Im Moment sehe ich überhaupt keinerlei Veranlassung, irgendetwas abzutrennen — vllt. mit Ausnahme deines letzten Posts.Savonlinna hat geschrieben:Die Diskussion, was am kulturprägendsten war, gehört auch in diesen Thread nicht rein und unterwandert ihn.
Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Diese technischen Errungenschaften wurden von den Menschen sehr lange vor der Naturwissenschaft gemeistert.Pluto hat geschrieben:Die Bändigung des Feuers und die Erfindung des Rads sind Fakten, die maßgeblich zum Fortschritt der Zivilisation beitrugen.
Im übrigen sind Mathematik und Physik Wissenschaften, die aus der hellenistischen Philosophie entsprangen. Und Mathematik gilt seit ca. 1900 als Formalwissenschaft und wo wären die Naturwissenschaften ohne "die Königin der Wissenschaften". Andererseit kann man mit der Mathematik nur formale Beweise formulieren, ohne konkreten Naturbezug sind sie noch nicht "real".
Warum die Wissenschaftsfelder gegeneinander auspielen, so als könnten wir auf Geisteswissenschaften zugunsten von Naturwissenschaften verzichten? Höre bitte rein, was Einstein über die Sprache der Wissenschaft zu sagen hatte.
Soweit ich weiß, bedauerte Heisenberg, dass sich aus der Naturwissenschaft keine Ethik herleiten lässt. Die Naturwissenschaft vermag zwar besser als alles andere zu erklären, wie Dinge funktionieren, aber sie vermag uns keine Ziele vorzugeben, sie kann uns nicht sagen, was wir tun sollten.
Da denke ich an so weise Physiker wie Teller, Wheeler und Feynman, denen wir, neben bahnbrechenden naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, die Wasserstoffbombe verdanken.
Den Menschen naturwissenschaftlich zu betrachten ist sehr hilfreich, aber ungenügend, wenn nicht auch andere Sichtweisen gleichberechtigt hinzukommen. Höre doch bitte mal rein, was Prof. H. Lesch über den Sinn zu sagen hat.
Ja, dies ist laut Einstein die Motivation für Wissenschaft überhaupt.Pluto hat geschrieben:Doch schau dir die Welt an: Neugierde und Kreativität in der Natur waren seit jeher der Antrieb für den Fortschritt.
Man könnte ja mal darüber nachdenken, wo wir ohne die Geisteswissenschaften wären.Pluto hat geschrieben:Mit Naturwissenschaft werden Zivilisationen gebaut. Das verschaffte dann anderen die Muße um über Gott und die Welt nachzudenken.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Ich halte eine Nützlichkeitsdebatte für so überflüssig wie ein Kropf. Auch Plutos Ansatz würde darunter zermalen werden, wenn man anfängt, Grundlagenforschung nur noch zu genehmigen, wenn sie offensichtlich "nützlich" wäre. Es wäre der Tod genau dieser Art des Forschens.Halman hat geschrieben:
Man könnte ja mal darüber nachdenken, wo wir ohne die Geisteswissenschaften wären.
Auch der "mechanisierte" Ansatz der Naturwissenschaft hat seine Beschränkungen, einem Menschen muss es erlaubt sein, auch Fragen zu stellen, die in Richtung Schönheit, Sinn, Analogien usw. gehen. Das kann nur die Geisteswissenschaft.
Ich sehe den Vorteil der Geisteswissenschaft in der größeren Freiheit, der weitreichenderen Möglichkeiten, der tieferen Erkenntnis.
Dafür ist die Erkenntnis, die herauskommt, "nur" subjektiv, einmalig, ohne generelle Möglichkeit, Basis weitergehender Erkenntnisse zu sein.
Bei der Naturwissenschaft ist es umgekehrt. Die Erkenntnisse sind in ein strenges formales Korsett gezwängt, dafür bauen sie aufeinander auf und sind objektiv.
