Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Hiob
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Hiob »

jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33Wer will schon ernsthaft damit argumentieren, dass andere Bereiche ebenso Verbrechen begehen wie der, der zurzeit im Fokus steht?
Für das Gesamtbild ist es wichtig. - Wenn man sich mit Verkehrsunfällen von Senioren beschäftigt, darf man es nicht so darstellen, als würden nur Senioren Verkehrsunfälle verursachen.
jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33 In welchen Familien?
In Familien aller Schichten.
jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33 Bezüglich des Rufs ist das Kind im Brunnen.
Das ist der Sinn von Kampagnen. - Entscheidend ist, das was dran ist (und das ist es in der Tat) - den Rest erledigt die gesteuerte Dynamik.
jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33 Das passiert mit Sicherheit bereits.
Von wem? WER wird gehört? In wessen Hand ist es? Welche Intention hat wer?
jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33 Weshalb es da überhaupt Verjährungen gibt, ist mir unverständlich.
Gut - das ist eine Frage an den Gesetzgeber. - Das einzige Delikt, das keine Verjährung hat, ist vorsätzlicher Mord.
jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33 Dazu würde ich gerne mehr lesen. Hast Du Links? Quellen?
Ich habe viel gelesen, aber keine fixe Quelle. - Aus katholisch nahen Ecken höre ich: "Wir sind unter dem Landes-Durchschnitt" - aus katholisch fernen Ecken hört man: "RKK ist diesbezüglich statistisch auffällig". - Zahlenaufstellungen sprechen eher für die katholisch nahe Version: "x Fälle in 70 Jahren = y Fälle pro Jahr ---- Vergleich nur mit verurteilten Delikten im Säkularbereich im Jahr meinetwegen 2016 = z".

Ich schließe mich Deinem Wunsch nach mehr Info an - allein: Die Atmosphäre ist derart aufgeladen, dass man rausfinden muss, welche Untersuchung welches Modell unterlegt hat und von wem bezahlt wird - dazu muss man meistens in den "untergrund" gehen.
jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33 Die Chance, den Ruf wiederherzustellen, wurde und wird vertan, ständig. Das finge damit an sich darüber klar zu werden, wen man sich in die Leitung der Kirche so geholt hat und holt.
Das Problem: Outsider können das nicht beurteilen - und die meisten sind halt Outsider. --- Das Problem scheint mir zu sein, dass die säkulare Gesellschaft zu erwarten scheint, die Kirche habe sich den gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen - das geht bei der RKK nicht, da kann sie sich gleich eigenhändig abschaffen.
jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33 Zölibat an sich, sobald "dringend angeraten" oder sonst wie als Eingangsvoraussetzung für irgendwas verpflichtend, ist ein Fehler.
Kann man meinen - auch ich bin kein dezidierter Freund des Zölibats, ABER: Ich verstehe die spirituellen/biblischen Gründe dafür.
jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:33 Doch, genau das wird geschehen, was allerdings mit der Anerkennung von HS als normale Veranlagung nichts zu tun hat.
Doch - demokratisch/verfassung-mäßig schon. - Du kannst Du nicht den einen Umgang mit Sex etablieren und den anderen verbieten.
jesher

Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von jesher »

Hiob hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:55Für das Gesamtbild ist es wichtig. - Wenn man sich mit Verkehrsunfällen von Senioren beschäftigt, darf man es nicht so darstellen, als würden nur Senioren Verkehrsunfälle verursachen.
Regelmäßige Prüfung der Fahrtüchtigkeit wäre auch für Deutschland wichtig.
Hiob hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:55Das einzige Delikt, das keine Verjährung hat, ist vorsätzlicher Mord.
Steuerhinterziehung verjährt ebenfalls nicht.
Hiob hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:55Das ist der Sinn von Kampagnen. - Entscheidend ist, das was dran ist (und das ist es in der Tat) - den Rest erledigt die gesteuerte Dynamik.
Die Kampagne richtet sich gegen die ganze Christenheit, nur ist das noch nicht so deutlich.
Hiob hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 08:55Kann man meinen - auch ich bin kein dezidierter Freund des Zölibats, ABER: Ich verstehe die spirituellen/biblischen Gründe dafür.
Ja, ich auch und sie sind unausgewogen. Das Zölibat hätte auf der Grundlage nicht die Bedeutung erlangen können, die sie aktuell oder lange Jahrhunderte hat(te).
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Hiob »

jesher hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 09:10 Steuerhinterziehung verjährt ebenfalls nicht.
Das wäre mir neu - sicher?
jesher

Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von jesher »

Hiob hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 10:27 Das wäre mir neu - sicher?
Jetzt wo Du es in Frage stellst... bin ich auch ins Fragen gekommen und habe einen entsprechenden Passus in keiner Variante gefunden. Ich frage mich gerade, womit ich das verwechselt habe. Mit der Haftung des Geschäftsführers? Vielleicht melde ich mich dazu noch.
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Magdalena61 »

Bonnie hat geschrieben: Di 26. Feb 2019, 09:08
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 15:49 Geistlich gesinnte Christen sind das ja wohl nicht, die sich des Mißbrauchs schuldig machen.
Ich stimme dir natürlich in diesem Sinne zu. Aber die entsprechenden Täter haben oft nicht einmal ihr Amt verloren, wenn sie ausreichend bereut haben, bzw. die Rechtskomitee-Verhandlung in Ermangelung eines 2. Zeugen für das betroffene Kind, in seinem Sinne ausging.
Das ist Mauschelei.
Der Täter wird mehr geschützt, als das Opfer.
-- was in dieser offenen und toleranten Gesellschaft gang und gäbe ist. :x
Aus dieser Sichtweise werden diese pädophilen Täter innerhalb der eigenen Reihen durchaus als gleichwertige Geschwister (Älteste, DAG, Pioniere usw.) gesehen und behandelt.
Das ist leider nicht nur bei sexuellen Sünden so.
Wenn ein Ältester erst einmal installiert ist und seine Position gefestigt hat, muß er schon sehr schwere Verfehlungen begehen, um in Frage gestellt und entlassen zu werden. Das hat auch damit zu tun, dass dieses Amt einen großen persönlichen Einsatz erfordert und nur wenige Gemeindemitglieder Lust dazu haben, ihre Freizeit zu opfern und für die Gemeinde zu arbeiten.
Außerdem lassen sich viele von einer scheinbar umfassenden "Bibelkenntnis" blenden, wenn so einer großzügig mit Bibelversen um sich wirft. Die meisten Christen kennen ihre Bibel nicht sonderlich gut.

Wenn die Leitung einer Gemeinde sich auch im Falle des Kindesmißbrauchs auf 1. Tim. 5,19 beruft, hat das Opfer von vornherein verloren.
Ob ZJ generell als Christen bezeichnen sollten sei einmal dahin gestellt.
Ein Christ ist für mich, der Jesus als Herrn anerkennt und das TUT, was Jesus sagt.
Lieber wäre mir natürlich, derjenige erkennt, wer Jesus ist.
Meine Vermutung ist jedoch: In den Gruppierungen der Christenheit, die Jesus zum Propheten machen, Ihn aber nicht als die 2. Person der Gottheit akzeptieren, sind viele Nachfahren der zehn verlorenen Stämme anzutreffen.
Diese können die Identität Jesu so lange nicht realisieren, bis der HERR selbst den Geist der Betäubung von ihren Herzen und Augen wegnehmen wird Röm. 11,8.
Wenn sie sich aus Gewissensgründen nicht Kirchen und Gemeinden anschließen können, in denen die Trinität gelehrt wird, ist es doch besser, sie gehen zu den ZJ, bevor sie gar nirgends integriert sind.
Die Studienwachtürme erscheinen immer Monate im Voraus. In dieser Ausgabe sind dann beispielsweise die wöchentlichen Studienartikel vom 1. Juli bis zum 4. August enthalten ;)
Ach so.
Warum liest du die?
LG
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Magdalena61 »

ElCid hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 17:58Die Aufhebung des Zölibats beendet den Kindesmissbrauch und das Zeugen von unehelichen Priesterkinder nicht, aber es würde helfen sehr viel Leid zu verhindern, da bin ich mir sicher.
In anderen christlichen Gemeinden dürfen die Pfarrer und Pastoren ja heiraten-- gibt es in diesen Konfessionen deshalb etwa weniger Mißbrauch?

Das müsste mir jemand statistisch belegen, bevor ich es glaube.
Ein Priester, der mit dem Zölibat nicht mehr klar kommt, kann auch sein Amt aufgeben und heiraten.
Er kann die Konfession wechseln, dann muß er nicht auch noch seinen Beruf aufgeben.

