Deutschland- wohin?

Politik und Weltgeschehen
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Magdalena61
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:45
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:37 Was hätte der reiche Mann anders machen müssen?
Glauben (den biblischen*).
Der manifestiert sich mit Sicherheit nicht in der Verachtung und Verhöhnung der Verlierer dieses Malzeichen- Staates.
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Travis
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55Ich widerspreche.
Das ist Dein gutes Recht.
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55MIR geht es nicht so gut wie noch nie und vielen anderen auch nicht.
Seid ihr in einer Ortsversammlung? Wissen Geschwister im Glauben davon?
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55 Da kann ich nur lachen. Nein, es gab keine weiteren Geldquellen. Und heute ist es noch viel weniger.
Leider gibt es da in Deutschland diverse Menschen, aufgrund deren Verhalten man solche Fragen stellen muss.
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55 Dabei habe ich den Garten, der einiges abwirft und die Hühner, sodass wir gesundheitlich doch noch besser dran sind als viele andere, die irgendwo in einer Stadt in einem Mehrfamilienhaus wohnen.
Ich freue mich mit Dir. Das ist kein Spruch.
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55 Ehrlich gesagt: Die Ignoranz von Bessergestellten gegenüber der echten Not von Menschen in diesem Land, die am unteren Rande des Existenzminimuns leben und darunter; die ihre Defizite sowie die durch politische Entscheidungen ständig und krass steigenden Lebenshaltungskosten NICHT ausgleichen können... ich bin fassungslos.
Daher fragte ich nach Kontakten zu anderen Geschwistern. Übrigens sind nicht alle politischen Entscheidungen mies. Gerade in der häuslichen Pflege von Senioren hat sich in den letzten Jahren viel getan. Um nur ein Beispiel zu nennen.
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55 Ihre Hilferufe, z.B. in sozialen Netzwerken wie FB werden mit verächtlichen Worten abgefertigt. Dann lest es doch mal selbst, wer da schreibt und was. Da sind respektable Persönlichkeiten mit dabei. Seiten von "Wutbürgern" lese ich nicht, das ist mir auch zu blöd. Ich hab' die Schnauze voll. Echt.
Das verstehe ich und hoffe, nicht dazu gerechnet zu werden.
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55 Und redet bitte nicht von H4. Das funktioniert in vielen Fällen nicht, aus unterschiedlichen Gründen. Und selbst, wenn jeder Bedürftige H4 erhalten würde... das reicht nicht aus, um ein Auto zu finanzieren, um wieder am Arbeitsleben teilnehmen zu können. Arbeitslose über 50 haben eh kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt; sind gesundheitlich und kräftemäßig auch nicht mehr so belastbar wie Jüngere.
Mir sind diverse H4 Empfänger persönlich bekannt. Wir brauchen darüber also nicht zu reden. Arbeitslose über 50 müssen in Deutschland nicht verhungern. Ich bin sehr froh darüber. Vielleicht bin ich zu schnell zufrieden.
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Travis
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:58
Travis hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:45
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:37Was hätte der reiche Mann anders machen müssen?
Glauben (den biblischen*).
Der manifestiert sich mit Sicherheit nicht in der Verachtung und Verhöhnung der Verlierer dieses Malzeichen- Staates.
Was meinst Du damit?
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Mimi »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55 Ich widerspreche.
Da muss ich auch energisch widersprechen!
Die meisten Gründe hast Du ja bereits angeführt.
Irgendwelchen Umfrage-Statistiken glaube ich schon lange nicht mehr.
Kenne viiiiel zu viele, jung, älter und alt, bei denen es sich völlig anders verhält.
Kommt immer darauf an wie viele und wer befragt wurde. Und selbst wenn
es dazu „Erläuterungen“ gibt, zweifle ich stark an der Wahrhaftigkeit des Vorgehens.
Nach dem uralten Muster: „Glaube nur der Statistik, die du selbst gefälscht verschönt hast“.
Hinzu kommt, dass ein großer Teil der „weniger Begüterten“, besonders auch die Älteren, tunlichst - zumindest offiziell - darauf bedacht sind, möglichst in dieser „Gesellschaft“ ihre Einschränkungen nicht! so zutage zu legen – was mit Ausgrenzung und auch (traurigerweise) Schamgefühlen zu tun hat. Die Akzeptanz in der Durchschnittsbevölkerung ist da nicht all zu groß. Ich bin auch fassungslos, wie wenig dies wahrgenommen wird – oder wahrgenommen werden will.
Und damit meine ich nicht nur eine Menge der Leute, die inzwischen auf die Essenseinrichtungen, Pflasterstuben usw. angewiesen sind, nicht allein Obdachlose.
Es gibt so viele, die wegen der „gesellschaftlichen Beteiligungskosten“ eben nur selten
daran teilnehmen können.
Armut hat derzeit in Deutschland nicht gleich zwingend mit Hunger zu tun, sondern mit
enormer „Nichtteilnahme“ am gewöhnlichen, sozialen gesellschaftlichem Leben.
Die Rentenangelegenheiten kann man natürlich nicht mit jedem europäischen Land vergleichen – aber unsere französische Patentante und österreichische Bekannte z.B. schütteln nur den Kopf über deutsche Durchschnitts- Rentenbezüge.
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Hiob »

