Pragmatismus

Philosophisches zum Nachdenken
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Magdalena61
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Pragmatismus

Beitrag von Magdalena61 »

Der Ausdruck Pragmatismus (von altgriechisch πρᾶγμα pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet umgangssprachlich ein Verhalten, das sich nach bekannten situativen Gegebenheiten richtet, wodurch das praktische Handeln über die theoretische Vernunft gestellt wird. Die philosophische Tradition Pragmatismus geht davon aus, dass der Gehalt einer Theorie von deren praktischen Konsequenzen her bestimmt werden soll (Pragmatische Maxime). Daher lehnen Pragmatisten unveränderliche Prinzipien ab. Wikipedia
Kann mir jemand das mal in Umgangssprache erklären, bitte?

Die Vorlesung bei Wikipedia ist mir zu abgehoben.

Meint "pragmatisch" eher "praktisch", also zielgerichtet das tun, was erforderlich ist, um das beste Ergebnis zu erzielen?
LG
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Opa Klaus
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Re: Pragmatismus

Beitrag von Opa Klaus »

Magdalena61 das kenne ich nur zu gut, dass man vor lauter Grübelei nicht einschlafen kann
und sogar nachts zum PC springt um spontane Gedanken fest zu halten.
Allein meine monatlichen Eigen-Notizen ganztags im Laptop sind sehr umfangreich.
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 01:46 Meint "pragmatisch" eher "praktisch", also zielgerichtet das tun, was erforderlich ist, um das beste Ergebnis zu erzielen?
Ich verstehe pragmatisch als praktische "Erfahrungswerte".

Allerdings gehören "Fata Morgana" und andere Sinnestäuschungen auch zu "Erfahrungen".
Ich denke da wieder an die Täuschung in Eden.
Die Schlange hat sicher demonstrativ von der "Frucht des Baumes" genascht,
um Eva einen scheinbaren "Beweis" zu liefern, >>>
>> dass man nicht Tod umfällt >> sondern sogar ungewöhnlich als Tier sprechen kann.
Also dass ein Naschen ungeahnte "begehrenswerte" Vorteile bietet.

Eine clevere Eva hätte das nicht selbst ausgetestet, sondern ihre Lieblingstiere zum Naschen geholt -
damit sie dann auch zu sprechen anfangen können.
Sie hätte sehr skeptisch sein müssen, dass man über den Verdauungskanal angeblich Wissen im Kopf bekommen soll.
Dann hätte Eva der Schlange Schach geboten und die Menschheit vor großem Leid+Elend bewahrt.
Aber in dem Punkt wird ja die Bibel schon nicht mehr ernst genommen sondern lieber eigenwillige Hirngespinste.
Und die beiden ersten Menschen haben eines verdiensten Gottes seine Worte auch fix nicht mehr ernst genommen,
sondern einem dahergelaufenem Schwätzer, ohne jegliche Verdienste mehr vertraut.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Madalena61 hattest Du mich im Januar 2019 als 'Lückenfüller' in Dein Forum eingeladen
oder wie bei "Samantha" als "Schießbudenfigur" für streitbare User vorgesehen?

Man empfiehlt mir den Anschluss an irgendwelche Chr. Gemeinschaften,
nachdem ich die schlimmste verlassen habe, obwohl ich virtuell viel mehr Menschen erreiche.

In welcher "Gemeinschaft" erhielte ich denn bessere Zustimmung als virtuell im NET.
Wenn ich "theologisch zu anspruchsvoll" bin, möchte ich das gerade heraus gesagt bekommen.

Ich bin lebenslang nur Handwerker und Praktiker(Pragmatiker) ohne Studium und Bücher (nur Bibel) geblieben.
Wenn DASS "theologisch anspruchsvoll" sein soll, welchen Anspruch haben dann meine Leser?

Wie ich bereits schrieb, sehe ich vor meinen geistigen Augen
die Menschheit mitten in einem geistigen erbitterten kalten Krieg, von Lügnern gegen Gott stehen,
was für unser ewiges Leben sehr gefährlich ist, auf der falschen Seite zu stehen.

Nur dann wird man mich jemals klar verstehen und mich nicht als alten Grantler abstempeln.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Helmuth
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Re: Pragmatismus

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 01:46 Meint "pragmatisch" eher "praktisch", also zielgerichtet das tun, was erforderlich ist, um das beste Ergebnis zu erzielen?
Ja. Damit hast du es schon verstanden. Du hättest es kaum besser formulieren können. :thumbup:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Magdalena61
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Re: Pragmatismus

Beitrag von Magdalena61 »

Echt?

