Magdalena61 hat geschrieben:Es wird Zeit, sich vom Mainstream zu distanzieren, zu differenzieren und Konsequenzen zu ziehen. Nicht "der Islam" ist "der Feind" der Menschlichkeit, sondern: Die Privat-Interpretationen und Proklamationen militanter Fanatiker aller Religionen, inklusive der Jünger A- theistischer Glaubensmodelle sind eine Gefahr für den Frieden und stellen in vielen Ländern eine ernsthafte Bedrohung für die Glaubens- und Gewissensfreiheit der Nationen dar.
LG
Das sehe ich auch so. Ich kann auch verstehen, wenn manche sich an der Aussage „der Islam gehört zu Deutschland“ irgendwie stören. Denn die Bundesrepublik ist ein säkularer Staat. Demnach ist die Formulierung juristisch sehr ungeschickt gewählt. Ich hätte das anders formuliert. Andererseits ist es vollkommen klar, dass Menschen muslimischen Glaubens hier ihre Wurzeln und Heimat haben. Beispielsweise die Ahmadiyya-Gemeinde, die für eine Reform im Islam eintreten und eine eher „liberale“ Interpretation des Islam vertreten (weshalb sie vor kurzem den Körperschaftsstatus erhalten haben) ist sei 1922 in Deutschland aktiv.
Deswegen ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn sie hier Moscheen bauen. Das muss man halt rechtlich abklären, die Bürger mit einbeziehen, damit sie sich nicht übergangen fühlen. Warum sollten sie das nicht? Es gibt Kirchen, es gibt Synagogen, es gibt buddhistische Tempel - und dann darf es auch Moscheen geben.
Sehr positiv finde ich auch, dass die Ahmadiyya immer wieder zum offenen Dialog einladen, auch mit der AFD... hier ein Gespräch zwischen Dr. Dawood Majoka und Jörg Meuten,...
Der Publizist Hamed Abdel-Samad prangert die Toleranz im Umgang mit dem Islam an. Europäische Politiker seien naiv, würden Extremisten Schlupflöcher bieten. Statt Parolen fordert er harte Maßnahmen.
...
Seine polarisierende Haltung zum Islam bescherte dem Publizisten bereits Morddrohungen von radikalen Salafisten aus Ägypten. Seit drei Jahren lebt er in Deutschland unter Polizeischutz. Dennoch schreibt der studierte Politikwissenschaftler weiter. Als Sohn eines sunnitischen Imams versucht er aufzuklären.
...
Im Interview warnt Abdel-Samad eindringlich vor einem demokratiegefährdenden politischen Islam. Der Koran sei ein Schriftwerk, das im Kontext der Entstehung betrachtet werden müsse, sagt er. Es enthalte sowohl die Botschaft der Liebe und des Friedens als auch die Botschaft des Hasses und der Gewalt. Quelle
Der Link enthält ein Video mit einem Interview mit Hamed Abdel- Samad. Leider finde ich es nicht bei Youtube.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Der Publizist Hamed Abdel-Samad prangert die Toleranz im Umgang mit dem Islam an. Europäische Politiker seien naiv, würden Extremisten Schlupflöcher bieten. Statt Parolen fordert er harte Maßnahmen.
...
Seine polarisierende Haltung zum Islam bescherte dem Publizisten bereits Morddrohungen von radikalen Salafisten aus Ägypten. Seit drei Jahren lebt er in Deutschland unter Polizeischutz. Dennoch schreibt der studierte Politikwissenschaftler weiter. Als Sohn eines sunnitischen Imams versucht er aufzuklären.
...
Im Interview warnt Abdel-Samad eindringlich vor einem demokratiegefährdenden politischen Islam. Der Koran sei ein Schriftwerk, das im Kontext der Entstehung betrachtet werden müsse, sagt er. Es enthalte sowohl die Botschaft der Liebe und des Friedens als auch die Botschaft des Hasses und der Gewalt. Quelle
Der Link enthält ein Video mit einem Interview mit Hamed Abdel- Samad. Leider finde ich es nicht bei Youtube.