Mimi hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 21:45 Armut hat derzeit in Deutschland nicht gleich zwingend mit Hunger zu tun, sondern mit
enormer „Nichtteilnahme“ am gewöhnlichen, sozialen gesellschaftlichem Leben.
Das ist absolut richtig. - Also nochmals:
1) Es gibt viel Armut in Deutschland bei (kinderreichen) Familien, Alleinerziehenden und Hartzlern, die nicht nebenbei arbeiten können, sowie Rentnern.
2) Keiner verhungert in Deutschland (was NICHT selbstverständlich ist in der Welt)
3) Viele armen Bürger sind von der gesellschaftlichen Teilnahme ausgeschlossen (wären sie in einer christlichen Gemeinde, wäre das sicherlich anders - aber das sind die meisten nicht)
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Bonnie
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Bonnie »

Das stimmt, bei uns verhungert keiner. Allerdings, eine gesunde, ausgewogene Ernährung sieht anders aus.

Ohne meine Gemeinde stünde ich in der Tat sehr im Regen, da bin ich bei dir.

Dennoch ist das Leben von Grundsicherung eine tägliche Herausforderung und ohne Disziplin und Verzicht nicht machbar. Wenigstens geht es mir so. Immerhin habe ich am Ende des Geldes nix mehr vom Monat übrig.

Insgesamt profitiere ich jedoch davon, dass ich in der Stadt lebe, Single bin und einer christlichen Gemeinde angehöre. Das erleichtert so manches.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Hiob »

Bonnie hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 23:51 Dennoch ist das Leben von Grundsicherung eine tägliche Herausforderung und ohne Disziplin und Verzicht nicht machbar. Wenigstens geht es mir so. Immerhin habe ich am Ende des Geldes nix mehr vom Monat übrig.
Da stimme ich Dir doch zu - meine Frau ist seit jeher eine wandelnde Sozialstation und kann das bestätigen. Zumal sie mit Leuten zu tun hat, die im Gegensatz zu Dir nicht gefestigt sind, so dass das Geld oft am 10. eines Monats weg ist.

Mein Hinweis auf "Bei uns verhungert keiner" war nicht als Relativierung dessen gemeint, was Du sagst, sondern als Hinweis auf andere Länder, in denen es noch viel schlimmer ist. Als ich in England lebte, war es ein offenes Geheimnis, dass manche Alte dort an Hunger und medizinischer Nicht-Behandlung sterben.

Um mal in DEIN Horn zu pusten: Es ist ein gesellschaftliches Unding, dass unser System so aufgebaut ist, dass die unteren 50% der Bevölkerung praktisch kein Vermögen haben (für 2007 habe ich auf die Schnelle die Zahl gefunden: 1,4% des Gesamtvermögens).
Bonnie hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 23:51 Insgesamt profitiere ich jedoch davon, dass ich in der Stadt lebe, Single bin und einer christlichen Gemeinde angehöre.
Ja - gerade letzteres ist extrem wichtig. Da sind Bezugs-Personen DA. - Das ist bei vielen Betroffenen nicht der Fall. ---- Und das wird noch schlimmer, weil es heute immer mehr Singles ohne Nachwuchs gibt, die morgen schlicht allein sind.
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Magdalena61
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:36 Hier in Deutschland geht es uns gut wie noch nie.
Hier in Deutschland geht es der oberen Mittelschicht/ den Besitzern von etwa der Hälfte des Volksvermögens... also allen, die an dieser Politik von Eliten für Eliten, kräftig mitverdienen, so gut wie noch nie.

Gleichzeitig wird der Bedarf an Einrichtungen, in denen Kinder etwas Vernünftiges zu essen bekommen, der Bedarf an Tafeln für Bedürftige und an Hilfsangeboten für "so viele Obdachlose wie noch nie" immer größer.

Doch, in Deutschland hungern Menschen.
Die meisten von denen verstecken sich. Sie gehen nicht an die Öffentlichkeit. Vielleicht haben sie nicht den Mut, vielleicht nicht mehr die Kraft... ich würde es auch nicht tun.

