Benny Hinn widerruft Wohlstandsevangelium

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lovetrail
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Re: Benny Hinn widerruft Wohlstandsevangelium

Beitrag von lovetrail »

joris hat geschrieben: Mi 11. Sep 2019, 06:38
Magdalena61 hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 23:52 Kostet die Teilnahme an diesen Heilungsevents für die Kranken dann auch etwas? Weiß das jemand?
Das Ganze war damals noch viel schlimmer. Allerdings frage ich mich gerade, ob man das wieder aufwärmen sollte. Wenn der Mann nun tatäshlich Buße tut und umkehrt, soll er nach vorn schauen. In seinem Umfeld hat er sicher genug Leute, die ihm all die seltsamen Dinge in Erinnerung rufen, für die er um Vergebung bitten sollte und muß.
Wenn so jemand Buße tut, was selten vorkommt, dann wird er im Nu zum geächtesten Mann der ganzen "Szene" und wie ein geschlagener Hund muss er sich erniedrigen lassen, wenn er die Wahrheit sagt. So würde das aussehen.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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ProfDrVonUndZu
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Re: Benny Hinn widerruft Wohlstandsevangelium

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 23:32
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 15:51 Die Idee enstand natürlich nicht monokausal in einem feierlichen Akt, aber die Spur lässt sich ganz gut nachverfolgen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Calvinismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_prote ... pitalismus
Es ist viel zu lesen in dem zweiten Link.
Das Gedankengebäude an sich scheint logisch konstruiert zu sein.
Ich finde es etwas kompliziert. Sehr umständlich. Die Wurzeln des Kapitalismus sollen im Protestantismus liegen?
Den Kapitalismus gab es schon immer, seit Menschen Handel treiben. Max Weber und seine Kollegen sprechen vom "Modernen Kapitalismus". Damit meinen sie exakt die Form, die man zu ihren Lebzeiten beobachten konnte. Es geht ihm aber auch nicht darum, die Frage auf eine einzelne Ursache oder Faktor zu reduzieren, sondern ein wesentliches Element zu beobachten, dass das Autreten des Modernen Kapitalismus in den westlichen Gegenden von seinem Fehlen (am Anfang des 20. Jhd.) in anderen Weltgegenden unterscheidet.

Das ist natürlich ein weites Thema, was man hier unmöglich darstellen kann. Aber wesentlich ist, dass dieser Ethos seit der Frühantike eben nicht sozusagen von oben durch die herrschende Gesellschaft verschwörerisch angeordnet oder anerzogen wurde, sondern sich in den Arbeiterschichten selbst entwickelt hat, die die Not ihres Daseins und den Umgang damit als moralische Tugend auffassten, um sich von den unproduktiven Herrschaften abzugrenzen, und sich moralisch über sie zu stellen. Darüber schreibt aber Max Weber wenig bis gar nichts, denn so weit in die Zeit ging er selber nicht zurück, weil er darauf hoffte, dass andere seine Forschung fortsetzen werden.

Weber schreibt aber über eine Entwicklung der Spätantike und des Frühmittelalters in den christlichen Klöstern. Deren Mitglieder rekrutierten sich häufigst aus Mitgliedern der Arbeiterstände. In den Klöstern wurde dann die Arbeit neu organisiert. Das nimmt Weber als ein wesentliches Element, in Bezug auf Luther und die Reformation, dass seit dieser Zeit diese Mönchsethik, die bis dahin hinter den Klostermauern verbannt war, nun nach außen in das allgemeine Volk getragen und von den Mauern befreit wurde.
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Helmuth
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Re: Benny Hinn widerruft Wohlstandsevangelium

Beitrag von Helmuth »

lovetrail hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 15:21 Was mich aber immer verwirrt hat, das war der Umstand, dass soviele Christen diese Prahlhanseln verteidigen. Spüren die nicht dasselbe wie ich? Spüren die überhaupt was?? :shock:
Ich weiß was du meinst. Ich kann und will nichts für oder wider Benny Hinn sagen, denn ich kenne ihn so gut wie nicht. Was er lehrt, ist mir wiederum egal, denn dazu habe ich die Schrift und die eigenen Lehrer als von Gott.