Beides stimmt nicht in der Strenge, die ich hier geschrieben habe, um die Abgrenzung zu charakterisieren. Es gibt Grauzonen, Überlappungsbreiche. Genau diese will ich abtasten.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
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Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Und wozu es "Geist" bedurfte. Beides war immer vorhanden, beides hat einander beeinflusst und "inspiriert".Halman hat geschrieben:Diese technischen Errungenschaften wurden von den Menschen sehr lange vor der Naturwissenschaft gemeistert.Pluto hat geschrieben:Die Bändigung des Feuers und die Erfindung des Rads sind Fakten, die maßgeblich zum Fortschritt der Zivilisation beitrugen.
Und: Neugierde und Kreativität sind Tätigkeiten des Geistes.Halman hat geschrieben:Ja, dies ist laut Einstein die Motivation für Wissenschaft überhaupt.Pluto hat geschrieben:Doch schau dir die Welt an: Neugierde und Kreativität in der Natur waren seit jeher der Antrieb für den Fortschritt.
Also ist es völlig sinnlos, wie Du ja auch sagst, sie gegeneinander auszuspielen.
Das wird heute auch schon lange nicht mehr gemacht.
Möglicherweise ist dieser ehemalige Gegensatz bereits in den Informationswissenschaften aufgehoben?
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Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Mein letztes post kannst Du gerne löschen, das war nur eine ot-Antwort an Salome.Pluto hat geschrieben:Im Moment sehe ich überhaupt keinerlei Veranlassung, irgendetwas abzutrennen — vllt. mit Ausnahme deines letzten Posts.Savonlinna hat geschrieben:Die Diskussion, was am kulturprägendsten war, gehört auch in diesen Thread nicht rein und unterwandert ihn.
Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Diese zwei ganz wichtigen Errungenschaften sehe ich als die "Geburt" naturwissenschaftlichen Denkens. Wie sonst sollte sich unsere unbändige Neugierde und der Drang sich die Natur untertan zu machen, zeigen, als durch solche Entdeckungen?Halman hat geschrieben:Diese technischen Errungenschaften wurden von den Menschen sehr lange vor der Naturwissenschaft gemeistert.Pluto hat geschrieben:Die Bändigung des Feuers und die Erfindung des Rads sind Fakten, die maßgeblich zum Fortschritt der Zivilisation beitrugen.
Richtig. Man nennt diese großen Denker der Antike heute "Naturphilosophen", aber was waren sie anderes als die ersten Naturwissenschaftler, Mathematiker, Philosophen, Dichter und Künstler?Halman hat geschrieben:Im übrigen sind Mathematik und Physik Wissenschaften, die aus der hellenistischen Philosophie entsprangen.
Du redest von der "Formalisierung" der Naturwissenschaften.Halman hat geschrieben:Und Mathematik gilt seit ca. 1900 als Formalwissenschaft und wo wären die Naturwissenschaften ohne "die Königin der Wissenschaften". Andererseit kann man mit der Mathematik nur formale Beweise formulieren, ohne konkreten Naturbezug sind sie noch nicht "real".
Ich will die Geisteswissenschaften nicht verdrängen oder schlecht reden.Halman hat geschrieben:Warum die Wissenschaftsfelder gegeneinander auspielen, so als könnten wir auf Geisteswissenschaften zugunsten von Naturwissenschaften verzichten? Höre bitte rein, was Einstein über die Sprache der Wissenschaft zu sagen hatte.
Andererseits sollten auf nicht vergessen, dass wir unsere Zivilisation unserem Erfindungsgeist verdanken, und der entspringt nun mal der Naturphilosophie des Altertums aus der sich später alle Wissenschaftszweige entwickelten.
Ethik und Moral lassen sich nun mal nicht wie eine mathematische Formel herleiten. Das wusste Heisenberg sicherlich auch.Halman hat geschrieben:Soweit ich weiß, bedauerte Heisenberg, dass sich aus der Naturwissenschaft keine Ethik herleiten lässt.
Diese Männer mögen die physikalischen Grundlagen dargelegt haben, aber dass daraus Bomben gemacht wurden, verdanken wir nicht ihnen, sondern den Politikern und den Militärs.Halman hat geschrieben:Da denke ich an so weise Physiker wie Teller, Wheeler und Feynman, denen wir, neben bahnbrechenden naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, die Wasserstoffbombe verdanken.
