Jahreslosung 2019

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Lord Gelmbrand
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Jahreslosung 2019

Beitrag von Lord Gelmbrand »

Hallo alle miteinander :wave:,

die Jahreslosung heißt ja
Suche Frieden und jage ihm nach!
Psalm 34,15
Nun meine frage, wie ist das gemeint? Suche Frieden ist mir klar, aber jage ihm nach?
Wie genau soll ich den Frieden jagen? :)
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Rembremerding

Re: Jahreslosung 2019

Beitrag von Rembremerding »

Lord Gelmbrand hat geschrieben: Di 15. Jan 2019, 13:05 Wie genau soll ich den Frieden jagen? :)
Friede ist kein Naturgesetz, schon gar nicht unter Menschen, aber sie sind die einzigen Geschöpfe, die ihn aktiv erschaffen können (durch Liebe). Friede ist nicht etwas, das ist, sondern errungen, gewertschätzt, gesucht werden muss. Friede ist zuerst eine innere Haltung. Nur, wer in Frieden mit sich selbst ist, sich liebt, weil er von Gott geliebt, weiß, dass er Fehler hat, aber kein Fehler ist, kann Frieden wollen und schenken. Es ist eine Annahme seiner selbst, die bewirkt, auch den anderen, auch mit dessen Fehlern annehmen zu können.

Wer Frieden (auch "äußeren" Frieden, wie etwa dank dem geeinten Europa) erlebt hat, kann ihn schätzen lernen. Aber Friede ist zerbrechlich, weil das Böse, egoistisches Verhalten ihn zerstören will. Gerade heute etwa in Europa, in dem schon Jahre Friede herrscht, vergisst man gern die Vorteile und das Heil von Frieden. Man meint wieder etwas besseres als Deutscher, Österreicher, Franzose, Moslem, Veganer, Pole, Christ, Russe etc. sein zu müssen, als der andere, auch deshalb die nationalistischen oder radikal-ideologischen Tendenzen.

Wer aufhört, den Frieden Wert zu schätzen, hört auf ihn zu suchen. Frieden fängt im eigenen Herzen an, und wenn er dort völlig verloren geht, weiß man nicht mehr, warum man ihn suchen soll.
Wenn man also bemerkt, dass der Friede im Herzen, aber auch in der Welt, zum Nächsten, droht abhanden zu kommen, dann darf man ihn nicht entkommen lassen. Man muss ihm nachjagen, um ihn aus Liebe kämpfen, ihn willkommen heißen, auch im anderen, der ihn sucht.
Und ihn säen: Für unsere Enkel, damit sie nicht unsere Nachlässigkeit gegenüber der Suche und der Wertschätzung von Frieden büßen müssen.

Servus :wave:
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Magdalena61
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Re: Jahreslosung 2019

Beitrag von Magdalena61 »

Lord Gelmbrand hat geschrieben: Di 15. Jan 2019, 13:05 Suche Frieden ist mir klar, aber jage ihm nach?
Wie genau soll ich den Frieden jagen? :)
:) Mit der Bibel in der Hand, zum Beispiel.

In der Lutherübersetzung liest sich der Vers etwas krass. Kann man den Frieden denn "jagen", wie eine Trophäe nach Hause schleppen, konservieren und an die Wand nageln?

Frieden ist kein Pokal, kein Zahlungsmittel, keine Ware, die man ergattern kann.
Frieden ist ein Zustand.

Der Psalm 34 ist einer meiner Lieblingspsalmen.

Der Vers 5 steht nicht isoliert da. Die Geschichte hat ein Vorspiel:
Ps. 34,5-6 (LUT): Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.
Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Die Voraussetzung, um (inneren) Frieden zu erlangen ist die Ausrichtung auf Gott.