LG
Statt Parolen "harte Maßnahmen". Was genau ist damit gemeint? Dazu sei noch gesagt, dass Hamed Abdel Samad nicht nur den Islam, sondern alle Religionen, insbesondere die abrahamitischen, einer fundamentalen Kritik unterzogen hat. Er sieht sie als religiöse Diktatur, die auch die Wiege politischer Unrechtssysteme ist. Dies nur als eine zusätzliche Information.... wo ich ihm zustimme: die politische Ideologie, sollte vom spirituellen Islam getrennt werden und der Koran muss selbstverständlich im Kontext seiner Entstehung betrachtet werden, so wie die Bibel und jede andere Heilige Schrift, sonst kann er gar nicht ausgelegt werden. Dazu gibt es die Lehre von den Offenbarungsanlässen (Asbāb-an-nuzūl), die genau das thematisiert. Fanatiker missachten das jedoch, weil sie die Religion ohnehin nur instrumentalisieren. Solche Menschen missachten den Kontext, weil sie nur Gründe suchen, um Gewalt zu rechtfertigen, entsprechend selektiv lesen sie dann.
Zuletzt geändert von Novas am Mo 19. Dez 2016, 01:34, insgesamt 4-mal geändert.
Warum sollte eine Reform des Islam nicht möglich sein? Das Christentum wurde ja auch menschlich gemacht, reformiert. Das ging zwar sehr blutig vonstatten, da hierfür Staat und Kirche voneinander getrennt werden mussten, was die Vertreter des Christentums nicht so toll fanden. Aber danach war es möglich, dem Christentum das Töten und Foltern im Namen ihres Gottes so weit möglich auszutreiben. Dafür mussten die Vertreter der christlichen Glaubensrichtungen entmachtet werden. Christentum plus (weltliche) Macht war immer ein Garant von Leid und Tod. Christentum ohne (weltliche) Macht kann besser von Friedfertigkeit reden, da sie keine Möglichkeit haben, böses zu tun (sie können die Kritiker dann nicht richtig bekämpfen, also müssen sie auf die Außenwirkung ihres Tuns achten). An den U.S.A. sieht man es, was passiert, wenn das Christentum politisch zu stark ist (auf den Geldscheinen steht "In God we trust") - und welches Land hat Folter offiziell noch bis vor Kurzem (vor Obama) betrieben? Und welches Land will sie durch den neuen Präsidenten vielleicht wieder einführen? Wäre man böse, müsste man sagen "christliche Tradition". Aber ich werde wieder zu zynisch.
Da man als wahrer Christ gar keine Gewalt anwenden kann (es also erst seit Kurzem Christen gibt?!), ist die Diskussion ja in sich obsolet.
Zurück zum Islam: Warum sollte das beim Islam also nicht auch gehen? Auch hier wäre die Trennung von Staat und Religion der erste, wichtige Schritt. Leider geht es z. B. in der Türkei andersherum. Die Trennung wird vermutlich erneut viel Blut fordern. Anders kann man eine starke, verankerte Religion vermutlich nicht zu Moral und Friedfertgiekti bringen. Gib der Religion Macht und sie entwicelt sich zu einem blutrünstigen Monster. Entziehe ihr alle Macht und sie predigt Friedfertigkeit (auch ihr gegenüber...).
Tyrion hat geschrieben:Warum sollte eine Reform des Islam nicht möglich sein? Das Christentum wurde ja auch menschlich gemacht, reformiert.
Dieser Analogieschluss ist voreilig. Äpfel sind nun mal keine Birnen und der Islam ist nicht analog zum Christentum.
Im sunnitischen Islam ist eine „Neuerung“ (arab. Bid'ah), welche den Islam selbst erneuert, verboten.