Nicht selten wird ihnen auch noch eine Mitverantwortung angelastet für ihre Situation.

Es geht uns so gut wie nie. Wenn wir nicht groß links und rechts gucken, was sich in den etwas dunkleren Gegenden unseres Landes tut, dort, wo kaum mal eine Fernsehkamera hinkommt.

LG
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »

Spice hat geschrieben: Do 2. Jan 2020, 08:24 Wo bitte hat sich diese bewunderswerte Frau Schuld aufgeladen? Sie ist sicher einer der menschlichsten Politiker(in), die Europa jemals hatte.
Nein. Das ist sie nicht. Und noch nie gewesen.
Sie ist ein knallharter und empathieloser Machtmensch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr Vater, der engagierte Pastor, sie nicht den Weg des Herrn gelehrt hätte. Und mit solchen, die den Herrn kannten und verwarfen, kann es dann schon schlimm werden.

Sie redet nicht sonderlich viel, sondern macht ihr Pokerface, zieht im Hintergrund die Strippen, auch über Landesgrenzen hinweg und stellt schon auch mal ihre Polit-Kollegen vor vollendete Tatsachen, wenn es ihr genehm ist.

Vertrauenswürdig ist sie für mich spätestens seit diesem Ereignis nicht mehr:
1. September 2013: "Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben."
1. September 2014: "Um es ganz klar zu sagen: Die Maut steht im Koalitionsvertrag, und sie wird kommen."
:lol:
Fazit: Merkel hat in Sachen Maut gelogen. Im Fußball nennt man das ein "taktisches Foul". Die Gelbe Karte wäre gewiss. Manchmal gibt es sogar Rot. Beunruhigend ist, dass solche "Fouls" in Zeiten der Großen Koalition kaum mehr jemanden aufzuregen vermögen. Dass unsere respektabelste Politikerin lügt, kommt als eine Art notwendiges Übel daher, das wir gefälligst in Kauf zu nehmen haben. Zu einer gut funktionierenden Demokratie gehört es aber, dass wir uns das nicht ungestraft bieten lassen.
spiegel.de
Das war 2015. *seufz*
Der "Spiegel" ist auch schon einmal kritischer gewesen.

Da man berechtigte Kritik, seitdem es ernstzunehmende Konkurrenz für die Alleinherrschaft der Kanzlerin, z.B. in Form der AfD gibt, gerne als "von rechts" und damit als gegenstandslos abtut, im nächsten Post eine Rede mit Sahra Wagenknecht, politische Orientierung: LINKS.
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »



Die Rede im Wortlaut, und wer sich für Klimaschutz engagiert, täte gut daran, sie bis zum Schluß durchzulesen oder das Video anzuschauen (6.54):
Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren,

wenn eine Koalition nicht das Rückgrat hat, sich mit den wirklichen Klimasündern anzulegen, dann kommt genau das raus, was Sie am Freitag hier vorgelegt haben: Ein Flickenteppich an Subventionen, und ein sinnloses Abkassieren der Verbraucher, das die soziale Spaltung weiter vertieft und genau die wieder am härtesten trifft, die sich von Ihnen sowieso schon seit vielen Jahren im Stich gelassen fühlen.

Das Weltklima… werden Sie so ganz bestimmt nicht retten. Aber Sie werden das politische und soziale Klima in unserem Land weiter verschlechtern. Denn wer so vorgeht, der erzeugt Ängste. Und er sorgt dafür, dass Klimaschutz bei den Ärmeren und bei der unteren Mittelschicht immer unpopulärer wird.

Wir finden das unverantwortlich.

Und dabei liegt das Hauptproblem Ihres Vorschlags nicht darin, dass ein um 3 Cent verteuerter Spritpreis niemanden dazu bringen wird, sein Auto stehen zu lassen.
Das Hauptproblem liegt darin, dass selbst eine Verdoppelung der Benzinpreise nichts daran ändern würde, dass viele Menschen in diesem Land schlicht keine Alternative zum Auto haben! Worauf sollen sie denn umsteigen?
Auf Nahverkehrszüge und Busse, die es in vielen Regionen überhaupt nicht mehr gibt?

Sie waren es doch! Sie waren es doch, die aus der Bahn eine Börsenbahn machen wollten mit dem Ergebnis, dass ein Fünftel des Streckennetzes stillgelegt wurde, dass notwendige Investitionen unterblieben sind und dass die Ticketpreise immer teurer wurden.

Heute rollen Brummi- Kolonnen über die Autobahn, während die Bahn schon wieder radikale Kürzungen in ihrer Gütersparte angekündigt hat. Und was ist denn das für eine unsinnige Politik!

