verhalten muslimischer Zuwanderer verglichen.
Stimmt, ich erinnere mich.

Mir fehlt für diesen Vergleich der Einblick, aber wer weiss, vielleicht hängt es aktuell damit zusammen, dass Schleusserbanden eine gewisse Erwartungshaltung wecken, die nicht unbedingt zu einer „Kundschaft“ aus „nachhaltig bedrohten Schwachen und Hilfsbedürftigen“ führt.
Dieser Silvesterzirkus (2016?) aus „Ringelpietz mit Anfassen“ hat die Stimmung glaube ich auch deutlich kippen lassen – irgendwie passte da etwas nicht mehr ganz zusammen.

(wobei es dort erstaunlicherweise auch Fälle gab, bei denen gerade kürzlich eingetroffene Flüchtlinge prima geholfen haben – Schwarz/Weiss läst sich wieder einmal nicht anwenden)

Zitat-Magdalena61
Möglicherweise hat die Religion doch etwas damit zu tun

Vielleicht und vielleicht auch eine Nationalkultur, eine Männlichkeitskultur, eine Abstammungskultur – Möglichkeiten gibt es bestimmt viele.
Magdalena61 hat geschrieben:Ein Großteil der Bevölkerung hat es SATT, welche Prioritäten hier in der Politik gesetzt werden. Sie melden sich zu Wort. Das ist ihr gutes Recht.
Genau hier sehe ich eine Gefahr, wenn Politiker unfähig sind ein Problem als solches anzusprechen – vermutlich weil sie nur nationalistisch angehauchte Reaktionen zeigen könnten und dies tunlichst vermeiden wollen.
Das Ende vom Lied ist dann: man tut so als ob das Problem gar nicht vorkommt oder man haut auf die nationale Pauke –> kein wirklich grosser Spielraum.
Das kann gehörig ins Auge gehen.
Magdalena61 hat geschrieben:Wer soll sich intergrieren?
Ich?
Nö. Ich bleibe, was ich bin. Deutsche.
(nicht falsch verstehen, ich ziele mit „es ist keine Integration“ auf das Verhalten der neuen Gruppe ab, die ihre Kultur offensiv und dauerhaft in der Öffentlichkeit präsentieren will, was nicht dem Zusammenleben in Deutschland entspricht)

Auf jeden Fall bleibst du wie du bist, wobei du einen lokal-kulturellen Hintergrund hast, d.h. du bist Deutsche, wenn es um die Zusammengehörigkeit der deutschen Kulturen geht. Du bist aber auch lokal geprägt, was du in deinem Umfeld auslebst und sofort umschaltest, wenn du dich in einer nicht-lokalen Öffentlichkeit bewegst.

Bei mir ist es genauso und mein lokal-kultureller Hintergrund hat vermutlich mit deinem so gut wie keine Schnittmenge, aber dennoch würden wir ohne Probleme interagieren können, denn wir schalten beide um – wir machen das automatisch – sogar dann, wenn wir der gleichen Lokalkultur angehören und uns öffentlich begegnen würden.

Genau dies sollte als Integration verlangt werden, denn hierin liegt Funktionalität.
Wir machen das bereits – wir müssen uns nicht verändern.

Deutschland ist anders als andere Länder - hier gibt es zahlreiche Kulturen, die einen sagenhaft guten Weg gefunden haben, um zusammenzuleben: eine Zusammengehörigkeit auf Basis von Neutralität.

Wir wären „nicht ganz durchgebraten“, wenn wir dies ausser Acht lassen würden.
Wir können Mitglieder anderer Kulturen ohne Probleme einbauen, aber der Weg dazu muss verstanden und auch vertreten werden – das vermisse ich bei den aktiven Politikern.

Toleranz ist im Grunde gar nicht notwendig, denn mich interessiert überhaupt nicht, was hier lebende Menschen an kulturellen Phantasien in sich tragen – ich würde nur gerne dieses Nicht-Interesse irgendwie ausleben können.
Wobei ich das aktuell ohne Probleme(!) kann, denn ich lebe nicht in einem Brennpunkt - aber wie gesagt, sollte man Menschen ernst nehmen, die dieses Problem haben und man sollte versuchen, die Lage zu verstehen und auf dieser Basis nach Lösungen suchen.
Einfach nur zu sagen „ihr habt dieses Problem nicht“ (wie mir manche Politikeransicht vorkommt) sehe ich als dümmliche Politikreaktion an.
Magdalena61 hat geschrieben:Denkst du, wenn ich in die Türkei ziehen müsste, würde irgendjemand Rücksicht nehmen auf meine Befindlichkeiten? Etwa Herr Erdogan?
Ich nehme an, als Einzelfall (sprich „Exot“) würdest du dort vermutlich kaum Schwierigkeiten bekommen.
Sobald es aber um eine organisierte Eigenkultur geht (sprich zahlreiche Auswanderer, die ihre Lebensweise offensiv ausbreiten wollen), würde ich auch sagen, dass dort sehr schnell „Schicht im Schacht“ ist, denn mir ist nicht bekannt, dass die Türkei so wie Deutschland aus zahlreichen unterschiedlichen Kulturen besteht, also gibt es dort wohl auch kein Konzept des multikulturellen Zusammenlebens.
Magdalena61 hat geschrieben:Nationalelf.
...
Wichtig ist mir die Identifikation mit dem Land, für das er rausgeht.
Ja, das ist der Gedanke der hinter der Austragung von Kampfsport zwischen Staaten steht.
Ich persönlich schaue diese Spiele, um unterhalten zu werden.
Als Deutschland weg war, habe ich mir einfach Mannschaften herausgesucht, deren Spiele ich gerne sehen wollte. Am Ende lagen meine Sympathien sogar beim „europäischen Ausland“ (-> „England“ :-)) – schade, ich hätte es ihnen gegönnt.
Frankreich finde ich auch sehr sympathisch, aber diese Schlingel haben teilweise nicht gerade spannende Verzögerungstricks gezeigt – „diese pösen Purschen!“ :-)
Magdalena61 hat geschrieben:Dann muß man hinterher aber nicht die Kritiker einer "rassistischen haltung" bezichtigen. Özil wurde doch nicht für seine Abstammung kritisiert. Sondern für sein Verhalten.
Abgesehen davon setzte Erdogan dann noch eins drauf, indem er Özil nach dessen Rücktritt öffentlich lobte". Ich meine, etwas von "Faschismus" gelesen zu haben... suche das jetzt aber nicht, da es anfängt zu gewittern.
Richtig, das ist jetzt nur noch gequirlter Politik-Blödsinn garniert mit dem Sommerloch-Wahnsinn.