Zitat von Barino Barsoum (s. Islam-Analyse):
„Die beste Rede ist das Buch Allahs, und die beste Rechtleitung ist die Rechtleitung Mohammeds und die böseste Sache ist diese zu erneuern und jede Erneuerung in der Religion (Bid3ah) ist eine Irreführung.“
Unterstrichen wird dies noch durch eine Hadith von Al-Nasaa'i.
Tyrion hat geschrieben:Das ging zwar sehr blutig vonstatten, da hierfür Staat und Kirche voneinander getrennt werden mussten, was die Vertreter des Christentums nicht so toll fanden. Aber danach war es möglich, dem Christentum das Töten und Foltern im Namen ihres Gottes so weit möglich auszutreiben. Dafür mussten die Vertreter der christlichen Glaubensrichtungen entmachtet werden. Christentum plus (weltliche) Macht war immer ein Garant von Leid und Tod. Christentum ohne (weltliche) Macht kann besser von Friedfertigkeit reden, da sie keine Möglichkeit haben, böses zu tun (sie können die Kritiker dann nicht richtig bekämpfen, also müssen sie auf die Außenwirkung ihres Tuns achten). An den U.S.A. sieht man es, was passiert, wenn das Christentum politisch zu stark ist (auf den Geldscheinen steht "In God we trust") - und welches Land hat Folter offiziell noch bis vor Kurzem (vor Obama) betrieben? Und welches Land will sie durch den neuen Präsidenten vielleicht wieder einführen? Wäre man böse, müsste man sagen "christliche Tradition". Aber ich werde wieder zu zynisch.
Da man als wahrer Christ gar keine Gewalt anwenden kann (es also erst seit Kurzem Christen gibt?!), ist die Diskussion ja in sich obsolet.
Die Folter in Guantánamo mit dem Christentum in Verbindung zu bringen, ist schon recht gewagt und erscheint mir postfaktisch.
Was die Trennung zwischen Religion und Staat angeht, verweise ich auf das Buch "DER ISLAM - 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur" vom SPIEGEL-Buchverlag und zitiere aus den Seiten 146—147 Rainer Taub:
Hierzu gehört vor allem der Umstand, dass der militärisch-politische Blitzaufstieg der Muslime eine Trennung von Kirche und Staat, Religion und Welt erst gar nicht hatte entstehen lassen. Während das Christentum zunächst eine jahrhundertelange Untergrundexistenz führen musste, bildete die islamische Gesellschaft von Anfang an eine schlagkräftige Einheit von Religion und Staat, Herrscher und Untertanen. Eine überlieferte islamische Selbstbeschreibung fasst dies in einem einprägsamen Bild: »Der Islam, der Herrscher und die Menschen sind wie das Zelt, der Mast, die Stricke und die Pflöcke. Das Zelt ist der Islam, der Mast ist der Herrscher, die Stricke und Pflöcke sind die Menschen.«
Tyrion hat geschrieben:Zurück zum Islam: Warum sollte das beim Islam also nicht auch gehen? Auch hier wäre die Trennung von Staat und Religion der erste, wichtige Schritt. Leider geht es z. B. in der Türkei andersherum. Die Trennung wird vermutlich erneut viel Blut fordern. Anders kann man eine starke, verankerte Religion vermutlich nicht zu Moral und Friedfertgiekti bringen. Gib der Religion Macht und sie entwicelt sich zu einem blutrünstigen Monster. Entziehe ihr alle Macht und sie predigt Friedfertigkeit (auch ihr gegenüber...).
Übrigens ist eine Reform im Islam sehr wohl möglich und auch gar nicht so schwierig. Wie beobachten sie im Salafismus.
Bitte nehme Dir die Zeit, und schaue Dir die beiden verlinkten Videos "Reformislam=Urislam" und "Allah verbietet die Reform des Islams" an.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
Tyrion hat geschrieben:Warum sollte eine Reform des Islam nicht möglich sein? Das Christentum wurde ja auch menschlich gemacht, reformiert.