Es kommt mir so vor, als wird der Begriff eher in negativer Bedeutung gebraucht. Dadurch entsteht bei mir den Eindruck, pragmatisches Handeln entspränge so einer Art Waschfrauenmentalität mit Tunnelblick, die sich nicht um "den guten Ton" bzw. den Mainstream schert und eher egoistisch motiviert ist.
LG
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Re: Pragmatismus

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 22:06 Es kommt mir so vor, als wird der Begriff eher in negativer Bedeutung gebraucht. Dadurch entsteht bei mir den Eindruck, pragmatisches Handeln entspränge so einer Art Waschfrauenmentalität mit Tunnelblick
Nee. --- Es geht eher in Richtung Theorie oder Pragmatismus. --- Man findet das auch in den Naturwissenschaften, wo eine These ("So müsste es sein") erst was gilt, wenn sie experimentell nachgewiesen ist.
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 22:06 die sich nicht um "den guten Ton" bzw. den Mainstream schert und eher egoistisch motiviert ist.
Nee - obwohl es manchmal schon darauf rausläuft. - Vor allem wenn dann der Satz kommt "Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass ...", wo jeder, der es schon mal gemacht hat, weiß, dass es nicht stimmt ("pragmatisch").

Dazu mal eine spontane Geschichte:
Wenn ich früher Leute eingestellt habe, habe ich das "nach Bauch" gemacht: Wie ist der Blick - wie quatscht er/sie einen an - wie ist die Körperhaltung - etc. Dann fragt man natürlich noch, was jemand gelernt hat. Da gab es NIE einen Fehlgriff. Das ist der pragmatische Weg - es muss funktionieren, wir haben keine Zeit, dass es NICHT funktioniert.

HEUTE sitzt ein Psychologe dabei (habe ich am Ende auch einige mal erlebt), der seine Check-Liste hat und am Ende sagt, wer die besten drei Kandidaten sind (es werden natürlich ALLE Bewerber eingeladen - ich habe nur so lange eingeladen, bis der/die erste etwas getaugt hat - spart Zeit). - Da war bei den Psychologen-Vorschlägen nie eine/r dabei, den/die ich genommen hätte, sondern es waren einstellungsgespräch-vorbereitete Lackaffen mit guter Ausbildung, aber phänomenaler Unbrauchbarkeit. - Das Schlimmste: Die Personal-Verantwortlichen der Firma schieben dann oft ihren Instinkt weg und sagen "Ach - so kann man sich täuschen" und nehmen einen Lackaffen.

Da steht dann Political correctness gegen unternehmerischen Pragmatismus.
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Magdalena61
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Re: Pragmatismus

Beitrag von Magdalena61 »

Opa Klaus hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 16:00 Madalena61 hattest Du mich im Januar 2019 als 'Lückenfüller' in Dein Forum eingeladen
oder wie bei "Samantha" als "Schießbudenfigur" für streitbare User vorgesehen?
Nein.
Man empfiehlt mir den Anschluss an irgendwelche Chr. Gemeinschaften,
nachdem ich die schlimmste verlassen habe, obwohl ich virtuell viel mehr Menschen erreiche.
Wichtig ist, dass das Wachstum nicht aufhört. Wenn man Jahrzehnte lang studiert und geistliche Kämpfe ausgefochten hat, wird man irgendwann müde. Die Versuchung ist einfach gegeben, sich aus dem Gelernten eine gemütliche Wohnung einzurichten und auf dem Stand der Erkenntnis stehen zu bleiben, den man selbst für ausreichend hält.
Eph. 4,15 (LUT): Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus
Das hört nicht auf. Und das geht nicht "alleine"; man braucht die Impulse, die der HERR seiner Gemeinde gibt; den Austausch mit anderen lebendigen Christen.
LG
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Helmuth
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Re: Pragmatismus

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 22:06 Es kommt mir so vor, als wird der Begriff eher in negativer Bedeutung gebraucht. Dadurch entsteht bei mir den Eindruck, pragmatisches Handeln entspränge so einer Art Waschfrauenmentalität mit Tunnelblick, die sich nicht um "den guten Ton" bzw. den Mainstream schert und eher egoistisch motiviert ist.
Gedanken sind frei. Der Begriff ist für sich wertfrei. Welche Konnotation man dem Begriff gibt entspringt mehr der eigenen Geisteshaltung.

