Die alte Umweltsau

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Magdalena61
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Re: Die alte Umweltsau

Beitrag von Magdalena61 »

Sunbeam hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 19:12 Wo werden hier ethische Grenzen gezogen, wenn es die überhaupt noch gibt, allein darum geht es doch in unserer Gesellschaft.
Danke.
Du hast es auf den Punkt gebracht.

Herzlich willkommen im Forum :) . Und sorry, dass das Teil, kurz nachdem ich deinen Account freigeschaltet hatte, abgestürzt ist. Es gab ein Serverproblem.
LG
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Sunbeam
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Re: Die alte Umweltsau

Beitrag von Sunbeam »

Rembremerding hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 19:16
Magdalena61 hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 18:45 Super Reaktion der "Häupter".
Deswegen sind sie es, denn sie haben den schwereren Teil: so zu lieben wie Christus, auch wenn die geliebte Frau Vergeltung fordert. Und hier ist Gelassenheit angesagt und christlich. Mit Empörung Empörern zu begegnen verhindert die Demut. Gerade diese Spielchen der Welt und seines Fürsten muss kein Christ mitmachen und in Hysterie ausbrechen. Deshalb wird das Böse nicht gerechtfertigt, sondern der Gerechtigkeit des Herrn überlassen.
Erinnert mich immer an die Worte eines aufrechten und mir vorbildlichen Menschen:

"Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."

(Martin Niemöller)

Heute sind des die Omas als Umsweltsäue, als was wird man vielleicht morgen schon die Christen beschimpfen?
Wenn immer alle nur schweigen und nicken, dann wird das wieder einmal dahin führen, wohin wir niemals wieder wollten.
Der Jesus, der auch mal den Tempel seines Vaters säuberte, der ist mir bedeutend näher, als die Leute die immer nur die Faust in der Tasche ballen.
Entschuldigung, wenn ich dieses Thema sehr emotional angehe, aber für mich ist dieser Vorfall einfach unfassbar und zeigt mir, das in der Zukunft nun wohl alle demagogischen Dämme gebrochen sind.
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Re: Die alte Umweltsau

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 19:32 Du magst es so sehen, viele andere Menschen sehen und verstehen es nicht so.
Da hast Du ganz offensichtlich recht. - Aber das sollte man beidseitig so sehen:
1) "Oh - unser Joke kam nicht gut an - dann wir ziehen ihn zurück".
2) " Oh - das war als Joke gemeint - gut, dann wollen wir nicht so streng urteilen"
Sunbeam hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 19:32 Für dich mögen Omas, als Umweltsäue öffentlich betitelt, sehr lustig sein, für mich war meine Oma immer ein herzensguter Mensch, die mir alle ihre Liebe und noch viel mehr schenkte, aus dem ich mein Leben lang Gutes schöpfte.
Das ist meine Frau auch (z.Z. 7 Enkel). - Aber es ist doch aus dem Text äußerst ersichtlich, dass es nicht ernsthaft um Umwelt geht oder ernsthaft um "Sau" - da wurde ein Wort gesucht, das sich gereimt hat. - Es gibt auch das Wort "Rampensau", das im Duden semantisch übersetzt wird als "leidenschaftlicher Bühnenkünstler" - das hat nichts Abfälliges an sich.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 20:13 Das Lied ist zwar ein bißchen doof- "meine Oma hat Klosettpapier mit Blümchen"- aber letztlich wird die Oma positiv bewertet. Die meisten der Strophen haben keinen Bezug zur Realität
Das ist doch hier Dasselbe - siehe:
"Meine Oma sagt Motorradfahren ist voll cool, echt voll cool, echt voll cool. Sie benutzt das Ding im Altersheim als Rollstuhl, meine Oma ist ne alte Umweltsau".
Das darf man doch nicht ernst nehmen.
Sunbeam hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 20:36 Martin Niemöller
Wir sollten solche tiefgreifenden Zitate nicht inflationär verwenden - dann sind sie aufgebraucht, wenn es wirklich mal ernst wird.
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 18:27 Da hat man nun bei einer Demo einige rechtsradikale Pöbler gefunden
Um zu verstehen, warum bei der Versammlung etwa ein Viertel der Teilnehmer Mitglieder der Bruderschaft Deutschland waren, warum es jemand für passend befand vor dem WDR-Gebäude "Deutsche Omas/Opas über alles, über alles in der Welt" zu trällern, warum ausgerechnet die AfD den Chorleiter als Kinderschänder bezeichnet oder warum Rechte bei den Eltern des zuständigen WDR-Redakteurs vorbeischauen, muss man sich vergegenwärtigen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass über das Video berichtet wurde. Es war nicht der Inhalt des Videos selbst, sondern erst die Empörung und die Reaktion des WDRs auf eben diese, die das Video zum Gegenstand diverser Artikel gemacht hat und es waren nicht die zutiefst beleidigten Omas und Opas, von denen diese Empörung ausging, es waren auch nicht solidarisch pikierte Bürger der Mitte, sondern in diesem konkreten Fall ist ziemlich eindeutig aus welcher Ecke der Sturm der Entrüstung kam.