Ich hätte mir gewünscht, dass der DFB hier etwas souveräner reagiert und öffentlich bekannt gemacht hätte, dass die Nationalspieler ab jetzt angehalten werden, sich als Einzelpersonen aus politischen Auftritten herauszuhalten.
Wenn deutsche Politiker die „Nationalelf“ besuchen, dann besuchen sie die Mannschaft und nicht einen einzelnen Spieler – das wäre also ein anderer Fall.

Blöd ist, dass wir noch nicht einmal jetzt an diesem Punkt angekommen sind, sondern wie du sagst mit „Rassismus“ und „Integration“ die Zeit totschlagen.

Am Ende haben wir damit eine Gelegenheit verloren, das System zu verbessern – schade.
Magdalena61 hat geschrieben:Darum geht es aber eigentlich.
Das ist das Thema hinter der Fotoaktion.
Darum geht es „Erdogan“, denn er will die Integration torpedieren – analog zu seinem Spruch à la „Integration ist nicht Assimilation“.

Ich habe kein gutes Gefühl, wenn „halbseidene Gestallten“ die Themen vorgeben.
Da bietet es sich i.d.R. an, mal nachzusehen, ob man da mitgehen sollte.
Hier könnten z.B. Journalisten echte Leistung zeigen und die Hintergrundabsichten korrekt ins Rampenlicht ziehen, so dass es nicht zu einer „bauernschlauen Beeinflussung“ kommt.

Genau aus diesem Grund möchte ich meine Ansicht darüber, was Integration in Deutschland umfassen sollte, auf den Tisch legen, denn gegenüber Funktionalität (und genau diese glaube ich zu erkennen) haben Politiker keine Chance, egal welch farbige Nase sie sich gerade anstecken.
Magdalena61 hat geschrieben:Es gibt auch klare Worte, beispielsweise von Cem Özdemir
Das ist korrekt, er hat bestimmt einen Kritikpunkt angebracht, den man generell aufgreifen sollte – nämlich ein unstützendes Verhältnis zu den eigenartigen Aktionen der türkischen Machtpersonen.

Ich würde diesen Punkt jedoch nicht in direkten Zusammenhang mit Integration stellen, denn auch ein integrierter Deutscher kann jederzeit dummes Zeug machen und er kann auch dumme Einstellungen haben :-)
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Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von Magdalena61 »

SilverBullet hat geschrieben:Hast du prima gemacht - bist ein Juwel!

