Seine Briefe sind schon eine Besonderheit, weil wir so eine historisch fundierte Grundlage haben, die auf diese Weise den Evangelien fehlt. Keiner weiß wer ein Mt-Ev oder Mk-Ev geschrieben hatte bzw. wie es entstanden ist. Das ist bei den Paulusbriefen von vornherein klar.
Unter diesen zeichnet sich das Lk-Ev aus, da wir dazu klare Hinweise auf einen Autor haben, der als Lukas tradiert wird. Aber selbst, wenn er es nicht ist, so ist ein Autor für dessen Berichtzusammenstellung verantwortlich und es gibt auch einen klaren Adressaten. Daraus geht hervor, dass der Autor auch ein Nachfolger Jesu war. Damit erhält es die höchste Glaubwürdigkeit.
Bei den anderen Evangelien muss durchaus deren Entwicklungsgeschichte mitberücksichtigt werden, da nicht klar ist wer der Autor bzw. die Autoren wirklich waren und wie demnach Berichte zusammengestellt wurden. Und wir kennen darum nicht einwandfrei deren aller Gesinnung. Insgesamt wird eindeutig Jesus bezeugt, keine Frage, aber gewisse Ungereimtheiten sind nicht von der Hand zu weisen.
Wird damit die Bibel unglaubwürdig? Eben nicht, weil sie eine gemeinsame Linie haben, Jesus und dieser gekreuzigt für unsere Sünde, wie das AT schon lange voraus angekündig hatte. Der HG lehrt uns dazu auch wie wir alles auch prüfen sollen, und niemand schrieb dabei ja gegen Jesus. Es hat sich halt nur das NT völlig anders entwickelt als das AT.
Die NT-Berichte erfuhren eine sehr große Streuung über halb Europa, Vorderasien und Nordafrika, damit unter mehrere Nationen und Völker, und erst allmählich erfolgte später wieder die Sammlung zu deren Kanonisierung.
Das AT wur immer nur innerhalb jüdisch/israelischer Tradition überliefert, Ja man hat hier Samarien nicht mal anerkannt und Galiläa sogar als heidnisch eingestuft, wiewohl es das so nicht war.
Aber so wurde es nur innerhalb eines Volkes mit Jerusalem als sich das bildende geistliche Zentrum tradiert und das unter der Hoheit der Priester und Propheten. Andere durften gar nicht ran, das war viel zu heilig. Für die Kanonisierung des AT war das zur Tradierung auch weit besser, da das Volk selbst bei der Deportation nach Babel homogen geblieben ist.