Andy hat geschrieben:Naqual hat geschrieben:Nur das Meridiane nichts mit Gott zu tun habn. Das ist so, als wenn Du Nervenbahnen in der westlichen Medizin für einen alternativen Gott sehen würdest.
Nein, die Meridiane sind nur die fiktiven Kanale die geöffnet werden sollen um den kosmischen Gott aufzunehmen um selber wie Gott zu sein. Das ist aus christlicher Sicht Blasphemie.
Das ist sachlich nicht korrekt. Auch Deine Antwort mit Wikipedia hinkt hier, da auch Wikipedia m.E. nicht ausführt, und auch nicht ausführen kann, dass die Meridiane dazu dienen selbst wie Gott zu sein. Ich vermute, dass man nur mit einer Vermischung des Gedankens der Lebensenergie (Qi) mit der Adavaita (aus dem Hinduismus) hierzu kommt. Aber es handelt sich um zwei sehr unterschiedliche Denksysteme.
Im übrigen sollte nach der Bibel es ein menschliches Streben zu sein, wie Gott sein zu wollen. Es ist ja ein versprochenes Ziel, auch wenn dies anscheinend ideologisch immer wieder unterdrückt wurde.
1Joh 3,2 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird,
werden wir ihm (Gott) gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Andy hat geschrieben:Hast Du Dir mal Gedanken über das Leer machen und diesem hier gemacht?
Naqual hat geschrieben:Hast du Dir schon einmal Gedanken über das Volle gemacht?
Hier sind wir an einem Punkt angekommen wo ich fragen muss welchen Stellenwert die Bibel für Dich hat. Ist sie für Dich Gottes geschriebenes und inspiriertes Wort, so muss ich mich über diese Antwort auf meinen Abschnitt aus der Schrift sehr wundern. Wenn nicht, macht eine weitere Diskussion für mich eigentlich keinen Sinn, weil wir auf zwei völlig verschiedenen Ebenen diskutieren.
Die Bibel ist für mich eine Sammlung antiker Weisheiten, die man schätzen und beherzigen sollte. Ich halte allerdings die Bibel genausowenig und genauso viel für inspiriert wie z.B. den Koran. Die Akteure Gottes blieben Menschen ihrer Zeit und ihres Denkens sowie ihrer Kultur. Ich halte es mit Paulus "Prüfet aber alles und das Gute behaltet". Und das finde ich für mich in Schriften christlicher wie auch islamischer Mystiker, im Raja-Yoga (Pantajali) oder dem Monismus der Adavaita. Ich gehöre keiner Religion an, habe aber eindeutig einen christlichen Hintergrund, den ich weder negieren möchte, noch dass ich es könnte. Zudem finde ich zwei geisteswissenschaftliche Ausbildungen für ganz ertragreich und effizient, wenn man auf theologische Sachverhalte schaut. Meine Perspektive ist hier aber sicher mehr religionswissenschaftlich als theologisch.
Hinzu kommen persönliche Erfahrungen mit "Gott", die ich naturwissenschaftlich weder begründen könnte noch wollte. Sie sind für mich (!) einfach gegeben und beeinflussen naturgemäß mein Denken mit.
Feindbild nun erfüllt?
Wobei mir schleierhaft ist, wie Du bei der speziellen Fragestellung so abwehrend agierst, hier hatte ich den christlichen Boden bei weitem noch nicht verlassen. Es ging um Grundprinzipien religiösen Erlebens, wie sie auch Christen sehen.
Naqual hat geschrieben:Buße ist mehr als die rationale Feststellung, man hat mal etwas verkehrt gemacht (gesündigt). Wenn Du Dich wirklich auf Sünde und Schuld einlassen würdest, würdest Du es kaum aushalten vor Leid.
Das Gewissen leitet die Buße ein bzw. verhindert die Sünde weil Du nicht möchtest, dass jemand (in diesem Falle Gott) traurig über Deine Handlungsweise ist.
Das heißt anders ausgedrückt, dass Du der schädigenden Wirkung der Sünde keine weitere Beachtung schenkst, z.B. Betroffenheit über die Opfer von eigenem egoistischen Verhalten. Relevant ist nicht die Sünde an sich mit der ihr eigenen Schrecklichkeit, sondern nur das Gott nicht auf einen sauer ist.
Hier habe ich bei Atheisten, die sich aufopferungsvoll für andere einsetzen, meine Hochachtung. Sie tun es dem Nächsten selbst wegen, nicht wegen einem Gott, den sie sich selbst gewogen halten wollen (letzteres nur eine sublimierte Form der Selbstliebe).
