Der Tod ist nichts - Trostworte

Literatur, Malerei, Bildhauerei
Rembremerding

Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Rembremerding »

So oft ich – wehe mir! – daran muß denken,
Daß ich nie wieder soll
Die Herrin sehn, um die ich so mich quäle,
Dann wächst mein Weh, dann sprech' ich tränenvoll
Zur schmerzzerrissnen Seele:
»O meine Seele, kannst du denn nicht scheiden?
Es werden dich noch viele Qualen kränken
Im Leben, dessen du schon jetzt so müde,
Die füllen mich schon heut' mit schwerem Bangen.«
Und nach dem Tod muß ich verlangen,
Im Tode nur ist lieblich süßer Friede.
Ich rufe: »Komm, o Tod – sieh all mein Leiden –
Sieh! jeden, der da stirbt, muß ich beneiden!«

Es tönt durch meiner Seufzer herben Schall
Ein Wehelaut der Klage,
Der nach dem Tode ruft allein,
Zum Tode kehrten sich an jenem Tage,
An dem die Herrin mein
Grausam das Schicksal traf, die Wünsche all.
Denn ihre wonnesame Schönheit ward,
Nachdem sie schied aus unserem Verein,
Verklärt zu geist'ger Schönheit hoher Art,
Die durch die Himmel gießet
Ein Liebeslicht, das alle Engel grüßet
Und jener hohen Geister Seligkeit
Erstaunen macht ob solcher Lieblichkeit.


Süßer Gedanke, der von Euch mir spricht,
Er kommt mit mir zu weilen oft und lang
Und spricht so süß von Liebe und so bang,
Es widerstrebt das Herz ihm fürder nicht.
Zum Herzen spricht die Seele: »Wer ist dies,
Der unsern Sinn so bald zu trösten kam?
Ist seine Macht so groß, daß ohne Scham
Er uns kein andres Denken möglich ließ?«

Und es erwidert der Gedankenvollen:
»Dies ist ein neues Geisterchen der Liebe,
Und zu mir bringt es ihre süßen Triebe,
Und all sein Leben, alle seine Macht
Kommt aus den Augen jener Mitleidsvollen,
Der meine Qual Betrübnis hat gebracht.«


aus: Dante Vita nuova XXXIII; XXXVIII.
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Novas
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Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Novas »

JackSparrow hat geschrieben:Das Gegenteil würden erleuchtete Spinner Meister ebensowenig feststellen können wie jedes andere Lebewesen
Es ist eines der größten Zeichen für Menschlichkeit, wenn ein Mensch nach einem erleuchteten Leben/Geist strebt. Oder wie es in der Bibel über Salomo heißt: ein weises und einsichtsvolles Herz (1. Kön 3,12)
Und würde die Wissenschaft es jemals rausfinden, wären die spirituellen Meisters sogar die letzten, die davon erfahren würden.
Ich gebrauche gerne das Gleichnis von Sonne und Mond: so wie der Mond das Licht der Sonne reflektiert, so reflektiert der Körper das Licht des Bewusstseins, es scheint durch ihn, aber deswegen ist es nicht auf ihn begrenzt. Du kannst die Sonne nicht verstehen, wenn Du nur den Mond betrachtest oder einfach behauptest, dass der Mond die Sonne ist...

Du kannst denken, dass Bewusstsein auf den Körper begrenzt ist, aber Du weißt es nicht wirklich.
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Magdalena61
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Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Magdalena61 »

JackSparrow hat geschrieben:(1) Wäre das Bewusstsein ewig, ließe es sich nicht durch Narkotika ausschalten.
Die Existenz des Bewußtseins ist doch nicht davon abhängig, ob bzw. dass es ständig aktiv ist. Wenn du schläfst, kriegst du auch nichts mit und kannst deine Umgebung nicht kontrollieren. Dann ist dein Bewußtsein im Standby- Modus. Wenn du aufwachst, springt es wieder an.
1. Mose 2,21
(2) Wäre das Bewusstsein ewig, ließe es sich durch keinerlei Droge beeinflussen. Drogen wirken auf Rezeptoren und somit auf den Körper.

(3) Wäre das Bewusstsein ewig, würden Schlaganfälle und ähnliche Traumata, die das Gehirn teilweise schädigen, keinerlei Symptome verursachen. Das ewige Bewusstsein könnte dann ja einfach auf unbeschädigte Hirnteile ausweichen.

