Jeremia 7, 22

Themen des alten Testaments
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PeB
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Jeremia 7, 22

Beitrag von PeB »

Jeremia 7, 22 hat geschrieben:Denn ich habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern
Wie ist das zu verbinden mit:
2. Mose, 20, 24 hat geschrieben:Einen Altar von Erde mache mir, auf dem du dein Brandopfer und Dankopfer, deine Schafe und Rinder, opferst.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

An dem Tag oder vorher hat Gott auch noch nichts von Opfertieren gesagt. Es war lediglich Mose der davon sprach. Gott hat das dann mit der Gesetzgebung nur verklausuliert.
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PeB
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von PeB »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 14:35 An dem Tag oder vorher hat Gott auch noch nichts von Opfertieren gesagt. Es war lediglich Mose der davon sprach. Gott hat das dann mit der Gesetzgebung nur verklausuliert.
Ja, so kann ich das gerne verstehen.

Aber die Konsequenz lautet dann: Gott hat im Gesetz den Vorgaben des Mose nachgegeben.
Das hieße dann im Folgeschluss: das mosaische Gesetz ist die Auslegung von Gottes Geboten.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

PeB hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 15:04 Das hieße dann im Folgeschluss: das mosaische Gesetz ist die Auslegung von Gottes Geboten.
Ist die Gesetzgebung nicht viel mehr eine Rücksichtnahme Gottes auf das, was er als Vermögen des Volkes erkannte ? Sie waren im Opferritus sowieso schon sozialisiert und das war eine ihrer anerzogenen Ausdrucksformen. Auch wenn sie zuvor Jahwe noch nicht selber opferten, denn sie kannten ihne ja scheinbar nicht, so kannten sie aber die Riten aus Ägypten und wussten ungefähr was Götter sein sollen. Im NT erfahren wir, dass die wahre Liebe und Nächstenliebe das Gott wohlgefällige Opfer ist, aber so weit war Israel zu der Zeit noch lange nicht, als dass man das einfach per Gesetz hätte verordnen können, was ja auch prinzipiell gar keinen Sinn macht.
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PeB
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von PeB »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 15:28
PeB hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 15:04 Das hieße dann im Folgeschluss: das mosaische Gesetz ist die Auslegung von Gottes Geboten.
Ist die Gesetzgebung nicht viel mehr eine Rücksichtnahme Gottes auf das, was er als Vermögen des Volkes erkannte ? Sie waren im Opferritus sowieso schon sozialisiert und das war eine ihrer anerzogenen Ausdrucksformen. Auch wenn sie zuvor Jahwe noch nicht selber opferten, denn sie kannten ihne ja scheinbar nicht, so kannten sie aber die Riten aus Ägypten und wussten ungefähr was Götter sein sollen. Im NT erfahren wir, dass die wahre Liebe und Nächstenliebe das Gott wohlgefällige Opfer ist, aber so weit war Israel zu der Zeit noch lange nicht, als dass man das einfach per Gesetz hätte verordnen können, was ja auch prinzipiell gar keinen Sinn macht.
Meine Gedanken gehen in die gleiche Richtung.
Auch Jesus spricht ja davon, dass Mose die Gesetze gegeben habe:
Matthäus 8,4 hat geschrieben:Und Jesus sprach zu ihm: Sieh zu, sage es niemandem, sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis.
Matthäus 19, 7 hat geschrieben:Sie sprachen zu ihm: Warum hat dann Mose geboten, ihr einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden?
Insofern frage ich mich, ob die Gesetzgebung am Sinai gewissermaßen einem Dialog zwischen Gott und Mose entsprang, falls du verstehst, was ich damit meine.
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Helmuth
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 15:04 Aber die Konsequenz lautet dann: Gott hat im Gesetz den Vorgaben des Mose nachgegeben.
Deine Gedanken sind immer wieder amüsant. Hat er dann auch Jesus nachgegeben, der gar nicht sterben wollte? Oder war das dann doch anders?
PeB hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 16:06 Insofern frage ich mich, ob die Gesetzgebung am Sinai gewissermaßen einem Dialog zwischen Gott und Mose entsprang, falls du verstehst, was ich damit meine.
Ein eher einseitiger Dialog dann. Die Opfergesetze beginnen mit "Und der Herr sprach ... " und er redet bzw. gebietet dabei in einem deutlichen Imperativ.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

