Zürnt ihr, so sündigt nicht...

[jesher]

Den Titel des Threads findet man in

26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.

Meine Frage an die Jesusnachfolger: Wie setzt man Eph 4,26 praktisch um und was bedeutet es? Wütend werden, ohne zu sündigen. Die Antwort ist vermutlich recht einfach. Trotzdem interessieren mich die Gedanken anderer die die Bibel ernst nehmen.

[Opa Klaus]

1.Mose 4:5 Da wurde Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich.
6 Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein Gesicht gesenkt?
7 Ist es nicht so, wenn du recht tust, erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust,
lagert die Sünde vor der Tür.
Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber sollst über sie herrschen.

[Ziska]

Den Titel des Threads findet man in

26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.

Meine Frage an die Jesusnachfolger: Wie setzt man Eph 4,26 praktisch um und was bedeutet es? Wütend werden, ohne zu sündigen. Die Antwort ist vermutlich recht einfach. Trotzdem interessieren mich die Gedanken anderer die die Bibel ernst nehmen.

Zornig zu werden über Ungerechtigkeit oder anderer Dinge ist normal.
Auch Gott wird zornig!

Wer seiner Wut, seinem Zorn aber freien Lauf läßt, verliert die Selbstbeherrschung.
Und das führt zu Handlungen, die in Gottes Augen falsch sind.

Auch Gott übt Selbstbeherrschung. Zu seiner Zeit wird er gegen die bösen Personen vorgehen. Bis dahin bleibt er geduldig.

Die „Sonne nicht untergehen“ zu lassen, heißt, dass man zeitnah über die Sache, die einen zornig werden ließ, mit dem anderen sprechen soll.

Aber niemals mit dem Hintergedanken, den anderen fertig zu machen und sein Recht durchzusetzen!
Da gilt wieder der biblische Hinweis, den „anderen höher zu achten, als sich selbst“.

Vorher ist es gut, seine Gedanken dem allmächtigen Gott darzulegen.
Es kann nämlich helfen im Gebet auch die Lage des anderen zu betrachten und sich in seine Lage zu versetzen.
Während des Gebets könnte man versuchen nach positiven Dingen des anderen zu suchen.
Auch wenn man auch zu Recht zornig ist...

[Bonnie]

Wütend werden, ohne zu sündigen. Die Antwort ist vermutlich recht einfach. Trotzdem interessieren mich die Gedanken anderer die die Bibel ernst nehmen.

Ich kenne es von mir, dass ich im Zorn oder in der Wut Dinge sage oder tue, die ich sonst nie tun würde, bzw. es passiert leichter, als im "Normalzustand". Rasch ist da eine Sünde passiert. Es ist für mich viel schwieriger besonnen zu reagieren, wenn ich gefühlsmäßig auf der höchsten Palme sitzt und nur noch um mich schlagen möchte.

Mir fehlt bisweilen die Besonnenheit, wenn ich zornig bin und mich möglicherweise zusätzlich auch noch verletzt oder ungerecht behandelt fühle. Woran man aber sicher arbeiten kann und sollte, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, dass man in heftigstem Zorn entbrennt.

Für mich gilt, raus aus der Situation, wenn irgend möglich und erst mal wieder runterkommen, in Ruhe nachdenken und dann reagieren, wozu für mich auch eine Entschuldigung gehört. Das jedoch, wie in Epheser beschrieben, zeitnah, nicht erst Tage später oder möglicherweise gar nicht.

[Ziska]

Folgende Bibelverse hab ich gefunden:

Bibeltexte zum Thema Wut

Sprüche 16:32: „Wer langsam ist zum Zorn, ist besser als ein Starker.“

Das bedeutet: Sich zu beherrschen ist ein Zeichen von Stärke.

Sprüche 17:14: „Ehe ... der Zank ausgebrochen ist, zieh dich zurück.“

Das bedeutet: Wenn die Stimmung hochkocht, ist es besser zu gehen.

Sprüche 19:11: „Eines Menschen Einsicht verlangsamt sicherlich seinen Zorn.“

Das bedeutet: Unnötiger Ärger lässt sich dadurch vermeiden, dass wir alle Fakten kennen, bevor wir uns eine Meinung bilden.