Ohne diese forcierte Empörung hätte das Video exakt so viel breite Aufmerksamkeit bekommen, wie es verdient hat, nämlich gar keine. Die "Satire" ist billig, der Umgang des WDR und der Medien mit dem Fall ist schändlich und inkompetent und die Beteiligung an der gesteuerten Empörung ohne Verständnis dafür, von wem und wofür man sich vor lauter Entrüstung über Instrumentalisierung selbst instrumentalsieren lässt (kleiner Tipp: der Bruderschaft Deutschland & co sind sowohl die Omas als auch die Kinder komplett egal) ist traurig.

Aber lieber Empörung, als Langweile, was? :clap:
Einen guten Rutsch.
"Willst du die Abgründe meines Stumpfsinns erkennen, so lies meine Beiträge."
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Hiob »

Mimi hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 09:35 „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei.“
Magdalena61 hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 18:27
Die Omas, die ja nun direkt angesprochen und beleidigt wurden und es wagen, gegen solch dreiste Unverschämtheit von Seiten eines, auch von den Omas zwangsweise finanzierten Sender zu protestieren, werden nun mitsamt denjenigen, die ihnen beipflichten, in die rechte Ecke gestellt.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 23:26 Es war nicht der Inhalt des Videos selbst, sondern erst die Empörung und die Reaktion des WDRs auf eben diese, die das Video zum Gegenstand diverser Artikel gemacht hat
Wir haben jetzt dasselbe Thema in zwei Threads (aber mich stört das nicht - ich sag's nur mal) - kleiner Vorschlag @Magdalena: EIN Thread mit dem Namen "Generationen-Konflikt".

Denn genau darum scheint es mir zu gehen. - Denn aus MEINER Sicht ist die Sache selbst eigentlich nicht furchtbar anstößig, weil sie nicht bösartig gemeint war. ABER: Dahinter scheint etwas zu stehen, was emotional "entzündet" ist - da ist was in der Luft.

Wir haben momentan einen Umwelt-Hype (ja, es ist ein Hype - zwar wichtig und notwendig, aber ein Hype). - Das fängt damit an, dass Diesel-Autos, die zur Zeit, als sie gekauft wurden, als die sauberste Lösung schlechthin galten (deshalb haben wir damals unseren Diesel-Bulli gekauft), völlig irrational dämonisiert werden. - Das sieht man daran, dass die Erzeugung des Stroms für Elektrofahrzeuge alles andere als clean ist, was momentan ziemlich gut verdrängt wird.

In diesen Umwelt-Hype mischt sich ein Generationen-Konflikt ("How dare you" - Greta). - Sie sagt, ihr Leben sei zerstört (oder so ähnlich) durch das Umweltverhalten der Eltern-Generation. - Zerstört????? ---- Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Umwelt-Debatte ist unbedingt nötig - da MUSS was gemacht werden. --- Aber nicht unbedingt so.

Und jetzt kommt dieses Oma-Lied, das emotional und wohl auch unbewusst in diesen Kontext hinein-interpretiert wird (was ich persönlich echt überhaupt nicht tue, obwohl ich vielfacher Opa bin). ---- Da ist also am Horizont das Muster des
* Junge ehren das Alter nicht (ja, da ist unabhängig von diesem Lied wirklich was dran)
* Junge müssen die Rente der Alten zahlen (stimmt nicht ganz - das hat Adenauer verbockt - außerdem stecken in den Rentenbeiträgen extrem viele renten-fremde Leistungen, die eigentlich in die Steuern gehören)
Ein wirklich zutreffender Vorwurf, der aber nicht kommt, wäre: Warum habt Ihr Baby-Boomer nicht mehr Kinder gekriegt, so dass es mehr junge Leute gibt, die heute Steuern und Rentenbeiträge zahlen?

