Macht der Übersetzungen

Themen des alten Testaments
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Kolibri
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Re: Macht der Übersetzungen

Beitrag von Kolibri »

Hiob hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 18:51
Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 17:47 Was mir da auffällt ist, das in vielen Naturreligionen von der Mutter der Menschen erzählt wird. Vielleicht kannten auch sie die Geschichte von Adam und Eva.
Nicht unbedingt. - Das ist ein Urbild, das weltweit in Kulturen vertreten wird. - Die Mutter trägt allles Lebende aus - zur Not könnte sie sich sogar selber befruchten. - Männer sind reduzierte Frauen - das sind man in der Genetik: Wo bei Frauen ein 'X' ist, ist beim Mann ein 'Y' - das heißt: Bei den 4 Gliedern des X ist eines abgebrochen, so dass nur noch 3 übrigbleiben ("Y"). (Aber ich fühle mich deshalb als Mann nicht schlecht :D :D )
:lol: hihi dass musst du auch nicht, wer will schon perfekt sein

Aber wo kommt das Urbild her, warum verbindet es so viele Völker die doch sich unterschiedlich zu verschiedenen Zeiten auch noch räumlich getrennt entwickelt haben ? Sie haben keine Bibel, können also geschichtlich nicht nachvollziehen wie alles mal angefangen hat, aber vielleicht mündliche Überlieferungen, sicherlich mit der Zeit mehr und mehr verändert, da das geschriebene Wort fehlt . Vielleicht wurde Gottes Sohn mehrmals geboren um verschiedene weit entfernte Völker aufzusuchen, ich weiss es nicht, es ist nur hypothetisch aber ist es denn ausgeschlossen ?
Hiob hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 18:51
Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 17:47 Vielleicht war das ja nicht böse Absicht von der Schlange
Doch - in Goethes "Faust" beantwortet Mephistopheles (= Satan) die Frage, wer er sei, folgendermaßen: " Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft". - Das heißt: Die Schlange IST Böse, schafft aber damit die Voraussetzung für Gutes, das im Schlepptau kommt.

ohh ich liebe Goethes Gedichte und Schriften , ja böses wollen und gutes schaffen , das ist das Gleichgewicht, was so wichtig ist, denn wie soll man wissen was Gut ist, wenn man das Böse nicht kennt, ich kann nur das vermeiden was ich als böses erkenne
Hiob
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Re: Macht der Übersetzungen

Beitrag von Hiob »

Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 19:36 Aber wo kommt das Urbild her, warum verbindet es so viele Völker die doch sich unterschiedlich zu verschiedenen Zeiten auch noch räumlich getrennt entwickelt haben ?
Gerade WEIL es ein Urbild ist, muss es nicht kulturell vererbt werden - es ist einfach DA. - Wenn Goethe vom "ewig Weiblichen" spricht, ist das ein Urbild, das er nicht "macht", sondern aus der geistigen Realität heraus zitiert.
Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 19:36 Vielleicht wurde Gottes Sohn mehrmals geboren um verschiedene weit entfernte Völker aufzusuchen, ich weiss es nicht, es ist nur hypothetisch aber ist es denn ausgeschlossen ?
Diesen gedanklichen Weg würde ich nicht gehen - Urbilder sind schöpfungs-immanent. - Die ewige Eva, die für die erdige Seele steht - ihr göttlich am nächsten die "Ruach HaQodesh", der Heilige Geist, wörtlich „heiliger Atem“, DIE Ruach - die Wirkkraft des Göttlichen im Irdischen.
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Kolibri
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Re: Macht der Übersetzungen

Beitrag von Kolibri »

Hiob hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 20:10
Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 19:36 Aber wo kommt das Urbild her, warum verbindet es so viele Völker die doch sich unterschiedlich zu verschiedenen Zeiten auch noch räumlich getrennt entwickelt haben ?
Gerade WEIL es ein Urbild ist, muss es nicht kulturell vererbt werden - es ist einfach DA. - Wenn Goethe vom "ewig Weiblichen" spricht, ist das ein Urbild, das er nicht "macht", sondern aus der geistigen Realität heraus zitiert.
Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 19:36 Vielleicht wurde Gottes Sohn mehrmals geboren um verschiedene weit entfernte Völker aufzusuchen, ich weiss es nicht, es ist nur hypothetisch aber ist es denn ausgeschlossen ?
Diesen gedanklichen Weg würde ich nicht gehen - Urbilder sind schöpfungs-immanent. - Die ewige Eva, die für die erdige Seele steht - ihr göttlich am nächsten die "Ruach HaQodesh", der Heilige Geist, wörtlich „heiliger Atem“, DIE Ruach - die Wirkkraft des Göttlichen im Irdischen.
Aber was macht es für einen Sinn , sein Wort nur in eine begrenzte Region wie den heutigen Nahen Osten zu bringen, ich sage ja nicht dass es so gewesen sein muss, aber wäre es nicht logisch wenn Gott seien Worte auch nach Asien sendet, nach Amerika oder Afrika ? Überall lebten zu dieser Zeit Menschen, mit sehr ähnlichen Religionen und Glauben, nur die Ureinwohner Australiens unterschieden sich grundlegendst mit ihrer Traumzeit
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Re: Macht der Übersetzungen

Beitrag von Hiob »

Maryam hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 16:17 Himmeltraurig, wieviel Unkraut in den kostbaren Weizen im Laufe der Zeit gestreut wird.

