Meine Besuche in Berliner Moscheen

Literatur, Malerei, Bildhauerei
Nevis

Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Vielleicht habt ihr eine Hemmschwelle, eine Moscheee in Deutschland zu besuchen?

Die ist unnötig.

In allen badischen Moscheen, die ich kenne, bin ich immer sehr freundlich empfangen worden: In Pforzheim, in Mannheim, in Baden-Baden, und auch im schwäbischen Maulbronn.

Und in den 2 Berliner Moscheen, die ich im Sommer 2007 und im März 2008 besucht habe, war das ebenso.

Davon kann ich noch 2 kleine Begebenheiten erzählen.

More later ...
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

In Berlin-Neukölln gibt es die schöne Al-Nur-Moschee.
Und von meinem Besuch in dieser Moschee will ich euch nun erzählen.
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Diese Moschee besuchte ich nun also eines schönen Sommertages. Ich war in weiblicher Begeitung, und diese weibliche Begleitung wiederum war in hundlicher Begleitung.

Nun ist ja allgemein bekannt, dass Frauen wohl schon akzepiert werden in Moscheen, wenn auch nur getrennt von den männlichen Muslimen.

Hundis aber werden nun mal gar nicht akzeptiert, auch nicht so irgendwie.

Meine weibliche Begleitung blieb also zusammen mit ihrer hundlichen Begleitung dezent auf der anderen Straßenseite in gebührendem Abstand, um mich nicht irgendwie zu komprimittieren, als ich die Straße überquerte und auf den Eingang dieser staatsgefährdenden Moschee zuschritt.

Als ich näher kam, sah ich, dass da am Eingang gerade eine Aktion im Gange war ....

More later ....
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Und dieses war die Aktion:

Der Eingang war versperrt durch einen Berg von Plastiksäcken. Ein Trupp junger Männer mit schwarzen Vollbärten und energischen, wenn nicht gar grimmigen Gesichtern war damit beschäftigt, sie irgendwo hinzuschleppen. Es kam aber immer wieder neue Fracht dazu, der Berg wurde nicht weniger.

Wie sollte ich nun die Moschee betreten? Mitten über und durch den Berg dieser Plastiksäcke hindurch? Diese vollbärtigen grimmigen jungen Männer sahen nicht aus, als wäre gut Kirschen essen mit ihnen.

Sie wirkten auf mich wie frisch aus Afghanistan eingeflogene Gotteskrieger, die gerade damit beschäftigt waren, eine Sendung Waffen in eins jener Länder zu verfrachten, wo ohnehin schon genug Waffen im Gebrauch sind.

Oder als ob sie gerade die Opium-Ernte 2007 am Verteilen und Verschicken waren. Oder die Heroin-Ernte ... ich kenn mich da nicht so aus ....obwohl ich ja immer etwas Cannabis im Vorgarten habe, und etwas Schlafmohn hintern Haus .. ....so als Gärtner ....

Oder es waren auch nur Kleider in diesen Pastiksäcken, für hilfsbedürftige Brüder und Schwestern weltweit? Wer weiß?

Aber nun war ich schon mal auf dem Weg zur Moscheee und wollte nicht umdrehen, nur wegen einer Schar junger Taliban. Wie hätte das auch ausgesehen? Feigheit vor den Fellachen? Zum Lachen!

Nein, ich sagte mir: "Immer vorwärts, nie zurück! In die Zukunft geht der Blick!"

Und so steuerte ich den Ober-Taliban an, als sei ich hier Stammgast, und fragte, ob es denn möglich sei zu betreten das Haus Allahs zwecks frommem Gebete.

Und ich lächelte ihn freundlich an, eingedenk der Worte des Propheten Muhammad, der da sprach:
"Ein freundliches Lächeln ist nicht die geringste aller guten Taten."
Und recht hat er, der Muhammad!

Und so erwiderte auch der Ober-Taliban mein freundliches Lächeln und sprach also:

"Nicht Hindernis noch Hemmung gibt es für dich, o du freundlicher Fremder, zu betreten das Haus des Herrn. Der Eingang zum Raum der Gebete ist nebenan. Hier rechts bitte ...."

Und so tat ich recht und ging nach rechts .....
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Dem Gebote des Propheten folgend, zog ich meine Schuhe aus und betrat den geheiligten grünen Teppich der Moschee.

Doch kaum hatte ich ein paar Schritte ins Innere getan, so wurde hinter mir energisch die Türe aufgerissen.

Im Türrahmen stand ein kräftiger schwarzer Mitbürger mit Migrationshintergrund - früher mal "Neger" genannt.

Offensichtlich wollte er was von mir.

Vielleicht war er ja der Spezial-Leibwächter des Ober-Taliban da draußen? Und der hatte inzwischen seine Meinung geändert. Hielt mich nicht mehr für einen braven bärtigen badischen Glaubens-Bruder, sondern für einen bösen Berliner Beamten .... vom Verfassungs-Schutz?

