Eine schöne Frage. Jesus ist nach der Aussage des Qurʾān المسيح / al-Masīḥ,„der Messias“ (Gesalbte) faszinierend daran finde ich, dass damit der Islam dem Christentum theologisch näher steht, als das Judentum dem Christentum. Soll ich Dir sagen, was manche Juden über Jesus denken? Eine jüdische Freundin hat das mal folgendermaßen in Worte gefasst:luett-matten hat geschrieben:Hallo sohn.des.paradieses.sohn.des.paradieses hat geschrieben:Die Realität ist für mich „Lā ilāha illā ’llāh“ - „es gibt keinen Gott außer Gott“ - und wir wissen, dass diese göttliche Realität barmherzig, gütig, gnadenreich und voller Liebe und Weisheit ist. Daran glaube ich und das steht im Mittelpunkt meines Lebens.
Ich habe mal eine Frage, wenn ich darf? Was bedeutet der Begriff "Messias" im Sinne des Koran? Wer ist der Messias und was ist seine Aufgabe im Unterschied zu den anderen Propheten?
Gottes Segen!
Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen geschluckt habe, als sie mir das so gesagt hat So ist das eben: Juden haben bis heute Jesus nicht als Propheten anerkannt. Aus jüdischer Sicht ist er bestenfalls ein bedeutender Rabbi (logischer Weise müsste ein Jude zum Christentum oder Islam konvertieren, wenn er Jesus akzeptiert, wie beispielsweise Muhammad Asad) Muslime hingegen sehen in ihm einen der ganz großen Propheten Gottes. Christen und Muslime teilen miteinander sogar den glauben an die Wiederkehr Jesu. Vielen Christen scheint das gar nicht bewusst zu sein, aber jeder Muslim muss an Jesus glauben, sowie an alle anderen Gesandten. Zur Aufgabe und Rolle Jesu im Unterschied zu den anderen Propheten kann ich Dir gerne noch etwas schreiben, aber nur so viel dazu: es wird allgemein angenommen, dass Jesus eine einzigartige Segenskraft (Baraka) hat, die kein anderer Prophet besitzt.Jesus war einfach nur ein Jude der die Halacha (das religiöse Gesetz) gebrochen hat
Jeder Prophet hat eine Segenskraft, die etwas mit seiner Mission zu tun hat. Muḥammad, als das „Siegel der Propheten“, hat ebenfalls eine einzigartige Segenskraft. Aus dieser Perspektive gesehen scheint eine bestimmte Weisheit darin zu sein, dass es unterschiedliche Glaubensgemeinschaften gibt, weil sie alle Kanäle unterschiedlicher Segenskräfte sind. Wenn man die Propheten vergleicht, so scheint Muḥammad vorallem Moses nahe zu stehen.
QuelleIn vielen Aspekten wurde sein Prophetentum als Parallele zu Muhammads Wirken verstanden: der Kampf gegen den Polytheismus (Moses als Widersacher des Pharao), der Exodus (Hijra-Motiv), die Rolle als Gesetzgeber und Empfänger einer göttlichen Offenbarung.
Es besteht kein Zweifel, dass Moses und Muḥammad (Friede und Segen auf ihnen) sehr viele Gemeinsamkeiten haben.