"Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

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Bonnie
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"Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Bonnie »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 6. Jan 2020, 05:28 Auf DIESEN Herrn Minister bin ich GAR nicht gut zu sprechen. Der machte seine sexuelle Orientierung zur Staatsangelegenheit und diktiert nun allen HS, was das Beste für sie ist, ohne sie um ihre Meinung gebeten zu haben, selbstverständlich.
Nicht nur du. Seit er dem Präses meiner Glaubensgemeinschaft Aussagen unterstellt hat, die nachweislich nicht so fielen, bzw. nicht so geschrieben wurden, mag ich ihn besonders gern.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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CoolLesterSmooth
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 6. Jan 2020, 05:28 Der machte seine sexuelle Orientierung zur Staatsangelegenheit und diktiert nun allen HS, was das Beste für sie ist, ohne sie um ihre Meinung gebeten zu haben, selbstverständlich.
Ist das eine Kritik am Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen? Falls ja würde ich empfehlen, dass du dich einmal mit dem Gesetzestext selbst, sowie umfassend mit dem Thema Konversionsbehandlung auseinandersetzst. Wir können das auch gerne in einem eigenen Thread diskutieren
"Willst du die Abgründe meines Stumpfsinns erkennen, so lies meine Beiträge."
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Mo 6. Jan 2020, 20:03 Ist das eine Kritik am Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen?
Dieser Kritik schließe ich mich an. - Und zwar deshalb, weil ich von evangelischer Seite gehört habe, dass es zunehmend schwierig ist, Menschen diesbezüglich zu behandeln, die es selber ausdrücklich wünschen (!). - Aber da lasse ich mich gerne eines besseren belehren - nur: Es scheint in der Praxis so anzukommen.
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Magdalena61
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Magdalena61 »

Sogenannte Konversionstherapien stehen von 2020 an unter Strafe. Das Bundeskabinett stimmte einem Gesetzentwurf zu, den Gesundheitsminister Spahn vorgelegt und vor dem Beschluss noch verschärft hatte.

Wer homosexuelle oder transgeschlechtliche Menschen einer sogenannten Konversionstherapie zur Umpolung unterziehen will, muss künftig mit einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr rechnen.

Das Bundeskabinett stimmte einem entsprechenden Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn zu, der auch das Anbieten, Bewerben oder Vermitteln derartiger Behandlungen unter Strafe stellt
...
Jegliches Bewerben, Anbieten oder Vermitteln sogenannter Konversionstherapien an Personen unter 18 Jahren soll künftig nicht mehr erlaubt sein und mit einem Bußgeld von bis zu 30.000 Euro geahndet werden. Bei Volljährigen werden nur die öffentliche Reklame, das Anbieten und die Vermittlung verboten.

In Kraft treten könnte das Gesetz nach einem Beschluss im Bundestag voraussichtlich Mitte kommenden Jahres.
tagesschau.de, 18. 12. 2019
Und das ist jetzt kompatibel mit dem GG?

Schöne neue Weltordnung.

Als ich mich im Netz über "Konversationstherapie" informieren wollte fand ich fast ausschließlich Diffamierungen der HS- Kritiker im Stile von Hatespeech mit diffusen Andeutungen, wie schrecklich und schlimm diese Therapien doch seien (undifferenziert) und tatsächlich noch einige Gruselgeschichten von versuchten Umpolungen, deren Praxis kein vernünftiger Christ / seriöser Seelsorger/ Psychotherapeut unterschreiben würde.

Sie unterscheiden mal wieder nicht zwischen Seelsorge und fanatischem Fundamentalismus.

Ein Eingriff in
1. die Freiheit des Glaubens, des Gewissens sowie des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses und
2. das Recht der sexuellen Selbstbestimmung AUCH des homosexuell veranlagten Menschen ist
verfassungswidrig.
LG
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 02:12Sie unterscheiden mal wieder nicht zwischen Seelsorge und fanatischem Fundamentalismus.
Das können Sie auch nicht, weil sie HS generell als legitime sexuelle Ausrichtung ansehen. Damit muss jeder Versuch, an der HS es Menschen etwas ändern zu wollen, als Versuch angesehen werden, gegen das Menschsein selbst vorzugehen.

Entsprechend haben Menschen, die an ihrer eigenen HS etwas ändern wollen, auch kein legitimes Anliegen, sondern ein psychisches Problem der Selbstannahme. Entsprechend werden Therapien gegen die Ablehnung von HS als folgerichtige Behandlung angesehen. Denn den Menschen soll und muss dabei geholfen werden, ihr Menschsein anzunehmen.

