Geistliche Väter

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Helmuth
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Helmuth »

Oleander hat geschrieben: So 15. Mär 2020, 03:58 Anstatt euren Gott einfach zu vertrauen wollt ihr lieber Schriften ergründen, herum diskutieren und andre belehren, was dabei raus kommt, haben Jahrhunderte aufgezeigt.
OT und eine Bitte an dich: Wenn du mich schon immerfort nur angehst, dann bleib dabei wenigstens im Thema. Auf persönliches Geplänkel lege ich keinen Wert.
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Oleander
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: So 15. Mär 2020, 08:02 Wenn du mich schon immerfort nur angehst
Quatsch! Ich ging auf eine Aussage(Deutungund Auslegung) ein und wie ich es sehe, hat mit dir nix zu tun,OT Ende
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Magdalena61
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Magdalena61 »

Beschränkt sich die Funktion eines geistlichen Vaters denn ausschließlich auf die Lehre?

Das glaube ich weniger. Lehre findet man genug, gerade in der heutigen Zeit. Es gibt unzählige Bücher, Webseiten, Predigten...

Ein Vater erzieht sein Kind mehr durch sein Vorbild als durch lange Vorträge und wortreiche Ermahnungen. Seine ganze Person verkündigt, was er glaubt.

Bestimmt war es bei Paulus und Timotheus auch so. Sie waren zusammen unterwegs, Paulus nannte Timotheus seinen Mitarbeiter Röm. 16,21; und als Timotheus einiges gelernt hatte, setzte Paulus ihn als Boten ein, als reisenden Prediger 1. Kor. 4,17; Phil. 2,19; 1. Thess. 3,2 und ließ ihn irgendwann in Ephesus zurück, damit er in der dortigen Ortsgemeinde für Ordnung sorgte 1. Tim. 1,3.
Timotheus hatte auch geistliche Mütter:
2. Tim. 1,5 (LUT): Denn ich erinnere mich an den ungeheuchelten Glauben in dir, der zuvor schon gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike; ich bin aber gewiss, auch in dir.
Paulus lobt den Glauben der Mutter-- das verwirrt mich nun etwas.
Die Mutter war Jüdin und mit einem Griechen verheiratet. War es jüdischen Frauen denn erlaubt, einen Nichtjuden zu heiraten?
?
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Travis
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: So 15. Mär 2020, 23:57Beschränkt sich die Funktion eines geistlichen Vaters denn ausschließlich auf die Lehre?
Man könnte sich auch fragen, ob die Lehre sich auf eine rein theoretische Belehrung beschränkt oder beschränken kann. Schau man sich Paulus und Timotheus an, erhält man schnell eine Antwort auf beide Fragen.
Magdalena61 hat geschrieben: So 15. Mär 2020, 23:57 Lehre findet man genug, gerade in der heutigen Zeit. Es gibt unzählige Bücher, Webseiten, Predigten...
Aus meiner Sicht ist der Stand der Lehre in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken. Ich kenne dutzende Christen, die ihr ganzes Leben noch nicht ein Lehrbuch in den Händen hielten, dafür jedoch ganze Biily's mit Ratgebern und Lebensberichten füllen. Klar, wenn man jedwede Belehrung, christliche Biographie oder auch nur jede Erwähnung eines Bibelverses zur "Lehre" hinzuzählt, sind wir bestens versorgt.

Rein von der angebotenen Literaur her ist der lehrmäßige Bereich in Deutschland quasi auf dem Nullpunkt. Das hat schon rein finanzielle Ursachen (keine Käufer) und ist dem Eindruck geschuldetet, heute wäre quasi jeder "Lehrer" und bedürfe keiner Lehrbücher mehr. Schließlich spräche der Heilige Geist zu jedem Christen, was die Belehrung durch Geschwister quasi zum netten "Nice2Have" degradiert.
Magdalena61 hat geschrieben: So 15. Mär 2020, 23:57 Paulus lobt den Glauben der Mutter-- das verwirrt mich nun etwas.
Die Mutter war Jüdin und mit einem Griechen verheiratet. War es jüdischen Frauen denn erlaubt, einen Nichtjuden zu heiraten?
Als ob die Israeliten sich im Laufe ihrer Geschichte immer danach gerichtet hätten, was irgendwer erlaubt hätte. Lystra ist nun nicht gerade jüdisches Stammland. Da Timotheus nicht beschnitten war, lebte er seine Kindheit offensichtlich nicht in der Nähe jüdischer Orthodoxie. Da ist der erwähnte Glaube seiner Oma tatsächlich bemerkenswert.
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Helmuth
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: So 15. Mär 2020, 23:57 Beschränkt sich die Funktion eines geistlichen Vaters denn ausschließlich auf die Lehre?
Für mich keinesfalls. Lehre ohne Beziehung ist noch nicht "von Gott gelehrt". Man lernt vieles erst durch das Zusammenleben. Ansonsten saugt man Wissen auf, steht dabei auf der Predigtkanzel oder sitzt im Publikum, aber man lehrt bzw. lernt so nicht.

Es ist dies zwar auch eine formale Notwendigkeit, aber nicht ausschlaggebend für der geistlichen Lehr- bzw Lernerfolg. Derart entleert sich oft nur viel Bla Bla Bla. Wissensschwangere Theologen als Vortragende und auch als Studierende haben wir schon zu viel des Guten.

