Das Gericht Gottes

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Helmuth
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von Helmuth »

lovetrail hat geschrieben: Fr 19. Jun 2020, 15:27 Wie verstehst du denn das, Michael?
So wie es Jesus gesagt hat. Und er hat noch um einiges mehr dazu gesagt.

Seinen Bruder gewinnen bedeutet nicht Vorbehalte zu suchen die dagegen sprechen könnten. Die Bereitschaft zur Vergebung muss in deinem Herzen sein, sie darf von nichts abhängig gemacht werden.

In Mt. 5:23 ist nicht ausgesagt wer der eigentliche Sünder ist. Es heißt, wenn dein Bruder etwas gegen dich hat. Das kann berechtigt wie unberechtigt sein. Es muss also geklärt werden mit dem Ziel der Versöhnung.

Wenn von einer Partei keine Einlenkungsbereitschaft erfolgt, genau diese sitzt dann im Gefängnis und hat alles bis auf letzte Groschen zu bezahlen --> Jesus beschreibt mit Mt. 5:26 die Erfüllung der Talion. Man kann dazu auch Jak 2:13 zitieren, was geistlich dasslebe aussagt.

Oft sind Vorwürfe nicht gerechtfertigt bzw. beruhen sie auf Gegenseitigkeit, also geht es in vielen Fällen um eine gegenseitige Vergebung. Einseitige Fälle sind in der Regel klar, die gegenseitigen meist nicht.
Zuletzt geändert von Michael am Sa 20. Jun 2020, 08:22, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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AlTheKingBundy
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Sa 20. Jun 2020, 08:08 Die Bereitschaft zur Vergebung muss in deinem Herzen sein, sie darf von nichts abhängig gemacht werden.
Falsch:
Lukas 17,3-4: Habt acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm!
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Helmuth
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von Helmuth »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 20. Jun 2020, 08:20 Falsch:
Lukas 17,3-4: Habt acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm!
Ok, gewonnen. Wenn der Fall eindeutig vor Gott vorliegt, wer von den beiden Parteien der Täter und wer das Opfer ist, so stimmt das.

Aber dennoch muss unabhängig davon dein Herz die Vergebungsbereitschaft bereits haben. Wenn schon die Bereitschaft nicht da ist, wie soll sie dann erfolgen? Auf diesen Mangel habe ich hingewiesen, weil wir alle Sünder sind, Gläubige wie Ungläubige.

Sie darf nicht von etwas abhängig gemacht werden z.B. in der Art: "Ich mir sicher, du tust es ohnehin wieder, also beobachte ich dich die nächsten 10 Jahre." Das ist keine Vergebung oder sie erfolgt nur mit den Lippen. Sie ist weit weg vom dem Maßstab: "Und wenn dein Bruder siebenmal Mal am Tag kommt."

Diese Haltung der fortwährenden Bereitschaft drückt Jesus mit 70x7 aus. Ein Schelm der daraus 490 macht. ;) Daher sollte Jesu Wort nicht einseitig ausgelegt und theologisch festgenagelt werden. Es ist komplexer.

In der reinen Schwarz-Weiß Betrachtung hast du aber Recht. So steht es geschrieben. In der Praxis liegt aber zumeist ein gegenseitiges Verschulden vor. Ich sagte eindeutige Fälle sind klar. wie z.B. ein Einbruch in deine Wohnung. Die Polizei ertappt mich, stellt das Diebesgut fest und du erkennst eindeutig die von dir gestohlenen Sachen.

Dann sollte klar sein, dass ich dich aufsuchen sollte, um von dir Vergebung zu erhalten. Wie viele Fälle liegen in dieser Klarheit vor? Hier im Forum denke ich 0,Josef mal e hoch Jod Pepi. ;)

Aber ich bin mir sicher, dass mangelnde Vergebungsbereitschaft wiederum weit mehr trifft.
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lovetrail
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von lovetrail »

Man bekommt den Eindruck, du machst aus dem biblischen Befund eine "Lex Helmut", welche immer zu deinen Gunsten bzw zu Ungunsten der Gegenüber ausgelegt wird. :lol:
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Helmuth
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von Helmuth »

lovetrail hat geschrieben: Sa 20. Jun 2020, 20:01 Man bekommt den Eindruck, du machst aus dem biblischen Befund eine "Lex Helmut", welche immer zu deinen Gunsten bzw zu Ungunsten der Gegenüber ausgelegt wird. :lol:
Hast du auch biblische Argumente außer private „Eindrücke“?
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lovetrail
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von lovetrail »

Eine Zurechtweisung macht mehr Eindruck auf den Verständigen als hundert Schläge auf den Narren
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Travis
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von Travis »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 20. Jun 2020, 08:20
Michael hat geschrieben: Sa 20. Jun 2020, 08:08 Die Bereitschaft zur Vergebung muss in deinem Herzen sein, sie darf von nichts abhängig gemacht werden.
Falsch:
Lukas 17,3-4: Habt acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm!
Ein ganz wichtiger Vers. Was hilft alle Vergebungsbereitschaft, wenn die einem zur Vergebung gereicht Hand nicht von der Reue dessen begleitet wird, der sie entgegenstreckt? Oder, welchen Sinn ergibt Versöhnung, wenn eine Veränderung des Verhaltens gar nicht vorgesehen ist?

