"The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

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fin
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von fin »

-- Herausforderungen --
lovetrail hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Wer ist Jesus Christus, was war und ist seine wahre Botschaft und Lehre? Darüber streiten sich bis heute die Geister ...
Mein Glaube, so wie ich ihn verstehe und lebe, hat sich – so wie bei allen anderen Menschen - aus meiner persönlichen Lebenswirklichkeit ergeben.
Jeder hat seine Erkenntnis und seine Meinung welche zu akzeptieren sind. Nachdem du allerdings nicht-christliche Motive mit dem biblischen Glauben vermischt und noch dazu immer wieder unter dem Anspruch ein Christ zu sein, auftrittst, halte ich es für wichtig klare Worte zu sprechen. Um deiner Willen, um der Leser Willen - um Christi Willen. Vielleicht kann ich dich ein wenig zum Nachdenken bringen.
Hallo, ich würde in der Sache gerne vermitteln, zumal mir nicht nur beide Standpunkte vertraut sind, sondern mir gerade ihre Differenz bedeutsam erscheint. Selbige stellt für alle (die diesbzgl. nach Wahrheit suchen) eine große Herausforderung dar, weil sie Aspekte berührt, dessen natürliche Veranlagungen und geistigen Horizonte für den Menschen kaum in Übereinstimmung zu bringen sind.

Die eigentliche Problematik läßt sich allerdings nicht so einfach in Wort fassen, bzw. liegt eine wesentliche Problematik gerade darin, daß wir es gewohnt sind, (fast) alles durch Worte zu kommunizieren und meinen, die Inhalte damit gemeistert zu haben. Der Mensch ist unglaublichen Versuchungen ausgesetzt, die ihn maßlos überfordern. Um es stark abzukürzen: Theorie und Praxis zeigen einen sonderbaren Riß in dieser Welt, der einerseits leicht zu verstehen ist und andrerseits gar nicht durchschaut wird. Einen "Plan x" am Reißbrett zu entwerfen und diesen im Schützengraben zu durchleben, sind zwei Paar Stiefel.

Um es am hiesigen Thema zu verdeutlichen.

Vor etlichen Jahren fanden sich ein paar israel. Soldaten zusammen, die ihre Erlebnisse in der Gruppe aufzuarbeiten suchten und in der Folge eine Initiative gründeten: "Breaking the silence". Sie sammelten eigene Dokumente (Fotos, Tagebücher, ...) und brachten eine Kampagne auf den Weg, die auch durch Europa tourte. Die Öffentlichkeit erhielt dadurch nicht nur Auskünfte über gemeine Verbrechen, sondern auch Einsichten, wie bestimmte Abläufe und Zwänge dafür sorgen, daß Grenzüberschreitungen zur Norm werden und - je nach Veranlagung - völlig ausarten, wobei man nicht vergessen darf, daß der eigentliche Keim für besagten Extremismus in der Konstitution dieser Gesellschaft selbst zu finden ist, der Familien, Freundeskreise und zugehörige Gemeinschaften zu einer Nation eint - sie regelrecht definiert!

Diese Konstitution ist jedoch nicht Ergebnis der Aufklärung, des Humanismus oder demokratischer Bestrebungen, sondern basiert auf eine religiöse Chronik, die sie als auserwähltes Volk "Gottes" kennzeichnet. Alle ihre Vor/Rechte leitet diese Nation aus ihrer Religion ab, dessen zugehörige Schriften (die man keinesfalls mit dem AT verwechseln darf) in der Hauptsache von einer auserlesenen Klasse (Rabbis) ausgelegt wurde/wird. Der Keim des Rassimus ist mit der religiösen Genese dieser Nation zutiefst verknüpft.

Wohin führt so eine Folge - zwangsläufig?

