sven23 hat geschrieben:Und, wie wurde denn berichtet? Etwa falsch? Oder zu oft, wie andere Parteien behaupteten?
Es wurde denotativ vertretbar, aber konnotativ falsch berichtet - mit dem Ergebnis, dass sich jeder Konservativer und Heterosexueller nachdenken musst, ob er "braun" ist - das nenne ich Wahlkampfhilfe. - Es wurden Interviews bewusst wahrheits-widrig interpretiert - es sei nur an das Petry-Interview zum Schusswaffen-Gebrauch erinnert. - Es wurde über jeden Furz eine Schlagezeile gemacht, die es in die Tagesschau geschafft hat.
Besser wäre gewesen, mit der AfD aufgeklärt-differenziert umzugehen und an ihr die Vorzüge einer anspruchsvollen (!) freiheitlichen Demokratie zu demonstrieren - und sie dann zu ignorieren, wenn Berichterstattung zur Wahlkampfhilfe wird. - Voll reingefallen.
sven23 hat geschrieben:Also wer die öffentlich-rechtlichen Medien mit Russia Today in einen Topf wirft
Wer tut das? - Das sind zwei Töpfe, in der auf unterschiedliche Weise Ragouts gemixt werden. - Du versuchst wieder auf bewährte Weise zu vergröbern, um erst gar nicht zum Nachdenken kommen zu müssen.
sven23 hat geschrieben:Gerade das Gebot der Ausgewogenheit der Berichterstattung führt dazu, dass es eine Präsenz der Meinungsvielfalt gibt, was manche scheinbar überfordert.
Aber die gibt es doch weder bei der AfD noch bei Russland! - Ja, man lädt mal Krone-Schmalz als Alibi ein - das war's. - Da muss nur die LINKE mal drauf hinweisen, dass es anders in Bezug auf Russland sein könnte, als es die Mainstream-Berichterstattung gerne hätte: Schon wird sie mit der AfD in einen Topf geworfen.
Denke doch mal sachlich darüber nach, warum russisch-sprechende Deutsche, die Kontakt nach Russland haben, ein ganz anderes Bild haben, als es uns medial weisgemacht wird.
sven23 hat geschrieben:Schmutzig sind sie immer, auch wenn sie im nachhinein heroisch verklärt werden.
Eben.
sven23 hat geschrieben:war der WKII nicht als Ganzes ein überdimensionales Kriegsverbrechen, von seiner Intention her und der Durchführung?
Von seinen expansionistischen Zielen her war es KEIN Kriegsverbrechen - die meisten Kriege des 18. und 19. Jh. waren expansionistisch. - Der damit verbundene Holocaust war dagegen das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das die Geschichte bis dahin gesehen hatte (aber das ist etwas anderes als "Kriegsverbrechen"). - "Moralisch" ist auch der Krieg selbst zu verwerfen - aber seit wann zählt das?
sven23 hat geschrieben:Da kommt wieder der Verharmloser closs durch, der Klimaschutz mit Naziverbrechen vergleicht.
Und Deine Strategie wird immer deutlicher, durch Falschaussagen und Empörungs-Garnierung eigenes Nachdenken erst gar nicht zuzulassen - das passt sehr, sehr gut zu unserer Zeit.
sven23 hat geschrieben:Es sollte eben nicht normal sein, wenn Rassenideologien gepredigt werden, diese als normal zu bezeichnen.
Natürlich ist es nicht GUT, aber es ist NORMAL, wenn Du die Geschichte der Welt durchschaust. - Deine Verengung auf "Rassenideologie" ist dabei nur EIN Beispiel - anderer wurden genannt. - NB: "Normal" heißt: So war es immer. - "Normal" heißt nicht "gut" - nicht dass Du auf diese Idee kommst.
sven23 hat geschrieben: hat das Christentum die Welt zu einer besseren gemacht? Auch da sind Zweifel angebracht.
In Bezug auf Zivilisation sicherlich ja, aber in Bezug auf Krieg und Frieden eher nein. - Aus zwie Gründen: Erstens liegt Krieg im Ego des Menschen, zweitens war das Christentum zu lange mit weltlicher Macht verbandelt. - Seit 200 Jahren wird es besser - insofern ist das Christentum auf dem richtigen Weg - die Säkularisation hat ihm gut getan.
sven23 hat geschrieben:Genau das meine ich doch, und das geht nicht mit religiösem Fatalismus.
Das würde mit echter Aufklärung geben - aber diese ist auch in unserer säkularen Zeit eher Mangelware - religiöser Fanatismus spielt in Europa schon lange keine Rolle mehr.
sven23 hat geschrieben:Neulich sagte ein Klu-Klux-Klan Mitglied, er fürchte um die christlichen Werte, deshalb sei der Kampf gegen Afroamerikaner notwendig und unvermeidlich. Rückschritte sind leider zu jeder Zeit möglich.
Richtig - aber es darf sich nicht der Anschein verdichten, dass die säkulare Gesellschaft auf Arschlöcher wie den Kukluxklan, der nichtsdestoweniger nicht sehr entscheidend ist, guckt, und selber seine Abgründe übersieht.
sven23 hat geschrieben:Wachsamkeit ist das Gebot der Stunde.
Und wer entscheidet, wer Überwacher und Überwachter ist?
R.F. hat geschrieben:Aber auch China als mächtigster Staat der Shanghai Organisation wird sich wie im 9. Kapitel der Apokalypse vorhergesagt in absehbarer Zeit stärker bemerkbar machen - und zwar militärisch.
Alles gut möglich - aber es interessiert mich nicht. - Der Mensch stirbt nur einmal - ob dies morgen am Herzinfarkt oder in 10 Jahren bei der Apoklypse ist, ist heilsgeschichtlich egal.