Doch dies ist wohl dann eher was für den NT Bereich. Komme mal später darauf zurück.
Unbedingt. - Der Thread steht zwar unter AT (weil ICH da "Munition" habe), aber wenn Du NT-"Munition" hast, her damit.

Vor allem bin ich gespannt, ob wir DASSELBE als Unkraut bezeichnen - es kann nämlich auch anders sein.
Travis hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 16:19 Kennzeichen der Übertragung ist die Tendenz, den Bibeltext mehr zu interpretieren als es der Grundtext an sich zulassen würde.
Klar - aber entscheidet das?
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Re: Macht der Übersetzungen

Beitrag von Hiob »

Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 20:18 Aber was macht es für einen Sinn , sein Wort nur in eine begrenzte Region wie den heutigen Nahen Osten zu bringen, ich sage ja nicht dass es so gewesen sein muss, aber wäre es nicht logisch wenn Gott seien Worte auch nach Asien sendet, nach Amerika oder Afrika ?
Da gibt es ja erstmal Gen 18,18:
"Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden, durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen".
Dies heißt, dass Israel eine Blaupause ist für alle anderen Länder der Welt - die Hefe käme von da und ginge per Mission überall auf - im Idealfall.

Aber da gibt es eben auch Röm. 2,14f:
"Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist"

Das heißt, dass der Unterschied zwischen Jesus-/NT-Kennern NICHT in deren Gesetzes-Treue liegt (das können "Heiden" auch), sondern in deren Kenntnis, WARUM es so ist - sie sind sozusagen heilsgeschichtlich voraus.

Mit anderen Worten: Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist es nicht das Wichtige, Jesus überall auf der Welt zu kennen, sondern dass es ihn GIBT. ---- Stelle Dir vor, Gott würde Deine Leben lang 10 cm hinter Dir stehen, also Dir nahe sein - es wären auch dann 10 cm, wenn Du nichts davon wüsstest.
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Re: Macht der Übersetzungen

Beitrag von Kolibri »

Hiob hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 20:27
Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 20:18 Aber was macht es für einen Sinn , sein Wort nur in eine begrenzte Region wie den heutigen Nahen Osten zu bringen, ich sage ja nicht dass es so gewesen sein muss, aber wäre es nicht logisch wenn Gott seien Worte auch nach Asien sendet, nach Amerika oder Afrika ?
Da gibt es ja erstmal Gen 18,18:
"Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden, durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen".
Dies heißt, dass Israel eine Blaupause ist für alle anderen Länder der Welt - die Hefe käme von da und ginge per Mission überall auf - im Idealfall.

Aber da gibt es eben auch Röm. 2,14f:
"Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist"

Das heißt, dass der Unterschied zwischen Jesus-/NT-Kennern NICHT in deren Gesetzes-Treue liegt (das können "Heiden" auch), sondern in deren Kenntnis, WARUM es so ist - sie sind sozusagen heilsgeschichtlich voraus.

Mit anderen Worten: Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist es nicht das Wichtige, Jesus überall auf der Welt zu kennen, sondern dass es ihn GIBT. ---- Stelle Dir vor, Gott würde Deine Leben lang 10 cm hinter Dir stehen, also Dir nahe sein - es wären auch dann 10 cm, wenn Du nichts davon wüsstest.
Danke diese Worte tun gut und entsprechen auch mein Empfinden, ich , dass hast du vielleicht schon bemerkt, argumentiere und schreibe meistens aus dem Herzen und Emotionen raus.

Aber da gibt es eben auch Röm. 2,14f:
"Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist"

Das heißt, dass der Unterschied zwischen Jesus-/NT-Kennern NICHT in deren Gesetzes-Treue liegt (das können "Heiden" auch), sondern in deren Kenntnis, WARUM es so ist - sie sind sozusagen heilsgeschichtlich voraus.


ja genau diese Verse ist es was ich in meinen Worten die Tage öfters hier schrieb und wenn man das bedenkt und das in seinem Leben mit einbaut, so wird ein Jemand ein selbsternannter Lichtbringer es sehr schwer haben den Namen Gott und Jesus zu missbrauchen
Hiob
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Re: Macht der Übersetzungen

Beitrag von Hiob »

Kolibri hat geschrieben: Mi 30. Okt 2019, 20:34 ja genau diese Verse ist es was ich in meinen Worten die Tage öfters hier schrieb und wenn man das bedenkt und das in seinem Leben mit einbaut, so wird ein Jemand ein selbsternannter Lichtbringer es sehr schwer haben den Namen Gott und Jesus zu missbrauchen
"Spiritiueller Instinkt" ist das Zauberwort. Denn dann erkennt man auch im Fremden, was spirituell wertvoll ist.

Einer meiner Lieblings-Autoren, Chr. M. Wieland, hat einen Roman namens "Die Geschichte der Abderiten" (ein Buch voller Ironie und Esprit - ich musste dort ständig lachen wie bei Th. Mann) geschrieben, in denen folgende Szene ist:
Ein etwas grober und kritischer Typ fragt die Hauptfigur "Demokrit" (ein geistig offener und heller Mensch), wie man denn "Geist" beweisen könne. - Demokrit antwortet darauf: "Geist kann man nicht beweisen - er erkennt sich gegenseitig".
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