Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Rembremerding

Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Rembremerding »

Es gibt einen Hochmut des Glaubens, der auch Neuevangelisation verhindern kann. Mit dazu bei trägt im protestantisch-evangelikalen Bereich das Dogma „sola fide“. Glaube wird als Titel betrachtet, als Ticket, als Garantie zum Heil. Glaube jedoch ist weder mathematisch nach seiner Größe definierbar noch allein am Namen. Glaube erhält seinen Wert einzig an der Person, der man glaubt und zeigt sich an den Werken der Liebe zu dieser Person. So mancher malt sich ein Schild, das den Namen Glaube trägt, und meint, es genügt, es sich umzuhängen und man bekommt, was man lt. Bibel damit verdient hat: sein Heil.

Zehn Aussätzige heilte der Herr, neun Juden, ein Samariter. Das Leid verband ehemals Feinde zu Freunden. Alle zehn glaubten, als sie den langen Weg zu den Priestern nach Jerusalem gingen. Sie starteten den Weg als Aussätzige und kamen geheilt an. Doch was suchte der fremde Samariter dort bei den jüdischen Priestern im Tempel der Juden? Er ging dennoch hin, weil es der Herr ihm gesagt hat, entgegen seinem samaritanischen Glauben. Dieser wurde gedemütigt, korrigiert vom Herrn, der ihn dadurch erst größer machte.

Und der Samariter war der Einzige, der zurückkam, um zu danken. Warum?
Weil er der einzige war, der wusste, dass er unverdient geheilt wurde von diesem Juden mit Namen Jesus. Die anderen jüdischen Gläubigen wollten dem Herrn nicht danken, denn sie waren der Meinung, dass sie als Juden im Glauben nur bekommen haben, was sie verdienten: Heilung. Dieser Glaube kennt nichts unverdientes, deshalb dankt er nicht.

Diese Erzählung in Lk 17:11-19 sollte all jene mahnen, die ihren Glauben unreflektiert bereits als Verdienst betrachten, als etwas, das sie unweigerlich zum Heil führt. Für all jene, die dadurch bereits in Undankbarkeit verharren und hart gegenüber sich selbst und Andere werden, weil Glaube für sie zu einer Frage der Größe und des Titels wurde. Für all jene, welche bereits jene verurteilen wollen, die ihren Glaubensstolz noch nicht teilen können.
Wir alle haben als Aussätzige, Fremdlinge und Feinde Gottes begonnen und Jesus rettete uns aus Liebe am Kreuz, obwohl wir es nicht verdient haben. Zum Kreuz dürfen wir immer wieder zurückkehren, um zu danken, aber dort ist kein Platz für Stolz. Der Herr sagt uns (Lk 17:18 ELB):
Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben?
Wer nicht mehr zum Herrn zurückkehrt, bleibt in seiner Härte und dem Glaubensstolz. Denn allein beim Herrn können wir lieben lernen und so bei anderen diese Liebe als Früchte erkennen, auch wenn diese in unserer Glaubensvorstellung keine Gläubigen sind, nur „Samariter“, Fremdlinge. Denn die rechte Herzenshaltung mit Namen „Glaube“ zu beurteilen, gebührt allein dem Herrn, der nicht niederdrückt, sondern aufrichtet (Lk 17:19b):
Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.
Nun die rhetorische Frage:
Welcher Glaube war es wohl?
Der eines Samariters?
Der eines Juden?
Der an den Herrn und Gott?

Servus :wave:
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 25996
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Magdalena61 »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 13. Sep 2019, 09:42 Diese Erzählung in Lk 17:11-19 sollte all jene mahnen, die ihren Glauben unreflektiert bereits als Verdienst betrachten, als etwas, das sie unweigerlich zum Heil führt.
Die Krönung des gefährlichen Glaubensstolzes lautet: "... kann nicht mehr verloren gehen".
Begründet wird diese Behauptung mit
Röm. 8, 38-39 (SLT): Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
So steht es geschrieben, das stelle ich nicht in Frage.

