Halman hat geschrieben:Das Christentum begann als unpolitische und friedvolle Untergrundbewegung und wurde erst Jahrhunderte später, nachdem es sich theologisch bereits gewandelt hatte, vom römischen Reich vereinnahmt.
Schon richtig - meine Anmerkung war nicht theologischer, sondern historischer Natur.
Halman hat geschrieben:Ich hatte Dich doch gebeten nicht mehr die falsche Äquivalenz (logischer Fehlschluss) zu verwenden.
Umgekehrt muss man aufpassen, wenn man historische Realität an theologischen Soll-Zuständen misst. - In anderen Worten: Ich sehe in der Geschichte von Islam und Christentum in puncto Gewalt keine großen Unterschiede - dass dies "basis-theologisch" anders ist, ist mir wohl bewusst. - Nur: Was ist entscheidend in der gesellschaftlichen PRaxis?
Halman hat geschrieben:Hast Du schon mal an die Möglichkeit gedacht, dass es im Koran nicht gleichnishaft gemeint ist?
Da müsste man richtig gute (also nicht zweckgebunden eingespannte) Imame befragen - ich selber weißt es nicht.
Halman hat geschrieben:Klingt dies für Dich nach einer Bitte? Denkst Du wirklich, dies wäre gleichnishaft gemeint?
Ich weiß, dass es neutestamentarisch gleichnishaft gemeint ist - was selbst heute von vielen Christen nicht verstanden wird - siehe Jesu Aussage mit dem Schwert, das durch Familien durchgeht.
Halman hat geschrieben:Hypothetisch gesprochen: Wenn sie sich durchsetzen würden, würde sich die Koranexegese und damit der Islam verändern.
Genau - und wer kann abschätzen, ob das im Entwicklungs-Potential des Islam "drin" ist?
Halman hat geschrieben:Die Erfolgstheologie hat nichts mit der jesuanischen Lehre zu tun und auch nichts mit den jüdischen Wurzeln. Das Wohlstandsevangelium steht im Widerspruch zum biblischen Evangelium. Das Problem ist hier also eine Fehlinterpretation und nicht die biblische Glaubensquelle.
Zustimmung. - Auch wenn es in der Praxis wenig hilft: Du hast hier recht.
Halman hat geschrieben:Ja, genau und wenn Wünsche Pferde wären, würden die Bettler reiten.
So pessimistisch wäre ich hier nicht. - Du solltest bedenken: Es ist doch gerade das Ziel des Islamismus, das wir ihn unter Aufgabe unserer Prinzipien bekämpfen - in diese Falle düfen wir nicht tappen.
Halman hat geschrieben:In dieser Richtung marschiert aber die Demographie.
Wie gesagt: Da sind wir selber schuld. - Davon abgesehen: Auch wenn es mehr Moslems in Europa gibt, gibt es da noch die EU-Verfassung. - Länder müssten also komplett aus der EU rausgebrochen werden, damit Dein Szenario realistisch wird. - Du sprichst pessimistisch wie Houllebecq.
Halman hat geschrieben:Warum sollten sie nicht zivil rumlaufen?
Wenn sie fanatisch gläubig wären, würden sie ihre Religions-Kluft anhaben - oder nicht? - Das passt irgendwie nicht zu dem, was mir von Türken in der Praxis erzählt wird. - Und auch nicht zu den Türken, denen wir begegnen.
Halman hat geschrieben:Die Atheisten und Agnostiker haben allen Grund zu schweigen, meinst Du nicht auch?
Vielleicht war es ihnen auch die ganze Zeit wurscht, weil die Atatürk-Säkularität darüber stand. - Aber diese scheint massiv an Boden verloren zu haben.
Halman hat geschrieben:Dies geschicht doch bereits.
Kennst Du Beispiele?