Deutschland- wohin?

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Travis
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Travis »

Mimi hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 21:45 Kenne viiiiel zu viele, jung, älter und alt, bei denen es sich völlig anders verhält.
Bei dieser Aussage kommt mir eine Frage.

Mich würde interessieren, wie viele Menschen ihr persönlich kennt die hungern, keine Kleidung und kein Dach über dem Kopf haben?

Ich meine nicht Menschen, die nach deutschen Verhältnissen arm sind, sich keinen pauchalen Auslandsurlaub, keine angesagten Markenklamotten aber einfache oder gebrauchte Kleidung, kein neues Auto sondern nur ein altes, günstiges, gebrauchtes oder ähnliches leisten können. Denen selbst das Geld für öffentliche Verkehrsmittel fehlt, diese aber für ihren Lebensunterhalt bräuchten. Also keine Menschen, die mit einiger (oder etwas weniger) Mühe klar kommen.

Ich meine Menschen, die tatsächlich arm sind, sich KEINE Kleidung besorgen können und hungern, weil sie weder vom Staat noch ihren Mitmenschen irgendwelche Hilfe bekommen. Das wären dann wohl Menschen, die sich im Internet nur bewegen können, wenn sie irgendwo einen kostenlosen Zugang bekommen.

Also, wie viele dieser Menschen kennt ihr persönlich? Und wenn ihr da eine Zahl habt, stellt sie der Zahl von Menschen gegenüber, die nicht zu denen gehören die hungern.

Wie ist das Verhältnis?
- 50:50?
- 80% Hungernde : 20% Nichthungernde, Mittelschicht und Reiche?
Letztere würde ich bei dem Zitat von Mimi befürchten. Vielleicht sind die Zahlen und Zustände in eurem Umfeld ja anders als bei anderen.
Mimi hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 21:45 Irgendwelchen Umfrage-Statistiken glaube ich schon lange nicht mehr.
Das kann man so machen. Gilt dann natürlich für ALLE Umfragen und Statistiken. Also auch die, die in Deutschland ein Land von Armut und Schrecken meinen erkennen zu können.
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Mimi
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Mimi »

Hiob hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 22:18 3) Viele armen Bürger sind von der gesellschaftlichen Teilnahme ausgeschlossen (wären sie in einer christlichen Gemeinde, wäre das sicherlich anders - aber das sind die meisten nicht)
Hört sich ein wenig nach "Zwang" an.....
Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 09:21 Mich würde interessieren, wie viele Menschen ihr persönlich kennt die hungern, keine Kleidung und kein Dach über dem Kopf haben?
Also im Moment bin ich noch der Auffassung, wir diskutieren über "Deutschland - wohin". Die
Armutsverhältnisse in etlichen anderen Ländern auf dem Globus sind - auf das Thema bezogen -
ja eine weitere,andere, besonders gruselige Bausstelle!
Und ja, ich kenne viele! Manche gehören zu meinem Bekanntenkreis, denn ich bewege mich privat viel unter
allen möglichen Menschen - nicht nur mal Sonntags um in Einrichtungen mein Wohlwollen zu demonstrieren.
Das ist die eine Liga - die andere ist die, welche ich bereits beschrieben hatte, Leute, die aus bestimmten, nachvollziehbaren Gründen sich Mängel nicht anmerken lassen wollen.
Die, welche zwar nicht gleich verhungern müssen - aber oft mehr als die Hälfte
eines Monats quasi unter "Hausarrest" stehen, weil schon das "unter die Leute gehen" Geld kostet.
Genau das Miteinander-auch Untereinander- wäre aber genau für diese Menschen enorm wichtig. Und da liegt bereits bei uns schon die Diffamierung im Lande.
Was christliche Einrichtungen leisten ist eine Sache - wie sich aber der Staat gebärdet, eine ganz andere.
(Wann sind die endlich mal dazu bereit, auch den Riesen-Beamten-Apparat in die Rentenkasse einzahlen zu lassen?) Der Fisch stinkt vom Kopfe her! Die Einstellung des wohlhabenden Bürgers
entspricht häufig eben nicht den salbigen Worten, die er offiziell von sich gibt - damit er als "Gutmensch"
erscheint. Damit habe ich mannigfaltige Erfahrung.
Und...
Außerdem -
Bonnie hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 23:51 Allerdings, eine gesunde, ausgewogene Ernährung sieht anders aus.
Nicht wenige sind auch immer noch gefangen in dem Slogan "Reichtum als Leistungsnachweis". Selbstverständlich gibt es das. Die große Mehrheit jedoch kann sich den Satz nicht anziehen - zumindest nicht, ohne Leute benutzt, ausgenutzt und Schlimmeres dazu beigetragen zu haben. Im angenehmsten Falle
geerbt (nichts dagegen). Aber dann wird gern vergessen... Reichtum verpflichtet.
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Travis
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Travis »

Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 10:58 Also im Moment bin ich noch der Auffassung, wir diskutieren über "Deutschland - wohin".
Ja, genau. Daher meine Frage, wie viele Hungernde man denn persönlich so kennt. Für ein Thema "Deutschland - wohin" ist die Feststellung von "Deutschland - wo stehen wir jetzt" ja nicht völlig OT.

Ich konnte Deinem Beitrag keine Zahlen oder prägnante Aussagen zu meiner Frage entnehmen. Wenn ich es richtig verstanden habe, kennst Du gar keine Hungernden, richtig? Dafür kennst Du viele Menschen, die mit mehr oder weniger Mühe über die Runden kommen und denen eine schwere Zukunft prognostiziert wird. Richtig?
Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 10:58 Die Armutsverhältnisse in etlichen anderen Ländern auf dem Globus sind - auf das Thema bezogen - ja eine weitere,andere, besonders gruselige Bausstelle!
Da ALLE Statistiken und Medien angezweifelt werden, können wir über den Zustand der Welt keine Aussagen machen die wir nicht selber ausführlich besucht haben. Das wäre zumindest eine konsequente Haltung, wobei wir unseren eigenen Berichten dann gegenseitig einen hohen Wahrheitsgehalt beimessen müssten. Die Länder die ich besucht habe, erleben einen Aufschwung.

Stellvertretend ist da aus meiner Perspektive Tansania zu nennen. Wie viele afrikanische Länder leidet dieses Land seit Jahrzehnten nicht mehr unter einer Fremdbestimmung oder Kolonialherrschaft. Es sind die Afrikaner selbst, die schlicht eine Lebensweise haben die nicht zu einem rasanten Aufschwung nach kapitalistischen Vorbild passt. Die Tansanier finden das übrigens auch gar nicht schlimm und sie nehmen die Nachteile in Kauf. Aber damit wären wir ziemlich OT.
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Spice »

Ehrlich gesagt, verstehe ich das Gejammere hier nicht.
Ich bin froh in einer freiheitlich-demokratischen Ordnung mit einem gut funktionierendem Sozialsystem zu leben. Ich habe lange Zeit von Harz IV gelebt und konnte von den Zuwendungen immer noch genug zurücklegen.
Ich konnte mir schmackhafte Nahrung leisten, habe eine zufriedenstellende Wohnung. Meine Einrichtung ist zwar nicht auf dem neuesten modischen Stand, aber vollauf genügend. Und das Schönste am Harz IV war mir immer die freie Zeit. Das ist doch das Kostbarste,was wir haben. Ich konnte sie für das nutzen, was mir wichtig war, und musste sie nicht den Interessen eines profitorientierten Betriebes, der möglicherweise Dinge herstellt, die eigentlich keiner braucht, zur Verfügung stellen.
Ich habe mich immer reich gefühlt. Nicht schlechter als ein Millionär sondern besser, weil ein solcher oft nicht weiß, was er mit seiner Zeit und dem Reichtum anfangen soll.

