Pluto hat geschrieben: Die Projekte werden von den Professoren und NICHT von den Geldgebern verteilt.
Natürlich wird der "Dienstweg" eingehalten. - Ich habe doch selber erlebt, wie ein Wissenschaftler, der in Diensten der Industrie war, (mit uns) zu einem Lehrstuhl-Inhaber gefahren ist, um ein zukünftige Studie zu besprechen.
Aus dem Gedächtnis: "Wir benötigen zu folgendem Zweck ... eine wissenschaftliche Studie, für die wir Deiner Uni soundsoviel spenden können. - Mit dem Dekan/Präsidenten(?) haben wir bereits gesprochen - er kann soundsoviel Deiner Abteilung zuweisen. - Ist das Studienthema kompatibel zu Deinen Aktivitäten?". - Anwort: "Ja - im wesentlichen passt das bei uns rein. - Wofür braucht Ihr die Studie denn?". " Wir brauchen Sie für eine Markteinführung - folgendes ... steht dabei im Mittelpunkt. Ist unsere Position, dass .... , aus Deiner Sicht wissenschaftlich vertretbar?". - "Ja - aber dann muss die Fragestellung in die Richtung .... gehen, denn wenn man das ... in den Mittelpunkt stellen würde, wäre dies wissenschaftlich zweifelhaft". - "Bis wann können wir hören, ob wir diesbezüglich zusammenarbeiten können?" - "Ich bin nächste Woche erstmal auf einem Kongress - danach sondiere ich im Institut, welche Doktoranden sich für dieses Thema interessieren könnten. - Ich denke, Mitte nächsten Monats sollte die Sache entscheidungsreif sein". - "Gut - dann vereinbare ich mit dem Dekan/Präsidenten einen Termin für Ende nächsten Monats, so dass wir dann Anfang Wintersemester anfangen können".
Das ist WIRKLICH nicht erfunden - und ganz sicher nicht die Ausnahme. - Da ging es übrigens um die wissenschaftliche Unterfütterung von sogenannter "Functional Food", die damals in Basel strategisch ganz oben stand.
Pluto hat geschrieben: und doch willst du den Forschern Präjudizierung in ihrer Arbeit vorwerfen?
NAtürlich - allein aus der Aussage, es könne gar keine Wirkung geben, da Wirkung nur chemisch begründbar sei. - Da muss man kein Spezialist sein - da reicht logisches Denken.
Pluto hat geschrieben:und nicht nur anekdotisch
Natürlich kann ich es nur anekdotisch machen und davon ausgehen, dass die anderen Fälle nicht komplett anders waren. - Das kann ein Wissenschaftler übrigens auch, bevor er dann eins nach dem anderen erledigt.
Mir fehlt die Neugier - warum muss man ständig Hürden aufbauen, statt aus mehrfachen deutlichen Indizien Neugier zu entwickeln? - Muss man immer erst formale und methodische Stolpersteine vorziehen?
Ich würde erwarten, dass ein Wissenschaftler sagt: "Holla - das klingt interessant. - Jetzt würde ich gerne Kontakt zur genannten Patientin haben - ihr die Vollmacht abschwatzen, in der Uni nach ihren Unterlagen zu suchen - dann mal im Umkreis der Kölner Praxis gucken, ob man da Zugang kriegen kann. - Super, wenn das klappen würde - ich bin echt gespannt". ---- So aber klingt das eher wie: "Bevor nicht die und die Kriterien erfüllt sind, komme ich drum rum, mich ernsthaft damit zu beschäftigen".
Pluto hat geschrieben: Doch hier stellst du die Vertrauenswürdigkeit von wissenschaftlichen Statistiken in Frage.
Ne-ne --- ich habe ausdrücklich gesagt, dass die Studien aller Voraussicht nach wissenschaftlich korrekt sind. - Es geht mir nicht um Vertrauenswürdigkeit, sondern um den Geltungs-Bereich einer Studie. - Und da scheint nahezuliegen, dass dieser Geltungs-Bereich in Bezug auf das Thema nicht umfassend ist - konkret: Es kann zwei fast identisch formulierte Studien geben, die von außen de facto NICHT unterscheidbar sind, aber komplett unterschiedliche Ergebnisse bringen, die jeweils nur den Geltungs-Bereich lobbyistischer Interessen andecken.
Pluto hat geschrieben:Wenigstens im Fall der Raucherstatistik, scheint die Infragestellung der Vertraunswürdigkeit ein Schuss in den Ofen gewesen zu sein.
Zumindest der Geltungsbereich war nicht, wie es sich der unschuldige Hörer wünscht. - Denn der eine Hörer bekommt 2,80 Euro pro Schachtel und der andere 43,- Euro pro Schachtel erzählt. - Wenn er BEIDES hört, hat er Glück - aber die meisten kriegen nur EINE Zahl mit - je nach dem, was sie lesen.
Mit anderen Worten: Aus Sicht dessen, dem eine Statistik medial vorgesetzt wird, ist das wichtigste die Klärung, wer die Statistik beauftragt und wer sie bezahlt hat. - Dann weiss man wenigstens schon mal, wo der Hase hinlaufen soll.
Pluto hat geschrieben:Das verstehe ich nicht.
Habe ich nie gesagt. - Nochmal: Ich vertraue nach wie vor darauf, dass die Statistik wissenschaftlich korrekt verfasst wurde - aber ich weiss nicht, ob das Ergebnis in Bezug auf die Realität aussagekräftig ist - das ist eine ganz andere Baustelle.
Pluto hat geschrieben:Deine Worte waren
Das ist eine logisch Sache. - Deshalb darf man trotzdem 90 werden wollen.