Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

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lovetrail
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von lovetrail »

Hiob hat geschrieben: Mo 4. Mär 2019, 20:03 Aus meiner Sicht liegt der Schlüssel in der Überprüfung menschlichen Denkens - den Satz "Du denkst wie ein Mensch" (Paulus?) im Sinne von "Gott denkt anders" sollte man sich hinter die Ohren schreiben. - Mit anderen Worten: Johannes Paul II (?) hat mal sinngemäß gesagt, dass der Mensch nicht alles vergeben könne, aber Gott. - Ich glaube NICHT, dass menschliches Denken das letzte Wort hat.
Dazu passt natürlich gut, dass Gottes Gedanken und Wege höher sind als die des Menschen. (Wird oft leider gegen den ursprünglichen Gnaden-Kontext zitiert).

vgl:

6 Sucht den HERRN, während er sich finden lässt! Ruft ihn an, während er nahe ist.
7 Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung!
8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.
9 Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
10 Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden,
11 so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe. Jes.55,6-11
LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Hiob
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Hiob »

lovetrail hat geschrieben: Mo 4. Mär 2019, 21:22Dazu passt natürlich gut, dass Gottes Gedanken und Wege höher sind als die des Menschen.
Dein Jesaja-Zitat ist immer wieder wie Öl auf Wunden.

Ich sehe folgendes Problem:
Die Bibel (AT und NT - also beide) wird aus "menschlichen" Gründen über Begriffe wie Sanktion, Strafe, Rache bzw. Lohn, etc. verstanden - ich glaube, dass das falsch ist ("Ihr denkt wie Menschen"). - Richtig, wie ich glaube, ist, dass es letztlich nur um "Erkennen" (jada) geht. - Der Mensch isst vom Baum der Erkenntnis, entfernt sich von Gott und ist auf dem Weg zurück und kommt mit jeder Erkenntnis ein Stück näher. - Dieses Erkennen ist von Leid für einen selbst und andere begleitet.

"Gericht" ist in diesem Sinne "fehlendes Erkennen geben" - beim einen mehr, beim anderen weniger. - In diesem Sinne ist nach meiner Überzeugung der Umstand zu verstehen, dass die Buber-Übersetzung "Gericht" mit "Bewahrheitung" wiedergibt. - "Die Rache ist mein" bedeutet in diesem Sinne "Mensch, der Du wie ein Mensch denkst: Lass Deine Pfoten weg und überlasse das Gott".

Insofern - Kurve zurück zum Thread - gibt es keine Ewigkeit außer der Ewigkeit des Todes des Bösen. - Interessant wäre hier die Anschauung von Augustinus, dass das Böse kein Sein ist, sondern ein Mangel an Gutem. - Das Böse wäre also Gott-Leere, die durch ewige Fülle zum nicht nur äonischen, sondern wirklich ewigen Tod wird. - Außerdem: "Ewig" ist ein Begriff der Zeit. - Wie könnte Gott und die Teilhabe an Gott durch den Menschen in der Visio Beatifica "in der Zeit" sein? - "Ewigkeit", auch wenn sie nicht äonisch ist, ist also ein Begriff der Schöpfungs-Welt/Weltzeit, die aber selbst begrenzt ist (Alpha bis Omega) - da passt was nicht.
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lovetrail
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von lovetrail »

Hi!

Ja, ich erinnere mich an diese deine Position :-)

LG
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