Dieser Analogieschluss ist voreilig. Äpfel sind nun mal keine Birnen und der Islam ist nicht analog zum Christentum.
Im sunnitischen Islam ist eine „Neuerung“ (arab. Bid'ah), welche den Islam selbst erneuert, verboten.
Zitat von Barino Barsoum (s. Islam-Analyse):
„Die beste Rede ist das Buch Allahs, und die beste Rechtleitung ist die Rechtleitung Mohammeds und die böseste Sache ist diese zu erneuern und jede Erneuerung in der Religion (Bid3ah) ist eine Irreführung.“
Unterstrichen wird dies noch durch eine Hadith von Al-Nasaa'i.
Tyrion hat geschrieben:Das ging zwar sehr blutig vonstatten, da hierfür Staat und Kirche voneinander getrennt werden mussten, was die Vertreter des Christentums nicht so toll fanden. Aber danach war es möglich, dem Christentum das Töten und Foltern im Namen ihres Gottes so weit möglich auszutreiben. Dafür mussten die Vertreter der christlichen Glaubensrichtungen entmachtet werden. Christentum plus (weltliche) Macht war immer ein Garant von Leid und Tod. Christentum ohne (weltliche) Macht kann besser von Friedfertigkeit reden, da sie keine Möglichkeit haben, böses zu tun (sie können die Kritiker dann nicht richtig bekämpfen, also müssen sie auf die Außenwirkung ihres Tuns achten). An den U.S.A. sieht man es, was passiert, wenn das Christentum politisch zu stark ist (auf den Geldscheinen steht "In God we trust") - und welches Land hat Folter offiziell noch bis vor Kurzem (vor Obama) betrieben? Und welches Land will sie durch den neuen Präsidenten vielleicht wieder einführen? Wäre man böse, müsste man sagen "christliche Tradition". Aber ich werde wieder zu zynisch.
Da man als wahrer Christ gar keine Gewalt anwenden kann (es also erst seit Kurzem Christen gibt?!), ist die Diskussion ja in sich obsolet.
Die Folter in Guantánamo mit dem Christentum in Verbindung zu bringen, ist schon recht gewagt und erscheint mir postfaktisch.
Was die Trennung zwischen Religion und Staat angeht, verweise ich auf das Buch "DER ISLAM - 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur" vom SPIEGEL-Buchverlag und zitiere aus den Seiten 146—147 Rainer Taub:
Hierzu gehört vor allem der Umstand, dass der militärisch-politische Blitzaufstieg der Muslime eine Trennung von Kirche und Staat, Religion und Welt erst gar nicht hatte entstehen lassen. Während das Christentum zunächst eine jahrhundertelange Untergrundexistenz führen musste, bildete die islamische Gesellschaft von Anfang an eine schlagkräftige Einheit von Religion und Staat, Herrscher und Untertanen. Eine überlieferte islamische Selbstbeschreibung fasst dies in einem einprägsamen Bild: »Der Islam, der Herrscher und die Menschen sind wie das Zelt, der Mast, die Stricke und die Pflöcke. Das Zelt ist der Islam, der Mast ist der Herrscher, die Stricke und Pflöcke sind die Menschen.«
Tyrion hat geschrieben:Zurück zum Islam: Warum sollte das beim Islam also nicht auch gehen? Auch hier wäre die Trennung von Staat und Religion der erste, wichtige Schritt. Leider geht es z. B. in der Türkei andersherum. Die Trennung wird vermutlich erneut viel Blut fordern. Anders kann man eine starke, verankerte Religion vermutlich nicht zu Moral und Friedfertgiekti bringen. Gib der Religion Macht und sie entwicelt sich zu einem blutrünstigen Monster. Entziehe ihr alle Macht und sie predigt Friedfertigkeit (auch ihr gegenüber...).
Übrigens ist eine Reform im Islam sehr wohl möglich und auch gar nicht so schwierig. Wie beobachten sie im Salafismus.
