Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

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Moderator: Moderation Helmuth

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PeB
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von PeB »

JackSparrow hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 22:18 daher möchte ich dem HERRN hier gnädigerweise eine Fehlertoleranz von plus 50 Jahren zugestehen.
Der HERR wird deine Gnade ansehen. ;)
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
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Helmuth
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Helmuth »

Ein paar Beispiele dafür, dass ewig nicht unbegrenzt sein kann:
2 Mo 21, 6 hat geschrieben: so soll sein Herr ihn vor die Richter bringen und ihn an die Tür oder an den Pfosten stellen, und sein Herr soll ihm das Ohr mit einer Pfrieme durchbohren; und er soll ihm dienen auf ewig.
Kein Mensch lebt auf dieser Erde ewig.
Pred 1, 4 hat geschrieben: Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt; aber die Erde besteht ewiglich.
Das stünde sogar im Widerspruch zu Jesu Aussage: Himmel und Erde werden vergehen.
Jes 25, 8 hat geschrieben: Den Tod verschlingt er auf ewig; und der Herr, JHWH, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht, und die Schmach seines Volkes wird er hinwegtun von der ganzen Erde. Denn JHWH hat geredet.
Dieses Beispiel zeigt das Missverständnis besonders. Es gibt keinen ewigen Tod im Sinne einer Art Existenzform, was ja widersinniger denn je ist, sondern der Tod wird auf ewig verschlungen, d.h. also ausgelöscht. Es gibt dann nur mehr noch Lebende im Reich Gottes.


Um die Dauerhaftigkeit im Sinne eines nicht mehr endenden Zustandes auszusagen muss eine andere Ausdrucksform gewählt werden. Den abstrakten Begriff "unendlich" wie wir ihn heute kennen kannte man noch nicht.

Zwei Beispiele aus der messianischen Weissagung Daniels:
Dan 7, 14 hat geschrieben: Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.
Es wird der Zusatz vorgenommen, dass die ewige Herrschaft nicht mehr vergeht und zerstört wird. Damit kann sie nicht mehr enden. Das Wort "olam" selbst drückt nicht den Unendlichkeitscharakter aus, sondern den kategorischen Bestand. Erst das hinzugefügte "Unvergängliche" und "Unzerstörbare" machen es dann zu dem, was wir heute mit dem Wort "ewig" in Verbindnung bringen.
Dan 7, 18 hat geschrieben: Aber die Heiligen der höchsten Örter werden das Reich empfangen, und werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten.
Hier erfolgt eine besondere Betonung mit Wiederholung als Paraphrasierung. Diese soll die beständige Fortdauer anzeigen. Eine einzelne "Ewigkeit" drückt das hebr. "olam" nicht im Sinne von unendlich aus.

Sprache hat seine Tücken! ;)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
janosch
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von janosch »

Helmuth hat geschrieben: Di 27. Nov 2018, 10:34 Wenn wir von der Ewigkeit reden meinen wir heute eine unbegrenzte Zeitdauer, in mathematischen Disziplinen nennt man es begrifflich "unendlich". So in etwa ist dazu das heutige allgemeine Sprachverständnis.

Wir stoßen aber auf Schwierigkeiten wenn wir diese Worte in den Heiligen Schrift des AT und NT lesen und derart interpretieren. Die den Urtexten zugrundeliegenden Wörter sind:

- olam - aus dem Hebräischen im AT
- aion - aus dem Griechischen im NT

Beide sagen etwas über eine Zeitdauer aus, und ich meine sie sind auch identisch hinischtlich ihrere Bedeutung, aber in den wenigsten Fällen geht es dabei um eine unendlich lange Zeitdauer. Etwas, das unbegenzt ist, bildet selbstverständlich Gegenstand biblischer Kernaussagen, aber das wird oft verwechselt.

Einen sehr guten Artikel dazu habe ich hier gefunden:
https://kernbeisser.ch/das-wort-ewigkei ... testament/

Wer was dazu beitragen kann, den lade ich dazu herzlich ein.
Kommt drauf an, für wen, und welchen Zustand?

Wenn du hier zwei unterschiedlichen Begriffen oder Worte unterscheiden kannst, und muß (!)... dann bedeute es, das du unterschiedlichen Vorstellungen haben muß von Ewigkeit!
Das ist Sache des Glaubens oder Hoffnung! Was glaubten die Juden damals, über ein Ewigkeit?

Nicht das, was du jetzt und heute glauben magst!
Das kannst du gut in ihre Religion bis heute erfahren!

Aber ich dachte, du kennst die Bibel..hast du schon von Pharisäer und Sadduzäer was gehört? :roll:
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lovetrail
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von lovetrail »

Hello Forum!