Naqual hat geschrieben:Wir reden hier über Meditieren, nicht über Besessenheit.
Wie würdest Du es nennen was beispielsweise die Charismatiker mit ihrem undefinierbaren Lauten von sich geben als Folge des Meditierens?
Der durchschnittliche Charismatiker hat vor Meditation etwa so viel Bedenken wie Du.
Und was sinnloses Lallen mit Meditation zu tun, kann ich nicht einmal mehr erahnen.
Nebenbei: warum sollte Gott jemanden in einer Sprache sprechen lassen, die er nicht versteht? Das wäre doch ein wenig ungeschickt von Ihm, oder?
Zumindest ist das sogen. Leermachen der beste Nährboden für falsche Geister.
Es geht um Offenheit für Neues. Wer bereits voll ist wird seine falschen Geister gar nicht mehr los, weil er auf Korrekturen gar nicht mehr hört. Er hat ja schon alles.
Naqual hat geschrieben:so wie Du auch kein Problem damit hast, Katholiken das Christsein abzusprechen
Christus ist derjenige, der für uns gestorben ist und sein Blut steht für uns ein. Und Christus ist derjenige, der unsere Schuld mit seinem Blut vergibt und niemand sonst. Wenn nun die Katholiken sich vom Papst die Sünden abnehmen lassen geht das an den elementarsten Dingen des Christentums vorbei. Dasselbe gilt für den Daoismus, der in die Richtung der Selbsterlösung geht und dadurch ebenso wenig mit dem Christentum vereinbar ist.
Der Papst kann sich auf die Stelle im NT berufen, nachdenen
Mt 16,19 Ich will dir (Petrus) die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.
Mt 18,18 Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.
Er hat seine Meinung genauso aus der Bibel wie Du. Über Interpretationen kann man Jahrhunderte streiten. Was man auch gemacht hat - oftmals mit Toten als Folge.
Den Katholizismus mit dem Daoismus wegen angeblicher Selbsterlösungslehren zu vergleichen geht wohl ein wenig in die Hose. Wobei es durchaus ein interessanter Ansatz wäre zu vergleichen das Dao (Tao) wörtlich der Weg ist und Jesus der Weg ist.
Und Jesus hat als den Weg genau den Weg der aktiven Nachfolge beschrieben.
Jesus sagte sogar: Wer nicht bereit ist sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir nachzufolgen ist meiner nicht wert.
Aber viele deren, die diese Bereitschaft (verständlicherweise) nicht haben, beanspruchen nun das Kreuz für sich zur Sündenvergebung und deklarieren zu Rechtfertigung, dass der Weg eine Selbsterlösung sei. Ich denke Jesus hatte das anders gemeint. Aber das wäre eine langandauernde andere Diskussion.
Ich sagte Dir bereits, dass ich Moses Schlange für eine Echte halte, während Zauberer und Magier (die Moses übrigens selber verdammt) Verbindungen zu Dämonen besitzen und Bilder vorgaukeln. ....
Dass es Kräfte und Wunderheilungen gibt bestreite ich gar nicht. Nur die Gefahr, dass diese eben nicht von dem biblischen Gott sondern vom Teufel und damit okkult sind ist immens.
Der Unterschied zwischen einem Esoteriker und einem Rechtgläubigen ist nun für Dich, dass die Wunder beim ersten nicht wirken (oder Betrug sind) und beim zweiten eben schon.
Gleich im nächsten Abschnitt stellst Du dann fest, dass es wirksame okkulte Praktiken gibt.
Also wirkt doch beides. Was nun?
2 Thess 2,9 hat geschrieben:Sein Auftreten geschieht mit Teufelskraft unter allen möglichen Trugzeichen und Lügenwundern und mit allerlei Verführung zur Bosheit bei denen, welche verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, um gerettet zu werden. Darum wird Gott ihnen einen starken Irrwahn schicken, dass sie der Lüge glauben
Hier geht es um eine Verführung zur Bosheit! Und damit ein zumindest greifbares Kriterium.
Und was ist mit dem Hindu Mahatma Gandhi, der letztlich sein Leben ständig in Gefahr brachte um anderen zu helfen und viel Gutes bewirkt hatte? Also für Bosheit ist ein Gandhi sicher nicht bekannt geworden.
Und wenn jetzt in Wunderheiler vor mir stünde, der Moslem ist, und hilft einer mir bekannten Person mit einem Wunder: ich würde Gott danken. Würde Gott nur durch dogmatisch korrekte Leute wirken, wäre er völlig arbeitslos.
Und jemanden zu Heilen hat mit der Bosheit in 2. Thess 2,9 nichts zu tun.