Ja! Lesch höre immer gerne zu.Halman hat geschrieben:Höre doch bitte mal rein, was Prof. H. Lesch über den Sinn zu sagen hat.
Doch auch er kann uns nichts über den Sinn unseres Lebens sagen.
Ja... was ist der Sinn des Lebens. Sind wir mehr als ein "Sack voller Atome?", im Wert von ein Paar Cent?
Darauf kann uns die Wissenschaft keine Antwort geben.
Sicher wäre die Geschichte der Menschheit Welt ohne Philosophie, Kunst, Musik und Literatur eine ganz andere, ja sogar völlig unvorstellbare Welt. Ist das nicht die Daseinsberechtigung der Geisteswissenschaften?Halman hat geschrieben:Man könnte ja mal darüber nachdenken, wo wir ohne die Geisteswissenschaften wären.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Das war nicht immer so.ThomasM hat geschrieben:Bei der Naturwissenschaft ist es umgekehrt. Die Erkenntnisse sind in ein strenges formales Korsett gezwängt, dafür bauen sie aufeinander auf und sind objektiv.
Es scheint in der Naturwissenschaft kein Platz mehr für Träume, wie man sie noch vor einigen Jahrzehnten haben konnte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Kommt darauf an, von was du träumst.Pluto hat geschrieben: Es scheint in der Naturwissenschaft kein Platz mehr für Träume, wie man sie noch vor einigen Jahrzehnten haben konnte.
Herausforderungen gibt es genug, sogar in der Physik, seien es die Masse der Neutrinos oder die dunkle Energie oder die dunkle Materie oder die Struktur der Festkörper usw.
Aber richtig spannend ist es in den Gebieten Genetik und Hirnforschung, auch Robotik und Computerwissenschaften sind Gebiete, wo es richtig ab gehen könnte.
Aber die Fragen nach Sinn oder Ethik, klare Richtungsentscheidungen für das eigene Leben oder Erfüllung in Form von Schönheit oder so, würde ich da nicht suchen. Dafür waren die Naturwissenschaften immer schon ungeeignet.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Indem sie sich weiterentwickelt, von der Naturphilosophie zur Naturwissenschaft.Pluto hat geschrieben:Diese zwei ganz wichtigen Errungenschaften sehe ich als die "Geburt" naturwissenschaftlichen Denkens. Wie sonst sollte sich unsere unbändige Neugierde und der Drang sich die Natur untertan zu machen, zeigen, als durch solche Entdeckungen?Halman hat geschrieben:Diese technischen Errungenschaften wurden von den Menschen sehr lange vor der Naturwissenschaft gemeistert.Pluto hat geschrieben:Die Bändigung des Feuers und die Erfindung des Rads sind Fakten, die maßgeblich zum Fortschritt der Zivilisation beitrugen.
Um mal Prof. em. Dr. Josef Honerkamp zu Wort kommen zu lassen:
Diese Ansicht stimmte auch Einstein zu:Der Galileische Paradigmenwechsel war ein singulärer Prozess. Danach sah die Welt der Naturforschung ganz anders aus. Es gab nun die Naturphilosophie mit ihren Begriffen und qualitativen Vorstellungen und anderseits die Naturwissenschaften, in der quantitative, mathematisch formulierbare und damit exakt überprüfbare Aussagen eine vorherrschende Rolle spielten. Wir können uns heute keine weitere Wende eines solchen Kalibers vorstellen.
Wie ich in meinem verlinkten Beitrag ausführte, hatte sich damit die Methodik der Arbeitsweise verändert. Anstelle von naturphilosophischen Spekulationen, die man allenfalls durch die Gesetze der Logik bewerten konnte, wies Galilei den revolutionären Weg, Theorien so zu entwickeln, dass sie exakte, mathematische Vorhersagen lieferten, die man experimentell überprüfen konnte. Salopp gesagt, hatte man nun, anstelle von Einschätzungen und Meinungen, die Möglichkeit der Berechnung.Zitat aus "Die Evolution der Physik" (A. Einstein, L. Infeld, Seite 67):
Naturgesetze für die Zusammenhänge zwischen aufeinanderfolgenden Ereignissen waren den Griechen unbekannt. Die Wissenschaft im Sinne einer Verknüpfung von Theorie und Experiment begann eigentlich erst mit Galilei.