Bitte nehme Dir die Zeit, und schaue Dir die beiden verlinkten Videos "Reformislam=Urislam" und "Allah verbietet die Reform des Islams" an.
Ja, schon klar. Im Christentum siehst Du all das Hohe und Edle und im Islam all das Niedrige. Doch genau dieses Feindbild, welches Du hier formulierst - entsprungen der Idee von Samuel Huntingtons "Kampf der Kulturen", der angeblich unausweichlich ist - ist selbst fundamentalistisches Denken. Denn Du setzt hier ja eine Religion und Kultur fundamental gegen eine andere.
Dieser Analogieschluss ist voreilig. Äpfel sind nun mal keine Birnen und der Islam ist nicht analog zum Christentum
Entscheidend ist, dass die Menschheit ein Baum ist, an dem alle diese verschiedenen Früchte wachsen. Natürlich sind nicht alle Religionen gleich, aber die Menschheit ist eine Einheit. Eine Einheit in Verschiedenheit. Entweder wir leben auf dieser Basis miteinander im Frieden oder........ ich denke Du weißt, was die Alternative ist...
Halman hat geschrieben:Dieser Analogieschluss ist voreilig. Äpfel sind nun mal keine Birnen und der Islam ist nicht analog zum Christentum.
Schauen wir mal... beide Religionen beten den gleichen Gott an, nennen ihn nur anders. Biede Religionen entstammen dem gleichen Kulturkreis. Beide Religionen zeichnen sich durch gewisse Werte aus. Beide Religionen haben sich durch das Schwert und durch Krieg und Leid über die Erde ausgebreitet. Beide Religionen sind in sich widersprüchlich, was deren Heiligen Schriften betrifft.
Im sunnitischen Islam ist eine „Neuerung“ (arab. Bid'ah), welche den Islam selbst erneuert, verboten.
Was heißt Neuerung? Hat das Christentum nicht auch Ketzer verfolgt, weil das Abweichen vom wahren Glauben verboten ist? Durfte man das Christentum erneuern? Frag mal Jan Hus und andere "Reformer".
Zitat von Barino Barsoum (s. Islam-Analyse):
„Die beste Rede ist das Buch Allahs, und die beste Rechtleitung ist die Rechtleitung Mohammeds und die böseste Sache ist diese zu erneuern und jede Erneuerung in der Religion (Bid3ah) ist eine Irreführung.“
Die Bibel ist das Wort Gottes - darf man das ändern, darf man das umschreiben, anders schreiben, als es überliefert wurde? Die beste Rede ist das Wort Jesu, die besten Hinweise ("Leitung") geben die Briefe der Apostel (deren Inhalte haargenau befolgt werden müssen., egal wie unsinnig die jeweilige Regel ist).
Wie gut, dass man hier in Gut und Böse einteilen kann: Christentum gut, Islam böse - ist es wirklich so einfach?
Die Folter in Guantánamo mit dem Christentum in Verbindung zu bringen, ist schon recht gewagt und erscheint mir postfaktisch.
Wer redet denn von Guantanamo (allein)? Wie ist das mit peinlichen Befragungen (z. B. mit Water Boarding) - gerade die "christlichen" Republikaner sind dafür, so richtig hart (trotz Unschuldsvermutung, mit der man arbeiten sollte) mit Verdächtigen umzugehen. Oder die Todesstrafe in den USA, die nicht von allen Kirchgängern abgelehnt wird. Vor allem nicht von Republikanern.
Übrigens ist eine Reform im Islam sehr wohl möglich und auch gar nicht so schwierig. Wie beobachten sie im Salafismus.
Obwohl du selber schreibst, sie sei nicht möglich? Auch wenn der Salafismus zu den Wurzeln zurückgeht, muss vorher ja eine Abwendung von den Wurzeln erfolgt sein. Also ja, Reform ist möglich.