"Leute, seht das mal etwas mehr pragmatisch und nicht so engstirnig" gibt dem Begriff eine positie Konnotation.
"Leute, ihr könnt nich jeden Unfug immer nur pragmatisch abhandeln" gibt dem Begriff eine negative Konnotation.

Der Begriff selbst hat keine Wertung, der Kontext schon.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Opa Klaus
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Re: Pragmatismus

Beitrag von Opa Klaus »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 31. Okt 2019, 07:10
Klaus schrieb: Man empfiehlt mir den Anschluss an irgendwelche Chr. Gemeinschaften,
nachdem ich die schlimmste verlassen habe, obwohl ich virtuell viel mehr Menschen erreiche.
Wichtig ist, dass das Wachstum nicht aufhört. Wenn man Jahrzehnte lang studiert und geistliche Kämpfe ausgefochten hat, wird man irgendwann müde. Die Versuchung ist einfach gegeben, sich aus dem Gelernten eine gemütliche Wohnung einzurichten und auf dem Stand der Erkenntnis stehen zu bleiben, den man selbst für ausreichend hält.
Irgendwie kann ich Deine Antwort meiner Frage nicht zuordnen. Im Jurek-Forum ging es auch mal um die gleiche Frage, welchen Nachteil virtuelle Gemeinschaft gegenüber direkter Gemeinschaft hätte, ohne abschließendes Resultat.
Wie ist das denn hier in Deinem Forum - auch kein 'Resultat'?
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Re: Pragmatismus

Beitrag von Claymore »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 22:06 Echt?

Es kommt mir so vor, als wird der Begriff eher in negativer Bedeutung gebraucht. Dadurch entsteht bei mir den Eindruck, pragmatisches Handeln entspränge so einer Art Waschfrauenmentalität mit Tunnelblick, die sich nicht um "den guten Ton" bzw. den Mainstream schert und eher egoistisch motiviert ist.
LG
Pragmatismus im Wikipedia-Artikel bezieht sich auf die Philosophie des Pragmatismus. Es ist da nicht eine bestimmte Art zu Handeln oder ein Charakterzug gemeint. Dazu hin versteht sich der Pragmatismus als umfassende Philosophie. Nicht nur als eine für bestimmte Menschen oder für bestimmte Lebenslagen. Nicht als ein Kontraprogramm zur Theorie nach dem Motto "Es ist zwar nicht wahr, aber nützlich".

Hinter dem Pragmatismus steckt die Einsicht, dass sich Wahrheit und Nützlichkeit einander bedingen. Das eine lässt sich über das andere definieren; d.h. es besteht eine symmetrische Beziehung zwischen Wahrheit und Nützlichkeit. Ob ein Urteil wahr ist oder falsch, bemisst sich an seinen Konsequenzen – für irgendjemanden, irgendwann.

Auch ein Urteil der "reinen Theorie" wird über Umwege konkrete Konsequenzen haben; falls aber solche erfahrbaren Konsequenzen grundsätzlich ausgeschlossen sind, dann kommt ihr kein Wahrheitswert zu.

Der Pragmatismus ist imho die "Minimalphilosophie", die jede geistige oder weltanschauliche Umwälzung überdauert. Es ist das, worauf sich letztlich alles reduziert. Der pragmatische Standpunkt ist der tatsächliche Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen und nicht etwa der cartesische Zweifel.

Denn am Ende des Tages geht es um Überzeugungen, die der Mensch nicht einfach ignorieren kann. Um Zweifel, den er nicht einfach beiseite schieben kann.

Also Überzeugungen mit Konsequenzen, Überzeugungen, die Handeln motivieren.

Oder um Zweifel, den er tatsächlich in seinem Herzen trägt; nicht nur um etwas, das er als eine Art "Denkübung" hinterfragt – um alternative Sichtweisen, die für ihn nicht bloß logisch konsistent sondern auch wahrscheinlich sind.
OttoZwo

Re: Pragmatismus

Beitrag von OttoZwo »

Kann man Pragmatismus nicht schlicht mit zwei Sätzen charakterisieren?:

1. Wahr ist was funktioniert
2. Was nicht passt, wird passend gemacht

Damit ergeben sich Lösungen, die sich an Machbarkeit orientieren.
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