Frau und Mann im AT

Themen des alten Testaments
Benutzeravatar
Kingdom
Beiträge: 3915
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 18:25

Re: Frau und Mann im AT in EINER Szene

Beitrag von Kingdom »

Oleander hat geschrieben: So 1. Dez 2019, 22:29
Kingdom hat geschrieben: So 1. Dez 2019, 20:11 ... was man nicht kennt, sollte man nicht zu voreilig sagen,
Du kennst? ;)
Ja, sowie eben auch meine Brüdern und Schwestern.

Lg Kingdom
Benutzeravatar
Kolibri
Beiträge: 598
Registriert: Fr 21. Jun 2019, 16:14
Wohnort: Ostschweiz

Re: Frau und Mann im AT in EINER Szene

Beitrag von Kolibri »

Oleander hat geschrieben: So 1. Dez 2019, 16:24
Hiob hat geschrieben: Fr 29. Nov 2019, 01:08 Schon klar - sehe ich übrigens genauso. - Mir ist eine Frau in Sackleinen, die geistig strahlt, schöner als ein Botox-Monster im neuesten Chic. ---- Trotzdem sehe ich in "schöne Frau" in diesem Kontext, dass die Frauen ja WISSEN, dass es diese Regelung 21,11 gibt. ---- Wie soll ich sagen: Wenn Frauen das damals wussten, haben sie sich auf Brautschau der Männer eingerichtet - vermutlich war es doch ein Vorteil, wenn sie erwählt wurden, oder nicht?
Mir kam grade wieder das Beispiel von "Aschenputtel" und "Cinderella" in den Sinn

Das geistige Bild:

Aschenputtel wird angenommen/ geliebt, so wie sie ist.
Dann die Metamorphose:
Sie wird zu Cinderella (gereinigt, neues Kleid, beschmückt, sie strahlt auf eine andere Weise, wie ne Braut

Das materialistische Bild:

Du hattest es schon aufgezeigt, nur ich entferne mich von dem Botox, gestalte:

Daheim bin ich ganz ich selbst und trage praktische Kleidung, Jogginghose etc oder Haare stehn manchmal kreuz und quer, mich juckts nicht
Geh ich zur Arbeit, passe ich mich da an, gepflegter und der Situation angepasster.
Jedoch wenn ich schick ausgehe, ne Feier etc. dann passe ich mich da an, ziehe meine schönste Kleidung an, die ich besitze und schminke mich dezent,mein langes Haar wird eingedreht zu Locken oder aufgesteckt, ein andres Erscheinungsbild

Liebe Oleander

Es ist nicht immer welche Kleider wir tragen, wie unsere Frisur ist. Ich denke darauf wollte Magdalena hinaus. Mit schlichten Klamotten, einfaches Hauskleid oder Jogginghose , oder wenn man nach einer langen Arbeitsnacht einfach am nächsten Tag zu müde ist, sich zurechtzumachen für den Ehemann. Trotzdem kann man schön sein, die eigenen Bewegungen, wie man redet, Gesichtsausdruck, mit einer Hand die Haarsträne aus dem Gesicht nehmen, seinen Liebsten anlächeln, weil er für dich Frühstück vorbereitet hatte.
Das ist die innere Ausstrahlung wahre Schönheit.

Wie oft empfinde ich gegenüber wohlhabende , sehr stark herausgeputzte Frauen eher Abneigung und empfinde sie als unschön, weil zu dem passenden Gesichtsausdruck auch eine sehr unangenehme Arroganz herüberkommt.
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 17843
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Frau und Mann im AT in EINER Szene

Beitrag von Oleander »

Kolibri hat geschrieben: Mo 2. Dez 2019, 20:08 Ich denke darauf wollte Magdalena hinaus.
Magdalena????
Ich versteh nicht..
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Hiob
Beiträge: 7473
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Frau und Mann im AT

Beitrag von Hiob »

Kolibri hat geschrieben: Mo 2. Dez 2019, 20:08 Wie oft empfinde ich gegenüber wohlhabende , sehr stark herausgeputzte Frauen eher Abneigung und empfinde sie als unschön, weil zu dem passenden Gesichtsausdruck auch eine sehr unangenehme Arroganz herüberkommt.
Das gilt übrigens auch für Männer. - Wenn ein Mann dumm ist (soll vorkommen), sieht gute Kleidung an ihm ordinär aus. - Dafür gab es früher im Marketing sogar einen Fachbegriff: "Zuhälter-Syndrom" (ungelogen): Blau rasiertes Gesicht, Sonnenbank, geschmierte Frisur, blödes und brutales Gesicht.