Hierbei geht es aber um einen Paradigmenwechsel in der wissenschaftlichen Arbeitsweise. Stand die Naturphilosophie noch auf einen Bein, steht die Naturwissenschaft nun auf zwei Beinen standfester da. Honerkamp stellt fest:°
Was meinst Du zu dieser Sichtweise?Zitat von Prof. Josef Honerkamp:
"an einer Theorie zwei Ebenen zu unterscheiden [hat], die formal mathematische einerseits und die begriffliche andererseits."
Wissenschaftstheorie kann sich somit erst mit der Entwicklung seit Galilei befassen. Eine Entwicklung der Naturforschung vor Galilei ist Teil einer Geschichte der Philosophie.
Ja, dass hast Du recht. Sie waren Universalgelehrte. Leibniz war vermutlich der letzte ihrer "Art".Pluto hat geschrieben:Richtig. Man nennt diese großen Denker der Antike heute "Naturphilosophen", aber was waren sie anderes als die ersten Naturwissenschaftler, Mathematiker, Philosophen, Dichter und Künstler?Halman hat geschrieben:Im übrigen sind Mathematik und Physik Wissenschaften, die aus der hellenistischen Philosophie entsprangen.
Doch waren ihre naturphilosophischen Erkenntnisse wirklich bedeutsamer, als ihre geisteswissenschaftlichen Ideen? Mag sein - ich weiß es nicht.
Hast Du schon mal in die Vorlesungen von Prof. Dr. Paul Hoyningen-Huene reingeschaut? Für mich war da so manches überraschend. So wandelte sich im Laufe der Geschichte das, was man unter "Wissenschaft" versteht.Pluto hat geschrieben:Du redest von der "Formalisierung" der Naturwissenschaften.Halman hat geschrieben:Und Mathematik gilt seit ca. 1900 als Formalwissenschaft und wo wären die Naturwissenschaften ohne "die Königin der Wissenschaften". Andererseit kann man mit der Mathematik nur formale Beweise formulieren, ohne konkreten Naturbezug sind sie noch nicht "real".
Aus der Philosophie entwickelten sich doch auch die Geisteswissenschaften usw. So sind doch die Formalwissenschaften Mathematik und Logik von fundemalentaler Bedeutung, ohne die wir überhaupt keine sinnvolle Naturwissenschaft betreiben könnten. Was eine "Theorie" ist, ist eine erkenntnistheoretische Frage.Pluto hat geschrieben:Ich will die Geisteswissenschaften nicht verdrängen oder schlecht reden.
Andererseits sollten auf nicht vergessen, dass wir unsere Zivilisation unserem Erfindungsgeist verdanken, und der entspringt nun mal der Naturphilosophie des Altertums aus der sich später alle Wissenschaftszweige entwickelten.
Wenn ich mal ins allseits beliebte Nachschlagewerk schaue:
Um daraus mal die von mit fett hervorgehobenen Wissenschaften herauszugreifen: Historie ist ungemein wichtig für das Selbstverständnis. Selbst in der Naturwissenschaft ist die Wissenschaftshistorie mMn sehr hilfreich.Zitat aus
Geisteswissenschaften, u. a.:
Geschichtswissenschaften
Kunstwissenschaft
Literaturwissenschaften
Religionswissenschaften
Sprachwissenschaften
Wheeler brauchte für sein Buch "Gravitation und Raumzeit" eine Parabel, mit der eine doppelte Krümmung beschrieben werden kann und bat hierzu den Wissenschaftshistoriker Marshall Clagett um Hilfe. Er Verwies ihn auf Apllonius von Perga und seinem fünften Buch der Kegelschnitte (247 - 205 v. Chr.). Mit Hilfe dieser antiken Geometrie konnte Wheeler ohne Tensoren die Schwarzschild-Geometrie beschreiben (das Buch solltest Du unbedingt lesen).