Etwas ähnliches geschah damals, als der von Gott getrennte Zustand des Menschen nicht als Beeinträchtigung sondern normal bezeichnet wurde. Der Mensch wäre nicht von Gott getrennt, weshalb es sowas wie Sünde oder auch Gut und Böse objektiv gar nicht gäbe. Die Herkunft und der derzeitige Zustand des Menschen wurde von Gott gelöst und auf eine rein evolutionäre biologische Basis gestellt.
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 07:28 Das können Sie auch nicht, weil sie HS generell als legitime sexuelle Ausrichtung ansehen. Damit muss jeder Versuch, an der HS es Menschen etwas ändern zu wollen, als Versuch angesehen werden, gegen das Menschsein selbst vorzugehen.
So ist es. Und damit kommen sich säkulares und religiöses Menschenbild in die Quere - etwas härter: Der Staat mischt sich in Sachen ein, die er nicht versteht.

Genau aus diesem Grund plädiere ich dafür, dass beide Seiten bei ihren Leisten bleiben. - Konkret: Der Staat als Ordnungs-Größe soll alles im Rahmen seiner säkularen Grundlage (GG) ermöglichen, aber nicht verbieten. ---- Im konkreten Fall habe ich noch nicht verstanden, wo Konversion gegen den Willen eines Betroffenen durchgeführt wird - mir ist kein diesbezüglicher Fall bekannt. --- Wenn der Staat damit meint, dass das ANGEBOT solcher Therapien bereits ein Verstoß ist, wird er zum weltanschaulichen Parteigänger, was nicht gut ist.
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Rilke »

Ich würde Homosexualität und "Transgender" strikt voneinander trennen.
Was das Erstere ist, darüber lässt sich streiten.

Zweiteres ist eine Selbstwahrnehmungsstörung, eine psychische Krankheit, die therapiert, nicht aber noch weiter unterstützt werden sollte. "Transmenschen" definieren sich schließlich nicht durch ihre sexuellen Kontakte (die sind ja innerhalb dieser Gruppe so divers wie auch deren "Geschlechter"), sondern durch ihre "Identität", welche sie krankhaft versuchen einer Veränderung zu unterziehen.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
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Travis
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 08:00Und damit kommen sich säkulares und religiöses Menschenbild in die Quere - etwas härter: Der Staat mischt sich in Sachen ein, die er nicht versteht.
Damit müssen wir leben lernen. Mussten die neu geborenen in der Bibel auch. Trotz einwandfreier Lebensführung ist mit Verfolgung zu rechnen. Denn irgendwann wird sich der Staat zwangsläufig die Gesinnung der Menschen vornehmen müssen, will er Prävention von Gewalt, Diskriminierung usw. wirksam betreiben. Die Chinesen betreiben das bereits in großem Stil. Durch Sprache geschieht es bereits auch hier, aber das ist lediglich der erste Schritt.
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Hiob »

Rilke hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 11:07 ch würde Homosexualität und "Transgender" strikt voneinander trennen.
Im Vergleich untereinander würde ich das genauso tun. --- Mein Problem bei der Sache ist ein anderes: Es muss möglich sein, beiden Gruppen solche Hilfsangebote unterbreiten zu dürfen: "Falls IHR (!) es wünscht: Es gibt hier Hilfsangebote".
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Re: "Konversionstherapie"-Verbot beschlossen

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 13:03 Damit müssen wir leben lernen. Mussten die neu geborenen in der Bibel auch. Trotz einwandfreier Lebensführung ist mit Verfolgung zu rechnen. Denn irgendwann wird sich der Staat zwangsläufig die Gesinnung der Menschen vornehmen müssen, will er Prävention von Gewalt, Diskriminierung usw. wirksam betreiben. Durch Sprache geschieht es bereits, aber das ist lediglich der erste Schritt.
Verstehe ich Dich richtig, dass Du es befürwortest, wenn der Staat autoritär in Fragen eingreift, die geistlicher Natur sind?

Ansonsten bin ich der Meinung, dass der Staat als verbindliche Ordnungsmacht so ziemlich alles machen DARF - aber ob es gut ist, ist im Einzelfalls die Frage. - Ich sehe die Gefahr einer westlichen Variante dessen, was bereits heute in China gang und gäbe ist.
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