AlTheKingBundy hat geschrieben:
Nein, ich verstehe Dich immer noch nicht, aber vielleicht liegt das daran, dass wir Logik unterschiedlich definieren. Du hast eine "weiche" Definition der Logik, ich eine harte.
Möglich. Ich referenziere bei Logik halt immer auf Mathematik, das ist das einzige Gebiet, das ich kenne, in der Logik stringent definiert ist. Auch die Teile der Naturwissenschaft, die logisch sind, beziehen das aus der Mathematik.
AlTheKingBundy hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:
So sagt die Boolsche Algebra, dass eine Aussage entweder richtig oder falsch ist.
In der Realität sind Aussagen fast immer weder noch oder sowohl als auch, je nachdem, welchen Maßstab du anlegst. Schau einfach mal Werbung. Wären die Aussagen falsch, könntest du die verklagen. Aber richtig sind sie auch nicht.
Das ist ein völlig falscher, nicht Sinn machender Ansatz, um Logik zu definieren.
Wie wäre denn in diesem Beispiel dein Ansatz?
Ich mache hier doch nur das, was ein Naturwissenschaftler tun sollte. Ich vergleiche die Theorie (Aussagenlogik) mit der Realität (Werbung) und stelle fest: Die Theorie stimmt nicht.
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Die Gesetzte der Quantenphysik ergeben in ihren Lösungen auch oft ein "Vielleicht", deswegen sind sie nicht unlogisch. Die Gesetzmäßigkeiten an sich sind sehr wohl logisch oder sagen wir genauer stringent, weil diese nachvollziehbare, stets überprüfbare Ergebnisse liefern.
Aber nur solange wie wir ausschließlich auf die Mathematik schauen. Klar, wenn ich die Schrödingergleichung aufstelle und dann gemäß Kochrezept Erwartungswerte bilde, sieht alles schön sauber und logisch aus. Sogar meine Näherungen wie z.B. Störungsrechnung, sind dann logisch begründet und klar.
Aber ich bin Theoretiker geworden, weil mir schon sehr schnell klar wurde, dass die Realität schmutzig und unklar ist. Selbst wenn man meine Unfähigkeit, so manchen Versuch ins Laufen zu bekommen, als eben das abtut - experimentelle Unfähigkeit - so ist das "stets" deiner Aussage auch theoretisch nicht vollständig korrekt. Egal ob ich nun den Zusammenbruch (oder die Dispersion) der Wellenfunktion betrachte oder an die Grenzen des Universums gelange oder mich in der Komplexität verliere, immer gelange ich an Grenzen, in der meine schöne, saubere, mathematische Beschreibung sinnlos wird.
Das gilt noch mehr, wenn ich mich aus meinen Elementarteilchen löse und in die Realität schaue. Da gibt es weibliche Logik, kindliche Logik, politische Logik, Machtlogik, Wirtschaftslogik usw. usw.
Und wenn ich beobachte, wie mein Sohn aus einer natürlichen, kindlichen, instinktgesteuerten Logik kommend erst mühsam das lernen musste, was wir als einzig richtige Logik betrachten, so bringt mich das dazu, eben diesen fundamentalen Charakter der mathematischen Logik infrage zu stellen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.