Natürlich kann das bei kinderreichen Familien anders sein, da eben die Kinder Ansprüche stellen, um nicht von den anderen wegen fehlender Markenkleidung gemobbt zu werden.
Aber ein Christ sollte doch mehr lernen Gott zu vertrauen und nicht dem Staat. Da sucht man doch an der falschen Quelle. Dem alten Volk Israel ging es auch immer dann schlecht, wenn sie anderen Göttern mehr vertrauten. Der Staat ist nun mal kein Gott.
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Mimi »

Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 11:19 Wenn ich es richtig verstanden habe, kennst Du gar keine Hungernden, richtig?
ich sagte bereits in einem anderen Beitrag, dass "in Deutschland niemand zwingend verhungern muss".
Speziell darum geht es doch jetzt gar nicht!!!
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 09:21 Mich würde interessieren, wie viele Menschen ihr persönlich kennt die hungern, keine Kleidung und kein Dach über dem Kopf haben?
Nicht alles auf einmal, aber Hunger und fehlende Kleidung gibt es schon. Da muss man allerdings unterscheiden zwischen einerseits dem 35-jährigen HArtzler, der professionell damit umgehen kann und nebenbei schwarz seinen 1000er pro Monat reinholt, und andererseits der Rentner, die nach Abzug aller unvermeidbaren Kosten pro Monat 200 Euro frei verfügbares Geld haben, mit dem Bus, Essen und Kleidung abgedeckt werden muss (von alleinerziehenden Frauen ganz abgesehen).

Letzteres gibt es öfter, als man denkt. - Meine Frau hat immer wieder Kindern im Herbst Winterstiefel gekauft, weil sie im Winter vorher mit Turnschuhe rumgelaufen sind. - Und einem Frührentner haben wir öfter mal mit gekocht, so dass er sich seinen Teil in Portionen mitnehmen konnte (einen Kühlschrank hatte er). - Dazu kommt: Was nützen irgendwelche TAFELN und Sonder-Untertstützungen, wenn man kein Busgeld hat, um Ämter oder TAFEL zu besuchen? - Davon abgesehen, dass gerade Mütter größte Schwierigkeiten haben, ihre Kinder unterzubringen, wenn sie mal zum Amt müssen (und dann dort 3 Stunden stehen und dann auf die nächste Woche vertröstet werden, weil irgend ein Wisch fehlt).
Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 09:21 Wie ist das Verhältnis?
- 50:50?
Bei den Hartzlern schätze ich, dass ca. ein Viertel so richtig leidet und hungert. - Auf der anderen Seite gibt es echte Profis, bei denen eine Familie mit zwei Kindern, in denen die Eltern nebenbei schwarz arbeiten, locker 2.500 euro netto rauskommen. - Mit anderen Worten: "Hartz" sagt an sich nichts aus.

NB: Davon abgesehen, dass es mindestens genauso viele NICHT-Hartzler gibt, die ganz knapp über der Hartz-Grenze sind (knapp 700 Euro) oder die sogar weniger haben, sich aber schämen, und denen es genauso schlecht geht wie dem oben erwähnten Viertel.
Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 09:21 Mimi hat geschrieben: ↑

Irgendwelchen Umfrage-Statistiken glaube ich schon lange nicht mehr.

Das kann man so machen. Gilt dann natürlich für ALLE Umfragen und Statistiken. Also auch die, die in Deutschland ein Land von Armut und Schrecken meinen erkennen zu können.
Richtig. - Das heißt nicht, dass Statistiken falsch sein müssen, sondern dass man nicht weiß, welche richtig ist.

In meiner beruflichen Zeit hatte ich mit solchen Statistik-Instituten zu tun und konnte dabei diesbezügliche Gespräche führen. - Mir wurde gesagt, dass man manchmal bei einer Fragestellung nur ein einziges Wort umstellen muss oder einen einzigen Begriff etwas anders definieren muss, um ganz andere Ergebnisse zu erzielen. - Mit anderen Worten: Statistiken sind in der Regel handwerklich korrekt, aber oft irreführend.