War schon ewig nicht mehr hier, aber nicht unendlich lange weg ;-)

Dem Aionischen wohnt mE auch die Bedeutung einer von Gott zugemessenen Zeit inne, welche für Menschen oft unabsehbar ist. Diese Zeit läuft nicht einfach abstrakt ab, sondern birgt eine gewisse qualitative Zielrichtung in sich oder besser: trägt diese inhaltliche Zielvorgabe aus.

So ist zB der Begriff "ewiges Verderben" mE nicht als unendlich langes Verderben zu begreifen, sondern als Verderben, welches in seinem Ablauf von Gott zugemessen wird, bis das Verderbenswürdige eben verdorben ist.

LG
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Hiob
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Hiob »

lovetrail hat geschrieben: Fr 1. Mär 2019, 19:18 So ist zB der Begriff "ewiges Verderben" mE nicht als unendlich langes Verderben zu begreifen, sondern als Verderben, welches in seinem Ablauf von Gott zugemessen wird, bis das Verderbenswürdige eben verdorben ist.
Hier sind wir uns ja traditionell ziemlich einig. - Ich würde noch hinzufügen, dass der Mensch dazu neigt, dann etwas "ewig" zu nennen, wenn er hilflos ist, das göttliche Wesen zu beschreiben. - Im AT steht, meine ich, irgendwo, Gott sei "im Himmel der Himmel der Himmel" - ein Kind würde sagen "Das ist sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo groß" - man kann sich nicht ausdrücken, weil es das eigene Verstehen übersteigt. - Insofern heißt "ewig" für mich auch "Ich kann es nicht erfassen, weil das, was wir ZEIT nennen, im Göttlichen etwas sein kann, was wir überhaupt nicht kapieren".
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lovetrail
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von lovetrail »

Als die Band Velvet Underground damals im Studio "Sister Ray" aufnahm, hat der Tontechniker (?) gefragt, wie lange das Stück dauern wird. Die Antwort von John Cale war sinngemäß: Es dauert so lange wie es dauert. Wurden dann 17min, soweit ich mich erinnere.
Man verzeihe mir diesen weltlichen Vergleich. Soll lediglich demonstrieren, dass die Zeit aus dem jeweiligen Gehalt entspringt. :-)
Wenn das schon für die "schönen Künste" gilt, wie sehr gilt das dann für die Aionen, welche durch den Sohn gemacht wurden?

...hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welten (griech: Aionen) gemacht hat.(Heb.1,2)
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Magdalena61
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Magdalena61 »

lovetrail hat geschrieben: Fr 1. Mär 2019, 19:18 Hello Forum!

War schon ewig nicht mehr hier, aber nicht unendlich lange weg ;-)
Hi lovetrail, schön, dich wieder einmal zu lesen. :)
Dem Aionischen wohnt mE auch die Bedeutung einer von Gott zugemessenen Zeit inne, welche für Menschen oft unabsehbar ist.
Ein schwieriges Thema.
Du meinst, es gibt einen Unterschied zwischen dem "Fegefeuer 1" (steht für "Reinigung, /Läuterung") und dem "Höllenfeuer 2" (= ewig, unwiderruflich und irreversibel)?

Das glauben die meisten Christen auch.
1Das Werk eines jeden wird im Feuer geprüft werden ( 1. Kor. 3,13) -- der Begriff "Werk" umfasst aber nicht nur Tätigkeiten, sondern den ganzen Menschen einschließlich dessen Charakter/ Psyche.
2 Der zweite Brief an die Thessalonicher spricht von einem "ewigen Verderben". 2. Thess. 1,9
So ist zB der Begriff "ewiges Verderben" mE nicht als unendlich langes Verderben zu begreifen, sondern als Verderben, welches in seinem Ablauf von Gott zugemessen wird, bis das Verderbenswürdige eben verdorben ist.
Es mag sein, dass ein "Aion" einen begrenzten Zeitabschnitt bezeichnet.
Wenn aber nur Sünde und sündiges Verhalten "weggebrannt" werden, wie muß man dann "den zweiten Tod" verstehen? Offb. 21,8
Tot ist tot!
Der zweite Tod betrifft dann ja den Auferstehungsleib; die Geist- Seele (Person) mit dem unverweslichen Körper.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
jesher

Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von jesher »

Pluto hat geschrieben: Di 27. Nov 2018, 11:58Eine Ewigkeit bedeutet Unendlichkeit. "Aeon" ist eine Näherung an die Unendlichkeit, ist aber endlich und bedeutet lediglich "lange Zeit".
Wenn man sich alleine auf Begriffe stützt, wird das mit der Auslegung nichts. Der Kontext ist entscheidend. Deshalb finden wir in der Bibel durchaus Wendungen, die auf eine Unendlichkeit abzielen. In Bezug auf Gott und beim Heil und der Verdammnis zum Beispiel.
Pluto hat geschrieben: Di 27. Nov 2018, 11:58Leider hatten die Verfasser der Bibel den Begriff der Unendlichkeit nicht verstanden, so mussten sie sich mit der Näherung begnügen.
Nicht verstanden? Hatte ihnen denn jemand den Inhalt dessen was wir heute unter Unendlichkeit verstehen vergeblich zu erklären versucht?
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lovetrail
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von lovetrail »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 4. Mär 2019, 16:12 Hi lovetrail, schön, dich wieder einmal zu lesen. :)
Hi Magdalena!