Man betrachte nur den Nahost Konflikt, zumal auch die muslimischen Völker von einer Religionsgeschichte geprägt wurden/werden, die sich auf das gleiche Wurzelwerk beruft! Die einzige Ausnahme innerhalb der abrahamitischen Religionszweige scheint mir der Nazarener zu sein, Jesus, der von Nächstenliebe sprach!

Allerdings darf man sich fragen, ob das Christentum (und dessen Körperschaften) dasjenige verwirklichen, wovon Jesu sprach?! Und nun nähern wir uns langsam dem Kern, um den auch ihr - Novalis und lovetrail - zu kreisen scheint. Wofür stand/steht Jesus? Was gilt es - unbedingt - zu beachten und wer/was zeigt den Nachfolgegenerationen dies in Wahrheit auf? Woher beziehen wir unsere "Informationen"? In der Regel beziehen sämtliche Christen ihre "Informationen" ebenfalls aus den Schriften, so wie sie überliefert wurden.

Es stellt sich in der Folge die Frage, ob diese Schriften verlässlich sind, was - im Grund genommen - kein Mensche beantworten kann. Hier ist schon eine erste Hürde gegeben, die sich nicht leugnen lässt. Ob die tradierte Schrift (in Gänze und in ihren jeweiligen Übersetzungen) wahrlich ein verlässliches Zeugnis ist, das ist reine Glaubenssache!

Man darf (sollte/muß) sich eigentlich auch die Frage stellen, ob das Medium (Buch) überhaupt geeignet ist, um dasjenige zu vermitteln, was die eigentlichen Kernpunkte sind. Die fehlende Präsenz dieser Frage zeigt möglicherweise, daß man besagten Riß (von dem ich oben sprach) nicht wirklich durchschaut. Womit hängt das aber zusammen? Um ein Beispiel zu geben: Wenn es nur um eine intellektuelle Wahrheit ginge, zb. eine einfache mathematische Aussage, daß zb. 2+2=4 sei, dann könnte man meinen, eine Schrift (Buch) durchaus geeignet sein könnte, um diese Wahrheit zu vermitteln. Warum ist das so? Nun, man übermittelt nur eine Information, eine formelhafte Gleichung, die sich verifizieren läßt.

Bild
http://www.meine-orangerie.de/wp-conten ... andler.jpg

Wie verhält es sich aber zb. mit einer Wirklichkeit, die keine formelhafte (intellektuelle) Größe beschreibt und sich nicht durch bloße Informationen vermitteln oder gar herstellen läßt? Im Alltag können wir einen Schalter im 'Handumdrehen' umlegen, um mehr Licht in das Dunkel zu bringen, aber der Mensch ist auch an Wirklichkeiten gebunden, die sich auf diese Weise nicht herstellen lassen, zb. Frohsinn, "sich verlieben", ... Vertrauen gewinnen.

Der Glaube aber ist keine funktionale Größe, sondern - ursächlich - eine natürliche Folge! Woraus konstituiert sich Glaube? Ist es nicht eine Kraft, die aus konkreter Beziehung erwächst, aus persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen? Ist Glaube nicht eine Frucht, die aus Vertrauen gewonnen wurde? Man könnte das auch auf Liebe und Nächstenliebe übertragen. Wie soll ein Mensch Reichtümer verschenken, wenn es selbst nie Fülle und Reichtum erfahren hat? Woher soll ein Kind wissen, wie eine Papaya schmeckt, wenn es selbige nie kosten durfte?

Um auf Jesus zurückzukommen. Wofür stand/steht Jesus?

Laut den Schriften sagte er, er sei gekommen, um Zeugnis für die Wahrheit abzulegen! Was aber ist Wahrheit, fragte auch Pilatus! Ein ganz entscheidender Riß, der mir - wie soll ich sagen - fast unüberbrückbar scheint, ist eben diese sonderbare Differenz, welche Theorie und Praxis voneinander trennt ...

