Die Nachfolge Christi (Thomas von Kempen)

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Faust

Die Nachfolge Christi (Thomas von Kempen)

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 19:24
Faust hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 18:52 Wie viele Menschen lesen heute noch Die Nachfolge Christi (De imitatione Christi) von Thomas a Kempis? Ich gehöre zu denen, die solche Bücher lesen, lieben, wertschätzen. Welche die europäisch-morgenländische und christliche Tradition kennen und immer noch leben.
Ich kannte es noch nicht. Aber schon die erste Seite liest sich hervoragend.

Eindeutig "Meister-Eckhart-Mäßiger-Geist" zwischen den Zeilen.
Da geschieht es aber / daß viele das Evangelium oft hören und dabei fast ohne alle Rührung des Herzens bleiben / weil ihnen der Geist Christi fehlt.

Hättest du die ganze Bibel und die Sprüche aller Weisen im Gedächtnis / hättest aber dabei nicht die Liebe Gottes / seine Gnade nicht im Herzen: wozu hülfe dir all jenes ohne dieses Einzige? O Eitelkeit der Eitelkeiten / alles ist Eitelkeit

Je mehr ein Mensch eins mit sich und einfältig in seinem Innersten geworden ist / desto mehr und höhere Dinge lernt er ohne sonderliche Mühe

Q: https://gutenberg.spiegel.de/buch/nachf ... isti-778/1
Auja... exzellenter Buchtipp, Faust :thumbup: :thumbup:

lg Ams

Ja, die „Nachfolge Christi“ ist ein wunderbares Buch, eine der großen Perlen der Weisheit. Die Lektüre kann ich dir nur ans Herz legen. Du wirst überrascht sein, wie erleuchtet die Christen damals waren. Als ich das zum ersten mal gelesen habe war ich geschockt, weil mir klar geworden ist, dass wir uns seitdem nicht weiter entwickelt haben. Ganz im Gegenteil. Seitdem hat sich eher eine Regression ereignet. Empfehlen kann ich dir die Neuübersetzung von Peter Dyckhoff, erschienen im Herder-Verlag.
Die "Nachfolge Christi" des Thomas von Kempen gehört nach wie vor zu den zentralen geistlichen Schriften des Christentums. Peter ­Dyckhoff hat sie nicht einfach "übersetzt", sondern auf seine ­besondere Weise für suchende Menschen unserer Zeit übertragen und erschlossen. Thomas von Kempens Buch umfasst vier Teile: (1) Grundlegung des geistlichen Lebens; (2) Impulse für die Vertiefung des inneren Lebens; (3) Begegnung mit Christus, der als Freund ins Gespräch mit dem Lesenden tritt; (4) Christus spricht von Gottes Liebe und vom Einswerden mit ihm in der Eucharistie.
Auf dem Weg in die Nachfolge Christi: Geistlich leben nach Thomas von Kempen


Faust

Re: Die Nachfolge Christi (Thomas von Kempen)

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 19:42
Faust hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 18:52 Ich bewerfe meine Mitmenschen zwar nicht ständig mit Bibelzitaten, aber ich trage meine Bibel in meinem Herzen. Wie viele Menschen lesen heute noch Die Nachfolge Christi (De imitatione Christi) von Thomas a Kempis? Ich gehöre zu denen, die solche Bücher lesen, lieben, wertschätzen. Welche die europäisch-morgenländische und christliche Tradition kennen und immer noch leben. Ich kenne Meister Eckhart, Madeleine Delbrêl, die großen Heiligen, Weisen und Mystiker der alten und neuen Zeit. Und ich soll ein „Antichrist“ sein? :)
Wer solche Bücher gelesen hat, muss nicht immer die Bibel zitieren. Thomas a Kempis ist eine Empfehlung für alle die ernsthaft Christ sein wollen. Ebenso Meister Eckhardt, Tauler, Seuse, Madame de la Mothe Guyon, Teerstegen, Sadhu Sundar Singh und viele andere.
Richtig :thumbup: nicht selten habe ich mein letztes verfügbares Geld ausgegeben, um mir christliche Literatur zu kaufen. Wenn ich hier als „Antichrist“ bezeichnet werde, dann hat das nicht das geringste mit der Realität zu tun. Ich verehre Thomas Merton so sehr, dass ich phasenweise sogar überlegte Mönch zu werden, um mich ganz und gar einer kontemplativen Lebensweise zu widmen. Rilkes Buch vom mönchischen Leben hat mich sicher ebenfalls sehr inspiriert.
Ams