Wer mit Gott rechnet, wer sich auf Gott verlässt, der gilt in der Welt als Idiot, als realitätsfremd, als ewig Vorgestriger. Man verspottet ihn, man bedrängt und übervorteilt ihn: Christen werden sich schon nicht wehren, die müssen ja sanftmütig sein, die müssen sich alles gefallen und sich endlos auf die andere Wange schlagen lassen... --
Wenn's ganz schlimm kommt, dann nimmt man dem Gläubigen seine Würde, sein Eigentum und zuletzt sein Leben.

Gott sagt: "Wenn du deine Aufmerksamkeit auf mich richtest und nicht davon ablässt, wirst du dich nicht schämen müssen. Egal, was andere sagen. Egal, was passiert."
"Du wirst aus diesem Krieg nicht als Verlierer herausgehen, sondern als Gewinner":
Ps. 34,8: Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Der Engel des Herrn ist Jesus.
"Die ihn fürchten"-- (das ist wichtig, denn für die anderen, die Gott nicht fürchten, gilt das nämlich nicht)


Gott hat uns nie ein leichtes Leben versprochen. Aber Er hat versprochen, uns niemals zu verlassen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Jahreslosung hat eine Vorgeschichte:
Ps. 34, 13-15: Wer ist's, der Leben begehrt und gerne gute Tage hätte?
Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden.
Lass ab vom Bösen und tue Gutes;
Kannst du mir sagen, wie du diese Verse interpretieren würdest, Lord Gelmbrand? Wie würdest du sie deinen Freunden oder anderen Menschen erklären, wenn sie dich danach fragen?
LG
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Lord Gelmbrand
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Re: Jahreslosung 2019

Beitrag von Lord Gelmbrand »

Magdalena61 hat geschrieben:Kannst du mir sagen, wie du diese Verse interpretieren würdest, Lord Gelmbrand? Wie würdest du sie deinen Freunden oder anderen Menschen erklären, wenn sie dich danach fragen?
LG
Hm...
Ich würde sagen, man sollte versuchen immer die Wahrheit zu sagen bzw. nicht hämisch über andere lästern.

Das wäre meine Interpretation von Ps. 34, 13-15
Rembremerding hat geschrieben:Friede ist kein Naturgesetz, schon gar nicht unter Menschen, aber sie sind die einzigen Geschöpfe, die ihn aktiv erschaffen können (durch Liebe)
Also so etwas wie in 3Mose 19,18?
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst;
Quelle

Bezieht sich das dann auch auf die Mörder und Vergewaltiger? Aber dann frage ich mich warum ich mit denen Frieden schliessen soll. Und wer sind eigentlich meine Nächsten in dem Fall?
:?
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Magdalena61
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Re: Jahreslosung 2019

Beitrag von Magdalena61 »

Lord Gelmbrand hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 13:56Ich würde sagen, man sollte versuchen immer die Wahrheit zu sagen bzw. nicht hämisch über andere lästern.
Einverstanden.
Aber was soll man tun, wenn man von Leuten provoziert wird, die nicht im Geringsten danach trachten, Wahrheitsfindung zu betreiben, sondern vielmehr darauf aus sind, einem das Wort im Munde umzudrehen und alles negativ auslegen, egal, was man sagt?

Man kann auch schweigen. Bevor man "Böses spricht" oder "Trug redet". Man kann sich zurückziehen aus der Situation. Das klingt leichter, als es ist, wenn man Gegnern das Feld überlässt, um einen Streit zu verhindern oder zu beenden... anstatt sich zu verteidigen und "sein gutes Recht" einzufordern.
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst;
QuelleBezieht sich das dann auch auf die Mörder und Vergewaltiger? Aber dann frage ich mich warum ich mit denen Frieden schliessen soll.
Meiner Ansicht nach verlangt Gott NICHT von uns, mit jemandem Frieden zu schließen, der sich im Zustand der Auflehnung gegen die göttlichen Weisungen befindet und nicht einsichtig ist.

