Homöopathie VI

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Benutzeravatar
closs
Beiträge: 35544
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Claymore hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 21:36Was ist denn Wissen für dich?
Das, was innerhalb eines Modells selbiges bestätigt. - Ich lehne mich hier an Anton an (= Naturwissenschaftler), der es so ähnlich gesagt hat (ich habe ihn gerade gleich mal angebeamt). - Seine Auffassung war deshalb wichtig für mich, weil ich vorher "Wissen" als ontische Größe verstanden hatte ("Es ist absolut gesehen so"). - Wie gesagt: Anton wird sich besser zitieren können als ich.
Claymore
Beiträge: 1270
Registriert: Fr 5. Okt 2018, 13:34

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Claymore »

closs hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 21:43 ("Es ist absolut gesehen so")
Muss Wissen also nicht wahr sein für dich?
Benutzeravatar
closs
Beiträge: 35544
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Claymore hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 22:00Muss Wissen also nicht wahr sein für dich?
In dieser Definition nur "modell-/system-wahr". - Ein Clown-Beispiel: Wenn man annimmt, dass alle Menschen 3 Ohren haben, ist es "system-wahr", dass 10 Menschen 30 Ohren haben.

Nun ist diese Annahme experimentell falisifzierbar - insofern funktioniert dieses Modell NICHT. Oft aber sind Annahmen nicht experimentell falsifizierbar. - Und selbst wenn sie experimentell falsifizierbar sind, ist nicht klar, ob der Studienaufbau eines Experiments in Bezug auf das, was der Fall ist, korrekt ist.

Dazu hatten wir in diesem Thread ein anderes Clown-Beispiel: Wenn man Aspirin auf Wirksamkeit prüfen will und dies damit tut, dass man es über Nacht unters Kopfkissen legt, "weiss" man auf diesen Studien-Aufbau bezogen ("System"), dass Aspirin NICHT wirkt - denn die Wirkung ist falsifiziert. - Das heißt aber nicht, dass Aspirin nicht wirkt - wir sind die Sache nur falsch angegangen.
Claymore
Beiträge: 1270
Registriert: Fr 5. Okt 2018, 13:34

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Claymore »

closs hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 22:22 In dieser Definition nur "modell-/system-wahr".
Gib mal eine Definition davon anstatt nur fragwürdige Beispiele.

Und was ist der Unterschied zwischen Wissen und “modell-/system-wahrer Meinung”? Kommt beim Wissen noch was dazu? Oder ist das das gleiche für dich?
Benutzeravatar
closs
Beiträge: 35544
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Claymore hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 00:37Gib mal eine Definition davon anstatt nur fragwürdige Beispiele.
Naja - gerade diese sollen zeigen, was damit praktisch gemeint ist.
Claymore hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 00:37Und was ist der Unterschied zwischen Wissen und “modell-/system-wahrer Meinung”?
Habe ich "modell-/system-wahre Meinung” gesagt?

Claymore hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 00:37Gib mal eine Definition
Ich kann mal eine versuchen: "Wissen = ERgebnisse, die im Sinne eines Modells wahr sind". - Tante Google sagt: "Als Wissen wird üblicherweise ein für Personen oder Gruppen verfügbarer Bestand von Fakten, Theorien und Regeln verstanden, die sich durch den größtmöglichen Grad an Gewissheit auszeichnen, so dass von ihrer Gültigkeit bzw. Wahrheit ausgegangen wird. Paradoxerweise können daher als Wissen deklarierte Sachverhalts­beschreibungen wahr oder falsch, vollständig oder unvollständig sein".

Mit anderen Worten und auf Deine Frage kommend: Wissen muss NICHT wahr sein (weder bei meiner noch bei der Google-Definition).
Benutzeravatar
Pluto
V.I.P.
Beiträge: 43663
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:Mit anderen Worten und auf Deine Frage kommend: Wissen muss NICHT wahr sein (weder bei meiner noch bei der Google-Definition).
Stimmt. Aber Wissen ist näher an der Wahrheit als alles andere Erdenkliche.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 6811
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Janina »

closs hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 21:43vorher "Wissen" hatte ich als ontische Größe verstanden ("Es ist absolut gesehen so").
Das ist immer so. Wenn Wissen nicht "ontisch" ist, ist es kein Wissen.
Gibt ja Leute, die planlos rumschwadronieren, und dabei von "Wissen" reden. Das ist natürlich kein Wissen.
Claymore
Beiträge: 1270
Registriert: Fr 5. Okt 2018, 13:34