Auf der Gegenseite steht:
* Junge wissen (von wirklich armen Familien abgesehen, die es leider wirklich gibt) nichts von echter Not
* Junge haben selbstverständliche Ansprüche, die meine Generation überhaupt nicht hatte/haben konnte - ganz zu schweigen von der Generation meiner Eltern
Die heutige Zeit weiß nicht, dass das üblicherweise verfügbare Geld einer Familie in den 1950er Jahren nicht mehr war als das einer heutigen Hartz-Familie.

Und so vermischen sich Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität mit Neckliedern auf Omas und Angst um das gewohnte materielle Niveau in der Zukunft. - Da kommt noch was auf uns zu.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 18:27auch von den Omas zwangsweise finanzierten Sender zu protestieren, werden nun mitsamt denjenigen, die ihnen beipflichten, in die rechte Ecke gestellt.
Das hat mich nun wirklich überrascht: Eigentlich hätte ich diesen Shit-Storm eher der "linken" Establishment-Empörungs-Kultur zugeordnet. --- Da sieht man wieder mal, wie beliebig Dinge medial verschoben und gesteuert werden können.
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Sunbeam
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Re: Die alte Umweltsau

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 23:13
Sunbeam hat geschrieben: Di 31. Dez 2019, 19:32 Du magst es so sehen, viele andere Menschen sehen und verstehen es nicht so.
Da hast Du ganz offensichtlich recht. - Aber das sollte man beidseitig so sehen:
1) "Oh - unser Joke kam nicht gut an - dann wir ziehen ihn zurück".
2) " Oh - das war als Joke gemeint - gut, dann wollen wir nicht so streng urteilen"

Das diese ganze Diskussion inzwischen bei der Nazioma angekommen ist, das ist dann, jedenfalls für mich, defintiv kein Joke mehr.

Damit hat der "Journalist" Danny Hollek diese säuische Moritat in ein politisches Fahrwasser gebracht, wo es von Anfang an wohl auch hingehörte, oder hingehören sollte, und damit ist diese Diskussion für mich beendet, denn ich müsste mich nun selbst editieren und mit einer Schere im Kopf werde ich nicht schreiben.

Denn in einem Land, in dem der Grünen-Politiker Michael Cramer behaupten darf: Es gibt Leute, die leugnen den Klimawandel. Es gibt Leute, die leugnen den Holocaust. In diesem Land sind dann wohl alle Dämme der Vernunft gebrochen.

Ich bin dann hier weg.
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Mimi »

Zum Thema „Sau“
Jemand pauschal und aus der Ferne als „Sau“ zu betiteln, geht bei mir gar nicht .... Punkt!
Insbesondere wenn völlige Ahnungslosigkeit über die Personen, deren Lebensgeschichte usw. vorherrscht.
Ich selbst habe auch schon Menschen im direktem Kontakt „Sau“ genannt –
z.B. als ich mit Bekannten abends durch die Innenstadt lief und zwei jüngere Männer an einer Hauswand urinierten, einer davon sich umdrehte und mich!!! gezielt! anpinkelte!
In so einem Fall dürfte man dies auch zu mir sagen ….wenn ich sowas denn könnte…. :mrgreen:
(Übrigens… keine echte Sau als Tier – in dem Fall wohl ein Eber 8-) - würde sowas machen, höchstens aufgrund einer völlig anderen Bewusstseinsebene etc.).
Jedenfalls habe ich sowas nie erlebt …. und wir hatten eine Schweinezucht. Freilaufende! Tiere auf einer großen Gras-Koppel im Freien. Während der ganzen wärmeren Jahreszeit durchgehend. Nur wenn es richtig kalt wurde, waren sie in geräumigen Ställen untergebracht. Das war 1963 – (mein Vater war Ökonom).
Der Begriff „Sau“ – eigentl. korrekte Bezeichnung für weibl. Schwein - ist von menschlicher Seite her mit „üblen Eigenschaften“ belegt, die eben eine „echte Sau“ so (mit dieser Absicht) nicht tun würde. (Übrigens … Grüßchen von meinem Sohn, Dr. rer. nat.)

