"Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

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Hiob
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 20:28 Aussagen auf die du leider mit keiner Silbe eingehst
Ich habe sie gelesen und vermute, dass die diesbezüglichen Therapien so aufgebaut sind, dass das rauskommt, was Du zitierst.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 20:28 Die Frage ist nicht wer beurteilt sowas, sondern woran beurteilt man sowas.
So war es gemeint. - Ja, richtig - und damit wären wir beim Wort "Modell". - Welche Modelle liegen den untersuchten Fällen zugrunde?
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 20:28 Dann sprichst du über etwas, das weder Gegenstand des Threads, noch des Gesetzes ist.
Ich kann nur über das sprechen, was an HS-GEsprächstherapien im Rahmen meines Zugangs passiert - nach Ansicht der zitierten Pfarrerin und Psychotherapeutin ist dies typisch für evangelische Gemeinden.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 20:28 Das Ziel zu ändern, steckt bereits im Namen Konversionstherapie, weswegen es auch nur folgerichtig ist, dass deine Freundin in ihrem Fall nicht von KT spricht, wenn das Ändern oder Unterdrücken der Sexualität nicht das primäre erklärte Ziel ist
Das heißt meines Wissens auch hier "Konversions-Therapie", aber eben auf der Basis, dass die Klienten freiwillig kommen und SELBER über "Konversion" nachdenken.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 20:28 ich bin geneigt das auf die Unterschiede zwischen der amerikanischen und der deutschen Gesellschaft beim Thema Homosexualität zurückzuführenführen.
Das ist gut möglich. - Wenn man das amerikanische "weiße" Christentum anguckt (gegen HS, aber für Todesstrafe), ist das (hoffentlich) was ganz anderes als das, was wir von hier kennen.
Detlef hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 21:17 Die Leute so akzeptieren, wie sie sind, sexuelle Orientierung ist jedermanns ganz persönliche Sache.
Da bin ich ganz bei Dir - aber es gibt halt Menschen, die selber Fragen an ihre sexuelle Orientierung haben. - Das ist auch naheliegend, weil - christlich gesprochen - Sexualität WESENSMÄSSIG mit Schöpfungs-Kraft verbunden ist. - Aber das sind spirituelle Argumente, die selbstverständlich heute säkular nicht mehr zugänglich sind - andererseits sind es ja KIRCHLICHE Einrichtungen, die solche Gesprächsangebote machen - weil sie eben auch den spirituellen Part abdecken möchten.
Detlef hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 21:31 Und wie kommst du eigentlich auf die Idee, "mit einem HS kritisch über seine sexuelle Orientierung zu sprechen"? - Umgekehrt würdest du dir es sicher verbitten, dass jemand mit dir kritisch über deine sexuelle Orientierung sprechen möchte.
Du hast Magdalena angesprochen - aber vielleicht fällt mir auch was dazu ein. ---- WENN ein Mensch christlich/spirituell orientiert ist, gibt es Grund über Unterschiede sexueller Orientierung zu sprechen. - Warum das so ist, kann man in einem Gespräch erklären. ---- Wenn ein Mensch rein säkular orientiert ist, machen solche Gespräche eher keinen Sinn.

WICHTIG ÜBER ALLEM:
Wir reden hier NICHT davon, dass jemand vor ein Tribunal zitiert wird, sondern davon, dass jemand VON SICH AUS KOMMT und sagt: "Ich habe Fragen/Probleme/etc. mit meiner sexuellen Ausrichtung". --- Säkular gesehen ist es wurscht, ob jemand mit Frau, Mann, Hund oder Kühlschrank verkehrt - es geht hier ausschließlich um geistliche Fragestellungen.
Bonnie hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 22:13 Was TS angeht, ich habe ja eine Freundin, die ich vor vielen Jahren als Mann kennengelernt habe. Ich werd sie mal fragen wie die Psychotherapie vor der "Geschlechtsumwandlung" gewichtet war.
Ja - das ist interessant. ---- Noch interessanter: Geht es Deiner Freundin jetzt besser als früher? - Wenn ja, war es richtig.
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Travis
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Travis »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 20:41 Bzw allgemein würde mich mal die Meinung zu den zitierten Aussagen interessieren, ich finde es nämlich höchst erstaunlich, dass gerade die Kritik derer. die das Zeug jahre-, teilweise sogar jahrzehntelang praktiziert haben und die sich nun basierend auf dieser Erfahrung lautstark gegen diese Praktiken ausprechen hier konsequent, nun ich möchte nicht unterstellen, dass sie bewusst ignoriert werden, aber ich hätte zumindest irgendeine Form von Reaktion drauf erwartet.
Deine Zitate und Aussagen stufe ich als sehr erhellend und hilfreich ein. Dadurch kann man vieles besser einordnen und auf einen aktuellen Stand bringen. Danke dafür!