Man führt Vergebung und Versöhnung ad absurdum und erinnert etwas an die Praxis in der RKK, sich die Sünden vom Priester vergeben zu lassen, um danach mit vermeintlich "geringerem Sündenkonto" einfach weiterzumachen, wie zuvor.

"Vergeben und vergessen" kann im Übrigen nur Gott und auch nur er kann (sich) das in jedem Fall auch leisten.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Helmuth
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von Helmuth »

Travis hat geschrieben: So 21. Jun 2020, 07:54 "Vergeben und vergessen" kann im Übrigen nur Gott und auch nur er kann (sich) das in jedem Fall auch leisten.
Dazu zunächst diese Aussage aus dem Munde Jesu:
Mt 5:48 hat geschrieben: Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!
Ich stelle diese Aussage nicht gegen dich sondern für dich hin, weil Jesus ja für uns ist, um das von dir Gesagte daran selbst zu messen. Nun erlaube ich mir eine Interpretation deiner Worte:

Diese Art Vergebung ist Richten ganz im Sinne des Gesetzes. Sie funktioniert auch, aber ohne Herzensgüte. Wer die Gesetzesbedingung erfüllt, dem wird vergeben. Punkt. Vollkommenen Liebe ist es so aber noch keine im Sinne Jesu. Darum unterwerfe ich mich solchen Haltungen nicht, da ich mich nicht unter dieses Gesetz stelle.

Diese Art erwähnt Jesus genau mehrere Verse zuvor als eine Art Liebe auf Basis von Vergeltung, eine Liebe, wie sie unter Heiden üblich ist. Sie funktioniert, ist aber nicht vollkommen.

Jesus wertet das auch nicht völlig ab, aber sie ist nichts Besonderes, sagt er. Er zeigt uns den besseren, also den vollkommenen Maßstab. Wenn wir den auch nicht erreichen können, so führt zu einer laufenden Verbesserung. Darum geht es dem HG, denn solches bringt Früchte hervor. Stillstand ist kein Wachstum und bringt auch keine Frucht.

Man darf daher Dinge nicht nur von anderen erwarten, auch hier greift das geistliche Gesetz: Du erwartest dir eine Besserung des anderen und möchtest ihn belehren? Gut so, aber dann belehre zuerst dich und bessere dich selbst, ehe du es an anderen versuchst.

Jede Einseitigkeit endet letzten Endes am Gerichtstag, ich rufe immer weder das Thema in Erinnerung. Vergeben und vergessen kann Jesus nur dann, wenn du es auch selbst es so handhabst.

Weiterhin konnte bisher meine Behauptung noch nicht wiederlegt werden: Auch Nachfolger Jesu stehen vor dem Gericht, wenn sie Sachen anbrennen haben lassen.
Zuletzt geändert von Michael am So 21. Jun 2020, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Sunbeam
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von Sunbeam »

Michael hat geschrieben: So 21. Jun 2020, 09:44

Jede Einseitigkeit endet letzten Endes am Gerichtstag, ich rufe immer weder das Thema in Erinnerung.
Fällt mir beim niemals endenden Gerichtsgedöhns immer wieder ein:

Die Priester schrien weit und breit:
»Es ist, es kommt die letzte Zeit,
Bekehr dich, sündiges Geschlecht.«
Der Jude sprach: »Mir ist’s nicht bang,
Ich hör vom Jüngsten Tag so lang.«

(Goethe, der ewige Jude)
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Helmuth
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Re: Das Gericht Gottes

Beitrag von Helmuth »

Goethe, na was für ein Lehrer. Bin ich froh Jesus zu kennen. Zur Info: Vielleicht stehen ein paar Menschen am Tage der Auferstehung auch vor Goethe, weil Gott auch seine Dinge in Ordnung bringen wird, das mag sein, aber JEDER steht vor Jesus.

Einfach JEDER! Hier Jesu Wort:
Lk 21:36 hat geschrieben:  Darum wacht jederzeit und bittet, dass ihr gewürdigt werdet, diesem allem zu entfliehen, was geschehen soll, und vor dem Sohn des Menschen zu stehen!
Zuletzt geändert von Michael am So 21. Jun 2020, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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