Daran scheitert möglicherweise auch die Nachfolge Jesu!? Nicht darum, weil der Mensch keine Glaubenskraft in sich trüge, die hat er - man möchte fast meinen - ohne Ende! Man blicke nur auf all die Kinder, die nicht loslassen können, die sich verkaufen und prostituieren, nur um Anerkennung zu finden, bzw. all die Menschen, die wahrlich Gott suchen, ihr Leben aufopfern und als Märtyrer sterben ...

Es mangelt nicht an Glaubenskraft! Man schaue nur auf die orthodoxen Siedler, die tief in das Land der Palästinenser vordringen und es besetzen oder die Einheimischen, die ihre angestammten Olivenbäume verteidigen, sich nicht vertreiben lassen, jahrelang demonstrieren, bis zum bitteren Ende und es mit ihrem Leben bezahlen.

Der Mensch scheint Kräften ausgesetzt zu sein, die ihn nicht nur maßlos überfordern, sondern auch dazu anstiften, die wahre menschliche Gestalt zu verletzten!
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Novas
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Novas »

fin hat geschrieben: Um es stark abzukürzen: Theorie und Praxis zeigen einen sonderbaren Riß in dieser Welt, der einerseits leicht zu verstehen ist und andrerseits gar nicht durchschaut wird. Einen "Plan x" am Reißbrett zu entwerfen und diesen im Schützengraben zu durchleben, sind zwei Paar Stiefel.
:thumbup: uns bleibt nichts anderes übrig, als selbstständig nach Wahrheit zu suchen. Die Basis ist dabei immer die eigene Erfahrung und Lebenswirklichkeit. Ich kann von mir nicht behaupten, dass ich irgendwelche Patentrezepte im Angebot habe. Ich behaupte auch nicht, dass meine Deutung des christlichen Glaubens die einzig Wahre ist. Soetwas wäre ziemlich anmaßend. Nein, ich kann nur sagen, was für mich stimmig ist und Sinn ergibt und was nicht.
Die einzige Ausnahme innerhalb der abrahamitischen Religionszweige scheint mir der Nazarener zu sein, Jesus, der von Nächstenliebe sprach! Allerdings darf man sich fragen, ob das Christentum (und dessen Körperschaften) dasjenige verwirklichen, wovon Jesu sprach?! Und nun nähern wir uns langsam dem Kern, um den auch ihr - Novalis und lovetrail - zu kreisen scheint. Wofür stand/steht Jesus?
Das ist eine gute Frage. Ganz grundsätzlich denke ich, dass Jesus die Menschen in die selbe Erfahrung führen wollte, das selbe Vertrauen, die selbe Vater-Sohn-Beziehung, die er auf vollkommene Weise gelebt hat. Er ist das zeitlose Ideal, an dem ich mich orientiere. Im Einklang mit der christlichen Mystik bin ich der Auffassung, dass sich die „Menschwerdung Gottes“ (Inkarnation) nicht nur in Jesus Christus, sondern in jedem Menschen ereignet. Wie Jesus Christus eins ist mit Gott, so sind auch wir in unserem tiefsten Wesen eins mit Gott. Deswegen ist es mein unendlich geliebter Herr Jesus Christus, weil er diese vortreffliche, vollendete, reine Lehre gelehrt hat. Nichts geringeres könnte mich zufrieden stellen. Das bedeutet aber auch nicht, dass ich umher laufen muss und alles verachte, wo nicht „christlich“ auf der Verpackung drauf steht :wave: gerade zum Beispiel die islamische Mystik, ist der christlichen Mystik sehr nahe.

Darüber werde ich vielleicht mal ein Buch schreiben, denn scheinbar macht es keiner außer mir. Ich habe schon öfter nach einem passenden Buch zu dem Thema gesucht, aber ich habe nie genau das gefunden, welches ich eigentlich gerne lesen würde. Das könnte ein Zeichen sein, dass ich der Autor dieses Buches sein muss :lol:
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lovetrail
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von lovetrail »

Welche Macht ist gemeint in Star Wars?


Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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lovetrail
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von lovetrail »

fin, ich werde ehrlich gesagt nicht ganz schlau aus deinen Worten.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Novas
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Novas »

lovetrail hat geschrieben:Welche Macht ist gemeint in Star Wars?


Das ist keine wirklich offene Frage, wenn Du die Antwort bereits von vornherein festlegst. So etwas würde ich eher Manipulation nennen.
Tyrion
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Tyrion »

Pluto hat geschrieben:Mit gutem Grund ist Magdalena Chefin hier.
Davon gehe ich aus. Dann gehe ich auch mal davon aus, dass sie nicht alles so meint, wie sie schreibt.
Gerade weil bei bibel.com zu viel Fundamentalismus herrscht, haben wir gemeinsam dieses Forum gegründet.
Wobei ich nicht so viel Unterschied sehe zwischen ihrem "christlichen" Weltbild und dem, was dort drüben zu entsprechenden Themen geschrieben wird. Wobei sie ja dann doch irgendwie toleranter sein muss, da sie ja mit dir als Atheisten zusammen ein Forum betreibt.
Tyrion hat geschrieben:Jeder darf hier seine Meinung einbringen.
Hemul hat sich seine Rolle als Hofnarr ausgesucht, darum wird er geduldet. Nimm's nicht so bitter ernst.
Ich finde, seine Sprüche lockern hier das Klima auf.
Hm, zwischen Meinung und direkter Beleidigung ist doch ein Unterschied - finde ich jedenfalls. Ob das die Stimmung auflockert? Müsst aber ihr wissen. Eas konterkariert jedenfalls die Forenregeln was den Umgangston miteinander betrifft.
Wenn so ein Sandsturm hier in Oberbayern stattfinden würde, so könnte man es als etwas anderes als Zufall interpretieren.
— Doch selbst dann würde ich daran zweifeln, dass es eine Botschaft Gottes ist.
Es gibt auch in Bayern Sanddünen - ich verweise mal auf die Abensberger oder Siegenburger Dünen. Bei starkem Nordwind... Und ich sehe auch in Tornados nicht Gottes Finger, der in seinem Zorn Tod und Zerstörung bringt, sondern nur einen Tornado. Und auch von denen gibt es bei uns recht viele. Aber nicht so viele wie Sandstürme in Israel oder Syrien oder der Grenzregion.
Tyrion
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Tyrion »

lovetrail hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: schon mal was davon gehört, dass Freude - und damit auch Humor, die Fähigkeit das Leben nicht tödlich ernst zu nehmen - eine Gabe des Heiligen Geistes ist?
Wo steht das in der Bibel?

3 Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht sollen nicht einmal unter euch genannt werden, wie es Heiligen geziemt;
4 auch Unanständigkeit und albernes Geschwätz und Witzelei, die sich nicht geziemen, stattdessen aber Danksagung.
5 Denn dies sollt ihr wissen und erkennen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger - er ist ein Götzendiener - ein Erbteil hat in dem Reich Christi und Gottes.
6 Niemand verführe euch mit leeren Worten! Denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams.
(Eph.5,3-6; Elb.)
Oh, wie ich diese Briefe an xxx (hier die Epheser" "liebe").

Ich denke da an die Passage in der Verfilmung von "Der Name der Rose", in der der alte Mönch sich dagegen verwehrt, dass der Mensch lachen darf, da Humor zu Ungehorsam führt.

In den Briefen steht - sorry - so viel ... (ich schreibe es lieber nicht aus).

Hier haben wir es aber wieder. Wer auch nur einen zotigen Witz reißt, bekomt den Zorn Gottes zu spüren.Gott will, dass man ständig und dauernd Danke sagt. Das ist ja extremer als Fiushing for Compliments. So extreme Minderwertigkeitskomplexe kann Gott doch nicht haben, dass er ständig angebetet, verherrlicht und besungen werden muss. Ist ihm das nicht irgendwann peinlich?
Und - falls er uns geschaffen hat - hat er uns den Sinn für Humor mitgegeben. Aber sobald man auch nur ein bisserl in Richtung "es geziemt sich nicht" geht, ist der Spaß vorbei. Und was passiert hier (mal wieder)? Es wird gedroht!