Bitte nehme Dir die Zeit, und schaue Dir die beiden verlinkten Videos "Reformislam=Urislam" und "Allah verbietet die Reform des Islams" an.
Werde ich tun, wobei ich solchen Filmbeiträgen nie recht vertraue. Ich könnte aus bibel-tv (den Sender bekomme ich beim Durchzappen manchmal mit) zitieren (falls auf youtube) und damit zeigen, wie fundamentalistisch und gnadenlos das Christentum ist (ich habe da mal einem alten, verbittertem, kaputtem Typ zugehört, der mal wieder Passagen des AT herannahm und vor Geifern nicht merkte, wie übel seine Aussagen sind. Oder: es gibt sicher einen Youtube-Film über den italienischen Mönch (ich glaube, er ist Jesuit), der das Erdbeben in Italien begrüßt und gelobt hat, weil Gott damit unwürdige Sünder als Strafe getötet hat. Wäre nicht fair, aber in sich nicht falsch. Meist geht es mehr um Meinungsmache als um Ausgewogenheit.
Interessant ist, dass für Fälle von Meinungsmache kontra Christentum das dann als unlauter, unredlich etc. kritisiert wird (Kubitzka und Co.)
Ich habe vor dem Islam mehr Angst als vor dem Christentum (zugegeben), obwohl sich beide wohl in ihrer Blutbilanz nicht viel nehmen. Daher denke ich bezüglich der aktuellen Radikalisierung des Christentums (Aufkommen von Gruppen wie STA, Neuapostolen, Freikirchen, "wiedergeborenen" Christen usw.): wehret den Anfängen.
Beim Islam ist man hier wohl noch 400 Jahre zu weit in der Vergangenheit. Denen fehlt die moderne Aufklärung halt noch.
Tyrion hat geschrieben:Warum sollte eine Reform des Islam nicht möglich sein? Das Christentum wurde ja auch menschlich gemacht, reformiert.
Dieser Analogieschluss ist voreilig. Äpfel sind nun mal keine Birnen und der Islam ist nicht analog zum Christentum.
Sicher gibt es gravierende Unterschiede, aber vom Prinzip her hat der Islam den Nachteil, dass er die Aufklärung nicht mitmachen durfte, also noch im Mittelalter feststeckt. Dem Christentum kommt hier interessanterweise der Umstand zugute, dass die ursprüngliche Lehre Jesu verfälscht wurde.
Gebt dem Kaiser, was des Kaiser ist... ist vermutlich kein Jesuszitat, sondern später in den Gemeinden herausgebildet worden, um die römische Besatzungsmacht zu besänftigen. Das machte die seit der Aufklärung übliche Trennung von Kirche und Staat leichter.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. George Orwell
Tyrion hat geschrieben:Ich habe vor dem Islam mehr Angst als vor dem Christentum (zugegeben), obwohl sich beide wohl in ihrer Blutbilanz nicht viel nehmen. Daher denke ich bezüglich der aktuellen Radikalisierung des Christentums (Aufkommen von Gruppen wie STA, Neuapostolen, Freikirchen, "wiedergeborenen" Christen usw.): wehret den Anfängen. Beim Islam ist man hier wohl noch 400 Jahre zu weit in der Vergangenheit. Denen fehlt die moderne Aufklärung halt noch.
Zweifellos muss sich der Islam reformieren, aber der Westen auch seine Außenpolitik überdenken, denn beide Seiten sind gefragt in einer global vernetzten Welt. Immer wieder nur zu behaupten, dass „die Anderen“ das Problem sind und die Welt geteilt in „die Guten“ und „das Reich des Bösen“ (evil empire) aufzuteilen, ist wenig hilfreich. Ich glaube auch nicht, dass das Problem die Religion ist. Das eigentliche Problem sind mangelnde Bildung und Armut. Diese Kombination ist nun mal Sprengstoff. Ich sehe das wie Peter Ustinov: „Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen“.