Heute gibt es öfter folgendes (in beiden Geschlechtern): Hippe Frisur - Tätowierung - teure Brille - ein Gesichtsausdruck, der Weltläufigkeit signalisieren soll ("Ich war schon in Mallorca") und dann eine Jogginghose und ein zu kurzes T-Shirt, unter dem ein Fett-Wabbel rausschwillt. - Oje, ich lästere - ist aber auch wahr.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26061
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Frau und Mann im AT in EINER Szene

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Fr 29. Nov 2019, 01:08
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 29. Nov 2019, 00:52 Dieses "du hängst dich an sie" erinnert mich eher an 1. Mose 2,24.
Da lese ich genau dasselbe - sogar dasselbe Wort. ---- Überleg mal: Der Mann als "Anhängsel" der Frau - irgendwie passt das doch nicht zu einem patriarchischen Denken.
Er ist ja auch keine Handtasche, die an der Frau klebt und von ihr "mitgezogen" werden muss, sondern er braucht seine "Hilfe". Seine Ergänzung. Und damit das nicht so auffällt und weil er sich keine Blöße geben will, verlegt sich so mancher Mann auf den Macker.

In allen drei der von dir zitierten Übersetzungen ist es der Mann, der entscheidet, die Frau zu wollen und sie in sein Haus zu bringen, um sie seinem Besitz einzuverleiben.
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 29. Nov 2019, 00:52 Das Anhangen passiert bei allen drei Versionen- das ist ja auch normal, wenn ein Mann Interesse entwickelt für eine Frau, sich in sie verliebt und sie "haben will". Die ersten beiden Übersetzungen sind halt etwas moderner.
Aber die Sinnrichtung mutet unterschiedlich an. - Rein praktisch ist es dasselbe, klar.
Für mich ist da kein Unterschied. Die bedauernswerte Frau hatte keine Wahl, der Mann hatte sie. Und die Frau mußte den Mann nehmen, der Interesse anmeldete. Ob er ihr gefiel oder nicht.
(Mann ist Anhängsel der Frau). --- Spürt Ihr das auch?
Allgemein gesprochen wird hier eine Beobachtung festgehalten- so etwas wie ein Naturgesetz.
Wenn jemand eine Hilfe braucht, dann besteht ja ein Bedarf.
Aber eigentlich sind beide aufeinander angewiesen. Wenn's richtig läuft.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Hiob
Beiträge: 7473
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Frau und Mann im AT in EINER Szene

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 21:43 Für mich ist da kein Unterschied. Die bedauernswerte Frau hatte keine Wahl, der Mann hatte sie. Und die Frau mußte den Mann nehmen, der Interesse anmeldete. Ob er ihr gefiel oder nicht.
Bei Sklaven war das wohl so - insofern gibt es da einen Unterschied zu jüdischen Frauen, bei denen ja der Papa mitredete (und sicherlich gelegentlich auf seine Tochter hörte, oder nicht?). - Nebenbei: In Adelskreisen gab es dieses Muster bis ins 19. Jh. - mit dem Unterschied, dass BEIDE einen Partner bekamen, ob sie wollten oder nicht.

Wie auch immer: Ich finde es nach wie vor bemerkenswert, dass die Bibel hier eine Ausdrucksweise wählt, bei der der Mann in einem patriarchischen Kontext (!) als Anhängsel der Frau dargestellt wird. Das hätte man auch anders machen können - etwa: "Der Mann bediene sich ihrer Hilfe" (statt "er hänge an ihr"). ---- Und ich würde es nicht bemerkenswert finden, wenn ich nicht spüren würde, dass dieses "er hänge an ihr" fundamentale Bedeutung hätte. --- Der Mann, der mit spirituellen oder kriegerischen Aufgaben beschäftigt ist, und gleichzeitig dem Geerdeten des weiblichen Archetyps anhängt (was er archetypisch selber nicht leisten kann).
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Frau und Mann im AT

Beitrag von Travis »

Gestern las eine meiner Töchter die Begebenheit von Abram und Sarai in Ägypten. Sie fragte mich um Rat wegen einiger Aussagen darin. Angesprochen wurde auch der ungeheure Anachronismus bezüglich der Wertigkeit einer Frau den man dort vorfindet. Beeindruckend wenn man bedenkt, wie modern und aufgeklärt sich die Menschen in Europa in diesem Thema sehen.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Antworten