(kann man das als Kompliment durchgehen lassen?)
:lol:
Mir fehlt für diesen Vergleich der Einblick, aber wer weiss, vielleicht hängt es aktuell damit zusammen, dass Schleusserbanden eine gewisse Erwartungshaltung wecken, die nicht unbedingt zu einer „Kundschaft“ aus „nachhaltig bedrohten Schwachen und Hilfsbedürftigen“ führt.
Dieser Silvesterzirkus (2016?) aus „Ringelpietz mit Anfassen“ hat die Stimmung glaube ich auch deutlich kippen lassen – irgendwie passte da etwas nicht mehr ganz zusammen.
Mir scheint, die BRD wird mit dieser "Kundschaft" ein längerfristiges Problem haben. Aber der Job eines Ministers und auch der Job einer Kanzlerin sind zeitlich beschränkt- niemand MUSS sich erneut zur Wahl stellen und kann sich somit, wenn ihn die Folgen seiner Entscheidungen ereilen, völlig legal seiner Verantwortung entziehen.
Schwarz/Weiss läst sich wieder einmal nicht anwenden)
Natürlich nicht.
Genau hier sehe ich eine Gefahr, wenn Politiker unfähig sind ein Problem als solches anzusprechen – vermutlich weil sie nur nationalistisch angehauchte Reaktionen zeigen könnten und dies tunlichst vermeiden wollen.
Das Ende vom Lied ist dann: man tut so als ob das Problem gar nicht vorkommt oder man haut auf die nationale Pauke –> kein wirklich grosser Spielraum.
Glücklicherweise hat jede Legislaturperiode irgendwann ein Ende. Danach werden die Karten hoffentlich neu gemischt.
Toleranz ist im Grunde gar nicht notwendig, denn mich interessiert überhaupt nicht, was hier lebende Menschen an kulturellen Phantasien in sich tragen – ich würde nur gerne dieses Nicht-Interesse irgendwie ausleben können.
Mich faszinieren Menschen. Ich bin neugierig und interessiert daran, wie sie denken und leben. Aber aus einer gewissen Distanz heraus, die es mir ermöglicht, zu entscheiden, welche Impulse anderer Kulturen ich in mein Leben übernehmen möchte und welche nicht.
Zu viele "Ureinwohner" der BRD haben aktuell das Gefühl, überrollt und fremdgesteuert zu werden. Deswegen formiert sich immer deutlicher Widerstand.
Einfach nur zu sagen „ihr habt dieses Problem nicht“ (wie mir manche Politikeransicht vorkommt) sehe ich als dümmliche Politikreaktion an.
Das sehe ich auch so.
Ich hätte mir gewünscht, dass der DFB hier etwas souveräner reagiert und öffentlich bekannt gemacht hätte, dass die Nationalspieler ab jetzt angehalten werden, sich als Einzelpersonen aus politischen Auftritten herauszuhalten.
Ja, das wäre klüger gewesen. "Ohne Ansehen der Person".
Blöd ist, dass wir noch nicht einmal jetzt an diesem Punkt angekommen sind, sondern wie du sagst mit „Rassismus“ und „Integration“ die Zeit totschlagen.
Am Ende haben wir damit eine Gelegenheit verloren, das System zu verbessern – schade.
Wer "Integration" predigt, in dem Sinne, dass aus überzeugten Muslimen überzeugte Christen werden, der predigt Illusionen. Davon haben wir genug gehört. Die Besorgten unter uns, wären, denke ich, schon ganz zufrieden, wenn man dem trojanischen Pferd Zaumzeug und Zügel anlegen würde, um es mit freundlicher, aber fester Hand zu führen, anstatt sich von dem Gaul planlos mitschleifen zu lassen.
Magdalena61 hat geschrieben:Denkst du, wenn ich in die Türkei ziehen müsste, würde irgendjemand Rücksicht nehmen auf meine Befindlichkeiten? Etwa Herr Erdogan?
Ich nehme an, als Einzelfall (sprich „Exot“) würdest du dort vermutlich kaum Schwierigkeiten bekommen.
So lange niemand merkt, dass ich Christ bin. :)
Sobald es aber um eine organisierte Eigenkultur geht (sprich zahlreiche Auswanderer, die ihre Lebensweise offensiv ausbreiten wollen), würde ich auch sagen, dass dort sehr schnell „Schicht im Schacht“ ist,
Das ist anzunehmen.

Herr Erdogan nimmt konkret und gezielt Einfluß auf die deutsche Politik. Und DAS geht zu WEIT. Es gibt 1,4 Millionen wahlberechtigte Deutsche mit türkischer Abstammung:
Auch der Wahlkampf in Deutschland stand in ... unter dem Eindruck deutsch-türkischer Spannungen. Deutschtürken sollten weder SPD, CDU noch Grüne wählen, hatte Erdogan sogar gefordert. Diese seien "Feinde der Türkei".
tagesschau.de 5.12.2017
Der Typ kann in seinem eigenen Land herumwüten. Hier hat er nichts verloren.
SilverBullet hat geschrieben:Darum geht es „Erdogan“, denn er will die Integration torpedieren – analog zu seinem Spruch à la „Integration ist nicht Assimilation“.
Er darf das Hoppepferdchen gerne nach Hause rufen. Je eher, desto besser. Und die Bundesregierung sollte den Blödsinn mit der doppelten Staatsbürgerschaft zeitnah abschaffen. Dann müssten sich die hier lebenden Erdoganfans nämlich entscheiden, wohin sie gehören und wem sie nachfolgen wollen.
Ich habe kein gutes Gefühl, wenn „halbseidene Gestallten“ die Themen vorgeben.
Da bietet es sich i.d.R. an, mal nachzusehen, ob man da mitgehen sollte.
Hier könnten z.B. Journalisten echte Leistung zeigen und die Hintergrundabsichten korrekt ins Rampenlicht ziehen, so dass es nicht zu einer „bauernschlauen Beeinflussung“ kommt.
:!:
Genau aus diesem Grund möchte ich meine Ansicht darüber, was Integration in Deutschland umfassen sollte, auf den Tisch legen, denn gegenüber Funktionalität (und genau diese glaube ich zu erkennen) haben Politiker keine Chance, egal welch farbige Nase sie sich gerade anstecken.
:) Gut gesagt.
Aber: Du kannst die Menschen nicht verändern. Das Volk Israel verlangte nach einem König. Gott war enttäuscht, denn vermutlich hatte Er seinen Leuten nach Schilfmeer und Manna mehr Hirn ( und Glauben) zugetraut gehabt.

Echte Demokratie wäre: Jeder übernimmt Verantwortung für sein eigenes Leben und für das Wohlergehen seines Landes.
Er muß die Bereitschaft aufbringen, einen Teil seiner (Frei-)Zeit zu opfern, um sich zu informieren und sich eine Meinung zu bilden.

Die Praxis lautet: Der nicht wirklich demokratiefähige Wähler schreit nach einem starken Mann, nach einem Führer, der ihm zwar das Denken abnimmt und ihm Ziele vorgibt, der aber seinen Wähler irgendwann zum Befehlsempfänger, zur Marionette degradieren wird.
Nur so kann ich mir die "Begeisterung" für den türkischen König erklären.
LG
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SilverBullet
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Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von SilverBullet »

Magdalena61 hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Hast du prima gemacht - bist ein Juwel!