Der Zorn Gottes kommt über euch, wenn ihr... Und das von Leuten, die angeblich Jesu Wirken miterlebt haben, seine Apostel waren. Also haben die entweder Jesu Philosophie nicht verstanden oder Jesus war nicht so, wie er im Evangelium beschrieben wird.

Und schon wieder der Götzendiener. Andersgläubig zu sein als Schimpfwort, als absolutes Übel (kommt ja auch immer wieder zusammen mit Attributen wie Mörder, Dieb usw.). Ich dachte, Jesus war so tolerant. Seine Jünger sind es nicht.

Es ist doch bezeichnend, dass hier vor allem aus dem AT, der Apokalypse und den Apostelbriefen zitiert wird, aber kaum aus dem Evangelium. Dabei sollte das im Vordergrund stehen.

Provokante Frage: ist das Evangelium den Hardcoregläubigen zu weichgespült, sodass immer wieder mit allem anderen der Bibel gewedelt wird?

Allein die Apostelbriefe reichen mit jedenfalls, die Bibel abzulehnen ;) (Bevor falsch interpretiert wird: sie als Gottes Wort anzusehen)
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Novas
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Novas »

Tyrion hat geschrieben:Es gibt auch in Bayern Sanddünen - ich verweise mal auf die Abensberger oder Siegenburger Dünen. Bei starkem Nordwind... Und ich sehe auch in Tornados nicht Gottes Finger, der in seinem Zorn Tod und Zerstörung bringt, sondern nur einen Tornado. Und auch von denen gibt es bei uns recht viele. Aber nicht so viele wie Sandstürme in Israel oder Syrien oder der Grenzregion.
Die Wahrheit ist, dass alles als Zeichen Gottes verstanden werden kann. Oder nichts, weil Du es leugnest. Als ein sehr machtvolles Zeichen würde ich die Naturgesetze bezeichnen: durch sie ist alles im Himmel und auf Erden "in Weisheit gegründet", es gibt eine erkennbare, für die Vernunft nachvollziehbare Ordnung. Das ist eine typische Argumentation, wie wir sie beispielsweise im Koran finden:
"Er hat die Himmel erschaffen ohne für euch sichtbare Stützen, und Er hat in der Erde feste Berge gegründet, damit sie nicht mit euch bebe, und hat allerlei Getier über sie verstreut. Und Wir senden Wasser aus den Wolken nieder und lassen jede edle Art auf ihr sprießen.“ (31:11)

"Bei Ihm sind die Schlüssel des Verborgenen; keiner kennt sie als Er allein. Und Er weiß, was auf dem Lande ist und was im Meer. Und nicht ein Blatt fällt nieder, ohne das Er es weiß; und kein Körnchen ist in der Erde dunkel und nichts Grünes und nichts Dürres, das nicht in einem deutlichen Buch (Naturgesetze) wäre.“ (6:60)
"Allah ist es, Der den Himmel und die Erde erschuf und Wasser niederregnen ließ von den Wolken und damit die Früchte hervorbrachte zu unserem Unterhalt, und Er hat euch die Schiffe dienstbar gemacht, dass sie das Meer durchsegeln nach Seinem Gebot, und Er hat euch die Flüsse dienstbar gemacht. Und dienstbar machte Er euch die Sonne und den Mond, die unablässig ihren Lauf Vollziehenden. Und dienstbar machte Er euch die Nacht und den Tag. Und Er gab euch alles, was ihr von Ihm begehrtet; und wenn ihr Allahs Wohltaten aufzählen wolltet, ihr würdet sie nicht berechnen können. Siehe, der Mensch ist wahrlich frevelhaft, undankbar.“ (14:33-35)
Der Sandsturm erstaunt mich weniger, als die Tatsache, dass es soetwas gibt, weil es NATURGESETZE gibt. Naturgesetze, die Milliarden von Galaxien in ihren Bahnen halten, sodass sie nicht ineinander fallen. DAS ist ein Zeichen nach meinem Geschmack, denn ich bevorzuge das Epische :mrgreen:
Zuletzt geändert von Novas am So 18. Dez 2016, 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
Mimi
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Mimi »

