Rembremerding hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Ich frage mich warum man das Geheimpapier nicht veröffentlichte. Hatten die Nazis Angst die Bürger vor den Kopf zu stoßen?
Den Nazis ging es natürlich darum das Christentum auszuhöhlen und die Institution und die frei werdenden spirituellen Potentiale der Bevölkerung für ihre Ideologie zu verwenden (@closs hat das beschrieben). Dabei begann man gleich zu Anfang mit rhetorischen Mitteln in den Veröffentlichungen die Hoheit über sprachliche Definitionen zu erlangen, eine Vorgehensweise, die eine Ideologie stets demaskiert (siehe Gender).
Mit Verlaub, das Christentum, gerade in Deutschland, vom einfachen "Volkschristen" bis zu den "höheren" Kirchenvertretern ging mit den Faschisten Hand in Hand.
Dazu bedarf es keiner Polemik, dazu bedarf es dann Fakten und Dokumente.
5.4.1937 - Der leitende Arzt der evangelischen Neuendettelsauer Fürsorgeheime, der Lutheraner Dr. Rudolph Boekh, über die Diskussion zur Vernichtung angeblich lebensunwerten Lebens:
"Diese Verzerrung des menschlichen Antlitzes" sei "dem Schöpfer zurückzugeben".
Und weiter zitiert:
"Die Entscheidung, ob ein Mensch vernichtet werden soll, steht allein dem Mann zu, der unter Berufung auf den Schöpfer die Gewalt in seiner Hand hat ... Das kann und darf allein der Führer"
(zit. nach Klee, Die SA Jesu Christi, a.a.O., S. 180).
1937 - Der bekannte evangelische Theologieprofessor Werner Elert fordert die biologische Reinhaltung deutschen Blutes:
"Es braucht kaum hinzugefügt werden, dass der Christ aus diesem Grunde, gerade weil er sich hier dem Schöpfer verpflichtet weiß, mit entschlossenem Ernst auch für die biologische Reinhaltung des deutschen Blutes einzusetzen hat, die heute durch unsere Gesetzgebung gefordert und gefördert wird"
(zit. nach Mensing, a.a.O., S. 68 f.).
1937 - Auch die beiden später prominenten Kirchenführer
Otto Dibelius (Ratsvorsitzender der EKD von 1949-1961) und
Martin Niemöller (Präsident der Evangelischen Kirche von Hessen-Nassau 1947-1966) fordern in ihrem Buch Wir rufen Deutschland zu Gott die Reinhaltung des Blutes: Im Eingangskapitel heißt es zunächst über Italien: "Der Faschismus hat von Anfang an eine positive Einstellung zum Christentum genommen" (S. 13). Und dann weiter über die Deutschen:
"Dass wir der Stimme unseres Blutes treu bleiben und damit Gottes Willen erfüllen - darauf kommt es an. Das bedeutet zunächst, dass wir unser Blut rein halten" (S. 26, zit. nach idea-spektrum Nr. 32/33/2006).
Wird fortgesetzt