Es gibt aber keinerlei Anspruch, das Heil "einzufordern". Und die Verse, die vom Abfall und der Verwerfung Gläubiger sprechen und dazu mahnen, "die Rettung zu verwirklichen mit Furcht und Zittern" Phil. 2,12 , stehen ebenfalls geschrieben.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Rembremerding

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Rembremerding »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 13. Sep 2019, 13:31 Die Krönung des gefährlichen Glaubensstolzes lautet: "... kann nicht mehr verloren gehen".
Es gibt nur eine Heilsgewissheit von dem her, was Gott getan, nicht aber daher, was der Mensch tut.
Vers 28 des 8. Kapitels des Römerbriefs gibt eine Konditionierung an, welche der Gläubige haben muss (Rö 8:28a REÜ):
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht,
, damit jenes in den Versen 38-39 Gültigkeit hat:
Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Denn fällt es auf: Von der Liebe Gottes können uns von außen herantretende Dinge und Kreaturen nicht scheiden, aber sehr wohl unsere egoistische menschliche Liebe, des Menschen falscher Geist kann scheiden. Denn die Liebe Gottes ist nur in Jesus Christus sicher verwahrt, wenn wir ihn aufgenommen haben. Gemeint ist keine abstrakte Liebe, ein "Gutsein", ein moralisches Leben, sondern eine persönliche Beziehung zu einer Person, dem Herrn. Es kommt auf die Gottesliebe an und dass diese auch handelt (wie Gott es auch getan). Gott bleibt der Liebende im Bund mit uns, aber des Menschen Liebe kann auch nur geheuchelt sein. So wie hier (Lk 13:25-27):
Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf!, dann wird er euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan!
Ein Christ kann also in den Gottesdienst gehen, beim Abendmahl den Herrn essen, sein Blut trinken, die Predigten hören, aber Gott kennt ihn nicht, denn er kommt nicht aus der Liebe ("...woher ihr seid"). Er hat Unrecht getan, seine Taten zeugten nicht von dieser Liebe.

Der Glaube allein ist keine Heilsgewissheit, weil die Person es ist, an die man glaubt. Damit wird die Liebe zu dieser Person existentiell.

Servus :wave:
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 25996
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Magdalena61 »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 13. Sep 2019, 16:22 Ein Christ kann also in den Gottesdienst gehen, beim Abendmahl den Herrn essen, sein Blut trinken, die Predigten hören, aber Gott kennt ihn nicht, denn er kommt nicht aus der Liebe ("...woher ihr seid"). Er hat Unrecht getan, seine Taten zeugten nicht von dieser Liebe.
Ich glaube, jeder von uns muss sich immer wieder ernsthaft fragen, wo er steht.

Der zu Anfang kindlich- naive, lebendige Glaube erstarrt viel zu oft zur Gewohnheit, zu einem Lebensstil. Der Alltag fordert sein Recht, irgendwann kennt man die gängigen Bibelverse in- und auswendig und hat schon oft Predigten mit demselben Inhalt gehört, und die Neugierde findet in den Kreisen, in denen man sich bewegt, kaum noch Nahrung. Der Intellekt wird kaum noch gefordert; man "kennt ja schon alles".
Den geistlichen Status betreffend orientiert man sich an dem Feedback der Gruppe, zu der man sich hält.

Das hier meine ich:
Offb. 2, 2-5 (LUT): Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel und sind's nicht, und hast sie als Lügner befunden und hast Geduld und hast um meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden.
Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.
Denke nun daran, aus welcher Höhe du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.
Mit guten Vorsätzen kommen wir nicht weit. Wir müssen unter das Kreuz.

Das klingt jetzt vielleicht "bedrohlich". Ist es aber nicht.

Gott weiß, welch elende Versager wir sind, und da sehe ich einen unendlich liebenden Vater, der seine Arme nach uns ausstreckt und Mitleid hat. Er will uns erretten von dem Weg des sicheren Verderbens. Röm 8,32.