Prof. Dr. Raedel schrieb einige Texte zum generellen Gender-Bereich. Mit ihm hatte ich vor ein paar Wochen einen sehr interessanten Austausch. Sein Buch kann ich sehr empfehlen.
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Bonnie »

Hiob hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 22:51
Bonnie hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 22:13 Was TS angeht, ich habe ja eine Freundin, die ich vor vielen Jahren als Mann kennengelernt habe. Ich werd sie mal fragen wie die Psychotherapie vor der "Geschlechtsumwandlung" gewichtet war.
Ja - das ist interessant. ---- Noch interessanter: Geht es Deiner Freundin jetzt besser als früher? - Wenn ja, war es richtig.
Ja, es geht ihr besser.

Aber sowohl aus ihrem Umfeld, als auch aus dem Erfahrungsbereich einer Bekannten, die Menschen nach einer geschlechtsangleichenden OP betreut, weiß ich, das ist nicht der Regelfall. Oft kommt das Erwachen, dass man sich als Mensch, unabhängig vom Geschlecht, mit allen Persönlichkeitsmerkmalen mitnimmt erst hinterher. Und eben die in der Persönlichkeit begründeten Probleme kann eine OP nicht beheben.

Auch wenn sich das jetzt blöd anhört, meiner Meinung nach, also aus meiner Sicht, in meinen Augen usw. ;) , hat sie die Veränderung zur Frau nicht tatsächlich vollzogen, ihre sexuelle Orientierung ist nämlich dieselbe geblieben. Phänotypisch homo, genotypisch hetero.

Aber egal, ich mag sie trotzdem :) . Ein Wunsch, den ich ihr allerdings aus Gewissensgründen nicht erfüllen konnte war, Trauzeugin bei ihrer Heirat zu sein.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Travis
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Travis »

Bonnie hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 08:25Ja, es geht ihr besser.
Immerhin etwas. Es gibt bereits Fälle, in denen genau dies nicht der Fall ist und an eine Rückoperation gedacht wird. Das können auch die jahrelangen psychologischen Gespräche nicht verhindern, die einer Umwandlung vorlaufen müssen.
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Bonnie »

Zu KT. Bei der heutigen allgemeinen Auffassung, dass an sexueller Orientierung alles was möglich ist gut ist, was würde wohl passieren, wenn jemand, der nach einer freiwilligen Therapie sagt, ich habe erkannt, dass ich gar nicht homosexuell bin, damit an die Öffentlichkeit geht?

Wäre so eine Erfahrung überhaupt erwünscht? Wohl eher nicht.
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Bonnie »

Travis hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 08:33
Bonnie hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 08:25Ja, es geht ihr besser.
Immerhin etwas. Es gibt bereits Fälle, in denen genau dies nicht der Fall ist und an eine Rückoperation gedacht wird. Das können auch die jahrelangen psychologischen Gespräche nicht verhindern, die einer Umwandlung vorlaufen müssen.
Sie ist da in der Tat wirklich eine Ausnahme und ihre Entwicklung liegt meines Erachtens auch auf der Hand. Ihre Mutter wollte nach einem Sohn als 2. Kind unbedingt eine Tochter - die "leider" eben auch ein Sohn war. Und so wurde meine Freundin als Mädchen an- und erzogen.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Travis
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Travis »