Charles H. Spurgeon war ein Erweckungsprediger des 19. Jahrhunderts. Von ihm stammen folgende Zeilen:
Buße muss mit der Vergebung der Schuld zusammengehen. Du wirst es einsehen, wenn du ein wenig darüber nachdenkst. Es geht einfach nicht an, dass einem unbußfertigen Sünder vergeben wird. Man würde ihn nur auf seinem bösen Wege bestärken und ihn lehren, das Böse leicht zu nehmen.
...
Niemand kann so töricht sein und sich einbilden, dass der Richter der Welt unsere Sünden hinweg tut, wenn wir selber uns weigern, es zu tun.
Quelle
Wenn ein Mörder oder ein Vergewaltiger seine Taten bereut, dann wird es noch schwer genug, ihm zu vergeben, wenn man selbst durch das Verbrechen in irgendeiner Weise betroffen ist.
Lord Gelmbrand hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 13:56Und wer sind eigentlich meine Nächsten in dem Fall?
Die Menschen um dich herum.
"Den Nächsten lieben" meint nicht, man müsse liebevolle Gefühle für ihn entwickeln. Manche Leute sind einfach Kotzbrocken, wie soll man die "lieben" ohne zu heucheln?
-- Ich übersetze "Liebe" in diesem Fall gerne mit "Fairness". Meinen Nächsten muß ich nicht mögen. Aber ich kann mich ihm gegenüber fair verhalten. Und zwar egal, wie er sich benimmt. Meine Entscheidung, fair zu sein, ist nicht abhängig von seinem Verhalten.
LG
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Lord Gelmbrand
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Re: Jahreslosung 2019

Beitrag von Lord Gelmbrand »

Magdalena61 hat geschrieben:Man kann auch schweigen. Bevor man "Böses spricht" oder "Trug redet". Man kann sich zurückziehen aus der Situation. Das klingt leichter, als es ist, wenn man Gegnern das Feld überlässt, um einen Streit zu verhindern oder zu beenden... anstatt sich zu verteidigen und "sein gutes Recht" einzufordern.
Ja, hört sich schwer an. Ich bin z.B. jemand, ich versuche immer alles richtig zu stellen, da bin ich wahrscheinlich nicht alleine. Aber das ist ein guter Tipp. Ich kann mich dann sozusagen mental auf ein erneutes Zusammentreffen vorbereiten.
Magdalena61 hat geschrieben:Ich übersetze "Liebe" in diesem Fall gerne mit "Fairness". Meinen Nächsten muß ich nicht mögen. Aber ich kann mich ihm gegenüber fair verhalten. Und zwar egal, wie er sich benimmt. Meine Entscheidung, fair zu sein, ist nicht abhängig von seinem Verhalten.
Hm... Fairness. Das stimmt, wenn man so darüber nachdenkt kann man das besser umsetzen. :D

Danke für die ausführliche Erklärung :thumbup:
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Magdalena61
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Re: Jahreslosung 2019

Beitrag von Magdalena61 »

Lord Gelmbrand hat geschrieben: Fr 18. Jan 2019, 12:56Ich bin z.B. jemand, ich versuche immer alles richtig zu stellen, da bin ich wahrscheinlich nicht alleine.
Es ist normal und natürlich auch angebracht, in angespannten Situationen; wenn Meinungen und Vorstellungen konträr zueinander stehen, auf eine Klärung des Konflikts mittels Worten zu setzen. Ein (zivilisierter) Streit ist so lange legitim, wie er der Wahrheitsfindung dient im Bestreben, den Konflikt zu lösen; aufzulösen und die Situation zu bereinigen.

Doch du hast es bestimmt auch schon selbst erlebt: Dein Kontrahent will gar keinen Frieden. Er provoziert, er erhebt falsche Anklage, er intrigiert, er sät Unfrieden und forciert Parteiungen... und egal, was du sagst- er will es nicht hören, er weigert sich, deine Argumente zu überdenken und abzulassen von seiner Bosheit.

So etwas kommt leider überall vor. Mobbing in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Verwandtschaft, in der Nachbarschaft, in Gemeinden, Vereinen, selbst im Bundestag...