@fin,
Hallo,
meine Überzeugung:
Ich bete an die Macht der Liebe……die sich in Jesus offenbart..
fin:
Die eigentliche Problematik läßt sich allerdings nicht so einfach in Wort fassen, bzw. liegt eine wesentliche Problematik gerade darin, daß wir es gewohnt sind, (fast) alles durch Worte zu kommunizieren und meinen, die Inhalte damit gemeistert zu haben. Der Mensch ist unglaublichen Versuchungen ausgesetzt, die ihn maßlos überfordern. Um es stark abzukürzen: Theorie und Praxis zeigen einen sonderbaren Riß in dieser Welt, der einerseits leicht zu verstehen ist und andrerseits gar nicht durchschaut wird. Einen "Plan x" am Reißbrett zu entwerfen und diesen im Schützengraben zu durchleben, sind zwei Paar Stiefel.
…. Diese Konstitution ist jedoch nicht Ergebnis der Aufklärung, des Humanismus oder demokratischer Bestrebungen, sondern basiert auf eine religiöse Chronik, die sie als auserwähltes Volk "Gottes" kennzeichnet. Alle ihre Vor/Rechte leitet diese Nation aus ihrer Religion ab, dessen zugehörige Schriften (die man keinesfalls mit dem AT verwechseln darf) in der Hauptsache von einer auserlesenen Klasse (Rabbis) ausgelegt wurde/wird. Der Keim des Rassimus ist mit der religiösen Genese dieser Nation zutiefst verknüpft.
In Vielem kann ich Dir zustimmen.
Sollte das Fundament eines Christen nicht Jesus sein?
In Anlehnung z.B. an die vornehmsten Gebote
in welchen hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Im Glauben und der Art der Liebe, wie sie im 1.Korinther 13 von Paulus beschrieben ist.

Wer allein Jesus als Fundament sieht, kann – im Gegensatz zur allgemeinen
Bedeutung dieses Begriffes im Bezug auf AT – nicht wirklich gleichzeitig
ein „Fundamentalist“ sein oder sich als solcher ausgeben.
Die sehr schwere „Erklärbarkeit“ mancher Aussagen im AT sollen uns meiner Meinung nach durchaus verunsichern. Es gibt ja auch diesbezüglich etliche deutliche Warnungen der Propheten…..
Genau die Widersprüche stellen manchmal den Glauben auf den Prüfstand,
sie sind vielleicht gar genau beabsichtigt um zu Erkenntnissen zu führen, um
viele Christen zu einem (unbequemen) Nachsinnen zu zwingen.
Die Initiative "Breaking the silence" hatte ich vor langer Zeit in einem anderen Forum
zur Sprache gebracht, zum damaligen Thema passend. Keinerlei Reaktion!!! Offensichtlich
Tabu-Thema.
Das ist leider traurig!
LG
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
Tyrion
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Tyrion »

Novalis hat geschrieben:Die Wahrheit ist, dass alles als Zeichen Gottes verstanden werden kann.
Diese Einstellung ist extrem gefährlich - so hat man nach Zeichen Gottes gesucht, wenn es darum ging, zu prüfen, ob eine Frau eine Hexe sei. Man hat Frauen gefesselt (Daumen über Kreuz an die großen Zehen gebunden) und in ein Gewässer geworfen. Ertrinkt sie, war es ein Zeichen Gottes, dass sie unschuldig war (der Tod ist ja für Jenseitsgläubige nicht tragisch), überlebt sie, so ist es das Zeichen dafür, dass sie eine Hexe ist.
Zudem: kein Mensch kennt "die Wahrheit".