Du hast selber ein Beispiel angesprochen: Man kann "arm" definieren als "jemand hungert" oder als "weniger als 60% des durchschnichttlich verfügbaren Geldes". - Diese Definitionen sind derart unterschiedlich, dass am Ende rauskommt: "Es ist wissenschaftlich nachgewiesen,
a) dass 5% der Bevölkerung arm ist,
b) dass 35% der Bevölkerung arm ist".
Beide Ergebnisse sind jeweils korrekt, muten aber so an, als seien sie widersprüchlich (eine davon müsse also falsch sein - nein, beide können richtig sein).
Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 10:58 Die
Armutsverhältnisse in etlichen anderen Ländern auf dem Globus sind - auf das Thema bezogen -
ja eine weitere,andere, besonders gruselige Bausstelle!
Richtig - so gesehen wären in Deutschland evt. nur 1% arm.
Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 10:58 Nicht wenige sind auch immer noch gefangen in dem Slogan "Reichtum als Leistungsnachweis".
Das wäre einen eigenen Thread wert.
R.F.
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von R.F. »

Der Iran / USA - Konflikt wird wohl nicht zu einem größeren Krieg führen, hat aber erheblichen Einfluss auf Deutschlands Zukunft. Mit der Tötung des iranischen Generals haben die USA weiter Vertrauen als Frieden sichernde Weltmacht eingebüßt. Welche Macht aber soll die USA ersetzen? Das selbstsüchtige China? Oder Putins Russland?

Im Gegensatz zur Bundeskanzlerin ist die Verteidigungsministerin nicht gegen die Ausweitung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Frau Kramp-Karrenbauer schätzt die Situation realistisch ein. Deutschland kann sich nicht länger weg-ducken. Aber Deutschland allein ist nicht imstande, für Frieden im Nahen/ Mittleren Osten und Afrika zu sorgen. Wie das der französische Präsident 2017 in seiner Rede an der Sorbonne sagte, kann nur Europa als Ganzes eine Weltmacht-Rolle übernehmen.

https://www.deutschlandfunk.de/grundsat ... _id=396823

Zu dieser zunehmend notwendig erscheinenende Verselbstständigung Europas wird es in Kürze kommen. Das hat für gewisse Kreise bedenkliche Folgen. Frau Merkel weiß recht gut, warum sie auf die Beibehaltung der transatlantischen Beziehung besteht. Es geht um Billionen Euro, deren Verlust deutschen Kapitaleignern droht.
Mimi
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Mimi »

Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 12:00 Travis hat geschrieben: ↑
So 5. Jan 2020, 11:19
Wenn ich es richtig verstanden habe, kennst Du gar keine Hungernden, richtig?

ich sagte bereits in einem anderen Beitrag, dass "in Deutschland niemand zwingend verhungern muss".
Speziell darum geht es doch jetzt gar nicht!!!
Nur noch ein kleiner Nachsatz:
Falls Du Dich erinnern kannst – unsere Fam. hat bis heute! einen sehr guten
Bezug zu Tansania. Meine Eltern haben dort viele Jahre gelebt.
Aber Du kannst jetzt speziell bei diesem Thema kaum Tansania als Gegenpol einsetzen.
Ich war der Meinung, es geht hier vorwiegend um den Umgang der Obrigkeit und dem Durchschnitts-Deutschen mit den wenig begüterten Menschen in Deutschland etc.., auch im Vergleich mit den Privilegierteren bis hin zu dem großen „Geldadel“.
Und da ist gehörig der Wurm drin!

Das man in einem Land wie Deutschland möglichst keinen verhungern lässt – ist das Allermindeste,
was man ja derzeit! noch erhoffen dürfen sollte – wo sich ja schon fast jeder „human“
auf die Fahne schreibt.
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Magdalena61
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 09:21 Mich würde interessieren, wie viele Menschen ihr persönlich kennt die hungern, keine Kleidung und kein Dach über dem Kopf haben?
Wenn ich so jemandem begegnen würde, dann würde ich ihm Nahrung und Kleidung geben, falls etwas Passendes vorhanden ist und recherchieren, ob es irgendwelche Hilfsangebote für ihn gibt.
Sie verstecken sich, das schrieb ich schon. Oder sie achten sehr darauf, nicht aufzufallen... besonders obdachlose Frauen legen Wert darauf, dass man ihnen ihre Situation nicht ansieht.

