Das Böse

[Leumas]

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Warum verhängte der HERR eine so harte Strafe für die Menschen, und sämtliche Nachkommen derselben müssen die Folgen der Strafe durchleben, also auch du und ich, wenn doch "Satan" schuld war?

Weil Gott offenbar voraussetzte, der Mensch würde sich seine unmißverständliche Weisung bezüglich des Baumes der Erkenntnis zu Herzen nehmen und danach handeln. Dann wäre "Satan" nämlich mit seinen Sprüchen an die Wand gelaufen.

Da stellt sich mir in dem Zusammenhang die Frage: Warum ist er eig nicht?

Wieso konnte der Mensch überhaupt eine Entscheidung treffen abweichend von Gott?

Ist es auch Zufall, dass 'evil' rückwärts 'live' heißt und umgekehrt?

[Sola]

Vielleicht wird es verständlicher anders ausgedrückt.

Wie in der modernen Erziehung der Grundsatz so formuliert wird: Konsequenzen spüren lassen.

Das fühlt sich an wie eine Strafe für denjenigen, der die Konsequenzen verspürt. Aber von demjenigen aus gesehen, der die Konsequenzen spüren lässt, ist eine andere Idee dahinter als bei der Bestrafung.

So würde ich sagen: für uns Menschen erscheint das als Bestrafung, was eigentlich nur die unweigerliche Konsequenz aus dem Ungehorsam ist.

Adam und Eva hatten die Fülle des Lebens in der Gegenwart Gottes.
Sie waren damit nicht zufrieden und wollten sein wie Gott und ihre eigenen Entscheidungen gegen seinen ausdrücklichen Willen treffen.
Die Konsequenz daraus: Gott liess das zu.
Sie dürfen erleben, wie es ist, ohne ihn mit der Schöpfung umzugehen, allein auf sich und ihre Menschlichkeit gestellt und mit sich selbst und miteinander klar zu kommen ....
Erkennen, wieviel Leid und Schmerz in einer Welt ohne Gott (die Gott den Rücken kehrt) liegt.

Und die Sehnsucht spüren nach dem erfüllten Leben, für das sie geschaffen sind und die weiterhin in ihnen steckt.

In den Geboten bekommt das Volk Israel ausführlichere Anweisungen für ein Leben im Segen Gottes und in Gemeinschaft mit ihm.
Mit der Kehrseite, dass ein Leben entgegen diese Anweisungen dann automatisch unter dem "Fluch" steht, der in den Tod führt .... dass sie nun zwar wissen, was eigentlich das Gute ist, es aber oft nicht schaffen, das auch zu tun ....

Aber Gott selbst bleibt die ganze Zeit über in Liebe für alle erreichbar, geht jedem nach und kommt jedem entgegen und ermöglicht es ihm, zu ihm zurück zu kehren, wenn er erkannt hat, dass es ohne Gott doch nicht so funktioniert.

[Pluto]

Aber Gott selbst bleibt die ganze Zeit über in Liebe für alle erreichbar, geht jedem nach und kommt jedem entgegen und ermöglicht es ihm, zu ihm zurück zu kehren, wenn er erkannt hat, dass es ohne Gott doch nicht so funktioniert.

Für mich, der an den Zufall glaubt, lässt es sich ohne Gott, sehr gut leben.

[Sola]

Ja, diese Wahl hast du.
Das ist dir ja eingeräumt. Selbst zu entscheiden und dann mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen zu leben.

[Leumas]

Für mich, der an den Zufall glaubt, lässt es sich ohne Gott, sehr gut leben.

Mir ist es egal, ob es Gott gibt oder nicht.

[Travis]

Mir ist es egal, ob es Gott gibt oder nicht.

Hälst Du die anderen Protagonisten denn für real? Also Teufel, Dämonen, Wächterengel etc.

[closs]

Wieso konnte der Mensch überhaupt eine Entscheidung treffen abweichend von Gott?