Danke für die nette Begrüßung! :-)
Dem Aionischen wohnt mE auch die Bedeutung einer von Gott zugemessenen Zeit inne, welche für Menschen oft unabsehbar ist.
Ein schwieriges Thema.
Du meinst, es gibt einen Unterschied zwischen dem "Fegefeuer 1" (steht für "Reinigung, /Läuterung") und dem "Höllenfeuer 2" (= ewig, unwiderruflich und irreversibel)?
Beziehst du dich jetzt auf einen anderen Thread (Fegefeuer) im anderen Forum? (Muss sagen, dass es mich noch ein wenig verwirrt, dass da anscheinend eine Teilung stattgefunden hat, aber ältere Beiträge in beiden Foren zu lesen sind.)

Das Wort "Aion" "aionios" schillert ja in vielen Farben. Wenn man eine Bedeutungsebene erfasst hat, kann man dann rumprobieren, ob es auch bei anderen Stellen passen würde.
Also wenn ein Aspekt des "Aionischen" die göttliche Zubemessung ist, welche für den Menschen meist unabsehbar erscheint, dann wäre eine Unterteilung von zeitlichem Fegefeuer und endloser Hölle nicht wirklich stichhaltig. Denn beide Bereiche sind Feuergerichte (wie immer dieses Feuer nun aussehen mag) und deren Zeitdauer ist von Gott zugemessen um ein bestimmtes Ziel (der Läuterung) zu erreichen.

1. Kor.3,13 würde da mE auch gut hineinpassen.
-- der Begriff "Werk" umfasst aber nicht nur Tätigkeiten, sondern den ganzen Menschen einschließlich dessen Charakter/ Psyche.
Ja, da wäre ich ganz bei dir.
So ist zB der Begriff "ewiges Verderben" mE nicht als unendlich langes Verderben zu begreifen, sondern als Verderben, welches in seinem Ablauf von Gott zugemessen wird, bis das Verderbenswürdige eben verdorben ist.
Es mag sein, dass ein "Aion" einen begrenzten Zeitabschnitt bezeichnet.
Wenn aber nur Sünde und sündiges Verhalten "weggebrannt" werden, wie muß man dann "den zweiten Tod" verstehen?
Meiner Meinung nach genau als das: Der Tod des sündigen Fleisches. Je mehr jemand sich mit seinem Fleisch identifiziert hat, desto "tödlicher" wird es wohl sein. Gläubige sterben schon zeitlebens ihrem Fleisch in Christus.(wenn sie wirkliche Nachfolger sind). (vgl. zB Röm.6)
Tot ist tot!
Der zweite Tod betrifft dann ja den Auferstehungsleib; die Geist- Seele (Person) mit dem unverweslichen Körper.
Eine Grundaussage wenn ich auf das Kreuz blicke, ist für mich, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Auf den Tod folgt die Auferstehung. Wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht.

Will keinen damit verärgern. Das ist meine Sichtweise seit Jahren und die werde ich wohl nicht mehr ändern.

LG lovetrail
Zuletzt geändert von lovetrail am Mo 4. Mär 2019, 21:16, insgesamt 2-mal geändert.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Hiob
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Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Hiob »

lovetrail hat geschrieben: Mo 4. Mär 2019, 19:41 Eine Grundaussage wenn ich auf das Kreuz blicke, ist für mich, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Auf den Tod folgt die Auferstehung. Wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht.

Will keinen damit verärgern. Das ist meine Sichtweise seit Jahren und die werde ich wohl nicht mehr ändern.
Ich auch nicht. :D - Aus meiner Sicht liegt der Schlüssel in der Überprüfung menschlichen Denkens - den Satz "Du denkst wie ein Mensch" (Paulus?) im Sinne von "Gott denkt anders" sollte man sich hinter die Ohren schreiben. - Mit anderen Worten: Johannes Paul II (?) hat mal sinngemäß gesagt, dass der Mensch nicht alles vergeben könne, aber Gott. - Ich glaube NICHT, dass menschliches Denken das letzte Wort hat.
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