Gleich würde der kräftige Neger mich am Kragen packen und mit diesen Worten vor die Türe werfen:

"Was fällt dir ein, du unreiner Christenhund! Unsere heilige Moschee zu entweihen! Fahr zum Scheitan!"

Oder so ....

Solche Szenen kennt man ja ... aus Karl May .... und so ...

Diese Gedanken gingen mir kurz durch den Kopf.

Und nun öffnete der schwarze Mann tatsächlich den Mund und sprach:

More later .....
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Der schwarze Mitbürger mit vermutlichem Migrationshintergrund sprach mich an und äußerte den Wunsch, mit dem Imam sprechen zu dürfen.

Da ich ja im Gegensatz zu ihm schon innen in der Moschee war, hielt er mich offensichtlich für einen Insider, für die rechte Hand des Imam, wenn nicht gar für den Imam selbst.

Eine kopernikanische Wende - ein klassischer Perspektivwechsel.

Ich frage ihn noch Wunsch und Begehr.

Er erzählte mir, er sei gerade aus England angereist und habe Probleme, die er gerne mit dem Imam besprechen würde.

Ich erklärte ihm, da würde ich ihm gerne helfen, soweit das in meiner Macht stünde.

Zwar sei ich nun nicht selber der Imam - also nicht dass ich jetzt wüsste - zur Zeit jedenfalls noch nicht - aber ich würde ihn zu Leuten führen, die ihn dann wohl zum wahren Imam führen könnten.

Und damit begleitete ich ihn zu den Taliban und sprach dort in etwa folgendermaßen:

"Seid gegrüßt, oh würdige und fromme Taliban! Hier ist ein Bruder in Not. Weit gereiset ist er von den Gestaden der nördlichen See, um zu treffen unseren ehrwürdigen Imam. Nehmt euch seiner an, und Allah wird es euch lohnen, wenn er herrschen und Recht sprechen wird am Tage des Gerichtes!"

Und so übergab ich den englischen Bruder den freundlich blickenden Taliban.

Und ging wieder nach rechts zur Moschee um zu verrichten fromme Gebete.
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Und kaum hatte ich die Moschee wieder betreten, da begann der Imam mit seinem klangvollen arabischen Sing-Sang.

Ich finde diesen Gesang immer wieder neu ergreifend.

Als ich diese gesungenen Gebete zum ersten Mal in einer Moschee im badischen Pforzheim gehört habe, da habe ich mich damals spontan entschlossen, Arabisch zu lernen, um die Worte verstehen zu können.

Hier zitiere ich einmal die erste Sure des Koran.
Nur als ein Beispiel für die Worte, die ich möglicherweise gehört habe:

1. Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes.
Bi-smi llâhi r-rahmâni r-rahîm


2. Lob sei Gott, dem Herrn der Menschen in aller Welt,
Al-hamdu li-llâhi rabbi l-'âlamîn

......................
.........................
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Fatiha
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Lange Zeit saß ich so am Boden auf dem grünen Teppich der Moschee. Als fast einziger Besucher. Der Imam sang fast nur für mich allein. Ein kleiner Privat-Gottesdienst für den weitgereisten Bruder aus Baden.

Nach einer Weile aber stand ich auf, um einen Aushang an der Wand der Moschee zu lesen.

Schön eingerahmt hing da ein Brief von Kai Nehm, dem Generalbundesanwalt der Bundesrepublik Deutschland.

Mit freundlichen Grüßen teilte Kai Nehm meinem Imam mit, dass sein Telefon etwa ein halbes Jahr lang abgehört worden sei.

Man habe aber nichts Verfassungsfeindliches gefunden. Daher werde man nun die Abhör-Aktion einstellen und die Tonbandaufnahmen vernichten.

Alles muss seine Ordnung haben! :idea:
Ams

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Ams »

Nevis hat geschrieben: Fr 15. Nov 2019, 14:20 Und kaum hatte ich die Moschee wieder betreten, da begann der Imam mit seinem klangvollen arabischen Sing-Sang.

Ich finde diesen Gesang immer wieder neu ergreifend.
Ja stimmt. Das ist mir auch schon ein paar mal aufgefallen. (ich war aber noch nie in einer Moschee ) ... aber ich hatte es mehrere male im TV gehört und da waren einige Stücke dabei die echt was hatten. Ja.
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Ams hat geschrieben: Fr 15. Nov 2019, 16:34
Nevis hat geschrieben: Fr 15. Nov 2019, 14:20 Und kaum hatte ich die Moschee wieder betreten, da begann der Imam mit seinem klangvollen arabischen Sing-Sang.

Ich finde diesen Gesang immer wieder neu ergreifend.
Ja stimmt. Das ist mir auch schon ein paar mal aufgefallen. (ich war aber noch nie in einer Moschee ) ... aber ich hatte es mehrere male im TV gehört und da waren einige Stücke dabei die echt was hatten. Ja.
Wenn ich das nun lese, so denke ich dran, demnächst wieder einmal in eine Moschee zu gehen. :idea:
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