Dass bei manchen – vorsichtig ausgedrückt – die Empfindungs/Mitfühl/Empathie-Andockstellen extrem stark abgestumpft sind – wird schon in den letzten Jahren immer deutlicher.
Ist nicht nur „sprachliche“ Verrohung. Dieser geht gewöhnlich eine !andere! Art Verrohung voraus…. (gibt auch schon genug Ältere, bei welchen das greift).
Dass man, wenn man sich über die Betitelung „Oma-Sau“ aufregt, gerne als zu empfindlich
bezeichnet wird ist inzwischen genauso bekannt, wie man ja auch weiß, dass manchmal in China ein Reis-Sack umfällt.
Diese gewisse Empfindsamkeit aber sollte normal! sein, die Voraussetzung im
menschlichen Umgang! Und genauso Inhalt der Worte „Liebe Deinen Nächsten
wie dich selbst“.

Was aber soll man von einer zunehmend „gottschwachen“ Gesellschaft erwarten….?
Außerdem… wenn man nicht zur angesprochenen Gruppe gehört ist es natürlich easy,
sich nicht so zu echauffieren. (Ich denke dabei auch an ellenlange Empörungen in etlichen
Foren bei sprachlichen Entgleisungen – wobei es überhaupt nicht um dieses Thema und den Begriff „Sau“ ging).
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 28. Dez 2019, 18:40 Die halblebige Ausrede "Satire" lasse ich nicht gelten. Für die Kinder ist es ernst. Und prägt sich ihnen ein.
Ich auch nicht!
Auch die „Entschuldigung“ ist wohl am ehesten dem reichlichen Gehalt
eines Herrn Buhrow und div. Weiteren geschuldet.
Satire … (nur ein Aspekt davon….)
Traf nach meinem Einkauf am Dienstag in einem kleinen Lädchen
einige ältere Bekannte – sowie ich auch die Verkäuferin gut kenne –
alle vorwiegend nahe Rentenberechtigung bzw. als Rentner mit Job (finanz. Notwendigkeit!).
Wir begrüßten uns grinsend (aber etwas verzweifelt und aufgebracht) mit
„Du Umweltkatastrophe, Du Umweltsau, Du Ursache allenElends, Du Plastik-Industrie usw….. Da wir uns alle sehr gut kennen und über angebrachten! Humor untereinander verfügen - in dem Falle völlig legal.
Genauso wie wir öfter im ausgebauten „Fetenkeller unseres Paten-Onkels sitzen –
jung, mittelalt und alt, Väter/Mütter, Söhne/Töchter, Enkel beider Sorten….. und
über so ziemlich alles diskutieren. Dabei nehmen wir uns auch gegenseitig gehörig auf die Schippe.
Aber keinem der Jungen würde im Schlaf einfallen, uns irgendwie zu diffamieren, wie es in Mode zu kommen scheint, ist einfach nicht ihre Einstellung. Oft genug fragen sie uns um Rat - und wir auch sie.
Mit dem Artikel (von denen, die ich mir reingezogen habe) kann ich z.B. weitgehend konform gehen….
https://www.freiewelt.net/nachricht/umw ... -10079919/
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Hiob »

Mimi hat geschrieben: Mi 1. Jan 2020, 17:11 Jemand pauschal und aus der Ferne als „Sau“ zu betiteln, geht bei mir gar nicht .... Punkt!
Insbesondere wenn völlige Ahnungslosigkeit über die Personen, deren Lebensgeschichte usw. vorherrscht.
Hier gibt es wirklich ein Sprachproblem. - Wenn man jemanden etwa als "Rampensau" bezeichnet, ist das keine charakterliche Aussage, sondern etwas ganz was anderes.

Wir sind uns immerhin einig, dass es schlimm wäre, wenn es so gemeint wäre, wie Ihr/Du es aufgenommen habt/hast.
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Magdalena61
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Magdalena61 »

Mimi hat geschrieben: Mi 1. Jan 2020, 17:11 Traf nach meinem Einkauf am Dienstag in einem kleinen Lädchen
einige ältere Bekannte – sowie ich auch die Verkäuferin gut kenne –
alle vorwiegend nahe Rentenberechtigung bzw. als Rentner mit Job (finanz. Notwendigkeit!).
Wir begrüßten uns grinsend (aber etwas verzweifelt und aufgebracht) mit
„Du Umweltkatastrophe, Du Umweltsau, Du Ursache allenElends, Du Plastik-Industrie usw…..
:)

DASS das Lied mit dem Kinderchor einen politischen Hintergrund hat, wird am Schluß deutlich, wo die Stimme von Greta oder zumindest ihre Worte zu hören sind: "We will not let you get away with this".. "Wir werden Euch nicht damit davon kommen lassen".

