Kingdom hat geschrieben:Selberlösung und Christ, Menschliche Philosophie und Christ. Das beisst sich ungemein.
Man kann Buddhist sein und Christliche Werte, in sein Leben integrieren.
Man kann aber nicht Christ sein und der Selbsterlösung, in seinem Leben einen Platz einräumen. Der Weg ans Ziel könnte hier nicht Gegensätzlicher sein.
Im Buddhismus ist nicht mehr "Selbsterlösung" als Paulus hier erwähnt:
Daher, meine Geliebten, gleichwie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Gegenwart, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern..." (Phil 2,12)
"Bewirkt eure eigene Seligkeit" (oder, je nach Übersetzung: "euer Heil" oder "eure Rettung"): Das gilt auch für den Buddhisten. Christ wie Buddhist sind aufgerufen, ihren Anteil zu tun, eine "billige Gnade" hat da keinen Raum. Dazu passt auch dies hier, ebenfalls von Paulus geäussert - und zwar gegenüber der Gemeinde, nicht etwa gegenüber "Heiden":
Irret euch nicht; Gott läßt seiner nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. (Galater 6.7)
Das Gesetz von Saat und Ernte (buddhistisch: Karmagesetz) gilt unumstösslich. Auch der Gläubige (ob Buddhist oder Christ) erntet, was er sät. Die Gnade hebt dieses Gesetz nicht aus den Angeln, sie verhilft aber dazu, die Ernte annehmen zu können, auch oder gerade auch da, wo sie als leidvoll erlebt wird.
Der Buddhist kann Nirvana nicht
machen, sowenig wie der Christ seine Erlösung machen kann. Beide können nur dies: Die ihnen als Menschen möglichen Bedingungen dafür schaffen, dass die Erlösung geschehen
kann (nicht zwangsläufig muss). Und so fährt Paulus an die Philipper weiter:
"...denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach seinem Wohlgefallen. (Phil 2,13)
Der Buddhist sagt nun natürlich nicht, es sei ein Gott, der das nach seinem Wohlgefallen wirke, sondern er sagt, das sind Bedingungen, die ihm, dem Menschen, nicht erkennbar und nicht zugänglich sind. Wenn alle Bedingungen für Erlösung (Nirvana) erfüllt sind, dann
geschieht die Befreiung. Sie kann nicht berechenbar gemacht werden. Weder vom Buddhisten, noch vom Christ.