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Claymore »

closs hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 09:52
Claymore hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 00:37Gib mal eine Definition davon anstatt nur fragwürdige Beispiele.
Naja - gerade diese sollen zeigen, was damit praktisch gemeint ist.
warum bringst du dann ein Beispiel wo du direkt nachschiebst “funktioniert aber nicht”?
Claymore hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 00:37Und was ist der Unterschied zwischen Wissen und “modell-/system-wahrer Meinung”?
Habe ich "modell-/system-wahre Meinung” gesagt?
:roll:
Claymore hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 21:36
closs hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 15:46
Janina hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 11:05Das ist keine "unterschiedliche Meinung", das sind Wissen und Nichtwissen.
Wenn Du "Wissen" als systemische Größe verstehst, stimme ich Dir zu.
Was ist denn Wissen für dich?
Kontext, Kontext!
Claymore hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 00:37Gib mal eine Definition
Ich kann mal eine versuchen: "Wissen = ERgebnisse, die im Sinne eines Modells wahr sind". - Tante Google sagt: "Als Wissen wird üblicherweise ein für Personen oder Gruppen verfügbarer Bestand von Fakten, Theorien und Regeln verstanden, die sich durch den größtmöglichen Grad an Gewissheit auszeichnen, so dass von ihrer Gültigkeit bzw. Wahrheit ausgegangen wird. Paradoxerweise können daher als Wissen deklarierte Sachverhalts­beschreibungen wahr oder falsch, vollständig oder unvollständig sein".

Mit anderen Worten und auf Deine Frage kommend: Wissen muss NICHT wahr sein (weder bei meiner noch bei der Google-Definition).
Und das Zitat vollständig:
Wikipedia: Wissen hat geschrieben:Als Wissen wird üblicherweise ein für Personen oder Gruppen verfügbarer Bestand von Fakten, Theorien und Regeln verstanden, die sich durch den größtmöglichen Grad an Gewissheit auszeichnen, so dass von ihrer Gültigkeit bzw. Wahrheit ausgegangen wird. Paradoxerweise können daher als Wissen deklarierte Sachverhalts­beschreibungen wahr oder falsch, vollständig oder unvollständig sein. In der Erkenntnistheorie wird Wissen traditionell als wahre und gerechtfertigte Auffassung (englisch justified true belief) bestimmt.
und weiter unten:
Wikipedia: Wissen hat geschrieben:Die Definition als wahre und gerechtfertigte Meinung ermöglicht die Unterscheidung zwischen dem Begriff des Wissens und verwandten Begriffen wie Überzeugung, Glauben und allgemeiner Meinung. Sie entspricht zudem weitgehend dem alltäglichen Verständnis von Wissen als „Kenntnis von etwas haben“.
Also was jetzt nun?
closs hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 09:52Ich kann mal eine versuchen: "Wissen = ERgebnisse, die im Sinne eines Modells wahr sind".
So. Und was soll nun “Wissen ist eine systemische Größe” bedeuten?

Folgt aus deiner Definition von Wissen, dass Wissen eine “systemische Größe” ist?
Benutzeravatar
closs
Beiträge: 35544
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 10:24Aber Wissen ist näher an der Wahrheit als alles andere Erdenkliche.
Wenn das Modell gut ist, in dem es stattfindet, ist das sicher richtig. - Nebenbei: Ich gehe schon davon aus, dass die Naturwissenschaft in der Regel die richtigen Modelle hat, um der Wirklichkeit authentisch näher kommen zu können. - Aber prinzipiell kann "Wissen" bei einem falschen Modell von der Wirklichkeit wegführen.
Janina hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 10:25Wenn Wissen nicht "ontisch" ist, ist es kein Wissen.
Das ist schlicht falsch.
Claymore hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 11:47Folgt aus deiner Definition von Wissen, dass Wissen eine “systemische Größe” ist?
Insofern, dass es keine absolute Größe ist: Ja.
Claymore hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 11:47Und das Zitat vollständig
Damit ändert sich doch nichts an meiner Aussage. - Der von Dir gerötete Satz "In der Erkenntnistheorie wird Wissen traditionell als wahre und gerechtfertigte Auffassung (englisch justified true belief) bestimmt" sagt lediglich, dass Ergebnisse methodisch korrekt hergeleitet und intersubjektiv nachvollziehbar sind - und natürlich macht das einen Unterschied zu "Überzeugung, Glauben und allgemeiner Meinung". - Aber es entkräftet nicht die Aussage, dass "als Wissen deklarierte Sachverhalts­beschreibungen wahr oder falsch" sein können (in Bezug auf das, "was der Fall ist", als "wirklich" ist).

Und schon wieder hängst Du Dich an Zitaten fest, ohne die Substanz des Gesamten zu betrachten - also würdest Du mit Deiner Ergänzung entkräften, was ich gesagt habe. - Nein, hast Du nicht. - Aude Sapere.
Apate 1

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Apate 1 »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
Antworten