Bonnie hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 08:42Zu KT. Bei der heutigen allgemeinen Auffassung, dass an sexueller Orientierung alles was möglich ist gut ist, was würde wohl passieren, wenn jemand, der nach einer freiwilligen Therapie sagt, ich habe erkannt, dass ich gar nicht homosexuell bin, damit an die Öffentlichkeit geht?
Es würde ihm keiner abnehmen. Da man HS nicht wirklich nachprüfen kann, bliebe immer Raum für Zweifel.
Bonnie hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 08:42Wäre so eine Erfahrung überhaupt erwünscht? Wohl eher nicht.
Das wäre egal, da es niemand für wahr halten würde.
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Hiob »

Bonnie hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 08:25 die in der Persönlichkeit begründeten Probleme kann eine OP nicht beheben.
Richtig - auch das ist ein Grund für vorherige Therapie (es sollte aber der richtige Therapie-Ansatz sein :) ).
Bonnie hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 08:25 Auch wenn sich das jetzt blöd anhört, meiner Meinung nach, also aus meiner Sicht, in meinen Augen usw. ;) , hat sie die Veränderung zur Frau nicht tatsächlich vollzogen, ihre sexuelle Orientierung ist nämlich dieselbe geblieben. Phänotypisch homo, genotypisch hetero.
Ja. - Aber hier gilt wie überall: Jeder trägt sein Kreuz. - Therapien sollten dafür da sein, etwas von dieser Last abzunehmen.
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Detlef »

Hiob hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 22:51
Detlef hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 21:17 Die Leute so akzeptieren, wie sie sind, sexuelle Orientierung ist jedermanns ganz persönliche Sache.
Da bin ich ganz bei Dir - aber es gibt halt Menschen, die selber Fragen an ihre sexuelle Orientierung haben. - Das ist auch naheliegend, weil - christlich gesprochen - Sexualität WESENSMÄSSIG mit Schöpfungs-Kraft verbunden ist. - Aber das sind spirituelle Argumente, die selbstverständlich heute säkular nicht mehr zugänglich sind - andererseits sind es ja KIRCHLICHE Einrichtungen, die solche Gesprächsangebote machen - weil sie eben auch den spirituellen Part abdecken möchten.
Wenn jemand diesbezüglich Gesprächsbedarf hat, muss er sich halt einen Gesprächspartner suchen, meinetwegen auch einen Therapeuthen, aber es gibt keinen Grund, deswegen Homosexuelle zu behelligen.
Hiob hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 22:51
Detlef hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 21:31 Und wie kommst du eigentlich auf die Idee, "mit einem HS kritisch über seine sexuelle Orientierung zu sprechen"? - Umgekehrt würdest du dir es sicher verbitten, dass jemand mit dir kritisch über deine sexuelle Orientierung sprechen möchte.
WENN ein Mensch christlich/spirituell orientiert ist, gibt es Grund über Unterschiede sexueller Orientierung zu sprechen. - Warum das so ist, kann man in einem Gespräch erklären. ---- Wenn ein Mensch rein säkular orientiert ist, machen solche Gespräche eher keinen Sinn. WICHTIG ÜBER ALLEM:
Wir reden hier NICHT davon, dass jemand vor ein Tribunal zitiert wird, sondern davon, dass jemand VON SICH AUS KOMMT und sagt: "Ich habe Fragen/Probleme/etc. mit meiner sexuellen Ausrichtung". --- Säkular gesehen ist es wurscht, ob jemand mit Frau, Mann, Hund oder Kühlschrank verkehrt - es geht hier ausschließlich um geistliche Fragestellungen.
Also geht das Problem nicht von den Homosexuellen aus, sondern von denjenigen, die "christlich/spirituell orientiert" sind.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)
Hiob
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Hiob »

Detlef hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 18:43 Wenn jemand diesbezüglich Gesprächsbedarf hat, muss er sich halt einen Gesprächspartner suchen, meinetwegen auch einen Therapeuthen, aber es gibt keinen Grund, deswegen Homosexuelle zu behelligen.
Wer tut das?
Detlef hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 18:43 Also geht das Problem nicht von den Homosexuellen aus, sondern von denjenigen, die "christlich/spirituell orientiert" sind.
So kann man es umdeuten - aber das ist ein Manöver. - Halten wir fest: Homosexuelle dürfen nicht zu einschlägigen Therapien genötigt werden. - Ob diese Therapien begründet sind, wird je nach jeweiliger Weltanschauung unterschiedlich beantwortet.
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