Sprüche 22:24, 25: „Mit einem Mann, der Wutanfälle hat, sollst du dich nicht einlassen, damit du nicht mit seinen Pfaden vertraut wirst.“

Das bedeutet: Wenn wir uns mit Menschen umgeben, die sich schnell aufregen, wird das wahrscheinlich auf uns abfärben.

Sprüche 29:11: „Ein Dummer lässt seiner ganzen Wut freien Lauf.“ (Zürcher Bibel)

Das bedeutet: Wir sollten unsere Gefühle kontrollieren, statt zuzulassen, dass sie uns beherrschen.

Galater 5:22, 23: „Die Frucht des Geistes [ist] Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung.“

Das bedeutet: Gottes heiliger Geist oder seine Kraft in Aktion kann uns helfen Eigenschaften zu entwickeln, mit denen wir der Wut etwas entgegenzusetzen haben.

Epheser 4:26: „Seid erzürnt, und doch sündigt nicht.“

Das bedeutet: Wir können nicht immer vermeiden wütend zu werden, aber wir haben es selbst in der Hand, wie wir damit umgehen.

Jakobus 1:19: „Jeder Mensch soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“

Das bedeutet: Gut zuzuhören kann helfen, nicht so schnell wütend zu werden.

https://www.jw.org/de/bibel-und-praxis/ ... index%5D=7

Man könnte diese Verse in seiner persönlichen Bibel nachlesen.

[jesher]

Abgesehen von den Grundwahrheiten nenne ich mal die Verse, die mir praktisch spontan einleuchteten:

Sprüche 17,14 ist sehr eindrücklich. Oftmals merke ich, wie eine Situation eskaliert und es gibt reichlich Gelegenheit entgegenzusteuern.
Sprüche 29,11 ... tja, leuchtet ein, ist manchmal schwer umzusetzen, besonders wenn ich zuvor Sprüche 17,14 nicht beachtet habe.
Galater 5,22+23... zusammen mit Römer 12,1+2 mein immer wiederkehrender Gedanke. Muss man auswendig können.
Jakobus 1,19... war vor ein paar Jahren mein "Jahresmotto".

[Fabienne]

Für uns Menschen ist es normal auch mal wütend oder zornig zu werden. Das gehört zum Leben dazu.

Aber man soll nichts Böses dadurch machen und sich möglichst rasch wieder beruhigen und mit allem seinen Frieden finden.

Das ist auch für die eigenen Gesundheit äußerst wichtig.

[Bonnie]

Man könnte diese Verse in seiner persönlichen Bibel nachlesen.

Das werde ich doch gleich tun, wenn ich nachher Bibelarbeit mache .

Wie gut unser Vater uns doch kennt und wie gut er für uns mit seinen Ratschlägen sorgt, wird auch an deinen Bibelstellen deutlich.

2.Timotheus 3,16+17
16 Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen.
17 So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist.

[Bonnie]

In meiner Gemeinde haben wir zur Zeit eine Predigtreihe über die Bergpredigt. Thema vom letzten Sonntag: "Wie gehe ich mit Zorn um". Leider gehöre ich nicht zu den Menschen, die eine Predigt mal eben kurz und knackig zusammenfassen können.

Aber die Bibelstelle dazu möchte ich dennoch hinterlassen, weil sie uns zeigt, wie Jesus Zorn sieht und wie wir uns, auf die heutige Zeit übertragen, verhalten sollen.

Matthäus 5,21-24
21 »Ihr wisst, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: ›Du sollst keinen Mord begehen! Wer einen Mord begeht, soll vor Gericht gestellt werden.‹ 22 Ich aber sage euch: Jeder, der auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder sagt: ›Du Dummkopf‹, der gehört vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: ›Du Idiot‹, der gehört ins Feuer der Hölle. 23 Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 dann lass deine Gabe dort vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder!

Sollte jemand auf die erwähnte Predigt neugierig sein:
http://www.fegfrankfurt.de/sermon/wie-g ... t-zorn-um/