Halman hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:Jesus hat sich jedoch ausdrücklich auf Moses und David berufen. Wie stehst Du zu Moses und seiner Ausübung von Gewalt? Der Islam hat fünf Grundpfeiler:
Das Glaubensbekenntnis (Schahada)
Das Gebet (Salat)
Die Abgabe an die Armen (Zakat #)
Das Fasten im Monat Ramadan (Saum)
Die Pilgerreise (Haddsch)
Von Gewalt steht da nichts.
Schauen wir mal in die
Islam-Analyse:
Jihad, die sechste Säule
Einige Islamgelehrte in der Geschichte haben diesen fünf Säulen noch eine weitere Hinzugefügt und zwar den Kampf für den Islam, den Jihad. Diese Auslegung ist nachvollziehbar, denn so wie der Befehl zum Fasten in Sure zwei erging, erging auch der Befehl zum Kampf. In Sure 2.183 lesen wir: „…vorgeschrieben ist euch das Fasten…“. Mit exakt der gleichen Rhetorik gibt der Gott des Korans den Befehl zum Kampf in Sure 2.216 „Vorgeschrieben ist euch zu kämpfen“.
Ja, nur bedeutet das arabische Wort „Jihad“ übersetzt „Anstrengung“ oder „Bemühung“ auf dem spirituellen Weg, nicht heiliger Krieg. Beispielsweise ist das Erkennen des Schöpfers und Liebe zu ihm oder das Streben nach rechtschaffenen Taten eine solche Bemühung. Der Koran sagt klar, dass Gott mit denen ist, die Gutes tun:
Und diejenigen, die in Unserer Sache wetteifern - Wir werden sie gewiß auf Unseren Wegen leiten. Wahrlich, Allah ist mit denen, die Gutes tun.“ [29:69]
Allgemein werden in der islamischen Lehre verschiedene Formen des Jihad differenziert. Der große Jihad („
Jihad Akbar“) ist das unablässige Bemühen des Menschen im Kampf gegen den eigenen Egoismus, die eigenen schlechten Neigungen und niedere Eigenschaften. Dabei handelt es sich um einen geistigen Kampf, wie ihn auch der Heilige Paulus beschreibt (Eph. 6,10-18). Der Kampf richtet sich also nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern wird im Geist ausgefochten. Paulus spricht vom „
Schild des Glaubens“, welches dazu diene, uns vor den „
feurigen Pfeilen des Satans“ zu schützen. Dazu gehören destruktive Gedanken wie Angst, Hass, Wut, Negativität, Hoffnungslosigkeit, Feindseligkeit. Dieser Kampf ist tatsächlich unausweichlich, weil es zum menschlichen Leben gehört.
Darüber hinaus gibt es den „Jihad Kabir“ (der mittlere Jihad) und den „Jihad Saghir“ (der kleine Jihad). Der mittlere Jihad ist der intellektuelle Wettstreit durch Wort und Schrift:
„Rufe auf zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen auf die beste Art.“ (16:126)
Gegen Gespräche und Diskussionen, die mit Weisheit und schöner Ermahnung betrieben werden, ist nun wirklich nichts einzuwenden
Das finde ich im Gegenteil sehr wünschenswert. Auch Paulus sprach von der geschwisterlichen Ermahnung. Ich persönlich freue mich über jedes ehrliche und wahre Wort der Ermahnung, denn wir sind als Menschen unter Menschen miteinander auf dem Weg und keine Einzelkämpfer (und ich habe das manchmal wirklich bitter nötig
). In einer global vernetzten Welt ist jedoch nicht mehr möglich, dass Christen nur unter sich bleiben, weil früher oder später jeder von uns mit anderen Kulturen und Religionen in Kontakt kommt. Der interreligiöse Dialog ist somit eine Notwendigkeit. Das gelingt nur, wenn es mit Weisheit geschieht und wir miteinander auf die beste Art streiten und es als ein Wettbewerb um das Gute verstehen - das ist also ziemlich aktuell.
Kommen wir zum nächsten Punkt: der kleine (also niedrigste!) Jihad meint tatsächlich den bewaffneten Kampf, der allerdings nur als Mittel der Selbstverteidigung erlaubt ist:
„Erlaubnis (sich zu verteidigen) ist denen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen Unrecht geschah ... “ (22:40, 41)
Wie schon gesagt, ist das an eine Bedingung geknüpft. Wenn Dir Unrecht geschieht, darfst Du dich verteidigen. Wenn dein Leib und Leben, wenn deine Familie, dein Eigentum und deine Glaubensfreiheit bedroht ist, dann darfst Du dich verteidigen. Das Recht auf Selbstverteidigung gehört zu den Bürgerrechten:
Bürgerliches Gesetzbuch
Buch 1 - Allgemeiner Teil (§§ 1 - 240)
Abschnitt 6 - Ausübung der Rechte, Selbstverteidigung, Selbsthilfe (§§ 226 - 231)
§ 227
Notwehr
(1) Eine durch Notwehr gebotene Handlung ist nicht widerrechtlich.
(2) Notwehr ist diejenige Verteidigung, welche erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
https://dejure.org/gesetze/BGB/227.html
Grundlose Gewalt ist hingegen ein Unrecht und keineswegs erlaubt.