Pluto hat geschrieben:Okay. Wo ist das Original?
Wie soll ich das jetzt finden - ich kann Dir ersatzweise wik anbieten: "Der Kritische Rationalismus übernimmt die im Alltagsverstand selbstverständliche Überzeugung, dass es die Welt wirklich gibt". - Das ist zwar nicht ganz dasselbe, zeigt aber bereits, dass er philosophische, ontologische Fragestellungen eines Descartes erst gar nicht stellt - es geht um den "Alltagsverstand". - Es geht NICHT um philosophische Hinterfragung desselben.
Pluto hat geschrieben:Was die Wissenschaft untersucht ist alles was in der Welt wirkt.
Nein - es ist potentiell alles, was falsifizierbar ist. - Was in der Welt sonst noch wirken könnte, ist keine Frage für die Wissenschaft, weil sie sich streng an den falsifizierbaren Bereich hält.
Pluto hat geschrieben:du bist kein Wissenschaftsphilosoph
Wissenschafts-Philosophie ist eigentlich ein Widerspruch in sich selbst.
Pluto hat geschrieben:Wann fängst du damit an?
Das müssen Fachleute sein - ein ideologiefreier HP-Arzt und ein ideologiefreier Schulmediziner - das würde reichen.
Pluto hat geschrieben: Methodik in folgendem Sinn: durchdacht, geplant, gezielt, nach Plan, plangemäß, planmäßig, planvoll, systematisch, taktisch, überlegt
Insofern ist Theologie ebenfalls methodisch - das sollte eigentlich selbstverständlich für eine systematisch vorgehende Disziplin sein.
Pluto hat geschrieben: Nicht das was falsifizierbar ist, ist relevant, sondern alles was in der Welt wirkt ist relevant.
Methodisch gilt Ersteres - was sonst noch wirken könnte, interessiert die Wissenschaft nicht.
Pluto hat geschrieben:Was wäre Version (2)?
Das betrifft bspw den Naturalismus - also eine Weltanschauung.
Pluto hat geschrieben:Geistig/ontischen Fragen sind in den Naturwissenschaften immer irrelevant.
Methodisch richtig - deshalb kann man mit diesem Wissenschafts-Begriff die Bibeltexte nicht über Semantisches hinaus interpretieren - das ist doch die Crux.
Pluto hat geschrieben:Ferner lässt sich die Wissenschaft keinen Maulkorb verpassen.
Wenn sie diszipliniert mit ihren eigenen Regeln umgeht, muss sie das selber tun - Du sagst doch selbst, dass sich in geistigen/ontischen Fragen zurückhält - was ist das anderes als eine selbstverordneter Maulkorb?
Pluto hat geschrieben:Wenn Wirkung postuliert oder behauptet wird, kann die Naturwissenschaft dies sehr wohl untersuchen.
Du bist jetzt in der NATUR-Wissenschaft. - Natürlich gibt es dort keinen selbstverordneten Maulkorb. - Trotzdem: Es gibt keine Garantie, dass das, was sie ohne Ergebnis untersucht, automatisch keine Wirkung haben kann - es kann auch sein, dass die Untersuchungs-Möglichkeiten nicht weit genug reichen.
Pluto hat geschrieben:1.) Wenn eine Wirkung in der Welt behauptet wird, aber keine gefunden wird, ist die Behauptung widerlegt, und zwar endgültig.
Das ist FALSCH. - Ich weiß, dass man es pragmatisch so macht, aber es ist unsauber gedacht. - Denn wenn ich Deine Briefmarkensammlung bei Dir zuhause nicht finde, heißt dies strenggenommen nur, dass ich nicht bestätigen kann, dass Du eine solche Sammlung hast - es heißt nicht, dass Du keine hast.
Pluto hat geschrieben:3.) Ohne Behauptung, keine Wirkung. Dann gibt es auch nichts zu falsifzieren.
Ebenfalls falsch. - Denn wenn etwas wirkt, dann geschieht dies unabhängig davon, ob diese Wirkung von irgend jemandem behauptet wird.
Du bewegst Dich mit Deinen Aussagen INNERHALB des methodischen Raums - insofern sind Deine Aussagen interpretierbar als:
"Unter uns Wissenschaftlern vereinbaren wir, dass kein Wirknachweis synonym zu verwenden ist mit 'widerlegt sein'. - Und wenn keiner etwas behauptet, haben wir keine Fläche, auf der wir untersuchen können - also vereinbaren wir, dies als 'irrelevant' zu bezeichnen - so als gäbe es dies gar nicht". - Aber das ist etwas ganz anderes, als wenn man es philosophisch (und nicht "innerbetrieblich") sieht.