Aber wenn unsere Bemühungen, von Neuem das Antlitz Gottes zu suchen Erfolg haben sollen, dann ist es unerlässlich, kein verhärtetes Herz zu haben.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
joris

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von joris »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 13:20 Ich glaube, jeder von uns muss sich immer wieder ernsthaft fragen, wo er steht.
Ohne Zweifel. Gut ist, dass bei denen die "Abba, lieber Vater!" sagen können, nicht nur die eigene Fähigkeit zur Selbstreflexion gefragt ist.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 13:20 Der zu Anfang kindlich- naive, lebendige Glaube erstarrt viel zu oft zur Gewohnheit, zu einem Lebensstil.
Ich bin recht spät und in schwierige Umstände hinein Christ geworden. Meine Naivität schwand rasch.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 13:20Der Alltag fordert sein Recht, irgendwann kennt man die gängigen Bibelverse in- und auswendig und hat schon oft Predigten mit demselben Inhalt gehört, und die Neugierde findet in den Kreisen, in denen man sich bewegt, kaum noch Nahrung.
Das liest sich ziemlich trostlos. Wem es so geht, melde sich. Ich hätte da ein paar Denkaufgaben die den Alltag ganz schön durchrütteln können. Meine Neugier ist sprichwörtlich.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 13:20Der Intellekt wird kaum noch gefordert; man "kennt ja schon alles". Den geistlichen Status betreffend orientiert man sich an dem Feedback der Gruppe, zu der man sich hält.
Ach du weija. Einen unterforderten Intellekt bekommt man aber wohl nur, wenn man aufhört die Bibel zu lesen. Erst kürzlich hatte ich reihenweise "WUSCH" Erlebnisse als ich den Eindruck hatte, diversen Stellen noch nie gelesen zu haben. Da wirbelt Gott das Leben ganz schön durcheinander. Wem langweilig ist der beschließe für sich mal alle Lebensziele zur Disposition zu stellen und Christus zu unterwerfen. Ist eh das, was Gott von einem seiner Kinder erwartet.

Ohne Christus wird das alles nichts. Die Abhängigkeit von ihm ist umfassend. Nichts klappt selbstverständlich. Er erschuf die Welt mit seinem Wort und hält sie bis heute in Schwung... mich eingeschlossen. Da kann einem schon mal blümerant werden.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 25996
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Magdalena61 »

joris hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 13:35 Einen unterforderten Intellekt bekommt man aber wohl nur, wenn man aufhört die Bibel zu lesen. Erst kürzlich hatte ich reihenweise "WUSCH" Erlebnisse als ich den Eindruck hatte, diversen Stellen noch nie gelesen zu haben.
Na, dann laß mal hören...
Waren es Verse im AT oder im NT? Ich bin neugierig, ob ich die vielleicht kenne.

Man kann sich immer weiterbilden, das ist richtig und wäre natürlich auch sinnvoll. - Was ich beschrieben habe, sind keine Einzelfälle. Die Müdigkeit und die Langeweile beziehen sich auch z.B. auf Diskussionen zu biblischen Themen in Foren. Wahrscheinlich hast du auch schon einmal Statements gelesen von der Sorte: "Alles schon einmal da gewesen".

Einige Jahre war man eifrig mit dabei, zu sondieren und zu differenzieren zum Zwecke der Meinungsbildung. Dann war die Meinung gefunden; die Grundlagen des Glaubens erforscht und man hat sich für eine lehrmäßige Richtung entschieden.

Detailwissen braucht man im kirchlichen Alltag nicht.

Bashing, also Brüder und Schwestern aus anderen Denominationen triezen/ anklagen ("heftige, herabsetzende Kritik" Wikipedia) ist Sünde.

Wenn der Gläubige es sich gemütlich gemacht hat und plant, ein ruhigeres Leben zu führen, kann es sein, Gott ist der Meinung, der Gläubige habe zu wenig Gold in seinen Schatzkammern, und dann wird es möglicherweise etwas oder ziemlich stürmisch.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Opa Klaus
Beiträge: 4319
Registriert: Di 24. Mär 2015, 11:56
Wohnort: 33184 Altenbeken
Kontaktdaten:

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Opa Klaus »

Lieber Rembremerding danke für Dein gutes Statement. :thumbup:

Ich ärgere mich immer über Gläubige, die den Glauben als Taxi ansehen und nur einsteigen brauchen
damit sie in Sicherheit sich wiegen können und sie dann keinen eigenen Einfluss mehr darauf zu haben meinen.

Unsere rettende Zuneigung und Liebe zu Gott steht täglich auf dem Prüfstand und ist kein Selbstläufer.
Allein schon, wenn man mit anderen über gefundene unbiblische Irrlehren reden will, blocken alle ab,
anstatt das gefundene "für & wider" auf den Tisch zu legen und abzuwägen.
Solchen Hochmut rechne ich zum Fanatismus zur Unbelehrbarkeit, zur geistig beherrschenden Droge.