Leider gibt es etliche Todesfälle durch Verhungern, aufgrund der unmenschlichen Hartz IV- Praxis, die erst im November 2019 vom Bundesverfassungsgericht als nicht vereinbar mit dem GG eingestuft wurde.

Die Medienlandschaft ist gesäubert worden, stelle ich fest, wie ich diesbezüglich recherchiere. Es gibt Links zu Seiten, die "leider nicht mehr existieren" (spiegel.de) Witz lass nach. Wenn man fündig werden will, ist man überwiegend auf "alternative Randmedien" der linken und rechten Szene angewiesen. DAS sagt EINIGES aus über die Haltung der Politik und der Erfolgreichen dieses Landes zur dieser, wahrscheinlich nicht beabsichtigten, jedoch zumindest in Kauf genommenen "Sozialeuthanasie".

Was ich im folgenden Zitat fett markiert habe ist meiner Meinung nach der Grund dafür, dass in Deutschland tatsächlich Menschen verhungerten. Obwohl sie einen Anspruch auf Hilfe gehabt hatten.
Der komplette Leistungsentzug ist jedoch bei "schwereren Vergehen" wie z. B. Nichtannahme einer zumutbaren Arbeit oder die Verweigerung einer Fortbildungsmaßnahme gängige Praxis und wird von den ARGEN meist auch gnadenlos durchgezogen. Schon bei einer erstmaligen Pflichtverletzung dieser Art erhalten unter 25jährige Erwachsene für mindestens 3 Monate keine Geldleistungen mehr und werden die Leistungen des ALG II auf die Übernahme der Unterkunfts- und Heizkosten beschränkt.

Kommt noch eine zweite Pflichtverletzung hinzu, fallen alle Leistungen vollständig weg. Im ersten Fall kann der Leistungsträger Lebensmittelgutscheine in Höhe von 39% der Regelleistung ausgeben, muss es aber nicht, wenn der Betreffende kein Wohlverhalten an den Tag legt.

Treffen andauernder Behördendruck und eine zunehmend beobachtbare Lethargie bei Langzeitarbeitslosen zusammen, haben Menschen, die zu Depressionen neigen und über keine nennenswerte sozialen Kontakte mehr verfügen, schnell ein erhöhtes Mortalitätsrisiko. Der bürokratische Verwaltungsapparat ist nicht in der Lage zu erkennen, ob nun ein gesunder Trotz zur Verweigerung führt oder eine mögliche Arbeitsunfähigkeit wegen einer psychischen Erkrankung vorliegt.
Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug (3)
Dann gibt es leider viele Berichte über Kinder, die an Hunger gestorben sind. Bei denen sind aber, so weit ich es sehe, in erster Linie die Eltern, andere Angehörige, Nachbarn oder sonstige Personen, die in einem Bezug zu den Kindern standen, verantwortlich zu machen.

Ein vorzeitiger Tod durch die Folgen einer Mangelernährung ist in diesem "reichen" Land weiter verbreitet als das Verhungern, weil absolut keine Nahrung mehr zur Verfügung steht, zählt aber in dieselbe Rubrik.

Und in diese Kategorie werden durch die willkürliche Erhöhung der gesamten Lebenshaltungskosten durch das von der Regierung beschlossene "Klimapaket" mit NULL Auswirkung auf das Klima noch viel mehr Menschen abrutschen. Das muss man befürchten. Weil sie letztlich nur am Essen sparen können.
Dazu kommt, dass viele Lebensmittel, egal ob billig oder teuer, heute keinen wirklichen Nährwert mehr haben. Sie enthalten Rückstände von Pestiziden, sind qualitativ nicht wirklich gesund, da durch die Art und Weise, wie produziert wird und lange Lagerzeiten die Vitamine flöten gegangen sind und auch nicht mehr ausreichend Mineralstoffe enthalten sind. Das betrifft auch Obst und Gemüse, das an die Tafeln gespendet wird.
Teure Bio- Produkte und erntefrische Ware können sich Menschen mit geringem Einkommen nicht leisten.