PeB hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 16:06 Insofern frage ich mich, ob die Gesetzgebung am Sinai gewissermaßen einem Dialog zwischen Gott und Mose entsprang, falls du verstehst, was ich damit meine.
Den Dialog setze ich voraus, denn er wird ja im AT beschrieben. Es schien ja tatsächlich auch in Grenzen eine Aushandlung gewesen zu sein. Wenn Jesus aber von Mose als "Gesetzgeber" spricht, tut er das sicher nur der Einfachheit halber, nicht weil er etwas anderes damit sagen wollte, als die genannten Schriften selber hergeben. Das Volk hat auch nur Mose gesehen und nicht Gott. Gott war der Urheber des Gesetzes, Mose nur der Mittler, so verstehe ich es auch in Galater 3,19.
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PeB
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 16:26
PeB hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 15:04 Aber die Konsequenz lautet dann: Gott hat im Gesetz den Vorgaben des Mose nachgegeben.
Deine Gedanken sind immer wieder amüsant. Hat er dann auch Jesus nachgegeben, der gar nicht sterben wollte? Oder war das dann doch anders?
Du hast, wie immer, nicht gelesen, bevor du geantwortet hast.

Für dich exklusiv noch einmal die Eingangsfrage:
Jeremia 7, 22 hat geschrieben:Denn ich habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern
Wie ist das zu verbinden mit:
2. Mose, 20, 24 hat geschrieben:Einen Altar von Erde mache mir, auf dem du dein Brandopfer und Dankopfer, deine Schafe und Rinder, opferst.
?


Man merkt dir immer total an, wenn du sauer auf mich bist. Dann verfällst du in einen sagenhaften Angriffsmodus.
Zuletzt geändert von PeB am Mo 9. Mär 2020, 20:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von PeB »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 18:39 Den Dialog setze ich voraus, denn er wird ja im AT beschrieben. Es schien ja tatsächlich auch in Grenzen eine Aushandlung gewesen zu sein. Wenn Jesus aber von Mose als "Gesetzgeber" spricht, tut er das sicher nur der Einfachheit halber, nicht weil er etwas anderes damit sagen wollte, als die genannten Schriften selber hergeben. Das Volk hat auch nur Mose gesehen und nicht Gott. Gott war der Urheber des Gesetzes, Mose nur der Mittler, so verstehe ich es auch in Galater 3,19.
Dennoch scheint es ja eine Form von Verhandlung gegeben zu haben, was hier zum Ausdruck kommt:
Matthäus 19, 7 hat geschrieben:"Warum hat Mose dann aber gesagt", entgegneten sie, "dass man der Frau einen Scheidebrief ausstellen soll, bevor man sie wegschickt?" Jesus erwiderte: "Nur, weil ihr so harte Herzen habt, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen wegzuschicken. Von Anfang an ist das aber nicht so gewesen.
Was heißt hier: von Anfang an ist das nicht so gewesen?
Hat sich Gott hier durch Moses Insistieren umstimmen lassen?
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Re: Jeremia 7, 22

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

PeB hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 20:34 Dennoch scheint es ja eine Form von Verhandlung gegeben zu haben, was hier zum Ausdruck kommt:
Matthäus 19, 7 hat geschrieben:"Warum hat Mose dann aber gesagt", entgegneten sie, "dass man der Frau einen Scheidebrief ausstellen soll, bevor man sie wegschickt?" Jesus erwiderte: "Nur, weil ihr so harte Herzen habt, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen wegzuschicken. Von Anfang an ist das aber nicht so gewesen.
Ja das meinte ich.
PeB hat geschrieben: Mo 9. Mär 2020, 20:34 Was heißt hier: von Anfang an ist das nicht so gewesen?
Hat sich Gott hier durch Moses Insistieren umstimmen lassen?
Könnte man meinen. Ganz sicher bin ich da nicht. Es könnte sich auf den Anfang der Erschaffung des Menschen beziehen. Es könnte sich aber auch auf den Zweck des Gebotes beziehen, dass es nicht dazu gedacht ist eine Scheidung zu rechtfertigen. Das Gesetz sollte im Fall des Falles eine Rechtsgrundlage geben, aber nicht ansich überhaupt ein Motiv und Anlass für Scheidungen sein, für die man dann nur noch irgendeinen Grund nachliefern muss.
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