(kann man das als Kompliment durchgehen lassen?)
:lol:
Momentchen mal, laut Jobbeschreibung (Stichwort „Frau“) musst du dich in Gegenwart dieses Super-Komplimentes erotisch tangiert verhalten, immerhin habe ich mich enorm angestrengt und die 7 Wörter entsprechen, zumindest „gefühlt“, einer Maximalkontraktion beim Gewichtheben (mir tut jetzt noch alles weh) :-)

„Ja OK, ich kann es nicht - Lalala“ :-)
Magdalena61 hat geschrieben:Aber der Job eines Ministers und auch der Job einer Kanzlerin sind zeitlich beschränkt- niemand MUSS sich erneut zur Wahl stellen und kann sich somit, wenn ihn die Folgen seiner Entscheidungen ereilen, völlig legal seiner Verantwortung entziehen.
Das stimmt, wobei ich keine Ahnung habe, wie man es besser machen soll, denn am Ende will niemand mehr Entscheidungen treffen.
Klar, das ist jetzt wieder ins Extrem gesprungen und nicht wirklich ein Argument (aber gut, dass ich was gesagt habe).

Interessant fand ich vor allem (hoffentlich habe ich es richtig aufgeschnappt), dass es aus der Arbeitgeberecke am Anfang Stimmen gab à la „wir brauchen Arbeitskräfte“.
Als dann die „grosse Zuwanderung“ kam, haben diese „bedürftigen Arbeitgeber“ doch tatsächlich ca. 8 Jobs pro Konzern geschaffen :-)
Da stellt sich die Frage, ob aus dieser Richtung auch ein wenig des "Entziehens der Verantwortung" stattfindet.

Am Spassigsten fand ich ja den Politik-Slogan „leer stehende Häuser und Wohnungen werden amtlich festgestellt und an Flüchtlinge vergeben“ – hübsch, coole Idee.

Dann kam irgendwann „die Silvesternacht“…
Magdalena61 hat geschrieben:Glücklicherweise hat jede Legislaturperiode irgendwann ein Ende. Danach werden die Karten hoffentlich neu gemischt.
Ich vermute die „Regentschaften deutscher Politiker“ müssen (analog zu anderen Staaten) zwangsbeendet werden –> es müsste eine Obergrenze von zwei Perioden geben.

Politiker sind Macht- und Stimmungsexperten, die sich, wenn sie „oben“ angekommen sind, gegenüber „üblen Gestallten“ durchgesetzt haben – da muss also irgendwo ein Talent enthalten sein, Gegenspieler aus dem Weg zu räumen, was dazu führt, dass sie, im Amt angekommen, eine Schutzzone um sich herum anlegen – da traut sich keine Konkurrenz mehr hinein.
Magdalena61 hat geschrieben:Mich faszinieren Menschen. Ich bin neugierig und interessiert daran, wie sie denken und leben. Aber aus einer gewissen Distanz heraus, die es mir ermöglicht, zu entscheiden, welche Impulse anderer Kulturen ich in mein Leben übernehmen möchte und welche nicht.
Exakt diese Distanz lernen wir von klein auf kennen.

In der Familie herrscht ein lokal-kulturelles Klima, aber sobald Kinder Geschichten vorgelesen bekommen, Fernsehen oder ihre Eltern beim Auftreten in der Öffentlichkeit beobachten, verinnerlichen sie eine Art „Umschalten“.
Man hält die emotional verankerte Kultur zurück - man „lebt“ eine Distanz.

Wir merken davon gar nichts mehr und schalten automatisch um.

So gehen wir mit anderen um, wir fühlen uns dabei auch irgendwie „normal“.
Auf diese Weise können sich ein Lederhosenträger und ein Deichläufer als zusammengehörig verstehen - das funktioniert und zwar auch dann, wenn der eine vom anderen nichts, aber auch gar nichts der jeweiligen „Lieblingskleidung“ anziehen würde :-)

Wird das Umschalten nicht eingehalten, sind wir irritiert und wenn sich die Aussicht anbahnt, dass es in grösserem Umfang nicht mehr eingehalten werden soll, dann haben wir den Eindruck einer kompletten Fehlentwicklung und stellen plötzlich fest, dass wir uns stark verändern müssten, was natürlich nicht gefallen kann.

Zitat-Magdalena61
Zu viele "Ureinwohner" der BRD haben aktuell das Gefühl, überrollt und fremdgesteuert zu werden.

Ich sehe es als fatal an, wenn man die Situation nicht als Problem, das es zu analysieren gilt, versteht, sondern die „Ureinwohner der BRD“ (also die mit den Baströckchen :-)) so darstellt, dass sie entweder kein Problem haben können oder dass sie in einer Extremecke stehen.

Das ist meiner Meinung nach ein Ausdruck reiner Hilflosigkeit, schlicht wegen fehlender Analyse.

Es ist auch bestimmt nicht leicht:
Das oben genannte „Umschalten auf höfliche Distanz“ ist vermutlich derart subtil, dass man es ein wenig mit den drei Artikeln „der/die/das“ vergleichen kann.
Jemand der dies neu kennen lernt, durchschaut es nicht, es scheint kein Prinzip zu geben und wir können es selbst nicht wirklich erklären (zumindest ich nicht).