Aber die überwiegende Mehrheit der Omas ist ja nun einmal die falsche Adresse für Vorwürfe und Schuldzuweisungen dieser Art. Diese Omas waren nie politisch tätig; hatten auch keinen Einfluß auf Entscheidungen von Politik und Wirtschaft.

Da das durchschnittliche Alter der Erstgebärenden laut Angabe des Statistischen Bundesamtes bei 30 Jahren liegt, kann man das durchschnittliche Alter der Großmütter mit 50+ ansetzen.

Und das sind ausgerechnet DIE Frauen, die oftmals mehrere Kinder großgezogen haben, ohne Ganztagsbetreuung/ verlässliche Grundschule und ähnlichen Luxus, und natürlich ohne Entlohnung! Aufgrund der Familienarbeit konnten sie nur Teilzeit oder in Minijobs arbeiten, weshalb sie auch nur minimale Rentenansprüche erwarben. Es sind die Frauen, die kein eigenes Auto hatten, die mit wenig Geld zurechtkommen mussten, die einen Garten bewirtschafteten, um das Budget aufzubessern, die selten oder nie in Urlaub fuhren oder flogen, und wenn überhaupt, dann waren in den 70ern zwei Wochen auf einem Campingplatz in Italien schon unerhört luxuriös.

Die Familienfrauen flickten Hosen und Socken, strickten Pullover, Mützen, Handschuhe und Strümpfe. Wenn ein Kleidungsstück aus Wolle nicht mehr passte, trennte man es auf, rebbelte das Gestrickte auf, rollte die Wolle auf einen Knäuel und strickte daraus etwas Neues. Das habe ich auch gemacht und mir mit 10 oder 11 Jahren meinen ersten eigenen Pullover gestrickt, unter Anleitung meiner Mutter. Können die FFF- Superhelden eigentlich flicken und stricken? oder können sie nur kaufen?

Die Omas kochten selbst Marmelade aus Früchten eigener Ernte oder aus solchen, die sie im Wald und an Straßenrändern eingesammelt hatten. Obst und Gemüse wurden auch eingeweckt. Sie warfen kein Essen weg, sondern konstruierten aus Resten noch sättigende Mahlzeiten. Die Ernährung war um einiges bescheidener als der Überfluß, den die klimarettende Gesellschaft heutzutage genießt, Fleisch gab es vielleicht mal am Sonntag und am Montag die Reste davon, unter der Woche einfachere Gerichte, Pellkartoffeln anstatt Pommes, auch Grießbrei oder Dampfnudeln, die stundenlang in Milch gegart worden waren (igitt). Oder eine "Maggisuppe" mit einem geschlagenen Ei darin. (Es gibt Gerichte, die kommen mir nicht auf den Tisch... :lol: )

Gardinen wurden nach einem Umzug passend genäht oder geändert und nicht neu gekauft. Kleidung, die nicht mehr richtig saß, wurde auch geändert. Das kenne ich alles noch aus meiner Kindheit und Teeniezeit und praktiziere so gut wie alles davon heute noch, ausgenommen Urlaub.

Das Licht wurde ausgeschaltet, wenn man einen Raum verließ, geheizt wurden nur Wohnzimmer und Küche, die Schlafzimmer blieben kühl. Geduscht oder gebadet wurde ein- bis zweimal die Woche. Ansonsten wusch man sich am Waschbecken. Das ist freilich mühsamer. :mrgreen:

Stromfresser Smartphone?
:lol:
In meiner Jugend hatte noch nicht einmal jede Familie ein Telefon! Und die Einrichtung eines Anschlusses kostete auch in den 80ern noch 200 DM. Die Gebühren für Ferngespräche waren teuer- "fasse dich kurz". Ortsgespräche konnte man, bevor der 8- Minuten- Takt eingeführt wurde, sehr günstig haben. Unendlich lange, glaube ich. Mein rotes Wählscheibentelefon habe ich heute noch, in einem Karton. Ich überlege, ob ich das wieder anschließe. Bei dem muß man keinen Akku laden. (!)

