PeB hat geschrieben: ↑Sa 4. Apr 2020, 10:12
du meinst also, Abraham habe seinen Sohn belogen, um ihn zu trösten?
Hier kann man nicht von Lüge reden, nicht in der Form wie man dadurch jemand vorsätzlich täuschen möchte. Ja, ich denke er wollte ihn trösten und keinesfalls verängstigen. Da bin ich mir sehr sicher.
PeB hat geschrieben: ↑Sa 4. Apr 2020, 10:12
Denn Abraham hat ja die Wahrheit gesagt; in zweierlei Hinsicht: Gott schickte ein Schaf zum Brandopfer, um Isaak zu erlösen und er schickte ein Lamm zum Opfer, um uns zu erlösen.
Er konnte die Wahrheit doch nicht wissen. Gott fügte es dann so, richtig. Wie wäre es aber dann eine Glaubensprüfung? Dies steht aber geschrieben.
PeB hat geschrieben: ↑Sa 4. Apr 2020, 10:12
Verstehe die Verheißung hier!
Du gehst mit deinem Erkenntnisstand heran. Natürlich verstehe ich die Verheißung, wir beide verstehen sie, das aber aus heutger Sicht, nachdem wir um das Opfer Jesu wissen. Abraham kann das damals niemals in dieser Tiefe gewusst haben. Dafür gibt es keinerlei Hinweis.
Versetze dich stattdessen in seine Lage. Dass Gott mit ihm redete ist schon so außergewöhnlich, dass es mit nichts seiner Zeit vergleichbar wäre. Stell dir mal vor, du hörst eine klar akustisch wahrnehmbare Stimme. Du siehst dich um und kein Mensch herum ist anwesend. Was ist da los? Und sie geht auf deine Reaktionen und Fragen ein. Was würdest du dazu sagen?
Keinem anderen Menschen seiner Zeit erging es so. Die Menschen opferten aus religiöser Tradition, und das ihren Götzen und nicht dem wahren Gott, denn diesen kannten sie nicht. Sie wussten es eben nicht besser.
Wenn ich mich in Abrams Lage versetze war er bzgl. des Zustandes der Menschheit betrübt, wie schon Noah darunter litt. Es quält einem die Gottlosigkeit und den nutzlosen Götzenkult mitanzusehen, aber was tun?
So erkannte Gott sein Herz und plante ihn rauszuholen, wie zuvor auch Noah. Gott hatte ja einen Plan und suchte nach der geeigneten Person. Und bedenke wieder, das wissen wir und heute, Abram konnte das so nicht wissen. Es war damals nicht geoffenbart.
Abrams Veränderung ging nur mit einem radikalen Schnitt, bei Noah war es die Sintflut, bei Abraham ihn aus der Bindung seiner Familie und Kultur herauszulösen und auf Gutheißen auswandern zu lassen. Abram gehorchte. Nur Lot folgte, der Rest der Familie blieb zurück.
Schritt für Schritt führte ihn JHWH einen neuen Weg und er macht die Erfahrung, dass er in allem gesegnet wurde, weil er bereits an die erste Verheißung glaubte. Als er sah, dass nun der Gott des Himmels am Werk war, begann er für ihn Altäre zu bauen. Du liest aber nichts von Opfern. Seine öffentliche Anbetung erfolgte in Form einer Altarerrichung.
Erst im Zuge eines angekündigten Bundesschlusses fordert ihn Gott auf Opfertiere herbeizuschaffen. Zuvor liest du an keiner Stelle, dass er je ein derartiges Blutopfer dargebracht hatte. Du bist hier Experte. Baute man früher Altäre ausschließlich um Blutopfer darzubringen? Hier könntest du mich aufklären. Ich vermute es nicht.
Doch wie auch immer, er musste es aus Glauben machen, dass er nun mit dem wahren Gott in Verbindung ist. Es ist in höchstem Maße verwunderlich, dass er sogar gehorsam war, seinen Sohn zu opfern, der ja das Kind seiner Verheißung war.
Er selbst betete zwei Mal zu Gott, das erste Mal es möge Eleazar und das zweite Mal Ismael möge das Erbe antreten. Dann überzeugt ihn Gott mit dem Wunder der Schwangerschaft seiner Frau und der Geburt Isaaks. Mir sagt es, er konnte die Zukunft nicht wissen, was Gott am Ende damit bezweckte, wie uns Gott das heute geoffenbart hat.
Ich denke also, dass er aufgrunddessen von Gott nie enttäuscht worden zu sein selbst das Menschenopfer wagte. Der Hebräerbrief sagt, dass er darauf baute, Gott wäre in der Lage ihn von den Toten auferstehen zu lassen. Das war eine Gewissheit an die er glaubte. Doch wird er es auch tun? Das bitte
KANN er nicht wissen, das kannst du nur glauben, sonst wäre es ja kein Glaube.
Und wie oft überrascht uns Gott, dass er auf einmal anders handelt als wir erwartet hätten? So auch hier. Er führt alles zum Guten gem. seines Willens. Ich wäre aber wie Gott selbst, wüsste ich genau, was Gott als nächsten Schritt tun wird.