Klee hat geschrieben: ↑Di 27. Feb 2024, 23:20Was du schreibst passt mit Heldenmärchen und Hollywoodfilmen, aber garantiert nicht in die Ideen des Christentums.
Schau genau hin.
Judentum und Christentum sind Buchreligionen, wodurch sich die Konsequenz ergibt, dass es vollumfänglich um ein Rechtfertigungsspiel rund um Ideen geht.
Im Zentrum steht die Vorstellung, dass es so etwas wie "den heiligen Geist" gibt und das die Texte eine Art "Repräsentation dieses heiligen Denkens, dieser heiligen Ideen" sind.
Wenn man die Jesus-Geschichte auf Basis des "heiligen Geistes" begründet, macht man nicht weniger, als bei den restlichen Texten.
Wenn ein Christ sagt "ich glaube an Jesus Christus", dann ist das im Grunde eine abgekürzte Formulierung, denn tatsächlich glaubt er daran, dass der Text eine gerechtfertigte Inspiration zum Glauben an das Prinzip "Jesus Christus" enthält.
Das was du mitbringst und durch das du dich an meiner Aussage störst, ist
deine Entscheidung, den Texten eine historische Relevanz zu geben.
Im Christentum ist es zu einer sonderbaren "Reihenfolge" gekommen: "Vater, Sohn und heiliger Geist".
Tatsächlich müsste die Reihenfolge lauten "heiliger Geist, Vater und Sohn" - anders funktioniert eine Basis aus Religionstexten nicht.
Das ist sicherlich schwieriger, als sich eine historische Verankerung vorzustellen - vielleicht erscheint es sogar als "viel weniger" - aber es ist Tatsache, dass die Religion selbst das Konzept der "heiligen Ideen" mitbringt.
Über die "Paulus"-Figur wird dies sogar zentral zum Thema gemacht, denn "Paulus" soll keinerlei historische Verbindungen zu den Evangelien-Inhalten haben.
"Paulus" steht quasi für das Prinzip, dass über "Christus" ohne eine tatsächliche Begegnung, etwas gesagt wird.
Das wird nirgendwo verschleiert, sondern offen präsentiert.
Hier ein Link, der verdeutlicht, dass dies ein diskutierter Punkt ist:
Jesus und Paulus - ein unüberwindlicher Gegensatz?
(mit dem Link möchte ich nur verdeutlichen, dass es Überlegungen gibt - ich mache mir keine inhaltlichen Aussagen zu eigen)
Es wäre interessant, wie die "Paulus"-Texte wirken, wenn man den Namen "Jesus" (also nur diese Buchstaben) entfernt und sich klarmacht, dass es im ersten Jahrhundert ein grundsätzliches Aufflammen der Messias-Idee gab.
Gibt es dann überhaupt noch eine Verbindung der "Paulus"-Texte zu den Evangelien oder liegt dann nur noch eine Text-Kombination vor, die halt irgendwie etwas mit Messias-Ideen zu tun hat?