Bildquelle
aus Apollonius 5. Buch Kegelschnitte
Wer gab denn den Politikern und den Militärs die Wasserstoffbombe? U.a. die von mir namentlich genannten Physiker. Sie konnten ihre Verantwortung doch nicht etwa an andere abgeben.Pluto hat geschrieben:Diese Männer mögen die physikalischen Grundlagen dargelegt haben, aber dass daraus Bomben gemacht wurden, verdanken wir nicht ihnen, sondern den Politikern und den Militärs.Halman hat geschrieben:Da denke ich an so weise Physiker wie Teller, Wheeler und Feynman, denen wir, neben bahnbrechenden naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, die Wasserstoffbombe verdanken.
Oder denke nur an die Sprachwissenschaften. Wissenschaft muss immer irgendwie in Sprache ausgedrückt werden. Der Sprachgebrauch in den Naturwissenschaften ist sehr streng und genau. Sie brauchen also Sprache - sie ist essentiell.
Die Geisteswissenschaft kommt hier zum Zug.Pluto hat geschrieben:Ja... was ist der Sinn des Lebens. Sind wir mehr als ein "Sack voller Atome?", im Wert von ein Paar Cent?
Darauf kann uns die Wissenschaft keine Antwort geben.
Ja, und diese Dinge halte ich für ebenso bedeutsam für unsere Kultur.Pluto hat geschrieben:Sicher wäre die Geschichte der Menschheit Welt ohne Philosophie, Kunst, Musik und Literatur eine ganz andere, ja sogar völlig unvorstellbare Welt. Ist das nicht die Daseinsberechtigung der Geisteswissenschaften?Halman hat geschrieben:Man könnte ja mal darüber nachdenken, wo wir ohne die Geisteswissenschaften wären.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Ja... Galileo, oder die kopernikanische Wende werden immer noch als großen Wendepunkt und der Beginn der Naturwissenschaft gekennzeichnet.Halman hat geschrieben:Um mal Prof. em. Dr. Josef Honerkamp zu Wort kommen zu lassen:Diese Ansicht stimmte auch Einstein zu:Der Galileische Paradigmenwechsel war ein singulärer Prozess. Danach sah die Welt der Naturforschung ganz anders aus. Es gab nun die Naturphilosophie mit ihren Begriffen und qualitativen Vorstellungen und anderseits die Naturwissenschaften, in der quantitative, mathematisch formulierbare und damit exakt überprüfbare Aussagen eine vorherrschende Rolle spielten. Wir können uns heute keine weitere Wende eines solchen Kalibers vorstellen.Zitat aus "Die Evolution der Physik" (A. Einstein, L. Infeld, Seite 67):
Naturgesetze für die Zusammenhänge zwischen aufeinanderfolgenden Ereignissen waren den Griechen unbekannt. Die Wissenschaft im Sinne einer Verknüpfung von Theorie und Experiment begann eigentlich erst mit Galilei.
Wenn wir schon bei Zitaten sind, hier noch zwei (von wem sie waren sage ich aber erst im nächsten Post):
...und...Verstand... ist das was uns zu Menschen macht und uns von den Tieren trennt. Ich möchte glauben, dass sie in ihrer Gänze in jedem von usns weilt...
Auf den Rest deines Beitrags gehe ich später noch ein.Der sture Kritiker würde sagen: "Was nützt uns das Wissen um die Natur?"
Er versteht nicht die Tugend die die Menschheit von den Tieren unterscheidet: Es ist das Wissen, was im Allgemeinen nur von Menschen gesucht wird, Wissen um des Wissens willen, weil seine Aneignung etwas wahrhaft wundervolles hat, welches Freude bereitet wie keine andere Betätigung. Das Gute kann nicht erschaffen werden, und das Böse kann nicht verieden werden, es sei denn durch wissen. Welcher Nutzen kann wertvoller sein, welcher ergiebiger?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.