Vaterschaft ist ohne die Existenz von Kindern auch ein Nonsen davon zu sprechen. Ein Vater ohne Kinder ist kein Vater und Kinder wiederum brauchen diesen. Ohne Vater geht es nicht, nur ist es mit ihm deswegen nicht einfach. ;)

Eine Beziehung sehe ich aber als unbedingte Voraussetzung, was sowohl das Lehren als auch das Lernen betrifft. Niemand wird von Gott nur durch reines Belehren bzw. Studieren gelehrt.
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PeB
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von PeB »

Magdalena61 hat geschrieben: So 15. Mär 2020, 23:57 Die Mutter war Jüdin und mit einem Griechen verheiratet. War es jüdischen Frauen denn erlaubt, einen Nichtjuden zu heiraten?
Wenn der Grieche den jüdischen Glauben angenommen hat und sich beschneiden ließ - ja. So wurde es jedenfalls zu dieser Zeit gehandhabt.
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Magdalena61
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Magdalena61 »

Timotheus war zu Beginn seines Dienstes als Mitarbeiter der Paulus nicht beschnitten. Apg. 16,3
Und so alt war das Christentum zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass man den Glauben an Jesus Christus mit dem Wegfall der Beschneidung als Begründung dafür anführen könnte.
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Magdalena61 »

Michael hat geschrieben: Mo 16. Mär 2020, 08:56 Eine Beziehung sehe ich aber als unbedingte Voraussetzung, was sowohl das Lehren als auch das Lernen betrifft. Niemand wird von Gott nur durch reines Belehren bzw. Studieren gelehrt.
Das sehe ich auch so.
Der Begriff "Vater" oder "Kind" weist ja schon auf eine Beziehung hin. Joh. 1,12
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Magdalena61
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Mo 16. Mär 2020, 06:59 Rein von der angebotenen Literaur her ist der lehrmäßige Bereich in Deutschland quasi auf dem Nullpunkt. Das hat schon rein finanzielle Ursachen (keine Käufer)
Das Internet ist eine starke Konkurrenz für den Buchhandel. Bücher sind nun einmal teuer.
Einen Großteil meiner Bücher aus christlichen Verlagsbuchhandlungen habe ich im Ausverkauf erworben. Und selbst solche konnte ich mir oft nicht leisten und musste die Gelegenheiten an mir vorüberziehen lassen.

Christen, die sich in Sachen Bibellese mit den Versen der Tageslosung oder im Gottesdienst begnügen, gab und gibt es immer, zunehmend auch in Freikirchen. Sie kennen vielleicht einige der populären Texte und sonst halt "so ungefähr", was von Predigten und Vorträgen hängengeblieben ist. Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis, wenn die Theologen dann auch nichts mehr zu sagen haben.

Warum sollte sich jemand privat mit Bibelthemen beschäftigen? Das Lesen alleine ist schon gut, und man sollte die Bibel nicht ganz aus der Hand legen. Aber man versteht meist nicht so viel, besonders nicht am Anfang des Glaubenslebens. Das wissen wir alle, glaube ich.
Man braucht Auslegung, Erklärung, Belehrung. Das ist mit ein Grund, warum ich mich gerne in Foren aufhalte. Da wird man immer wieder mit Themen konfrontiert, die man selbst wohl eher links liegen lassen würde. Dann fängt man an zu recherchieren und zu suchen... um einem Inhalt näher zu kommen und besser zu verstehen, was Sache ist. Der Bibelserver mit seinen vielen Übersetzungen ist eine super Einrichtung und sehr nützlich für diese Beschäftigung.
Klar, wenn man jedwede Belehrung, christliche Biographie oder auch nur jede Erwähnung eines Bibelverses zur "Lehre" hinzuzählt, sind wir bestens versorgt.
Mir haben die Bücher gläubiger Autoren, die ihre Gedanken mit Bibelversen begründeten, sehr geholfen, Zusammenhänge besser verstehen und einordnen zu können. Das war zu der Zeit, als "Bibel pur" für mich einfach noch zu "konzentriert" war, zu schwer.
Schließlich spräche der Heilige Geist zu jedem Christen, was die Belehrung durch Geschwister quasi zum netten "Nice2Have" degradiert.
Es fragt sich nur, WIE und WODURCH der Geist Gottes spricht.
Ganz bestimmt nicht durch emotional aufgeladene Statements: "Der Herr hat mir gesagt....".

Wir könnten einen Thread erstellen, in dem wir gute Webseiten auflisten und verlinken. Solche wie diese:
http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/d-menue.htm
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Travis
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Re: Geistliche Väter

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 16. Mär 2020, 15:54 Einen Großteil meiner Bücher aus christlichen Verlagsbuchhandlungen habe ich im Ausverkauf erworben. Und selbst solche konnte ich mir oft nicht leisten und musste die Gelegenheiten an mir vorüberziehen lassen.
Das ist genau das Problem. Wirklich gute Lehrbücher erleben im deutschsprachigen Raum meist keine zweite Auflage und werden irgendwann verramscht. Buchbesprechungen aus denen man eine Empfehlung ableiten könnte, sind im christlichen Literaturbereich rar gesät, besonders eben bei Lehrbüchern.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 16. Mär 2020, 15:54 Mir haben die Bücher gläubiger Autoren, die ihre Gedanken mit Bibelversen begründeten, sehr geholfen, Zusammenhänge besser verstehen und einordnen zu können. Das war zu der Zeit, als "Bibel pur" für mich einfach noch zu "konzentriert" war, zu schwer
Davon, dass solche Bücher unnütz seien, war bisher nicht die Rede. Wir waren beim Thema "Lehre" und davon ist situations-induzierte Auslegung eben nur ein Teil. Ein Umstand, der gar nicht allgemein bekannt ist. Biblische Lehre ist stets konsequenzbildend, da man auf ihr die eigene Nachfolge aufbauen können muss. Genau das will Jesus wenn er sagt "...und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe." (Math. 28,20)
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