Und Sie waren es auch, die die Privatisierung öffentlicher Dienste in den letzten Jahren immer weiter vorangetrieben haben, die die Busse und Busverbindungen in vielen ländlichen Bereichen schlicht zum Verschwinden gebracht haben, und die auch dazu beigetragen haben, dass Wohnraum in den großen Städten immer teurer geworden ist.
Und das ist einer der wesentlichen Gründe, warum viele Menschen immer längere Arbeitswege in Anspruch nehmen müssen.

Und mir scheint, mir scheint auch, nicht nur Herr Habeck hat Wissenslücken in Bezug auf die Pendlerpauschale.
Also, wenn Sie behaupten, dass die steigenden Benzinpreise durch die Erhöhung der Pauschale ausgeglichen oder zumindest abgefedert werden, dann scheinen Sie schlicht nicht zu wissen, dass Geringverdiener von dieser Erhöhung überhaupt nichts haben. Weil: Die zahlen nicht so viel Steuern, dass sie dort mehr absetzen können.

Und natürlich geht das anders. Natürlich geht’s anders... die Schweiz zum Beispiel investiert pro Kopf fünf Mal so viel in ihr Schienennetz wie Deutschland. Und in anderen Metropolen bringt der elektrifizierte Nahverkehr die Menschen im Drei- Minuten-Takt von A nach B.

Warum setzen Sie sich nicht zum Beispiel dafür ein, dass die EZB, die jetzt schon wieder Konzernanleihen kaufen will, dass die ihre Milliarden lieber in gute, vernünftige öffentliche Verkehrsprojekte in ganz Europa investiert?
Das wäre ein echter Beitrag zum Klimaschutz.

Und ganz nebenbei: Es wäre auch ein gutes Konjunkturprogramm angesichts der heraufziehenden Wirtschaftskrise.

Ihre Politik passt vorn und hinten nicht zusammen.

Sie wollen, dass die Menschen weniger fliegen. Aber gleichzeitig treiben Sie immer neue Freihandelsabkommen voran, so wie aktuell das mit dem Merkosur, die die globalen Transportemissionen in immer neue Rekordhöhen treiben. UN- Klimaexperten schätzen, dass etwa ein Viertel aller klimaschädlichen Emissionen heute auf die globalen Warenströme zurückgehen; ein Viertel!

So viele Kohlekraftwerke können Sie überhaupt nicht abschalten, um den Schaden auch nur ansatzweise auszugleichen, den jedes neue Freihandelsabkommen klimapolitisch anrichtet.
Und da sollten Sie endlich mal was korrigieren.

Echter Klimaschutz ist doch völlig unmöglich, so lange wir Nahrungsmittel, die auch hier bei uns wachsen, über Tausende Kilometer Entfernung hierher transportieren. Und so lange unzählige Industriegüter nur deshalb in riesigen schmutzigen Containerschiffen quer von einem Kontinent zum anderen schippern, weil dadurch Konzerne Lohnkosten drücken und Standards unterlaufen können.

Über zwei Drittel aller globalen CO2-Emissionen werden heute von hundert multinationalen Konzernen verursacht. Und statt diese Klimakiller endlich mit gesetzlichen Auflagen zur Veränderung zu zwingen, wollen Sie das Heizen normaler Familien teurer machen.

Das ist doch pure Klimaheuchelei, was Sie hier betreiben.

Wir brauchen wirkli... wir brauchen wirklich nicht noch zusätzliche Subventionen für behäbige Großkonzerne. Sondern, was wir brauchen, das ist eine Förderung innovativer Neugründungen. Wir brauchen wieder eine eigene Solarindustrie, die Sie sträflich haben kaputt gehen lassen. Und wir brauchen staatliche Milliardeninvestitionen in die Erforschung grüner Technologien, weil der Markt das eben nicht allein richtet.
Und Herr Lindner, es ist ja schön, wenn Sie an die synthetischen Kraftstoffe erinnern. Die Autokonzerne haben in den letzten fünf Jahren über 100 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Und was haben sie mit diesem Gewinn gemacht? Sie haben es nicht investiert in die Erforschung grüner Antriebstechnologien, sondern sie haben es großenteils an ihre Eigentümer ausgeschüttet.

Und das ist eben gerade das große Problem, weil, damit werden Hunderttausende Industriearbeitsplätze hier in Deutschland in Gefahr gebracht. Und deswegen brauchen wir einen handlungsfähigen Staat und eben nicht so eine Koalition, wie wir sie haben.

Wir brauchen eine Politik mit Rückgrat und Mut, die gemeinsam mit den jungen Menschen dafür kämpft, dass unsere Welt nicht den Profitinteressen weniger geopfert wird.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
LG
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