Bei solchen hypothetischen Fragen steht meistens schon der weitere Verlauf fest: würde man dergleichen bejahen, bekommt man als Reaktion, dass man ja leicht reden hätte, da man nicht in einer solchen Situation wäre. Würde man es verneinen, würde es als Beleg der Aussage interpretiert, obwohl man genausowenig in der Situation wäre.Helmuth hat geschrieben:In der Theologie-"Theorie" mag das stimen, aber würdest du diese Prüfung bestehen?
Angesichts dessen, dass ich die Argumentation von meinem Vater habe, der den Eid auf Hitler verweigerte, denke ich schon, dass ich nicht wie alle Anderen in den Abgrund springen würde nur weil das eben alle Anderen auch tun. Desgleichen habe ich schon mehrfach Entscheidungen in meinem Leben getroffen wie sie die meisten Mainstream-Lemminge eher nicht treffen. Trotzdem kann ich nicht wissen was mich in einer künftigen konkreten Situation bestimmen wird. Da vertraue ich weniger mir selbst als in Gott, der mich da dann entsprechend führen möge.
Jemand meinte mal, dass jeder genug gewusst habe um zu wissen, dass er nicht mehr wissen will. Jedem waren beispielsweise die Nürnberger Rassegesetze bekannt und spätestens 1938 gab es mit der Reichspogromnacht zahlreiche öffentliche Morde an Juden, die offensichtlich vom Staat gebilligt wurden. Danach war es nur noch eine Frage der Quantität, nicht mehr eine qualitative Frage dessen, ob dieses System dem Wesen nach mörderisch und grausam war. Aber natürlich kann man auch angesichts von Wochenschauen in den das deutsche Volk geklatscht hat als jüdische Wohnungen, Geschäfte und Synagogen in Brand aufgingen, immer noch behaupten, dass die Leute nichts wussten.Helmuth hat geschrieben:War z.B. von Anfang an jedem Soldaten klar, welchem Irren er da folgt?
Wie sollte man auch auf die Idee kommen können, dass in einem brennenden Wohnhaus Mütter und Kinder gerade bei vollem Bewusstsein verbrennen könnten? Schon klar, dass man sich da erstmal umsieht was die Anderen machen und wenn diejenigen klatschen, klatscht man eben auch.
Grüße,
Daniel.