WIR Omas haben als Teenies nicht den ganzen Tag lang auf dem Smartphone herumgetippt, sondern gearbeitet und "umweltbewußt" gelebt und tun es heute noch. Und deshalb ist es nach wie vor eine bodenlose Unverschämtheit, einen solchen Liedtext zu verfassen und öffentlich zu präsentieren. Und es ist rechtens, dass die Omas den Mund aufmachen und den Lästerern Paroli bieten.

Es freut mich, dass auch einige Personen des öffentlichen Lebens den Mut haben, sich der Meinungsdiktatur zu widersetzen.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz begrüßte es, dass der WDR das Video von seiner Facebook- und Internetseite gelöscht hat. „Jedoch ist das Thema nicht aus der Welt“, sagte Vorstand Eugen Brysch am Samstag der Katholischen Nachrichten-Agentur: „Deshalb muss sich die Gesellschaft auf allen Ebenen vor Diskriminierung hüten. Generationengerechtigkeit kann nur gelingen, wenn Bilder und Sprache nicht als Waffe genutzt werden.
Quelle
Kritik kam auch von Bundestagsvizepräsident und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki. Er sagte gegenüber der "Bild"-Zeitung: „Dass ein Kinderchor missbraucht wird, um zu denunzieren und Umerziehung zu betreiben, spricht gegen die ‚Fernsehmacher‘ und erinnert fatal an die untergegangene DDR.
Quelle
Die neue Parteivorsitzende der SPD, Saskia Esken hat sich geoutet. Damit ist für mich als langjährige SPD- Wählerin die Frage geklärt, ob ich nochmals rückfällig werde.
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken kritisierte jetzt Buhrow. Auf Twitter schrieb sie: „Was darf Satire? Mich beunruhigt das, wenn Journalisten, Medienschaffende, Künstler in diesem Land keine Rückendeckung haben, weil Verantwortliche einem Shitstorm nicht standhalten.“

Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Nicola Beer (FDP) hielt dagegen: „Es war keine Satire. Es war nie als Satire gemeint. Es ist ein Armutszeugnis, wenn jetzt das Argument der Satirefreiheit hervorgezogen wird, weil man öffentlich-rechtlichen Rundfunk als sakrosankt ansieht.“ Beer ist auch Vizepräsidentin des EU-Parlaments.
Quelle
Die CSU stellte sich am Montagabend unterdessen noch einmal demonstrativ auf Seiten der WDR-Kritiker: Klare Haltung gegen Verunglimpfung und Diffamierung der älteren Generation. Wir lassen eine Spaltung der Gesellschaft nicht zu. Es ist völlig inakzeptabel, dass Jung gegen Alt aufgehetzt wird!
Quelle
Wie du siehst, sind wir nicht gänzlich verlassen, Mimi.
Aber, so scheint es mir... also diese Gesellschaft.... das Benehmen... die Skrupellosigkeit und Ungerechtigkeit und mangelnde Empathie... irgendwie kann man die... nur noch den Hühnern geben.

Klima ist auch Gottes Sache, behaupte ich mal. Und diese Anstrengungen und Beschwörungen, gottlos, also ohne jede Einbeziehung von Gott "das Klima zu verbessern"... na ja. Ich glaube nicht an einen durchschlagenden Erfolg. Nicht, wenn die Menschheit nicht umkehrt.

Beschimpfungen, rassistische Äußerungen und die Diskriminierung irgendwelche Teile der Bevölkerung oder anderer ethnischer Gruppen gehen für mich als Christ nach wie vor nicht.
Und das werde ich meinen Kids auch weiterhin so vermitteln.
LG

Die Beiträge trenne ich mal ab und füge sie im "Umweltsau- Thread" ein. Sonst haben wir das Thema doppelt.
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Re: Umweltschutz/ Klimaerwärmung / CO2-Steuer / Elektromobilität etc.

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Mi 1. Jan 2020, 02:58 Dahinter scheint etwas zu stehen, was emotional "entzündet" ist - da ist was in der Luft.
Richtig.
Ich sage es mal ganz unverblümt: Die Politik ist Sch... nicht zukunftsführend, sondern ein heilloses Durcheinander, inszeniert von Darstellern, die die Lage nicht mehr im Griff haben, auch nicht die innere Sicherheit. Sie haben sich mit Ellbogengewalt "durchgesetzt" und die Klugen, Besonnenen, Kompetenten rausgemobbt aus führenden Positionen, und was wir jetzt erleben, sind die Früchte der Entscheidungen der letzten Jahre. Kritiker/ die Opposition will man mit der Nazikeule und anderen unfeinen Methoden ausschalten--

