Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Ams

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 12:24 Wenn du jedoch Mitglied in einer Religionsgemeinschaft sein möchtest, dann musst du dich logischer Weise an ihre Regelungen halten.
Wie gesagt... habe und hatte ich noch nie vor.

Ich "unterwerfe" (<-- wenn man es so nennen will) mich jederzeit allen wahren
Regeln... Gesetzen... Gebote Gottes. Wie man sie auch immer nennen möchte.

Weil ich weis daß Gott Gut ist und alle seine Regelungen immer nur zum Guten dienen.

Aber ich weis genauso daß dies alles Missbraucht werden kann und schon auch zigmale wurde...

Vor allem aus niedrigen Beweggründen wie zB Machtausübung... was dann natürlich "an der Sache" komplett vorbei geht.

Da bin ich sehr empfindich... und gucke genau hin.

lg Ams
Faust

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Faust »

Nunja. Du bist vermutlich ein „Unitarian Universalist“. So würde ich dein Glaubensverständnis einordnen. Das kannst du ja sein und trotzdem weiterhin die Schriften der Bahá'í-Religion lesen, wenn du das Bedürfnis danach verspürst. Zum Bahá'í Glauben gehört allerdings das Universale Haus der Gerechtigkeit, da der Religionsstifter diese Vision in seinen Schriften formulierte.
Ams

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 12:53 Du bist vermutlich ein „Unitarian Universalist“.
:-) Ich glaub ich bin einfach nur ein "Universalist" :-) :clap: ...

hab von den "Unitarian Universalists" gerade das erste mal gehört :)

Und ja... aufjedenfall sind mir die Schriften und Offenbarungen von Bahāʾullāh u. Abdu'l-Bahá sehr heilig...

diese werde ich ganz sicher nicht verwerfen nur wegen der "Testament Sache".. oder der gegenwärtigen "Universalen Haus" Sache.

Da steckte letztendlich ein elender Machtkampf dahinter... der auch einiges kaputt gemacht hat.
Wenn ich was verwerfe dann das.
Faust hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 12:53 Zum Bahá'í Glauben gehört allerdings das Universale Haus der Gerechtigkeit, da der Religionsstifter diese Vision in seinen Schriften formulierte.
Eine "globale offizielle Gerechte und göttlich-inspiriert geleitete Weltordnung"....
(wie sie sicherlich von Bahāʾullāh u. Abdu'l-Bahá als göttliche Vision gesehen wurde )

kann sowieso nur dann wirklich entstehen werden wenn das kollektive Bewusstsein soweit ist.

Vorher nicht.

Niemand kann das vorzeitig erzwingen. Egal ob mit oder ohne (gefälschten?) Anathema Sits... im Testament.

Und diese "neue Weltordung" hätte zB in ihrem "Führungs-Gremium" auch keine "No-Women-Regelung".

Falls doch... wäre das zB ein Sicheres Zeichen daß das Kollektiv noch nicht soweit ist wenn es das nicht bemerken würde... oder es "einfach so" hin nimmt.
Zuletzt geändert von Ams am Do 17. Okt 2019, 13:35, insgesamt 2-mal geändert.
Faust

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 13:05Und ja... aufjedenfall sind mir die Schriften und Offenbarungen von Bahāʾullāh u. Abdu'l-Bahá sehr heilig... diese werde ich ganz sicher nicht verwerfen nur wegen der "Testament Sache".. oder der gegenwärtigen "Universalen Haus" Sache.
Bist Du dir bewusst, dass Bahá’u’lláh die Schaffung dieser Institution in seinem Gesetzbuch, dem Kitáb-i-Aqdas, bestimmt hat? :D
Ams

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Ams »

Ja.

Und glaubst Du daß dies dann aus ein "No-Women-Gremium" bestünde? :wave:
Faust

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Faust »

Ich fragte dich das, weil Du mal diese Worte von Krishnamurti zitiert hast.
„Sie erinnern sich vielleicht an die Geschichte, wie der Teufel und einer seiner Freunde eines Tages die Strasse entlanggingen. Sie sehen vor sich einen Mann, der sich bückt und etwas vom Boden aufhebt, es betrachtet und dann in seine Tasche steckt. Der Freund fragt den Teufel: »Was hat der Mann da aufgehoben?« »Er hat ein Stück von der Wahrheit aufgehoben«, sagt der Teufel. »Das ist aber ein sehr schlechtes Geschäft für dich«, sagt sein Freund. »Oh, durchaus nicht«, antwortet der Teufel, »ich werde ihm vorschlagen, sie zu organisieren.«
Die Wahrheit ist ein pfadloses Land (jkrishnamurti.org)