Während der/die/das als Sprachanteil relativ leicht auffällt, ist „das Umschalten auf Distanz“ für einen Zuwanderer vermutlich noch nicht einmal erkennbar.
Seine Abstammung hilft ihm dabei auch nicht weiter, denn er wird kaum aus einem Land kommen, das wie Deutschland aus derart unterschiedlichen Kulturen zusammengesetzt ist, die obendrein über eine Neutralitätsstrategie ("Umschalten auf Distanz") verfügen.

Es ist quasi abzusehen, dass hier etwas nicht funktionieren wird.

Wenn nun von „Integration“ gesprochen wird, dann weiss keiner, um was es gehen soll.
Politiker kommen nun grobmotorisch mit „Grundgesetz“ um die Ecke -> nicht wirklich hilfreich.
Magdalena61 hat geschrieben:Wer "Integration" predigt, in dem Sinne, dass aus überzeugten Muslimen überzeugte Christen werden, der predigt Illusionen.
Wie du weisst, gehöre ich keinem religiösen Lager an und ich tue mir dementsprechend ein wenig schwer, „die Christen“ als das Ziel anzusehen, aber ich übersetze deine Aussage einfach mal dahingehend, dass es eine Illusion ist, aus enorm starken Religionsvorschriften eine Version „zu destillieren“, die unserem oben festgestellten Wunsch nach Distanz entsprechen könnte.

Ich zweifle auch sehr stark daran, dass dies geht (denn Religionen neigen zum Anspruch im Besitz der eigentlichen Wirklichkeits-Wahrheit zu sein, was „sie“ schön konkret in einem Gesellschaftsentwurf festhalten wollen).

Aber es wird auf gar keinen Fall gehen, wenn wir nicht klar analysieren und danach auch vertreten, auf was es ankommt („Grundgesetz“ ist da einfach zu wenig).
Magdalena61 hat geschrieben:Der Typ kann in seinem eigenen Land herumwüten. Hier hat er nichts verloren.
Ich würde dies auf alle ausländischen Politiker erweitern: der Gedanke im Ausland Stimmung machen zu wollen, wirkt auf mich sehr seltsam.
Die Bauernschläue des „Herrn Erdogan“ bildet dabei bestimmt noch mal eine eigene Abteilung (umso schlimmer ist es, wenn es auch noch funktioniert :-)).

Ich fand es befremdlich, ein Meer an politisch geschwenkten Türkeiflaggen innerhalb von Deutschland zu sehen.
Nun habe ich sowieso ein Problem mit Flaggen (in der 5cm Ausgabe würde ich ein grosflächig verbreitetes Schenken der Deutschlandflagge zumindest als raffinierten Gag auffassen :-)), aber dass dies auch noch „im falschen Land“ stattfindet, hat mir dann zudem noch das Zucken mit den Achseln abgefordert – Motto: „wie, wo was und wieso, weshalb, warum“ :-).
Magdalena61 hat geschrieben:Gut gesagt.
Aber: Du kannst die Menschen nicht verändern.
Auf das könnte es hinauslaufen, denn (wie ich oben geschrieben habe) könnte das, was den „Ureinwohnern“ (alternativ auch gerne mit „Bananenröckchen“ :-)) wichtig ist, zu subtil für neu hinzukommende Menschen sein.

Vielleicht wird es irgendeine Art von „Mittelweg“ – keine Ahnung.
Magdalena61 hat geschrieben:Nur so kann ich mir die "Begeisterung" für den türkischen König erklären.
Glorifizierungen sind oftmals sehr eigenartig – immerhin hast du eine Erklärung
Bei mir fängt das Wundern schon viel früher und grundlegender an:
Ein Politiker ist ein Stimmungsverkäufer und ich glaube doch keinem Verkäufer :-)
(Stichwort: „magische Heizdecke“)
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Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von Magdalena61 »

SilverBullet hat geschrieben:Momentchen mal, laut Jobbeschreibung (Stichwort „Frau“) musst du dich in Gegenwart dieses Super-Komplimentes erotisch tangiert verhalten, immerhin habe ich mich enorm angestrengt und die 7 Wörter entsprechen, zumindest „gefühlt“, einer Maximalkontraktion beim Gewichtheben (mir tut jetzt noch alles weh) :-) :D
:lol:
Magdalena61 hat geschrieben:Aber der Job eines Ministers und auch der Job einer Kanzlerin sind zeitlich beschränkt- niemand MUSS sich erneut zur Wahl stellen und kann sich somit, wenn ihn die Folgen seiner Entscheidungen ereilen, völlig legal seiner Verantwortung entziehen.
Das stimmt, wobei ich keine Ahnung habe, wie man es besser machen soll, denn am Ende will niemand mehr Entscheidungen treffen.
Die Bundestagsabgeordneten müssen MEHR aufeinander hören. Die führenden Parteien sollten die kleineren Parteien nicht an die Wand drücken und vor allem sollten die Bundestagsveteranen das "Jungvolk" ihrer Parteien mehr zum Zuge kommen lassen.
Interessant fand ich vor allem (hoffentlich habe ich es richtig aufgeschnappt), dass es aus der Arbeitgeberecke am Anfang Stimmen gab à la „wir brauchen Arbeitskräfte“.
Das ist tatsächlich so.
Aber unter den Asylbewerbern finden sie nicht oder nur selten die qualifizierten Fachkräfte, die sie suchen.
Als dann die „grosse Zuwanderung“ kam, haben diese „bedürftigen Arbeitgeber“ doch tatsächlich ca. 8 Jobs pro Konzern geschaffen :-)
Es fehlen Azubis. In manchen Gegenden können viele Lehrstellen nicht besetzt werden.
Am Spassigsten fand ich ja den Politik-Slogan „leer stehende Häuser und Wohnungen werden amtlich festgestellt und an Flüchtlinge vergeben“ – hübsch, coole Idee.
Wenn der Staat den Eigentümern genügend Kohle bieten würde, dann würden viele von denen schon verkaufen. Der Staat möchte aber möglichst günstig wirtschaften. Das heißt: Nicht kaufen, denn dann müsste er ja auch investieren. Einfacher ist es, das Risiko dem Eigentümer aufzubürden.