Da Adam u. Eva schon uneinsichtig waren und ein von Gott angebotenes aufklärendes Gespräch
mit plumpen Schuldverschiebungen verweigerten, zeigt sich der Beginn des Schadvirus, der Schaddroge,
was sie dann allen Nachkommen durch Fehlerziehung "vererbt" haben.

Wenn A & E schon Gottes liebevolle Hilfe misstrauten, dann tun das ihre Nachkommen bis heute ebenso
und glauben einfach nicht, dass Gott ihnen gerne hilft die Reine Wahrheit zu finden und Irrlehren aufzudecken.
Jeder wurschtelt da unbeholfen alleine aus rein eigener Kraft vor sich hin und streitet sich mit anderen herum.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
Rembremerding

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Rembremerding »

Danke @Opa Klaus für die Ergänzung.

Vielleicht abschließend oder als neuer Impuls:
Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? (Lk 17:18 REÜ)
Dieses „Umkehren“ ist nicht nur ein lokales Zurückgehen mit den Füßen; es ist ebenso ein tiefer, geistlicher Sachverhalt, eine innere Umkehr des Geheilten. Im Herzen geht er nun auf Jesus zu.
Anfänglich vertraute der Samariter Jesus und er findet dadurch Heilung, nun gelangt er zu einem tieferen Glauben an Jesus: Gott kommt in Jesus auf die Menschen zu, in Jesus sind die Nähe und das Erbarmen Gottes. In Jesus scheint das endgültige Heil und die Errettung auf.
Aus Wunderglaube wird im Samariter Heilsglaube. In dem er umkehrt, bekehrt er sich.
Zu den „Neun“ hätte Jesus gesagt: Euer Glaube hat euch geheilt. Zum Samariter jedoch kann er sagen: „Dein Glaube hat dich gerettet.“ (Lk 17:19b)

Servus :wave:
Spice
Beiträge: 11444
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 13:20 Der zu Anfang kindlich- naive, lebendige Glaube erstarrt viel zu oft zur Gewohnheit, zu einem Lebensstil. Der Alltag fordert sein Recht, irgendwann kennt man die gängigen Bibelverse in- und auswendig und hat schon oft Predigten mit demselben Inhalt gehört, und die Neugierde findet in den Kreisen, in denen man sich bewegt, kaum noch Nahrung. Der Intellekt wird kaum noch gefordert; man "kennt ja schon alles".
Den geistlichen Status betreffend orientiert man sich an dem Feedback der Gruppe, zu der man sich hält.
...
Die Müdigkeit und die Langeweile beziehen sich auch z.B. auf Diskussionen zu biblischen Themen in Foren. Wahrscheinlich hast du auch schon einmal Statements gelesen von der Sorte: "Alles schon einmal da gewesen".

Einige Jahre war man eifrig mit dabei, zu sondieren und zu differenzieren zum Zwecke der Meinungsbildung. Dann war die Meinung gefunden; die Grundlagen des Glaubens erforscht und man hat sich für eine lehrmäßige Richtung entschieden.

Detailwissen braucht man im kirchlichen Alltag nicht.
Treffend charakterisiert! Das kommt eben alles davon her, dass man den christlichen Glauben als Jenseitsglauben missverstanden hat und meint die "Ewige Seligkeit" aus Gnade schon in der Tasche zu haben.
Da ist dann der Alltag, wie bisher profaner Alltag anstatt Verwirklichung der Erlösung!
Rembremerding

Re: Hochmut des Glaubens (Lk 17:11-19)

Beitrag von Rembremerding »

10 Aussätzige - Als Jesus in ihr Dorf kam, war es ihr Advent. Nicht im Gespräch, nicht im Wort heilte er sie, sondern sie wurden im Vertrauen auf den Herrn auf ihren Weg geheilt.
Wenn uns Gott fern scheint, wenn wir kein Wort von ihm zu hören bekommen, so bleiben wir auf dem Weg des Vertrauens auf ihn und wir werden geheilt - dort wo unsere Wege weg vom Nächsten, von uns selbst und Gott gehen.
Antworten