Wie du selbst berichtest:
Wir haben momentan einen Umwelt-Hype (ja, es ist ein Hype - zwar wichtig und notwendig, aber ein Hype). - Das fängt damit an, dass Diesel-Autos, die zur Zeit, als sie gekauft wurden, als die sauberste Lösung schlechthin galten (deshalb haben wir damals unseren Diesel-Bulli gekauft), völlig irrational dämonisiert werden. - Das sieht man daran, dass die Erzeugung des Stroms für Elektrofahrzeuge alles andere als clean ist, was momentan ziemlich gut verdrängt wird.
So ist es, die Obrigkeit ändert ihre Meinung schneller, als der Wind sich dreht, und man darf das nicht kritisieren.

Der Diesel, der in der Anschaffung und von der KFZ- Steuer her VIEL teurer ist als der Benziner, wurde beworben und gelobt. Da man ihn nicht mehr fünf Minuten vorglühen muss wie in den 60ern und 70ern, kauften immer mehr Bürger einen Diesel.
Und obwohl der Diesel nach wie vor aktuell die BESTE Antriebsart ist für PKW, wurde er schlechtgeredet.... weil die Deutschen zu BLÖD sind, um die Meßstationen richtig aufzustellen; da wurde nachweislich getürkt, und so ist Deutschland das einzige Land mit Fahrverboten; unsere Nachbarländer haben ja ein ganz anderes Klima :mrgreen: , die nehmen unsere erst wenige Jahre alten Diesel doch mit Handkuss zu Dumpingpreisen, und unzählige deutsche Autofahrer stiegen um auf einen Benziner.

Nun haben wir wieder erhöhte CO2- Werte und eine dreckigere Luft als zu der Zeit, als noch die Diesel fuhren, denn Letztere blasen hinten eine bessere Luft raus, als sie vorne reinziehen, das ist alles wissenschaftlich untersucht und abgesichert.
Aber man gibt jetzt nicht etwa zu, einen Fehler gemacht zu haben, sondern treibt den Teufel noch weiter durch das Land und zielt darauf, alle Verbrennungsmotoren abzuschaffen und den Leuten die lebensgefährliche, teure und durchaus nicht emissionsfreie E- Mobilität aufzuzwingen. Wasserstoff, Erdgas, synthetische Kraftstoffe... alles nicht gut genug für die "Umweltschützer", die selbst AUCH nicht E- Autos fahren.

Die Mieten in den Städten sind schon lange viel teurer als weiter draußen auf dem Land. Deshalb, und auch, weil das Jobcenter von ALG II- Empfängern Flexibilität erwartet, wächst die Zahl der Pendler. Denen macht man gerade das Leben zur Hölle und droht den pendelnden Niedriglohnarbeitern damit, ihre Existenz zu ruinieren.

Dazu kommt der Green-Deal. Der größte Mist, den ich in den letzten Jahren gehört habe. Völlig unrealistisch. Wirtschaftsbosse warnen.
Die Industrie wird teilweise kaputt gehen und teilweise auswandern in Länder mit weniger idiotischen Vorgaben. Und hier bricht alles zusammen. Verstehst du, was auf dem Spiel steht? Und das alles kopflos und für nichts und wieder nichts.

Du bist aus dem Arbeitsleben raus. Aber deine Kinder nicht. Und meine auch nicht.

Niemand ist gegen Umweltschutz. Niemand, der noch Hirn hat. Aber man muss es richtig anfangen. Und nicht alles zerschlagen, das die letzten beiden Generationen aufgebaut haben.
In diesen Umwelt-Hype mischt sich ein Generationen-Konflikt ("How dare you" - Greta). - Sie sagt, ihr Leben sei zerstört (oder so ähnlich) durch das Umweltverhalten der Eltern-Generation.
Soll sie das in Indien, in den USA und in China predigen. Und ihre Altersgenossen dazu überreden, auf das Smartphone zu verzichten, nur eine Stunde am Tag ins Internet zu gehen und nicht mehr um die halbe Welt in Urlaub zu fliegen.

Deutschland schaltet demnächst das AKW Philippsburg in BW ab und kauft Strom aus veralteten AKWs in Frankreich und aus Kohlekraftwerken in Polen oder Tschechien, das habe ich jetzt gerade nicht parat. Bis in einigen Jahren sollen dann alle (deutschen) AKW außer Betrieb genommen werden.
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