(4) Wäre das Bewusstsein ewig, würden Alzheimer und Demenz nicht existieren.
Was du beschreibst, sind Einschränkungen der Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeit, die spätestens mit dem leiblichen Tod enden.
(5) Wäre das Bewusstsein ewig, könntest du dich an Ereignisse vor deiner Geburt erinnern.
Joh. 8,58 Das kann man von Leuten erwarten, die bereits vor ihrer Geburt irgendwo präsent waren. Wenn jedoch, wie das bei den Nachkommen Adams üblich ist, bei jeder Zeugung neuen Lebens Gott dem werdenden Menschlein seinen Odem einhaucht und erst von diesem Zeitpunkt an neues (ewiges) Leben entsteht/ die Möglichkeit, nach und nach ein Bewußtsein zu entwickeln gegeben ist, gab es keine Präexistenz dieses Individuums und somit auch keinerlei Erinnerung an ein "Leben vor der Geburt".
(6) Wäre das Bewusstsein allgegegenwärtig und grenzenlos, dann könntest du mir sagen, was ich heute zum Frühstück gegessen habe.
Verwechselst du da etwas? :)
Das Bewußtsein, von dem wir hier sprechen, hat mehr mit der Fähigkeit, sich als Person wahrzunehmen und Informationen zu speichern/ sich erinnern zu können, und zwar aufgrund von Wahrnehmungen mittels der Sinne, zu tun.
Beweisführung abgeschlossen.
:) Das bezweifele ich.
Und DU weißt das besser, als die Ärzte, die die Diagnose "klinisch tot" stellten? Ein totes Gehirn kann keine Erinnerungen speichern!
(7) Nahtoderfahrungen lassen sich künstlich erzeugen (Elektrostimulation, Ketamin, Dimethyltryptamin, ...). Dies belegt, dass Nahtoderfahrungen von Hirnfunktionen abhängen und nicht von einem ewigen Bewusstsein.
Ein totes Gehirn... "funktioniert" nicht.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Rembremerding

Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Rembremerding »

Wenn der morgige Tag ohne mich beginnt und ich nicht da bin, um ihn zu sehen,
wenn die Sonne aufgeht und deine Augen findet, die alle mit Tränen für mich gefüllt sind;
Dann wünsche ich mir so sehr, dass du nicht weinen würdest, wie du es heute getan hast,
während wir an die vielen Dinge denken, die wir nicht sagen konnten.
Ich weiß, wie sehr du mich liebst, so sehr ich dich auch liebe.
Und jedes Mal, wenn du an mich denkst, weiß ich, dass du mich auch vermissen wirst.
Aber wenn der morgige Tag ohne mich beginnt, versuche bitte zu verstehen,
dass ein Engel kam und meinen Namen rief und mich bei der Hand nahm.

Er sagte, mein Platz sei bereit, im Himmel weit oben.
Und dass ich all die zurücklassen müsste, die ich von Herzen liebe.
Aber als ich mich umdrehte und wegging, floss mir eine Träne aus dem Auge.
Mein ganzes Leben lang hatte ich immer gedacht, dass ich nicht sterben wollte.
Ich hatte so viel, wofür es sich zu leben lohnt, so viel zu tun.
Es schien fast unmöglich, dass ich dich verlassen würde.
Ich dachte an all die gestrigen Tage, die guten und die schlechten.
Ich dachte an all die Liebe, die wir teilten, und an all den Spaß, den wir hatten.

Wenn ich gestern noch einmal erleben könnte, nur für eine Weile,
Ich würde mich verabschieden und dich küssen und dich vielleicht lächeln sehen.
Aber dann wurde mir klar, dass dies nie möglich sein würde,
Denn Leere und Erinnerungen würden an die Stelle von mir treten.
Denke ich an weltliche Dinge, die ich vielleicht morgen verpassen werde.
Ich dachte an dich, und als ich es tat, war mein Herz von Trauer erfüllt.

Als ich durch die Himmelstore ging, fühlte ich mich so sehr zu Hause.
Als Gott von seinem großen goldenen Thron aus nach unten blickte und mich anlächelte.

Gott sagte: "Das ist die Ewigkeit und alles, was ich dir versprochen habe.
Heute ist euer Leben auf Erden vorbei und hier beginnt das Leben von Neuem.
Ich verspreche kein Morgen, aber heute wird immer dauern.
Und da jeder Tag derselbe ist, gibt es keine Sehnsucht nach der Vergangenheit.
Du warst so treu, so vertrauensvoll und so wahr.
Obwohl es Zeiten gab, in denen du einige Dinge tatst, von denen du wusstest, dass man sie nicht tun sollte.
Und dir ist vergeben worden und jetzt bist du endlich frei.
Also willst du nicht kommen und meine Hand nehmen und mein Leben mit mir teilen?"


(Übersetzung aus dem Englischen von Hammock "If tomorrow starts without me")
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