piscator hat geschrieben:Und nein, niemand unterstellt den hiesigen Moslems, sie hätten eine Affinität zum Dritten Reich und dessen Ideologie. Gerade der Islam unterscheidet nicht zwischen Rasse und Hautfarbe, wie das früher das Christentum oft tat.
Richtig

ein sehr gutes Beispiel dafür ist Malcolm X. Bei seiner Pilgerfahrt wurde er mit dem wahren Islam konfrontiert und hat seine rassistischen Vorstellungen aufgegeben. Er war vorher Mitglied der “Nation of Islam”, die behauptete, der weiße Mann sei der Teufel und die Schwarzen die spirituell überlegene Rasse. Im März 1964 verrichtete er jedoch die Pilgerreise, was ihm dazu verhalf, seine Perspektive von Weißen und dem Rassismus vollständig zu verändern, weil er dort sah, wie weiße und schwarze Muslime als Brüder vereint sind.
“Da waren Zehntausende von Pilgern aus aller Herren Länder. Sie hatten alle Farben, von blauäugigen Blonden bis zu tiefschwarzen Afrikanern. Aber wir alle nahmen an demselben Ritual teil, entfalteten einen einheitlichen Geist und eine Brüderlichkeit, von der ich nach meinen Erfahrungen in Amerika nie geglaubt hätte, daß sie unter Weißen und Nicht-Weißen existieren könnte... Amerika muß unbedingt den Islam verstehen lernen, denn dies ist die Religion, die das Rassenproblem ihrer Gesellschaft ausgerottet hat. Während meiner ganzen Reisen durch die muslimische Welt habe ich viele Leute getroffen, mit ihnen gesprochen und sogar gegessen, die in Amerika als weiß angesehen würden – aber die Eigenschaften der “Weißen” waren aus ihren Köpfen durch die Religion des Islam beseitigt. Ich habe nie zuvor so eine ernsthafte und ehrliche Brüderlichkeit von Menschen aller Farben zusammen gesehen, ungeachtet ihrer Farbe.”
“Während der letzten elf Tage hier in der muslimischen Welt habe ich mit muslimischen Brüdern, deren Augen das blaueste Blau, deren Haare das blondeste Blond und deren Haut das weißeste Weiß besaßen, von demselben Teller gegessen, aus demselben Glas getrunken und auf derselben Matte geschlafen, während wir zu demselben Gott beteten. Und in den Worten und Taten dieser weißen Muslime fühlte ich dieselbe Ernsthaftigkeit, die ich unter den schwarzen afrikanischen Muslimen Nigerias, Sudans und Ghanas verspürte.
“Wir waren wirklich alle gleich (wie Brüder) – denn ihr Glaube an einen Gott hat das Weiße aus ihrem Bewusstsein, das Weiße aus ihrem Verhalten und das Weiße aus ihrer Einstellung verbannt.
Die Nazis haben allerdings versucht den Islam für ihre Zwecke zu missbrauchen (es gab einen türkischen Waffenverband der SS), obwohl sich die Lehren gegenseitig vollkommen ausschließen. Doch das ist nicht erstaunlich. Sie wollten ebenso das Christentum und den Hinduismus instrumentalisieren, einfach alles. Wenn ich meine Solidarität mit den Soldaten der Wehrmacht erkläre, so ist das keine Bejahung der NS-Ideologie. Sagt Dir der Begriff Vergebung etwas? Das gehört zu den christlichen Werten.
Ich gehöre zur jüngeren Generation und lasse mir keinen Schuldkult aufoktroyieren oder eine einseitig negative Sicht der deutschen Vergangenheit. Es ist Zeit zu vergeben und ein neues Kapitel zu beginnen.
piscator hat geschrieben:Heul doch.

Ja, solch eine Einstellung von Dir lässt sehr tief blicken. In meinem Leben habe ich tatsächlich schon Tränen vergossen, weil ich Mitgefühl besitze und kein gewissenloser Psychopath bin. Der Prophet Muhammad (ﷺ) hat Tränen vergossen. Schämen sollten sich eher jene Menschen, die innerlich so tot sind, dass sie das verlernt haben. Umgekehrt verweist die Fähigkeit zum Lachen und Weinen auf die Gegenwart Gottes im Leben eines Menschen.
Und dass Er (Gott) es ist, Der zum Lachen und Weinen bringt.(Sûra 53:43)
Gesegnet mit dem heiligen Geist sind all diejenigen, die sich das bewahren.