Letztlich ist es die Entscheidung des Einzelnen, und auch alleine dessen Verantwortung, auf welche Weise er seine Probleme angeht.
Nachfolge kostet etwas. Immer.
Es ist ja wohl so ziemlich das Letzte, sich an Unmündigen zu vergreifen. Wer so etwas tut... der ist weit, weit weg von Gott. Er befindet sich im Machtbereich Satans. Und DAS ist das Problem. Nicht der Zölibat.

Papst Franziskus hat das voll richtig formuliert. Nur: Darüber diskutiert kaum jemand. Die von der Öffentlichkeit geäußerten Ratschläge erschöpfen sich vielfach in Angriffen und eher oberflächlichen Betrachtungen.

Schafft man den Zölibat ab- diese Diskussion muß innerhalb der Kirche geführt werden- dann schafft man damit auch neue Probleme.
Sollen Ordensleute dann auch als Familien in den Klöstern wohnen?
Wer geht dann noch hinaus aufs Missionsfeld und riskiert seine Gesundheit und sein Leben, wenn er zu Hause Kinder hat, die ihn brauchen?

Was passiert, wenn ein Priester sich scheiden lässt?


Wenn aus Orden Kommunen für Familien werden, dann könnten sie ja gleich zu dem Amish abwandern.
LG
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von ElCid »

Noch einmal für Magdalena!
Aber nun bitte auch richtig lesen!

ElCid hat geschrieben: ↑
Mo 25. Feb 2019, 17:58
Die Aufhebung des Zölibats beendet den Kindesmissbrauch und das Zeugen von unehelichen Priesterkinder nicht, aber es würde helfen sehr viel Leid zu verhindern, da bin ich mir sicher.



Schwule und pädophile Priester vermissen den Zölibat nicht, insofern gebe ich Ihnen Recht. Diese Gruppe ist aber sehr dicht an der Quelle ihrer "Sehnsüchte".

Ursache des Zölibats?: In den Bibeln ist er nicht zu finden! Er ist ein krankes Produkt kranker Menschen!
Jesus Rettungswerk war das Bringen seines Wortes, welches zu leben gilt, Tag für Tag.
"Die Wahrheit richtet sich nicht nach meinem Glauben. Ich muss mich nach ihr richten"

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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Hiob »

ElCid hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 13:48 Ursache des Zölibats?: In den Bibeln ist er nicht zu finden!
Doch - er ist eine Widerspiegelung des Adam, bevor es Eva gab. - Bevor es Eva gibt, ist Adam geschlechts-neutral ("Mensch") - zum Mann wird Adam erst, als Eva entsteht. - Man mag es so verstehen: Adam ist ein Neutron, dem man ein Elektron ("Eva") entnimmt. - Mit dieser Entnahme wird aus Mensch-Adam ein Mann-Adam (Proton).

Männlicher und weiblicher Zölibat versteht sich als Leben als "Neutron" - also bevor der Dualismus entsteht und als es noch die exklusive Bindung des Menschen an Gott gibt. - Aber bereits solche Ausführungen werden heute nicht mehr überall verstanden.
ElCid hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 13:48 Er ist ein krankes Produkt kranker Menschen!
Diese Bemerkung entspräche dem normalen Niveau heutiger säkularer Rezeption.
jesher

Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von jesher »

Hiob hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 14:14
ElCid hat geschrieben: Mi 27. Feb 2019, 13:48 Er ist ein krankes Produkt kranker Menschen!
Diese Bemerkung entspräche dem normalen Niveau heutiger säkularer Rezeption.
Das hast du aber sehr freundlich ausgedrückt, wobei das Wort „normal“ in dem Zusammenhang wohl eher traurig stimmen sollte.
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von ElCid »

Doch - er ist eine Widerspiegelung des Adam, bevor es Eva gab. - Bevor es Eva gibt, ist Adam geschlechts-neutral ("Mensch") - zum Mann wird Adam erst, als Eva entsteht. - Man mag es so verstehen: Adam ist ein Neutron, dem man ein Elektron ("Eva") entnimmt. - Mit dieser Entnahme wird aus Mensch-Adam ein Mann-Adam (Proton).
Boh, Hiob, das ist ja der Wahnsinn! Wie haben Sie das denn herausgefunden? Ist eine neue Bibel auf dem Markt?
ich werde Sie für den :?: "Nobelpreis" vorschlagen! :mrgreen:
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"Die Wahrheit richtet sich nicht nach meinem Glauben. Ich muss mich nach ihr richten"

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