Keine Wissenschaft heute würde mehr außer Acht lassen, dass jeder Mensch von Vorentscheidungen geprägt ist, die zwar veränderbar, aber nicht strukturell abschaffbar sind, es sei denn, man entleibt sich oder wird entleibt.closs hat geschrieben:Das wäre der Moment für die Frage, ob es etwas gibt, was NICHT ideologisch ist.ThomasM hat geschrieben:closs macht das, indem er das Schreckensszenario einer "ent-Geistigten" Welt malt. ... Du, Pluto machst dasselbe, nur mit umgedrehten Vorzeichen.
Aber es gibt Extrema. Die sind charakterisiert durch eine Weltdeutung, die starrer als andere Weltdeutungen sind.
Wikipedia schreibt interessanterweise, dass Ideologie dann eintritt, wenn man andere LEHRMEINUNGEN nicht mehr reflektieren kann.
Die meisten Menschen vertreten gar keine Lehrmeinungen. Sie leben dahin und hangeln sich von Situation zu Situation.
Da tritt dann allerdings mitunter die Ideologiekritik auf, die möglicherweise nachweist, dass Menschen unbewusst sehr wohl nach Lehrmeinungen handeln, die sie nur selber nicht merken.
Ich unterscheide also die "Vorentscheidungen", die jeder Mensch notgedrungen in seinem Leben hat, von einer Ideologie, die als Lehrgebäude auftritt oder Ausfluss eines Lehrgebäudes ist.