So lange noch nicht alle leer stehenden Kasernen und der nicht mehr genützten Gebäude, die Staatseigentum sind, bewohnt werden, soll der Staat mal schön selber Wohnraum stellen. Für unsere Soldaten waren diese Kasernen auch gut genug. Manche von denen sind generalüberholt, prima renoviert, dann wurde der Standort aufgegeben.
Selbstverständlich eignen sich diese Wohneinheiten auch für Deutsche. Grünanlagen sind drum herum... Parkplätze... die Pforte mit Eingangskontrolle könnte man ja beibehalten.
Ich vermute die „Regentschaften deutscher Politiker“ müssen (analog zu anderen Staaten) zwangsbeendet werden –> es müsste eine Obergrenze von zwei Perioden geben.
Man könnte auch dem Volk die Entscheidung überlassen und es wählen lassen, ob es einen Kanzler oder Minister über zwei Legislaturperioden hinaus behalten will.
da traut sich keine Konkurrenz mehr hinein.
Und die Medien schreiben, was die Mächtigen wollen und das Volk lässt sich für dumm verkaufen.
Exakt diese Distanz lernen wir von klein auf kennen.
Man kann sie verringern, wenn man es will. Man muss es aber nicht, wenn man es nicht will.
Ich sehe es als fatal an, wenn man die Situation nicht als Problem, das es zu analysieren gilt, versteht, sondern die „Ureinwohner der BRD“ (also die mit den Baströckchen :-)) so darstellt, dass sie entweder kein Problem haben können oder dass sie in einer Extremecke stehen.
Sie haben den Bogen überspannt und spannen ihn immer weiter. Die Rechnung werden sie bei den nächsten Landtags- oder Bundestagswahlen präsentiert kriegen. Wobei ich die AfD NICHT unbedingt für eine gute Alternative halte. Aber es gibt keine andere, und so werden immer mehr Deutsche AfD wählen. :? So lange, bis dieser Groko- Horror endlich vom Tisch ist. Aber was wird DANN?
Wenn nun von „Integration“ gesprochen wird, dann weiss keiner, um was es gehen soll.
Ich glaube, viele Zuwanderer sehen das ganz pragmatisch. Sie nehmen Gelegenheiten wahr. Das würde wohl jeder tun, der in derselben Lage ist wie sie. Aber das Herz ist in ihrer Heimat, in ihren Herkunftsländern, die sie möglicherweise, da sie nicht mehr den Zwängen jener Länder ausgesetzt sind, (zu Unrecht) idealisieren.
Dahinter steckt eigentlich die Sehnsucht nach dem Paradies; die Sehnsucht danach, "nach Hause" zu kommen und geborgen/ glücklich zu sein.

Das sieht man ja bei Özil. Es gibt viele, die so drauf sind wie er. Bei FB habe ich da einiges an Kommentaren gelesen... sie huldigen Erdogan, aber sie würden nicht in die Türkei ziehen wollen, um ganz nah bei ihm zu sein.
ich übersetze deine Aussage einfach mal dahingehend, dass es eine Illusion ist, aus enorm starken Religionsvorschriften eine Version „zu destillieren“, die unserem oben festgestellten Wunsch nach Distanz entsprechen könnte.
So akademisch hätte ich es jetzt nicht sagen können :) .
Ich zweifle auch sehr stark daran, dass dies geht (denn Religionen neigen zum Anspruch im Besitz der eigentlichen Wirklichkeits-Wahrheit zu sein, was „sie“ schön konkret in einem Gesellschaftsentwurf festhalten wollen).
Religion würde funktionieren, wenn damit keinerlei (!) Machtansprüche einhergehen würden.
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt", sagt Jesus. Der Griff nach dem Schwert ist der Griff nach der weltlichen Macht- und wird von Jesus geächtet. Durch diese Ausrichtung des Verzichts auf Gewalt wäre das Christentum dem Islam unterlegen, wenn es zur Konfrontation käme. Deshalb ist es so wichtig, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen und Prioritäten zu setzen.
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Magdalena61
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Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von Magdalena61 »

Magdalena61 hat geschrieben:Der Typ kann in seinem eigenen Land herumwüten. Hier hat er nichts verloren.
Ich würde dies auf alle ausländischen Politiker erweitern: der Gedanke im Ausland Stimmung machen zu wollen, wirkt auf mich sehr seltsam.
Die Bauernschläue des „Herrn Erdogan“ bildet dabei bestimmt noch mal eine eigene Abteilung (umso schlimmer ist es, wenn es auch noch funktioniert :-)).
Und unser ehrenwerter Bundespräsident macht den Steigbügelhalter:
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan kommt am 28. und 29. September zu einem Staatsbesuch nach Berlin.
....
Steinmeier hatte Erdoğan nach dessen Wiederwahl Ende Juni zu einem Besuch in Deutschland eingeladen
zeit.de
:x
Militärische Ehren, Staatsbankett und sonstiger Luxus inklusive.