-- Links dazu habe ich eine ganze Anzahl. Jetzt gerade kann ich nicht am PC bleiben, ich muss noch kochen. Es gibt Kartoffelpuffer mit Endiviensalat, Apfelmus und anderen Verzierungen. Die Kartoffeln (Agria), der Salat und die Eier kosten mich nichts, bzw. nur Centbeträge, die für den Kauf der Pflanzkartoffeln angefallen waren (dafür behalte ich die Kleinen und Winzigen aber als Pflanzkartoffeln für die kommende Saison). Bio- Qualität, kurze Lagerzeit. Pflanzenfett, Milch und etwas Mehl sind auch nicht teuer. Das Ganze macht nur Arbeit, die muss man halt investieren. --

Aber ich denke an und engagiere mich für diejenigen, die diese Möglichkeit NICHT haben.
Fade schmeckende Kartoffeln kann man überall für wenig Geld kaufen. Es sind halt meist auch einige Faule mit drin und solche, die beschädigt oder schon ausgetrocknet sind. Nährwert?
Da man den "Armen" die kleinen Kartoffeln verkauft, die früher für die Schweine gekocht wurden, ist die Ausbeute nach dem Schälen nicht allzu üppig. In Billigeiern finden sich auch öfter als es gut ist, Substanzen, die da nicht reingehören. Außerdem kommen sie von Tieren, die nicht artgerecht gehalten, sondern ausgebeutet werden.
LG
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:02Wenn ich so jemandem begegnen würde, dann würde ich ihm Nahrung und Kleidung geben, falls etwas Passendes vorhanden ist und recherchieren, ob es irgendwelche Hilfsangebote für ihn gibt.
Eine wichtige Grundhaltung, die jedoch auch aufzeigt, dass es solche Menschen bei nicht sonderlich oft gibt.
Magdalena61 hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:02 Leider gibt es etliche Todesfälle durch Verhungern, aufgrund der unmenschlichen Hartz IV- Praxis, die erst im November 2019 vom Bundesverfassungsgericht als nicht vereinbar mit dem GG eingestuft wurde.
Etliche? Verlinke uns bitte mal 10 Fälle.
Magdalena61 hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:02 Die Medienlandschaft ist gesäubert worden, stelle ich fest, wie ich diesbezüglich recherchiere.
Man findet also keinen einzigen Fall von Hungertod und das, obwohl unsere Medien voll von allen möglichen schlechten Nachrichten sind?
Magdalena61 hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:02 Dann gibt es leider viele Berichte über Kinder, die an Hunger gestorben sind.
Die gibt es und die Eltern bzw. verantwortlichen Erwachsenen sollten dafür zur Verantwortung gezogen werden. SOlche Fälle kenne ich aus den Medien auch. Keines davon starb, weil es nicht genug zu Essen gegen hätte.
Magdalena61 hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:02 Ein vorzeitiger Tod durch die Folgen einer Mangelernährung ist in diesem "reichen" Land weiter verbreitet als das Verhungern, weil absolut keine Nahrung mehr zur Verfügung steht, zählt aber in dieselbe Rubrik.
Solche Tode sind in Afrika verbreitet und dort gibt es keine reichen Länder. Unter "vorzeitiger Tod durch die Folgen einer Mangelernährung" kann man natürlich auch Fettleibigkeit einordnen wobei man "vorzeitig" nicht wirklich beziffern kann.

Wie ist denn nun die Verteilung?
Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 09:21 Wie ist das Verhältnis?
- 50:50?
- 80% Hungernde : 20% Nichthungernde, Mittelschicht und Reiche?
Wäre doch seltsam, wenn niemand da Zahlen haben sollte. Auch die Linken nicht?
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