Unabhängig davon: Man kommt nicht aus - alles, aber auch alles, wird als Zeichen eingesetzt. Dann ist das einzelne Zeichen irrelevant. Es sagt gar nichts mehr aus.
Oder nichts, weil Du es leugnest.
Weil es plausibler ist.
Als ein sehr machtvolles Zeichen würde ich die Naturgesetze bezeichnen: durch sie ist alles im Himmel und auf Erden "in Weisheit gegründet", es gibt eine erkennbare, für die Vernunft nachvollziehbare Ordnung.
Oh, da steckt viel Wertung drin und Thesen, die weder belegt noch plausibel sind. Was haben Naturgesetze mit Weisheit zu tun?
Und welche Ordnung ist gemeint? Vieles in der Natur ist im Gegenteil chaotisch. Trotz klarer Naturgesetze, wenn wir beispielsweise die Newton'sche Mechanik nehmen. Aber das Attribut "Vernunft" für die nachvollziehbare Ordung zu nehmen, klingt ein bisserl überheblich, finde ich. Wer das nicht nachvollzieht, ist unvernünftig, dumm?
"Er hat die Himmel erschaffen ohne für euch sichtbare Stützen, und Er hat in der Erde feste Berge gegründet, damit sie nicht mit euch bebe, und hat allerlei Getier über sie verstreut. Und Wir senden Wasser aus den Wolken nieder und lassen jede edle Art auf ihr sprießen.“ (31:11)


Das zeigt mir eher, dass die Menschen damals sich nicht vorstellen konnten, wie etwas "Blaues" über ihnen ohne Stütze am Himmel bleiben kann, was damals noch ein Wunder war. Oder weiße Wolken. Oder... Auch Regen war ein Wunder, heute kann man ihn erklären.

All das ist weder Beleg noch Hinweis darauf, dass es geschaffen wurde, geschöpft wurde. Egal ob in der blumenhaften Sprache des Koran oder aus anderen Heiligen Schriften.
"Bei Ihm sind die Schlüssel des Verborgenen; keiner kennt sie als Er allein. Und Er weiß, was auf dem Lande ist und was im Meer. Und nicht ein Blatt fällt nieder, ohne das Er es weiß; und kein Körnchen ist in der Erde dunkel und nichts Grünes und nichts Dürres, das nicht in einem deutlichen Buch (Naturgesetze) wäre.“ (6:60)
Womit wir wieder bei der Allwissenheit Gottes wären. Wäre er allwissend, hätte er sich nicht aufregen müssen, als der Mensch in den Apfel biss, um dafür die Menschheit abzustrafen. Er hätte schon bei der Schöpfung gewusst, dass sie so schlecht ist, dass er später fast alles Leben ausrotten muss (Sintflut)... Er wüsste von allen Grausamkeiten, die in seiner "Schöpfung" implementiert sind.

Daher ist es für mich völlig unplausibel, von einer Schöpfung auszugehen oder gar Naturgesetze als Zeichen Gottes zu verstehen. Aber ich bin befangen... Mich wundert aber, dass in jeder Religion Zeichen Gottes existieren, aber fast alle Unrecht haben müssen, da es nur einen Gott gibt. Warum sollen gerade die Zeichen dieses Jahwe oder wie er heißt richtig sein?

Daher ist der Sandsturm für mich eher ein Zeichen dafür, dass Gott hier absolut nicht beteiligt ist. Oder er steht lieber dem Starken zur Seite und kümmert sich nicht um die Schachen. Möglich wäre es, aber wäre das dann Gott?

So ist es ein Sandsturm und Gott kann weiterhin Gott sein und muss sich nicht in ein Logikwölkchen auflösen.
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