Wieso muss der türkische König hierher auf Staatsbesuch? Ticken unsere Obrigkeiten eigentlich noch richtig? Und der kleine Mann soll, wie immer, den Gürtel enger schnallen, weil wir ja sparen müssen, und den Staatsbesuch sowie das Polizeiaufgebot finanzieren?
Ich bin DAGEGEN!

https://www.patriotpetition.org/?na=v&id=84
LG
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Travis
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Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben:Wieso muss der türkische König hierher auf Staatsbesuch? Ticken unsere Obrigkeiten eigentlich noch richtig? U
Weil es wichtig ist im Gespräch zu bleiben. Schweigen löst selten Probleme und führt fast immer zu neuen Problemen. Das dabei durchgezogene Protokoll ist fast ebenso wichtig wie die Gespräche selbst. In der Diplomatie kann man seine Kritik sehr deutlich ausdrücken, ohne den Anderen bloßzustellen. Ich bin sehr sicher, dass Herr Steinmeier da einiges deutlich hat werden lassen.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
CoolLesterSmooth
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Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Magdalena61 hat geschrieben: https://www.patriotpetition.org/?na=v&id=84
Ich empfehle, mal einen Blick auf die "Über uns"-Sektion von PatriotPetition.org zu werfen. Ein sehr sympathischer Verein. /s
"Willst du die Abgründe meines Stumpfsinns erkennen, so lies meine Beiträge."
Reinhold
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closs
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Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von closs »

Magdalena61 hat geschrieben:Wieso muss der türkische König hierher auf Staatsbesuch? Ticken unsere Obrigkeiten eigentlich noch richtig?
Man kann hier konsequent sein - aber das kann dazu führen, dass man fast nur noch inner-europäische Staatsoberhäupter empfängt - und auch da nicht alle.

Denn würde man Deinen Ansatz KONSEQUENT befolgen, gäbe es weder Treffen mit Putin noch mit Trump - auch Orban müsste draußen bleiben - Kurtz ginge gerade noch, aber der polnische Präsident nicht - ganz zu schweigen vom chinesischen Chef. - Der Prime Minister von Australien? Wohl ja. --- Der Prime Minister von Indien? Eher nein. --- Wo soll das hinführen?
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Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von SilverBullet »

Magdalena61 hat geschrieben:Man könnte auch dem Volk die Entscheidung überlassen und es wählen lassen, ob es einen Kanzler oder Minister über zwei Legislaturperioden hinaus behalten will.
Langsam, langsam, das wäre ja „Demokratie“, sprich: das Volk regiert.
Wir haben aber eine „repräsentative Demokratie“, sprich: das Volk regiert nicht :-)

Politiker würden eine derartige Volksentscheidung sicherlich nicht begrüssen.
Vermutlich weil ihre „Beschneidung“ dann unter einer grösseren Legitimation stünde, als ihre Wahl :-)
(wenn man die von den Parteien erreichten Prozente mit der Wahlbeteiligung verrechnet, dann vertreten die „grossen Parteien“ eher nur kleine Bevölkerungsanteile)
Magdalena61 hat geschrieben:Und die Medien schreiben, was die Mächtigen wollen und das Volk lässt sich für dumm verkaufen.
Medien sind (meiner Meinung nach) sehr stark auf Quote und Verkauf ausgelegt.
Vermutlich fliesst auf dieser Basis ein wenig „eine Hand wäscht die andere“ mit ein, denn Politiker sorgen für „Veranstaltungen/Aufreger/Schlagzeilen“ und da zahlt es sich aus, einen guten Draht zu haben, um eine gute Story/Bilder zu platzieren.
Magdalena61 hat geschrieben:Man kann sie verringern, wenn man es will. Man muss es aber nicht, wenn man es nicht will.
Exakt das wäre Freiheit auf Basis gegenseitiger Neutralität.

Mir wäre es recht, wobei ich aktuell durch ein „Mich-Fernhalten“ zumindest die Illusion einer neutralen Umwelt in Eigenregie aufrecht erhalten kann.
Magdalena61 hat geschrieben:So lange, bis dieser Groko- Horror endlich vom Tisch ist. Aber was wird DANN?
Die SPD wird die Konsequenzen aus der Wahlniederlage ziehen und niedergeschlagen in die Opposition „einziehen“ - also kurz – naja, ganz kurz - sozusagen „erschreckend kurz“ :-)
Magdalena61 hat geschrieben:Das sieht man ja bei Özil. Es gibt viele, die so drauf sind wie er. Bei FB habe ich da einiges an Kommentaren gelesen... sie huldigen Erdogan, aber sie würden nicht in die Türkei ziehen wollen, um ganz nah bei ihm zu sein.
Keine Ahnung, worum es da geht – vielleicht Abstammungs-/Nationalstolz.
Vielleicht ist es ein Relikt aus dem ehemals „osmanischen Grossreich“, so eine Art „Wunsch nach einstigem Glanz“.

Es könnte auch viel einfacher sein:
„Erdogan“ ist der einzige Türke, der als Türke auffällt.