Re: Die Nachfolge Christi (Thomas von Kempen)

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 19:57 Du wirst überrascht sein, wie erleuchtet die Christen damals waren. Als ich das zum ersten mal gelesen habe war ich geschockt, weil mir klar geworden ist, dass wir uns seitdem nicht weiter entwickelt haben.
Daran... daß es immer... zu jeder Zeit... in allen Kulturen und Religionen... vor, während, und nach Jesus... erleuchtete Christen gab...

Daran hab ich sogar noch nie gezweifelt :angel:

Was ist ein erleuchteter Christ? Für mich bedeutet es... daß der Geist so gewachsen in der Gottes- und Selberkentnis ist... so sehr wie es hier auf Erden nur möglich ist.

Ein Schritt weiter... und der Körper könnte das Bewustein nicht mehr tragen. Bzw. auch vice versa.... das Bewustsein würde so sehr im Gottestakt pochen... daß es nicht mehr im Körper verweilen könnte.

Das ist der Weg den Jesus damals gegangen ist... und auch gelehrt hat.
Und es ist ein stufenmäßiger Weg.

Niemand kann von heute auf morgen so mir nichts Dir nichts auf die höheren Stufen kommen... ohne zuvor Schritt für Schritt... ein nach den anderen... mit allen Lektionen und Erkentnissen und den dazugehörigen "Ahaaa'-Effekten"... gegangen zu sein.

Stolz, Eitelkeit, Vergebung-aller-Menschen, alle möglichen Wunden (auch aus den Vorleben) und Illusionen ... all das gehört zum Weg dazu das alles zu Transzendieren, zu schaffen... zu heilen... darüber hinaus zu wachsen... und noch einiges mehr.

Daher ist es auch Unsinnig... ja, regelrecht unrealistisch... aufgrund eines Bekentnisses zu Jesus (das man sicherlich voll und ganz Ernst meint)... zu meinen... man wäre ab dann schon ein "Wiedergeborener Christ".

Nein... dann fängt der Weg erst an. Und er ist teilweise sehr schmal. Durch alle diese Pforten muss man gehn... um am Ende zum Ziel zu gelangen.

Ja... es gab immer hochkarätige... erleuchtete... Echt-Christen hier auf Erden. Alleine schon die Schriften u. Bücher aus alten Zeiten (auch aus verschiedenster Kulturen und Religionen) beweisen das.

(und da zähle ich natürlich auch Schriften der Bibel hinzu... aber sie ist nicht die einzige Schrift... die es gibt)

Persönlich hoffe ich innigst... daß der Geist... das Kollektive Bewustsein... hier auf Erden... immer mehr und mehr die Stufen zu Jesus... und alle die ihm bisher schon nachgefolgt sind in den Himmel... alle die den gleichen Weg schon gegangen sind in der Vergangenheit.... immer weiter und weiter hinauf steigt.

Ja... nicht nur hoffen. Sondern ihn selbst gehen... den christlichen Weg.

Das ist die größte Hilfe für das Kollektiv bei diesen (schon stattfindenden) weltweiten Prozess.

Den Weg den Jesus gegangen ist selbst gehen. Ihm Nachfolgen. Das beste was ein Mensch meiner Ansicht nach vorhaben und tun kann hier auf Erden.

lg Ams
Rembremerding

Re: Die Nachfolge Christi (Thomas von Kempen)

Beitrag von Rembremerding »

Faust hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 19:57 Ja, die „Nachfolge Christi“ ist ein wunderbares Buch, eine der großen Perlen der Weisheit.
:thumbup:
Ich lese gerne darin. Es holt einen immer wieder zurück in die Demut und damit in das Wesen Christi.
Thomas war ein Mönch. Manches ist speziell für das klösterliche Leben gedacht, besonders, wenn es um die völlige Abkehr von der Welt geht. Da muss und darf man als Christ in der Welt Abstriche machen.

