Magdalena61 hat geschrieben:.....
Was gäbe es noch zu diskutieren, wenn man allgemein verehrte Lehrsätze (Dogmen) nicht in Frage stellen oder variieren dürfte? -- Wie soll man neue Erkenntnisse gewinnen, wenn niemand mehr kreativ (= mit Phantasie und dem Mut, ausgelatschte Wege zu hinterfragen/ zu verlassen) an die Themen herangehen dürfte? Ja, sind wir hier denn bei der STASI?
LG
Das genau denke ich auch. Wir haben hier so viele "wissende gelehrte Menschen". Deren Wissen und Können stelle ich niemals in Abrede oder zweifle es gar an. jeder muss im Grunde selbst vor sich be- und verantworten, ob ihn dieses Wissen und können ausreicht... und vor allem, ob er nicht auch mal den Mut aufbringt, zu sich zu sagen: Ist das überhaupt alles so richtig und stimmig, was man mir beigebracht hat, was ich gelernt habe, oder habe ich gar immer nur das übernommen, was andere mir lediglich vorgekaut und serviert haben.
Mein Problem war schon als Kind, dass ich niemals einfach das übernehmen konnte, was man mir so vor die Nase setzte. In mathematischen Fragen beispielsweise war und ist es für mich wichtig, die Logik hinter der Aufgabe zu erfassen und zu verstehen. Warum muss oder soll ich so vorgehen. Da passiert es mir dann öfters, dass ich eigene Gedanken dazu entwickle und somit auch eigene Formeln entwerfe und ausprobiere. Natürlich habe ich dadurch dann wiederum das Problem, dass ich einen vollkommen anderen Lösungsweg gehe und trotzdem das gleiche Ergebnis erhalten kann. Doch das Ergebnis aus diesen Versuchen ist, dass ich dadurch eine andere Begründung, eine andere Ursache erkennen kann, die mich wiederum mit einer ganz anderen Problematik konfrontieren kann...usw... Es ist unheimlich spannend und bereichernd, "das Rad selbst zu erfinden".
Natürlich befinde ich mich dabei öfters auf dem Holzweg; es nützt mir dabei dann allerdings nicht so viel, wenn andere, die von vornherein einen vorgeschriebenen Weg gegangen sind und gehen mit den Worten kommen "na siehst du, haben wir doch gleich gesagt!" "Hättest du das mal einfach angenommen"... Ich muss selbst heraus finden, warum ich mich dann auf dem Holzweg befinde. Und dabei stelle ich des öfteren fest, dass die Gedanken dazu nicht unbedingt verkehrt waren - lediglich die Schlüsse, die ich daraus gezogen habe, führten mich in eine "Sackgasse".
Ich denke auch, dass ein solches Vorgehen die eigentliche Triebfeder jeglicher neuer Erkenntnis und Entwicklung ist. Es bleibt nicht aus, dass man dabei auf die Nase fällt oder auch erhebliche Widerstände erlebt.... was allerdings niemals sein muss, was hier leider gerne praktiziert wird von einigen wenigen, dass man solches Denken und Vorgehen derart in den Schmutz zieht und lächerlich machen möchte. Das bedaure ich sehr. Zumal dann andere, die eventuell auch mal derartige Gedanken äußern wollen, sich ganz sicher nicht zu Wort melden, weil sie hier nicht ebenso behandelt werden wollen.
Ich hoffe jedoch, dass ich dadurch den einen oder anderen trotzdem dazu bewegen kann, seinen intuitiven Gedanken einfach mal nachzugehen und fertig zu denken. Denn es macht eigentlich Spass und kann sehr befriedigend und erfüllend sein.
Gruß
Seeadler