Ich denke auch, dass es jedenfalls nicht um Einblicke in die aktuelle Türkei geht, denn die dortige Inflationsrate lässt eigentlich jedes Haar zu Berge stehen :-)
Magdalena61 hat geschrieben:Und unser ehrenwerter Bundespräsident macht den Steigbügelhalter
Aber nein, der Bundespräsident ist ein „Steigbügelhalter“ und soll auch nur ein solcher sein.
Das Amt des Bundespräsidenten ist auf eine Art und Weise „nützlich“, dass ich diesen Satz jetzt schlagartig beende, denn es wäre ja nur Verschwendung :-)

Die Besuche von Staatoberhäuptern sind zu nichts weiter da, als Bilder zu generieren.
Das ist in etwa so eine Einrichtung wie „die Royals“ in England (wobei ich „Lisbet“ ja als „die europäische Königin“ betrachte – „England darf gehen, meine Königin bleibt!“ :-))

Die Besuche sollen im Grunde Wohlfühlstimmungen im Volk erzeugen – Glanz und Gloria „ach wie schön“.
Klar, im Falle des türkischen Präsidenten wird dies nicht wirklich so funktionieren.

Die einzig sinnvolle Reaktion (für uns Privatleute), damit dieses konkrete Stimmungsvorhaben gehörig in die Hose geht, ist gelebtes Desinteresse :-)
Magdalena61 hat geschrieben:Wieso muss der türkische König hierher auf Staatsbesuch? Ticken unsere Obrigkeiten eigentlich noch richtig? Und der kleine Mann soll, wie immer, den Gürtel enger schnallen, weil wir ja sparen müssen, und den Staatsbesuch sowie das Polizeiaufgebot finanzieren?
Ja, solch ein Staatsfirlefanz ist nicht gerade preisgünstig und ich sehe es auch als blödsinniges und unnützes Theater an, denn für die tatsächliche Funktionalität zwischen Staaten, sind Telefonate ohne Zuschauer, auf Politik- und Institutionsebene viel wichtiger.
=> Der Arbeitskontakt muss funktionieren, der Freizeit- und Hofschranzenkontakt ist Zeitverschwendung.

Wenn ein Bürger zudem noch das Gefühl hat, dass der Staat einem immer weniger bringt und man es (gefühlt) nur noch mit Auflagen zu tun hat, dann entsteht (durch solch ein Happening) Abneigung anstatt Wohlfühlstimmung.
Magdalena61 hat geschrieben:Religion würde funktionieren, wenn damit keinerlei (!) Machtansprüche einhergehen würden.
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt", sagt Jesus. Der Griff nach dem Schwert ist der Griff nach der weltlichen Macht- und wird von Jesus geächtet. Durch diese Ausrichtung des Verzichts auf Gewalt wäre das Christentum dem Islam unterlegen, wenn es zur Konfrontation käme.
Vermutlich würde sich eine Religion ohne die Grundlage einer Machtorganisation nicht ausbreiten können.

Ich habe mir mal überlegt, was die „ideale Religion“ sein könnte, die quasi nur das Positive für den Privatmenschen (den einzelnen „Gläubigen“) bringt.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es nur dadurch erreichbar ist, dass nichts festgelegt sein darf – Motto: Vertrauen auf eine Art „Hintergrundzusammenhang für das Leben“, ohne zu sagen, um was es dabei gehen soll –> das „Nicht-Sagen“ ist dabei die wichtige Strategie.

Sobald aber irgendein Fuzzi auf der Bühne erscheinen und sich in Szene setzten kann à la „ich weiss, worum es geht, folgt mir“, sind wir wieder bei Macht.
Irgendwann kommen „Traditionen“ dazu und schon spielt sich alles wieder so ab, wie wir es kennen.

In Bezug auf das Christentum ist interessant, dass ich persönlich einen Unterschied mache, ob so eine Aussage, wie ich sie von dir zitiert habe, von einer Frau oder einem Mann kommt.
Eine Frau sehe ich als glaubwürdig an, wenn sie so etwas sagt, einen Mann nicht.
Der harmlose und vielleicht sogar positive Anteil am Christentum kommt mir „weiblich“ vor, während ich den gefährlichen, unterdrückenden, zerstörerischen/vernichtende Anteil als „männlich“ identifiziere.

Das Christentum ist natürlich keine weibliche Religionsrichtung, denn hinten und vorne waren es Männergestalten, die den Ton angaben/angeben.

Wenn Frauen im Christentum eine sinnvolle Idee entdecken können wollen, dann sollten sie versuchen, diesen männlichen Firlefanz aus negativen Einflüssen zu entsorgen – was vermutlich nur im Privaten geht, nicht auf Basis von Organisationen.

Dein Vergleich zwischen Christentum und Islam sehe ich also ein wenig aus der Richtung „weiblich/männlich“.
Das „männliche“ Christentum steht dem Islam (aus meiner Sicht 100% „männlich“) kein Gramm nach – sämtlicher Blödsinn wurde auch hier schon durchgeführt – das ist das "volle Programm" und bei genügend Macht wird es sich wiederholen.

Das „weibliche“ Christentum sehe ich hingegen auch als stärker vorhanden, als den „weiblichen“ Islam, den ich quasi überhaupt nicht entdecke.

Zieh das Positive, das "Weibliche" heraus, lebe es und mit viel Popcorn ist es vielleicht sogar ganz spassig, wie sich die "männlichen Religionsanteile" gegenseitig in die Haare kriegen :-)
Leumas

Re: Die Sache mit Özil

Beitrag von Leumas »

Ein Fall von Zivilcourage:



:clap: :clap: :clap:

Falls es wieder Unklarheiten gibt: Mutter und Tochter tragen den Burkini nicht, weil sie Schönheitsfehler verstecken wollen. Nach 23 Jahren in Deutschland herrscht in der Familie anscheinend die Ansicht, dass der gesamte weibliche Körper als Schambereich verhüllt gehört. Denen ist doch nicht mehr zu helfen.
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