Magdalena61 hat geschrieben:Ruth hat geschrieben:Wenn man bedenkt, dass so etwa 1500 Jahre fast ausschließlich die katholische Kirche die Christen kontrolliert hat, dann kann man schon erkennen, dass das Ganze sich über die Jahrhunderte hinweg dahin entwickelt hat, dass es letztendlich darum ging, wer die Macht über das Volk hat. Wo es dann zur Spaltung der Kirche kam, war das deutlich sichtbar im "Ablasshandel".
Gott hat Kinder, aber keine Enkel.
Den Spruch kenne ich auch ...
... weiß aber gerade nicht, was für einen Bezug er auf den von dir zitierten Text hat.
Ich denke, in jeder Gemeinschaft, wo es um Gott geht, gibt es solche, die "Kinder" sind - und solche, die meinen, sie seien die "Enkel".
Hier geht es aber viel mehr darum, was die Herrscher über die jeweiligen Menschen als notwendige Grundlage zum Glauben vermitteln - und aus welchem Grund.
Wie du hier auch sagst:
Wenn jemand bei Jesus angedockt hat, kann ihm mehr oder weniger keine Gemeinde mehr ernstlich schaden.
... schafft Gott sich seine Kinder auf dem ganz persönlichen Weg. Aber es gibt immer auch in den menschlichen Gemeinschaften solche, die "Führer" sind. Und das aus den unterschiedlichsten Gründen.
Genau das ist vermutlich mit der Kirche passiert, ohne die wir mit einiger Wahrscheinlichkeit heute weder die Bibel noch die christliche Überlieferung hätten. Mehr als 1000 Jahre lang hat die RKK den Glauben gewissenhaft gehütet und bewahrt. Sie hat ihre Männer geopfert, um den Glauben mit dem Schwert zu verteidigen. Das sollte man nicht vergessen, wenn man über die (Geschichte der) Kirche spricht.
Die Verteidigung mit dem Schwert ist dabei allerdings auch ein sehr dunkler Punkt in der Vergangenheit der Kirche.
Aber letztendlich ist es nicht die Katholische Kirche als Institution, sondern viel mehr die Herrscher der damaligen Zeit, die auch die christliche Lehre geprägt haben. Und das passiert immer wieder in allen möglichen Gruppierungen der Christenheit - dass Menschen sich selbst erheben als Herrscher, mit dem Anspruch, die einzige Wahrheit "das Wort Gottes" zu verkündigen. Und dabei eigentlich nur ihre eigenen Ansprüche darstellen. Darum sind die Inhalte dieser Botschaften so vielfältig und unterschiedlich, dass man es nicht wirklich schafft, da irgendeine Verbindung zueinander zu schaffen. Also bleibt man dabei, sich zu streiten um die alleinige Wahrheit und sich mit seinen Anhängern von den anderen abzugrenzen.
Und wer zu einer Gemeinschaft dazu gehören will, der muss die Lehre derselben eben annehmen oder zumindest darf man ihr dann nicht widersprechen.
Die Beziehung zu Gott läuft dabei auf einer ganz anderen Schiene. Das ist die Schiene, die von Gott ausgeht - nicht von Menschen. Die kontrolliert Gott ganz alleine. Darauf haben die menschlichen Herrscher keinen Einfluss.