Vielleicht kommt zum Tragen, dass man mit bestimmten Wirkungen des Geistes automatisch verbindet, damit andere belehren zu müssen. Diesen Fehler kenne ich bei mehreren unserer Leute. Ob es für Benny Hinn in gleicher Weise zutrifft, weiß ich nicht.

Die Verführung durch das Wohlstandsevangelium ist aber keine Benny Hinn Erfindung, das lässt sich sagen, es ist ein typisches Glaubensmuster der gesamten christlichen US-Szene. Darüber predigte Derek Prince bereits in den 70-ern, da machte Benny noch nicht einmal Piep.

Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass diejenigen, die mit den Wirkungen des Heiligen Geiste nicht genügend Erfahrung haben, immer diesen einen Fehler begehen: Sie schütten das Kinde mit dem Bade aus.

Das war schon zu Jesu Zeiten so und gipfelte in dem Vorwurf, er wäre mit dem Obersten der Dämonen im Bunde. Die Parallelen sind irgendwie frappierend.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
jsc
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Re: Benny Hinn widerruft Wohlstandsevangelium

Beitrag von jsc »

lovetrail hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 15:21 Es gibt Prediger die sind mir sofort unsympathisch. Benny Hinn hat immer dazugehört. Mein Gefühl trügt mich da selten, da die Lehre von diesen Predigern ebenfalls völlig daneben ist.

Was mich aber immer verwirrt hat, das war der Umstand, dass soviele Christen diese Prahlhanseln verteidigen. Spüren die nicht dasselbe wie ich? Spüren die überhaupt was?? :shock:

LG
Kommt vielleicht drauf an, unter welchen Christen man sich bewegt? :mrgreen:
"Bei uns" gab es keinen, der ihn verteidigt hat.
Bauchgefühl klappt bei mir eigentlich auch ganz gut - muss nur manchmal aufgrund sehr konservativem Background aufpassen, dass man nur das unbiblische wegschüttet...
Golda Meir hat geschrieben: Peace will come when the Arabs will love their children more than they hate us.
Free Palestine... from Hamas.
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Magdalena61
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Re: Benny Hinn widerruft Wohlstandsevangelium

Beitrag von Magdalena61 »

joris hat geschrieben: Mi 11. Sep 2019, 06:38
Magdalena61 hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 23:52 Kostet die Teilnahme an diesen Heilungsevents für die Kranken dann auch etwas? Weiß das jemand?
Das Ganze war damals noch viel schlimmer. Allerdings frage ich mich gerade, ob man das wieder aufwärmen sollte. Wenn der Mann nun tatäshlich Buße tut und umkehrt, soll er nach vorn schauen. In seinem Umfeld hat er sicher genug Leute, die ihm all die seltsamen Dinge in Erinnerung rufen, für die er um Vergebung bitten sollte und muß.
Meine Frage erfolgte im Rahmen des Sammelns von Informationen, um mir ein Bild zu machen. Dass Eintritt für den Gottesdienst erhoben wurde in solcher Höhe, wie verlinkt, war mir nicht bekannt. Eine Familie wie wir könnte sich den Besuch dieser Veranstaltung nicht leisten.
Mt. 10,8?

Wenn Benny Hinn wirklich eine Umkehr vollzieht, soll's mir Recht sein.
Die Tatsache, dass diese ausgerechnet kurze Zeit nach Erscheinen der Abrechnung seines Neffen erfolgt, werde ich trotzdem im Kopf behalten. Mal sehen, was sich tut.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
joris

Re: Benny Hinn widerruft Wohlstandsevangelium

Beitrag von joris »

Die Gefahr eines rein opportunistischen Manövers ist natürlich gegeben. Ich wünsche ihm allerdings, dass es sich um einen echten Widerruf handelt.
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