Halman hat geschrieben:Ich will nicht, dass Deutschland mehr und mehr zum Dār al-Islām (دار الإسلام) wird
Ich schon, denn „Dar al-Islam“ oder „Dar al-Salam“ bedeutet übersetzt nichts anderes, als
„das Haus des Friedens“. Sollten Juden, Christen und Muslime nicht gemeinsam danach streben, nicht nur Deutschland, sondern die ganze Erde in ein Haus des Friedens zu verwandeln? Jesus gab seinen Jüngern den Auftrag das Haus des Friedens, das Reich Gottes zu bauen, wie Du sicher weißt:
„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“ (Mt 5,9)
Das hier verwendete Wort eirenopoioi bedeutet nicht nur die „Friedfertigen“, was eher eine passive Bedeutung hat, sondern „die Friedenstifter“. Gemeint sind jene Menschen, die aktiv für den Frieden arbeiten und dieses Haus des Friedens bauen: „Sie werden Söhne Gottes genannt werden“, weil Gott „der Gott des Friedens“ ist (Rom 15,33). Danach zu streben ist der gemeinsame religiöse Auftrag der Kinder Abrahams. Christen beten in der Kirche: „Herr, schenke unseren Tagen den Frieden“, da pacem Domine in diebus nostris; und das gelingt uns nur, wenn wir Frieden zwischen den Religionen stiften. Das Weltparlament der Religionen erklärte auf einer Sitzung in Chicago im Jahr 1993:
„Es gibt keinen Frieden zwischen den Völkern ohne Frieden zwischen den Religionen und es gibt keinen Frieden zwischen den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen“
Gläubige Muslime glauben an den Frieden, denn As-Salam, der Retter und Verleiher des Friedens, ist einer der 99 Namen Allahs. Sichtbar wird das in dem traditionellen Gruß: As-salāmu ʿalaykum (der Frieden sei mit Dir/auf Euch) also im Grunde wünschen sie sich nicht nur den Frieden, sondern erinnern sich an den Namen Gottes, seine ewige göttliche Gegenwart, welche die Quelle allen Friedens ist, wie schon Augustinus wusste: „
Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir“ (
Augustinus, Confessiones/Bekenntnisse, I, 1,1) Du siehst, so groß sind die Unterschiede gar nicht, schließlich sind wir alle menschliche Wesen. Homo sum, humani nihil a me alienum puto ( lat.: Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches, denk ich, ist mir fremd.)
Halman hat geschrieben:Wer ist Schuld daran, dass Menschen, die aus Afrika nach Europa über das Mittelmeer in Schlauchbooten versuchen zu flüchten, im Meer ertrinken?
Das ist von vornherein die falsche Frage. Die wirkliche Frage lautet: wie kann globaler Frieden und Gerechtigkeit realisiert werden, sodass niemand mehr flüchten muss? Die Mentalität vieler Menschen scheint stattdessen leider in diese Richtung zu gehen ...