Servus :wave:
Faust

Re: Die Nachfolge Christi (Thomas von Kempen)

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 21:08
Faust hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 19:57 Ja, die „Nachfolge Christi“ ist ein wunderbares Buch, eine der großen Perlen der Weisheit.
:thumbup:
Ich lese gerne darin. Es holt einen immer wieder zurück in die Demut und damit in das Wesen Christi.
Thomas war ein Mönch. Manches ist speziell für das klösterliche Leben gedacht, besonders, wenn es um die völlige Abkehr von der Welt geht. Da muss und darf man als Christ in der Welt Abstriche machen.

Servus :wave:
Viele Menschen beschäftigen sich nur deshalb mit dem Buddhismus oder dem Yoga, weil die christliche Gebets-, Meditations- und Exerzitienpraxis innerhalb des Christentums in Vergessenheit geraten ist. Die Christen waren früher selbst die großen Meister der Meditation, die den Rest der Welt erleuchtet haben. Viele Menschen aus dem Westen meinen, dass sie nach Indien reisen müssen, etwa nach Dharamsala im Norden Indiens, wo sich der Sitz der tibetischen Exilregierung und Zufluchtsort des Dalai Lama befindet, um dort die ersehnte Weisheit zu finden, aber auf keinen Fall kann es das in Europa geben :D es ist Zeit, dass die Europäer ihre eigene spirituelle Tradition wieder ernst nehmen. Dann müssten sie sich vor einer „Islamisierung“, „Buddhaisierung“ und „Hinduisierung“ nicht mehr fürchten.
Rembremerding

Re: Die Nachfolge Christi (Thomas von Kempen)

Beitrag von Rembremerding »

Faust hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 21:32 Viele Menschen beschäftigen sich nur deshalb mit dem Buddhismus oder dem Yoga, weil die christliche Gebets-, Meditations- und Exerzitienpraxis innerhalb des Christentums in Vergessenheit geraten ist.
In der Kirche ist diese Tradition nicht abgerissen.
Beispiel: Die Ignatianischen Exerzitien von Ignatius von Loyola. Als große Exerzitien über 30 Tage hinweg oder als "Exerzitien im Alltag". Sie werden regelmäßig angeboten.
Als Buch: "Geistliche Übungen"
https://traditionundglauben.com/wp-cont ... itien1.pdf
Faust

Re: Die Nachfolge Christi (Thomas von Kempen)

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 21:43
Faust hat geschrieben: Fr 14. Jun 2019, 21:32 Viele Menschen beschäftigen sich nur deshalb mit dem Buddhismus oder dem Yoga, weil die christliche Gebets-, Meditations- und Exerzitienpraxis innerhalb des Christentums in Vergessenheit geraten ist.
In der Kirche ist diese Tradition nicht abgerissen.
Beispiel: Die Ignatianischen Exerzitien von Ignatius von Loyola. Als große Exerzitien über 30 Tage hinweg oder als "Exerzitien im Alltag". Sie werden regelmäßig angeboten.
Als Buch: "Geistliche Übungen"
https://traditionundglauben.com/wp-cont ... itien1.pdf
Ja, hier und da gibt es glücklicherweise noch diese Refugien der christlichen Weisheit, wo authentische Jesus-Nachfolge sichtbar und fühlbar wird :thumbup: ich denke da an das Center for Action and Contemplation sie zeigen sehr schön, wie erfolgreiche und effektive „Menschenfischerei“ in der Nachfolge Jesu aussieht. Wenn wir so wie Jesus werden, magnetisch anziehende und inspirierende Persönlichkeiten, christusförmige Menschen, welche die Liebe und das Schalom Gottes ausstrahlen und an andere Menschen weiter verschenken, dann wird das so natürlich geschehen, wie das Ein- und Ausatmen.
Matthäusevangelium 4,12-23
Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen. Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen ihre Netze in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus. Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden.
Matthäus 4,12

Wo der Wärmestrom der Liebe fließt, ereignet sich die Bekehrung.
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