So lange man aufrecht kämpfen kann, ist es keine Sünde, das zu tun. Christen können nicht vor jedem Grunzen aus dem Lager des Diabolos die Flucht ergreifen. Irgendwo müssen sie auch mal stehen bleiben. Zumindest so lange, bis sie eine Weisung von Gott erhalten.

Wichtig ist es, die Verbindung zum HERRN nicht zu verlieren.
Und ganz wichtig ist:
Spr. 4,23 (LUT): Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.
Es gibt eine "Co-Abhängigkeit". Die kann auch dann entstehen, wenn du dich nicht dazu hinreißen lässt, Angriffe mit fiesen Mitteln zu parieren, aber du bist dermaßen auf die Person des Angreifers und auf dessen Aktivitäten fokussiert- weil du rechtzeitig auf die von ihm ausgehende Bedrohungen deines Lebensraums reagieren willst- sodass du nicht mehr souverän und frei bist.

Wenn wir (berechtigten) Ärger empfinden, motiviert dieses Gefühl uns in der Regel, zu handeln. Der Ärger setzt zusätzliche Kraft frei.
Ärger und Groll sollten jedoch nicht zu einem Dauerzustand werden.
"Behüte dein Herz!"
Und man sollte auch nicht gegen die Prinzipien Gottes handeln.
Lord Gelmbrand hat geschrieben: Fr 18. Jan 2019, 12:56Ich kann mich dann sozusagen mental auf ein erneutes Zusammentreffen vorbereiten.
:mrgreen: Warum?
Um zu gewinnen?

Manchmal muß man Kämpfe ausfechten.
Manchmal ist es besser, sich anderweitig zu orientieren; z.B. sich rechtzeitig eine andere Arbeitsstelle zu suchen, bevor man seelisch total durchhängt. Denn die Sünde anderer kostet Kraft und bremst die Energie des Opfers mit der Zeit aus.

Schüler können sich meist nicht zurückziehen. Es gibt die Schulpflicht und nicht immer eine Alternative zu der Schule, in welcher das Mobbing stattfindet.

Aus einer Ehe kann man auch nicht "so einfach" aussteigen.
LG
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Lord Gelmbrand
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Re: Jahreslosung 2019

Beitrag von Lord Gelmbrand »

Magdalena61 hat geschrieben:Es ist normal und natürlich auch angebracht, in angespannten Situationen; wenn Meinungen und Vorstellungen konträr zueinander stehen, auf eine Klärung des Konflikts mittels Worten zu setzen.
Ja, da hast du recht. Ein unrecht möchte man nicht stehen lassen.
Magdalena61 hat geschrieben:Doch du hast es bestimmt auch schon selbst erlebt: Dein Kontrahent will gar keinen Frieden. Er provoziert, er erhebt falsche Anklage, er intrigiert, er sät Unfrieden und forciert Parteiungen... und egal, was du sagst- er will es nicht hören, er weigert sich, deine Argumente zu überdenken und abzulassen von seiner Bosheit.
Das ist wohl dann das klassische "Gegen die Wand reden" :D
Ja solche Situationen sind mir sehr bekannt. Bei meiner alten Arbeitsstelle gab es da einen Kollegen der, nachdem ich drei Monate lang dort war, ständig irgendwas hatte. Ich hätte das gemacht und das gemacht. Ich habe dann versucht ein klärendes Gespräch mit meinen Vorgesetzten zu suchen, leider ohne erfolg, da dieser Kollege eine "Monopolstellung" hatte. Ich habe mir dann eine neue Arbeit gesucht und auch glücklicherweise einen guten Arbeitgeber gefunden.
Magdalena61 hat geschrieben::mrgreen: Warum?
Um zu gewinnen?
Im Prinzip schon. Wenn ich so überrumpelt werde habe ich meistens keinen klaren Kopf. Und da kann ich dann nicht sagen was ich eigentlich sagen will, da mir das in diesem Moment nicht einfällt.
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