Weil der sog. "Sündenfall" die Entdeckung des Ichs als Orientierungsgröße ist, die somit als Alternative zum Zielpunkt "Gott" in Frage kommt. Erst seit dem "Fall" ist die Alternative "Gott oder ich" möglich - die "Entscheidung" ist ZWINGENDE Folge (deshalb "ERB-Sünde"). - Erst im nächsten Schritt, also wenn man durch diese Phase durch ist, kann man sich selbst das Ich als Entscheidungsgröße wieder wegnehmen durch ein "Dein Wille geschehe".

für uns Menschen erscheint das als Bestrafung, was eigentlich nur die unweigerliche Konsequenz aus dem Ungehorsam ist.

Ich würde früher ansetzen: Die Ich-Erkenntnis führt zwingend zu Ungehorsam.

[Leumas]

Weil der sog. "Sündenfall" die Entdeckung des Ichs als Orientierungsgröße ist, die somit als Alternative zum Zielpunkt "Gott" in Frage kommt. Erst seit dem "Fall" ist die Alternative "Gott oder ich" möglich - die "Entscheidung" ist ZWINGENDE Folge (deshalb "ERB-Sünde").

Ich sehe den Sündenfall noch gar nicht bei der Entdeckung des Ichs. Entdeckung heißt ja, es war schon zuvor vorhanden und der Mensch wird sich der Möglichkeiten von Gut und Böse erst gewahr, weil die Schlange ihn darauf stößt. Die Entscheidung für sich selbst (das Böse) ist der Fall, denn der Mensch kann sich auch für Gott (das Gute, Einheit wie die Engel) entscheiden.

Erst im nächsten Schritt, also wenn man durch diese Phase durch ist, kann man sich selbst das Ich als Entscheidungsgröße wieder wegnehmen durch ein "Dein Wille geschehe".

Wie wird man Wissen wieder los? Vergessen?

[closs]

Ich sehe den Sündenfall noch gar nicht bei der Entdeckung des Ichs. Entdeckung heißt ja, es war schon zuvor vorhanden

Es war nicht präsent, aber potentiell vorhanden (bei einem Känguruh hätte der Fall nicht funktioniert).

Die Entscheidung für sich selbst (das Böse) ist der Fall, denn der Mensch kann sich auch für Gott (das Gute, Einheit wie die Engel) entscheiden.

Aber es ist keine bewusste Entscheidung - auch der Genesis-Text zeigt nur Triebwörter in diesem Kontext ("köstlich", "man könne schlau werden", etc). - Erst die Folgen dieser Trieb-Verführung führen zu (dadurch erzwungenem) Bewusstsein. - Die Schlange überzeugt nicht, sondern verführt - es geht hier nicht um reflektierende Entscheidung, sondern um Trieb.

Wie wird man Wissen wieder los? Vergessen?

Diesmal WIRKLICH bewusste Entscheidung - so wie man als älterer Mensch bewusst den Führerschein abgegeben kann. - Das heißt übrigens NICHT (wie gerne kolportiert), dass der Mensch sich in die Verantwortungslosigkeit katapultiert, sondern dass er ERKENNT, dass es nicht anders geht.

[Leumas]

Hälst Du die anderen Protagonisten denn für real? Also Teufel, Dämonen, Wächterengel etc.

Ich bin kein Atheist in dem Sinne und glaube an geistige Wesen. Aber ich bete sie nicht an. Außerdem begreife ich bspw Dämonen noch als Teile meiner Psyche. Darum würde es mein religiöses Leben nicht großartig verändern, wenn es sie als reale Gegenüber außerhalb meiner selbst nicht gäbe und ich bin da auf keinen Fall festgefahren. Meine Religion funktioniert ohne genauso.^^

Der Begriff 'Teufel' gefällt mir eig nicht so. Ich muss da immer an mittelalterliche Darstellungen denken. Trotzdem ist durcheinander bringen nötig, wenn etwas Neues entstehen soll, und darum gar nicht unbedingt negativ. Meine vormals christlichen Vorstellungen wurden seinerzeit auch brutal zerstört. --> Da hätten wir eine Eigenschaft des Bösen.
(Wobei ich dazu erwähnen möchte, dass ER mir heimlich schon als Kind sympathisch war. Passiert. )