Das ist durchaus eine berechtigte Frage: kann man die Wahrheit organisieren oder ist das letztlich immer zum Scheitern verurteilt? Im Falle der Bahá'í-Religion ist es so, dass das auf die Lehren des Religionsstifters zurück geht. Die Organisation („Bahá'í Administrative Order“) ist ein integraler Bestandteil ihres Glaubenssystems. In ihren Augen ist das der Nucleus einer neuen Weltzivilisation. Zum Ausdruck kommt das in diesen Worten von Shoghi Effendi.
The central, the underlying aim which animates it is the establishment of the New World Order as adumbrated by Bahá’u’lláh. The methods it employs, the standard it inculcates, incline it to neither East nor West, neither Jew nor Gentile, neither rich nor poor, neither white nor colored. Its watchword is the unification of the human race; its standard the “Most Great Peace”; its consummation the advent of that golden millennium—the Day when the kingdoms of this world shall have become the Kingdom of God Himself, the Kingdom of Bahá’u’lláh.”

(Shoghi Effendi, The World Order of Bahá’u’lláh)
Damit ist klar: niemand kann ein Bahá'í sein und gleichzeitig die dazugehörige Organisation verneinen.
Ams

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Ams »

Auf die Frage "Was ist ein Bahai?" antwortete `Abdu'l-Bahá:

"Ein Bahai zu sein meint einfach, den Menschen in aller Welt in liebe zu dienen, sich für den Weltfrieden einzusetzen, ebenso für die Einheit aller Menschen als globale Bruderschaft."

( http://freebahais.org/shoghi-effendi-2/ ... effendi-1/ )

Back to the roots...

...
Faust hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 16:40 Damit ist klar: niemand kann ein Bahá'í sein und gleichzeitig die dazugehörige Organisation verneinen.
Wenn Du... oder Shoghi Effendi welchen Du zitiertest... das so siehst... ich seh es etwas anders.

Titel, Religionszugehörigkeit, oder "Organisations-Zugehörigkeit"... sind für mich ohne Bedeutung.
Es kommt einzig und allein auf das Herz an.

Ja, es gibt (oder besser gab) sogar welche die sag(t)en: Wenn man nicht Mitglied der römisch katholischen organisierten Kirche ist, aus ihr aus welchen Gründen auch immer austritt... könne man kein echter Christ sein.

Dem hab ich ebenso noch nie zugestimmt.
Faust

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 17:20Wenn Du... oder Shoghi Effendi welchen Du zitiertest... das so siehst...
Ich habe nur die Sichtweise der Bahá'í dargestellt. Das bedeutet keineswegs, dass ich das so sehe. The Bahá’í Administrative Order (Quotations) Mein Eindruck ist, dass du nicht ganz richtig informiert bist über diese Religion.
Titel, Religionszugehörigkeit, oder "Organisations-Zugehörigkeit"... sind für mich ohne Bedeutung. Es kommt einzig und allein auf das Herz an.
Tut mir leid, wenn ich dich da enttäuschen muss. Für die Bahá'í spielt die Organisation eine zentrale Rolle.
Ams

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Ams »

Wir können die Frage auch reduzieren auf:

Kann ein wahrer Christ ein wahrer Moslem ein wahrer Bahai ein wahrer Hindu/Sufi/Buddhist/Jude/Universalist sein?

Meiner Ansicht nach: Ja.

Völlig unabhängig welcher - falls überhaupt - "offizieller Organisation" er angehört... oder nicht angehört... oder ablehnt oder ausgetreten, ja sogar Exkommuniziert ist.

Einfach deshalb.... weil das Wesen Gottes selbst - die Quelle aller wahren Offenbarungen - universal ist.
Faust

Re: Bahais: Haus der Gerechtigkeit: Nur für Männer?

Beitrag von Faust »

Hier ein Zitat aus einem Werk der Bahá'í Literatur.
Bahá'ís believe this Administrative Order is the cornerstone for a future global civilization that constitutes the Kingdom of God prophesied in the world's religious scriptures [...] each Universal House of Justice Plan falls under the guiding principles of the Tablet of the Divine Plan - a series of fourteen messages from Abdu'l-Bahá, written in 1916-1917 at the height of World War 1 and near the end of his life, which are the Blueprint for „the Bahá'í spiritual conquest of the planet“ (Rabbani 1965, p. 90) These fourteen separate documents addressed to the Bahá’ís of North America are a call to action to teach the Bahá’í Faith, bring in new believers, establish local and national Bahá’í communities throughout the planet, and help build a global civilization based on the values, laws and institutions of the Bahá’í Faith.- The Bahá’ís of America: The Growth of a Religious Movement
Die „administrative Ordnung“ spielt für die Bahá'í also eine zentrale Rolle.
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