Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Literatur, Malerei, Bildhauerei
Munro

Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Munro »

Spätestens bei diesem Vorfall kamen am Tisch wohl leichte Zweifel auf, ob ich denn ein echter Rabbiner sei!

Ich selbst wusste zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht, dass man mich für einen Rabbiner gehalten hatte.

Sonst hätte ich vielleicht in meinem besten Jiddisch gesagt:

"No na! Ech seyn de Rebbe Waldbaum vun de argentinisch-jemenitischen Gemaynde in Chicako-Süd ...... und hebben mir de Gewonnhayt, ze essen de Fisch direggdd nooch'm Wayn-Seggen ....... aber direggdd, baruch haschem!"

Vielleicht wär ich ja damit durchgekommen? Wer weiß?
Munro

Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Munro »

Soweit meine Erzählung.
Ich hoffe, sie findet geneigte Leser.

In bibel-christlichen Kreisen ist doch oft und gerne vom "Alten Testament" die Rede.
So könnte man ja auch vermuten, dass Interesse an dem heute noch real existierenden Judentum besteht.

:) :idea:
Munro

Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Munro »

Und wie ist es nun mit dem Interesse an dem heute noch real existierenden Judentum? :?:
Israel
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Registriert: Fr 23. Aug 2019, 14:53

Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Israel »

Schöne Geschichte Munro und witzig erzählt. Danke
Munro

Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Munro »

Im Original nannte ich diese Geschichte: "Als Rabbi Waldbaum unterwegs".

Das passt doppelt gut.
Denn mein Nick dort ist Waldbaum.
Und Waldbaum ist auch ein häufiger jüdischer Name in den USA.

Dort ist die Original-Geschichte:

>>> https://www.widu-forum.de/eigene-geschi ... -t752.html

Schalom! :idea:
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Magdalena61
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Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Magdalena61 »

:lol:
Warst du noch öfter in dieser Synagoge?

Wenn du kein Wort verstehst: Was bringt es dir dann außer einem leckeren Essen?
So könnte man ja auch vermuten, dass Interesse an dem heute noch real existierenden Judentum besteht.
Ja, natürlich.
Mich haben Erzählungen "von früher", von Zeitzeugen um die Zeit des 2. Weltkriegs herum, in denen jüdisches Leben in Deutschland beschrieben wurde, immer fasziniert.

Die Autoren erzählten ihre Lebensgeschichte, mit Details. Und ich habe diese Bücher gekauft. :) Und gelesen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Munro

Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Munro »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 28. Aug 2019, 15:45
Warst du noch öfter in dieser Synagoge?

Ja, wie im Link zu lesen ist, gehe ich immer mal wieder dorthin. :idea:
Und habe ich vor, demnächst wieder dorthin zu gehen.

Und ich fühle mich so langsam schon fast wie daheim dort.
Seltsam, aber es ist so.
Munro

Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Munro »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 28. Aug 2019, 15:45 Wenn du kein Wort verstehst: Was bringt es dir dann außer einem leckeren Essen?
Es ist ja nicht so, dass ich dort kein Wort verstünde.
Es wird dort nicht nur hebräisch geredet, sondern auch deutsch und russisch.
Ich verstehe also schon einiges.
Und hebräische Gesänge finde ich schön, so wie ich auch schon lateinische Gesäng schön fand in einer Zeit, als ich noch kein Latein verstand.

Auf die Frage, was es mir bringt, kann ich nur pauschal sagen: Vieles! :idea:
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Kolibri
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Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Kolibri »

Es klingt sehr schön und sehr familiär wie es in dieser Synagoge zu geht, ja da kann man sich dann auch sehr wohlfühlen
Munro

Re: Esperanzia zu Besuch in der Synagoge

Beitrag von Munro »

Ich zitiere nun mal einen Beitrag aus dem Link:
Wunderschön und einfühlsam erzählt, so dass sogar meine nicht-gläubige jüdische Seele davon sehr berührt ist. Also Todda raba (Danke vielmals), lieber Waldbaum.

Jetzt werden vielleicht einige staunen, weil man ja Jude-sein oft mit einem Glauben gleichstellt. Dem ist aber nicht so - es gibt auch Juden, die nicht religiös sind.

Ich stamme aus Rumänien, aus einer Familie, die eher die jüdische Tradition pflegte, und diese Aufgabe überließ mein sehr lieber Vater gerne und mit vollem Vertrauen seiner Frau, also meiner Mutter.

Ich besuchte die Jüdische Schule - dabei lernte ich hauptsächlich in der Grundschule - Familien kennen die streng orthodox waren, andere die ich zum liberalen Judentum zählen würde.
Der Besuch der Synagoge am Sabbath war Pflicht während der Grundschule - was wir Kinder eher als eine schöne Gelegenheit nutzten um uns zu treffen - und ... auch die Jungs mal zu begegnen.

Lieber Waldbaum, du schreibst irgendwo:


"Das war fast wie ein kleiner Dialog des Kantors mit der Gemeinde. Man konnte da auch Fragen stellen oder was kommentieren"

Dies ist nicht üblich in den orthodoxen oder bei den konservativen Gemeinden - sondern nur bei den liberalen Gemeinden, die meine ganze Sympathie haben - ohne dass ich einer solchen als Mitglied angehöre.

Wie falsch doch die Vorstellungen von Glauben allgemein sind: mit dem liberalen Judentum bzw. liberalen Gemeinden kam ich erstmals in Israel in Kontakt, eine meiner besten und ältesten Freundinnen nahm mich in einem solchen Gottesdienst, den sie übrigens fast jedem Sabbath besucht, mit. Zoe ist eine gläubige Katholikin und praktiziert auf ihrer Weise eine Art Ökumene - ich habe sehr viel von ihr gelernt.

Mit ihr und ihrem Mann (er war ein alter Freund aus der Kindheit), habe ich eigentlich Israel am besten kennen gelernt.

Nochmals einen herzlichen Dank - auch deine Schilderung, Rabbi Waldbaum, ist m.E. ein Zeichen der Ökumene, wenn man diesem Ausdruck einen breiteren Sinn als nur den religiösen verleiht.

Liebe Grüße

Stefanie
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